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SIN - Wie funktioniert sie, welche Auswirkungen hat sie?

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Nebelwanderer:

--- Zitat von: Isegrim am  8.04.2024 | 19:25 ---Es sind aber nicht nur Squatter ohne SIN, sondern die working poor, ein nicht unwesentlicher Anteil der Bevölkerung. Ich will nicht den Thread entführen, daher halt ich ab jetzt meine Klappe, aber in dem Punkt widerspricht sich der Hintergrund pausenlos selbst.

--- Ende Zitat ---

Ich habe mal eine Moderatorenanfrage gestartet um das Thema auszulagern weil ich es ganz spannend finde.

Irian:
Es gibt, für mich, drei grundsätzliche Möglichkeiten was eine SIN im Kern sein könnte:

a) Eine eindeutige Nummer, nicht mehr. Einfach eine fortlaufende Nummer pro Bürger.

b) Eine komplexere Nummer, vergleichbar mit einer komplizierteren Variante der Personalausweisnummer. Sie ist zum einen eindeutig, enthält aber auch bestimmte Daten, z.B. wären möglich "ausstellende Stelle", "Metatyp", "Augenfarbe", "Criminal SIN", "Fingerabdruck", etc. Die Daten darin sind aber stark beschränkt aufgrund der Länge und vor allem standardisiert, d.h. wenn bei Person A die Fingerabdrücke in der SIN sind, sind sie bei ALLEN Menschen in der SIN

c) Eine verschlüsselte Visitenkarte die eine Tonne an völlig beliebigen Informationen beinhaltet und die auf irgendeine Art und Weise auch veränderbar ist. Anzunehmen, dass darin dann der ganze Lebenslauf steht, erscheint mir trotzdem nicht sinnvoll, weil dann ja jede Fluglinie, etc. deine SIN ändern würde, indem sie Daten reinpumpt ("Ist mit uns am... dorthin... geflogen.").

Persönlich gehe ich von b) aus und dass diese Nummer dann in zahlreichen Datenbanken Daten hinterlegt sind. Und das ist dann die große Kunst. Eine falsche Nummer ins System zu bringen ist noch relativ trivial, korrupte Beamte gibt es überall, mal eben ne "Korrektur" ausgelöst, schon passt das. Aber so eine SIN wäre nur ganz trivial und würde nur dem ersten Augenschein stand halten - wenn sie sogar "nur" nem Toten abgeluchst ist, statt zumindest neu gemacht für die Person, sogar noch einfacher.

Schwieriger ist es dann, zu der SIN dann eben eine Geschichte in diversen Datenbanken zu hinterlegen. Das geht von Bankdaten, Transaktionen, Reisen, Lizenzen, Steuererklärungen, etc. bis ins beliebige Detail. Erst wenn da genug Daten da sind (was wiederum bei geklauten SINs einfacher wäre), hält sie auch einer tieferen Überprüfung aus: "Was? XYZ hat noch nie Medikamente verschrieben bekommen? Klingt fishy.". Und darin dürfte dann die Kunst liegen, da Zugang zu genug Systemen zu haben, um die SIN wasserdicht-er zu machen.

Einen Perso zu fälschen ist noch halbwegs trivial. Aber die Daten dann auch in die Systeme zu kriegen, so dass ein Funkspruch zur Zentrale nicht alles auffliegen lässt, macht es schwierig. Aber auch gefährlich, denn je mehr Daten man ins System hinterlegt, die auch zur Person passen, desto eher tauchen die natürlich auch auf, wenn man nach Personen sucht, die dem Muster entsprechen.

Oder habe ich da ne falsche Vorstellung?

Flamebeard:

--- Zitat von: Irian am  8.04.2024 | 20:40 ---Es gibt, für mich, drei grundsätzliche Möglichkeiten was eine SIN im Kern sein könnte:

a) Eine eindeutige Nummer, nicht mehr. Einfach eine fortlaufende Nummer pro Bürger.

b) Eine komplexere Nummer, vergleichbar mit einer komplizierteren Variante der Personalausweisnummer. Sie ist zum einen eindeutig, enthält aber auch bestimmte Daten, z.B. wären möglich "ausstellende Stelle", "Metatyp", "Augenfarbe", "Criminal SIN", "Fingerabdruck", etc. Die Daten darin sind aber stark beschränkt aufgrund der Länge und vor allem standardisiert, d.h. wenn bei Person A die Fingerabdrücke in der SIN sind, sind sie bei ALLEN Menschen in der SIN

c) Eine verschlüsselte Visitenkarte die eine Tonne an völlig beliebigen Informationen beinhaltet und die auf irgendeine Art und Weise auch veränderbar ist. Anzunehmen, dass darin dann der ganze Lebenslauf steht, erscheint mir trotzdem nicht sinnvoll, weil dann ja jede Fluglinie, etc. deine SIN ändern würde, indem sie Daten reinpumpt ("Ist mit uns am... dorthin... geflogen.").

