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Konzentration und Lesen im Zeitalter der Sozialen Medien

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YY:

--- Zitat von: Seraph am 27.05.2024 | 08:19 ---Hat jemand Ähnliches bei sich beobachtet?
Wie habt ihr gelernt, "wieder lesen zu lernen"?

--- Ende Zitat ---

Ich beobachte das eher in meinem Umfeld, weil ich bei vielem in dieser Richtung sehr bewusst auf die Bremse trete. Am Social Media-Gedöns habe ich eine ganze Weile nur sehr begrenzt teilgenommen und bin letztlich ganz ausgestiegen. Ich habe kein Smartphone, schaue explizit keine Reels oder ähnliche informationelle Umweltverschmutzung, sondern suche im Gegenteil gezielt Langformate mit Tiefgang raus.

Und dann fällt mir schon auf, dass es altersunabhängig bei vielen Kollegen an der Konzentrationsfähigkeit mangelt. Liegt nicht nur daran, aber eben auch.


Andropinis:

--- Zitat von: Seraph am 27.05.2024 | 08:19 ---Hi zusammen,

ich versuche seit kurzem, wieder "lesen zu lernen" - etwas, was ich im Kindes- und Teenagerzeitalter fast den ganzen Tag lang gemacht habe. Es gibt so viele unzählige schöne Bücher da draußen und es fällt mir seit Jahren leider super schwer, mich zu konzentrieren und mich so wieder in die Welt der Bücher fallen zu lassen.
Wenn ich denn mal lese, dann abends kurz vorm Schlafengehen noch für eine Viertelstunde und meistens bin ich dann auch total müde und will nur noch schlafen. Aber natürlich hing ich vorher mehrere Stunden am Handy, am Fernseher oder am PC.
...
Gerade beim Schauen von Videos fällt mir das ganz extrem auf - ich schaue kaum noch ein YouTube-Video zu Ende. Jeeeeeeedes Mal skippe ich irgendwann durch oder breche nach nicht mal ner Minute ganz ab und springe zum nächsten. Oder ich wechsle zu den YouTube-Shorts. Nicht mal 10 Minuten für ein Video gebe ich mir.
Hat jemand Ähnliches bei sich beobachtet?
Wie habt ihr gelernt, "wieder lesen zu lernen"?

--- Ende Zitat ---

In der Tat erkenne ich bei mir einige Parallelen. Ich bin noch vor dem Internet / Handy Zeitalter aufgewachsen (mein erstes Handy hatte ich mit 21) und habe immer sehr viel gelesen. Seit es das Netz gibt bin ich auch immer viel gesurfed aber früher praktisch nicht am Handy. Auf dem Smartphone Clips zu schauen oder abends auf dem Handy zu surfen usw. habe ich erst während Corona angefangen und ich habe schon das Gefühl, dass das einiges beeinflusst.

Was hilft dagegen? Ich habe mir während Corona auch regelmäßige Abendspaziergänge angewöhnt und laufe wenn es dunkel geworden ist nochmal eine halbe Stunde durch die Nachbarschaft und zwar ohne aufs Handy zu schauen. Das entschleunigt und man kann seinen Gedanken nachhängen. Danach kann man auch besser lesen aber oft genug gehe ich dann auch nochmal ins Netz (so wie gerade...  >:(  ;D ) Grundsätzlich bin ich auch Gott sei Dank noch nicht so weit, dass ich während ich irgendwo rumlaufe oder mit anderen interagiere auf das Ding glotze und das wird wohl auch nicht mehr kommen.

Außerdem hilft es nur Bücher & Filme anzufangen, die man auch wirklich lesen bzw. sehen will. Ich habe früher praktisch nie Bücher/Fime abgebrochen, wenn sie mir nicht gefallen haben aber jetzt kann das schon mal vorkommen. Wenn ich mich kurz unterhalten will, lese ich einen Artikel in einer Zeitschrift usw. aber ich zwinge mich nicht mehr durch einen Roman oder Film (allerdings steige ich dann auch relativ früh aus und nicht, wenn das Buch/Film schon halb durch ist). Ein aktuelles Beispiel ist der Film Boudicca. Auf den war ich schon sehr gespannt, der Trailer hat mir gefallen und als er bei Prime frei verfügbar wurde, habe ich ihn angefangen, konnte die Dialoge aber nach 15 Minuten einfach nicht mehr aushalten. Einen Film wie Dune dagegen würde ich nie abbrechen, der nimmt mich einfach mit. Bei richtig guten Romanen auch, da schaffe ich es auch mal ein paar Stunden zu lesen. Von daher hilft es auch, mehr auf eine gute Vorauswahl zu setzen.

Btw. habe ich gerade heute bei LinkedIn ein interessantes Video von einem Vater gesehen, wo er Situation mit seinem Kleinkind mit und ohne Handy vergleicht. In einer Situation kommt das Kind ins Zimmer und der Vater reagiert aktiv, dann in der gleichen Situation nochmal nachgestellt schaut er auf sein Handy und reagiert kaum auf das Kind. Dann nochmal eine Szene, wo er am Tisch sitzt und sein Junge neben ihm was bastelt (einmal geht der Vater darauf ein und einmal ist er wieder am Handy und reagiert eher beiläufig). Die Unterschiede im Verhalten des Kindes waren schon krass, das Kind wird auch viel passiver und lustloser, wenn der Vater am Handy hängt.


--- Zitat von: felixs am 27.05.2024 | 15:56 ---Übrigens einer der größten Problempunkte beim Lesen: Mir fehlt schlicht der Zugang zu einem ausreichend ruhigen Platz für konzentriertes Lesen. Es geht trotzdem irgendwie, Lärm ist aber ein großer Störfaktor.

--- Ende Zitat ---

Ich habe glücklicherweise genug Ruhe zu Hause aber grundsätzlich geht es mir auch so, dass ich zum Lesen Ruhe und Zeit brauche. Ich könnte nie in der vollen S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit Bücher lesen.

Talasha:
Mir hat lustigerweise mein Tablett geholfen, stockfinsteres Zimmer einziges Licht der Bildschirm mit der E-Book-app.

Feuersänger:
Thread abonniert, aber ich les ihn später, hab grad nicht genug Aufmerksamkeitsspanne.

First Orko:

--- Zitat von: Feuersänger am 27.05.2024 | 23:16 ---Thread abonniert, aber ich les ihn später, hab grad nicht genug Aufmerksamkeitsspanne.

--- Ende Zitat ---

tl:dr
 ;)

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