Wobei zugegebenermaßen auch das schon wieder ein Stück weit Definitionsfrage sein mag: ab wann genau zählen wir einen Gegner als "Boß", und wieviele Gewichtsklassen gibt's von denen? Darf es pro Dungeon nur einen geben, oder sind auch andere Schemata erlaubt? Persönlich bin ich da einigermaßen flexibel und habe von der Idee her kein Problem mit auch Mini- und Unterbossen, aber andere mögen das strenger auslegen.
Der "Boss" kommt wohl aus dem Arcade/Videospielbereich, wo Ende des Levels ein Gegner erscheint, der stärker als die gewöhnlichen Gegner ist und für den meist eine besondere Kampfstrategie nötig ist, die sich von den Kampfstrategien gegen gewöhnliche Gegner unterscheidet.
Das lineare Erzählen von damaligen Arcade/Videospielen setzt natürlich den "Boss" ans Ende des Levels, um wie im Actionfilm mit einem Showdown zu enden und den Erzählbogen siegreich abzuschließen.
Überträgt man nun diese beide Ideen, die den "Bossfight" ausmachen, auf entsprechende "Minibosse", können diese bereits während des Levels auftauchen und eine dramaturgische Struktur bilden. Ähnlich zum Actionfilm, wo sich der Held vom Kanonenfutter zur rechten Hand des Bösewichts vorkämpft, um diesen dann am Ende zu besiegen und in den Sonnenuntergang zu reiten.
Neues DnD hat die obige Idee bisschen mit den Lair Actions drin, aber für OSR scheint das alles nicht zuzutreffen. Weil ein "Boss" etwas anderes ist als einfach ein stärkerer Gegner.
edit: Deshalb fand ich damals das Gameboyspiel Mystic Quest so cool, weil man gleich zu Beginn einen Arenakampf gegen den Oberbösebewicht des Spiels bestreiten muss, den man natürlich verliert. Um dann nach vielen Stunden zuletzt ihm wieder gegenüberzustehen und besiegen zu können.