Persönlich gehe ich von b) aus und dass diese Nummer dann in zahlreichen Datenbanken Daten hinterlegt sind. Und das ist dann die große Kunst. Eine falsche Nummer ins System zu bringen ist noch relativ trivial, korrupte Beamte gibt es überall, mal eben ne "Korrektur" ausgelöst, schon passt das. Aber so eine SIN wäre nur ganz trivial und würde nur dem ersten Augenschein stand halten - wenn sie sogar "nur" nem Toten abgeluchst ist, statt zumindest neu gemacht für die Person, sogar noch einfacher.

Schwieriger ist es dann, zu der SIN dann eben eine Geschichte in diversen Datenbanken zu hinterlegen. Das geht von Bankdaten, Transaktionen, Reisen, Lizenzen, Steuererklärungen, etc. bis ins beliebige Detail. Erst wenn da genug Daten da sind (was wiederum bei geklauten SINs einfacher wäre), hält sie auch einer tieferen Überprüfung aus: "Was? XYZ hat noch nie Medikamente verschrieben bekommen? Klingt fishy.". Und darin dürfte dann die Kunst liegen, da Zugang zu genug Systemen zu haben, um die SIN wasserdicht-er zu machen.

Einen Perso zu fälschen ist noch halbwegs trivial. Aber die Daten dann auch in die Systeme zu kriegen, so dass ein Funkspruch zur Zentrale nicht alles auffliegen lässt, macht es schwierig. Aber auch gefährlich, denn je mehr Daten man ins System hinterlegt, die auch zur Person passen, desto eher tauchen die natürlich auch auf, wenn man nach Personen sucht, die dem Muster entsprechen.

Oder habe ich da ne falsche Vorstellung?

--- Ende Zitat ---

Laut GRW Variante B mit einem Bottleneck im Prüf-Mechanismus. Nicht jeder Scanner ist für Biometrie ausgerüstet (Retina, Fingerabdrücke) und nicht jede prüfende Stelle hat die Möglichkeit, zeitnah und sicher ein DNA-Profil zu verifizieren. Daher kann man in den frühen Runs das Bewusstsein der Spieler dafür schärfen, wo welche Scanner vermutet werden können und an welchen Stellen es nicht so darauf an kommt.

Das Thema Sicherheitsstufen wurde nach SR4 nicht mehr neu aufgegriffen, Aber die Einstufung AAA-E + Z dürfte noch Gültigkeit haben. Im SR4 Runnerkompendium findet man bei den Lebensstilen eine entsprechende Einordnung. Alternativ kann man auch in der Shadowhelix nach Sicherheitsstufen suchen. Ältere Quellen dürften da noch ergibiger sein (Asphaltdschungel, Sprawl Überlebenshandbuch).

haste nicht gesehen:
Da bei den Beschreibungen erwähnt wird, dass die SIN sich im Laufe des Lebens aktualisiert, könnte es auch eine Art Blockchain sein. Die Daten wären erweiterbar, transaktional, integer, sicher und global verteilbar. Darin gespeichert sind dann alle Vorgänge des Lebens, von der Geburtsurkunde, Gesundheitsdaten, bis hin zum Kaufbeleg für den Soykaffee.

Das würde dann auch die aufwändige Verifizierung erklären.

Nazir ibn Stonewall:

--- Zitat von: Nebelwanderer am  8.04.2024 | 18:18 ---Dann gibt es noch beglaubigte Checksticks, diese haben keine persönlichen Daten hinterlegt, werden aber wohl eher selten bei Squatter sein, sondern sind eher Geld das nicht zurückverfolgt werden kann und eher bezahlmethode für Shadowrunner, sind glaube ich auch teurer.

--- Ende Zitat ---
Nein, das ist genau das, was Leute ohne SIN nutzen (müssen) - weil man die einfach anonym und ohne SIN benutzen kann, im Gegensatz zu anderen Dingen. Und sie sind spottbillig. Ein Standard-Credstick fasst 5.000 Nuyen, also weit mehr, als jeder Bettler braucht, und kostet 5 Nuyen. Hast du einen ordentlichen Job und einiges Geld, nimm den Silber-Credstick für 20, da passen 20.000 drauf (und so fort, die kosten immer 1 Promille der Kapazität).

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