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Modernere Fantasy-Settings
Ainor:
--- Zitat von: nobody@home am 13.06.2024 | 19:31 ---Nun -- dafür muß die Besatzung der Enterprise sich eben auch im offiziellen Sternenflottenauftrag mit echten Problemen herumschlagen, die über die Möglichkeiten von 3-6 Privatabenteurern in eigener Mission auch im 23. Jahrhundert noch deutlich hinausgehen.
--- Ende Zitat ---
Genau. Darin liegt die höhere Komplexität.
--- Zitat von: nobody@home am 13.06.2024 | 19:31 ---Im Fantasyspielmodus entspräche das etwa einer Kampagnenprämisse a la "Wir sind im Auftrag der mächtigen Nation XY mit unserem eigenen (potentiell magischen) Protzschiff oder ähnlichem Vehikel unterwegs". Auch da also trotz prinzipiell gleichbleibender Technikbasis schon nicht mehr so ganz dasselbe wie "Wir folgen den Abenteuern von Hinz, Kunz, und Uppsakadabra auf der Suche nach einem einträglichen, nicht zu gefährlichen Dungeon". :)
--- Ende Zitat ---
Kann man alles machen. Aber der Punkt ist dass die hohe Komplexität in der Fantasy optional ist.
nobody@home:
--- Zitat von: Ainor am 13.06.2024 | 22:21 ---Kann man alles machen. Aber der Punkt ist dass die hohe Komplexität in der Fantasy optional ist.
--- Ende Zitat ---
Ist sie im SF-Beispiel ja auch. Nimm statt der Besatzung eines der berühmtesten Schiffe der Föderation eine Handvoll x-beliebiger Bürger, ruhig mit passenden Kompetenzen auf ihren eigenen Gebieten, und laß sie ihre Abenteuer als Privatpersonen erleben, die Raumreisen entweder als Passagiere erleben oder als Gruppe nur eine relativ bescheidene Nuckelpinne (vielleicht ein aufgemotztes Shuttle) ihr eigen nennen...schon ist die Komplexität reduziert.
Außerdem hat das Leben im Fäntelalter logischerweise seine eigenen Komplikationen, die in einer moderneren Zeit zunehmend wegfallen -- gerade, weil wir technisch mittlerweile weiter sind und beispielsweise die Fahrt mit der S-Bahn doch ein gutes Stück schneller und bequemer ist als das Zurücklegen derselben Strecke mit dem Ochsenkarren, geschweige denn zu Fuß unter "früheren" Bedingungen. Merkwürdigerweise redest du von denen nur irgendwie nie. ;)
Ainor:
--- Zitat von: nobody@home am 13.06.2024 | 23:10 ---Ist sie im SF-Beispiel ja auch. Nimm statt der Besatzung eines der berühmtesten Schiffe der Föderation eine Handvoll x-beliebiger Bürger, ruhig mit passenden Kompetenzen auf ihren eigenen Gebieten, und laß sie ihre Abenteuer als Privatpersonen erleben, die Raumreisen entweder als Passagiere erleben oder als Gruppe nur eine relativ bescheidene Nuckelpinne (vielleicht ein aufgemotztes Shuttle) ihr eigen nennen...schon ist die Komplexität reduziert.
--- Ende Zitat ---
Klar. Aber immernoch irrsinnig hoch im Vergleich zur einfachen Fantasygruppe.
--- Zitat von: nobody@home am 13.06.2024 | 23:10 ---Außerdem hat das Leben im Fäntelalter logischerweise seine eigenen Komplikationen, die in einer moderneren Zeit zunehmend wegfallen -- gerade, weil wir technisch mittlerweile weiter sind und beispielsweise die Fahrt mit der S-Bahn doch ein gutes Stück schneller und bequemer ist als das Zurücklegen derselben Strecke mit dem Ochsenkarren, geschweige denn zu Fuß unter "früheren" Bedingungen. Merkwürdigerweise redest du von denen nur irgendwie nie. ;)
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Das liegt daran dass solche Komplikationen für die Weltbewohner quasi das Gegenteil von Komplexität für Spieler/SL sind. Wenn die SC zu Fuss gehen, dann reicht eine handliche Karte der Umgebung aus. Die SC brauchen sehr lange um woanders hin zu kommen. Heutzutage dagegen reichen 24 Stunden um den Grossteil der Erde zu erreichen und bei Star Trek noch deutlich mehr. Je mehr möglichkeiten die SC haben, destso komplexer wird die Welt.
Ein anderes Beispiel: der SIN - Wie funktioniert sie, welche Auswirkungen hat sie? - Thread für Shadowrun.
Es ist halt garnicht so klar wie Verifizierung der Identität etc. bei SR funktioniert und wie sich das auswirkt.
Solche Fragen hat man in der Mittelalterfantasy einfach nicht.
Isegrim:
Dazu kommt, dass die Komplexitäten einer mittelalterlichen Ständegesellschaft im Kopf vieler von vereinfachenden Vorstellungen eines romantisierten oder barbarischen Mittelalters überlagert werden (Lehenssystem, Ritterschaft, Leibeigenschaft etc pp). Egal, ob die jetzt stimmen oder nicht.
nobody@home:
--- Zitat von: Isegrim am 14.06.2024 | 17:58 ---Dazu kommt, dass die Komplexitäten einer mittelalterlichen Ständegesellschaft im Kopf vieler von vereinfachenden Vorstellungen eines romantisierten oder barbarischen Mittelalters überlagert werden (Lehenssystem, Ritterschaft, Leibeigenschaft etc pp). Egal, ob die jetzt stimmen oder nicht.
--- Ende Zitat ---
Daß die Realitäten des Lebens in der Vergangenheit bei Leuten, die es für "weniger komplex" halten als das heutige, in erster Linie schlicht durch die rosarote Brille betrachtet werden, vermute ich inzwischen allerdings auch. Zumal so manche Spieler in solchen Settings unwillkommene Details (wie z.B. Umgangsformen gegenüber nicht perfekt netten NSC) bekanntlich eh gerne mal komplett ignorieren. ::)
Ach ja, noch ein anderer Punkt, auf den ich kurz eingehen wollte:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 13.06.2024 | 12:50 ---Gibt es überhaupt moderne Settings, die nicht auf der realen Erde basieren? Also auch abseits von RPG geschaut? Ich kenne vollständig erdachte Welten tatsächlich nur aus Fantasy und SF. Alles andere ist eigentlich immer "Erde +/-X".
--- Ende Zitat ---
Dazu fällt mir tatsächlich spontan auch kein Beispiel ein; mag vielleicht daran liegen, daß schon die meisten Autoren nicht so recht einsehen, warum sie sich für eine Welt, die praktisch auch nur wie im richtigen Leben funktionieren soll, eigens ein komplettes Original ausdenken sollen. Okay, in größeren SF-Settings beispielsweise mag's dann wieder den einen oder anderen fremden Planeten geben, der tatsächlich zufällig genau unser reales Jahrhundert nachahmt (allein schon mal wieder Star Trek ist da ja nicht ganz unberüchtigt), aber der ist dann eben auch nicht mehr das gesamte Setting (obwohl er's theoretisch für Einheimische insbesondere vor dem Erstkontakt natürlich sein könnte), sondern meist nur ein Ort, den die Spielercharakter-Gegenstücke mal für eine Episode o.ä. besuchen, und dementsprechend nicht das Gesuchte.
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