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Fäntelalter vs DnD5: Medizinische Versorgung/National Health Service
Feuersänger:
--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2024 | 15:49 ---Mit anderen Worten, beispielsweise Thor ist gar nicht der Gott des Donners, weil er mit irdischen Gewittern nicht auch nur das geringste zu tun hat und sie nicht mal beeinflussen könnte, wenn er wollte.
--- Ende Zitat ---
Zugegeben, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich muss mir halt auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir von realen Göttern ein einer Phantasiewelt reden und nicht umgekehrt.
Allerdings kann man dann auch die Frage stellen: warum schmeisst Thor überhaupt mit Blitz und Donner um sich? Wozu soll das gut sein? Passiert es in dieser Welt dann, dass ein Blitz ein Gebäude anzündet oder eine Person erschlägt? Und wenn ja, trifft es dann nur die, die es verdient haben? Da ja Thor (sowohl IRL als auch in D&D) als einer von den Guten gilt.
Sprich, entweder der Donnergott micromanaget jedes Gewitter fein säuberlich und trägt Sorge, dass dabei keine Unschuldigen zu Schaden kommen; _oder_ es ist einfach kein Guter Gott sondern ein Zornickel dem günstigstenfalls scheissegal ist, was er bei den Sterblichen für Schäden anrichtet (dann muss man so manchen Pantheon umschreiben); _oder_ Gewitter finden in der Tat auch in Fantasyländ unabhängig vom Wirken des Gottes statt, aber wieso ist er dann der Donnergott.
Jo, ich fürchte Götter sind einfach grundsätzlich logisch schwierig.
Man kann sich natürlich auch hier wieder Rationalisierungen ausdenken. zB
- Thor verursacht den Donner unwillkürlich, wenn er sich über irgendwas ärgert, er kriegt dabei gar nicht unbedingt mit was dann auf Midgard passiert
oder
- _früher_ haben die Götter direkt in die Welt eingegriffen, heute machen sie das nicht mehr, zB weil sich die Magie verändert hat oder einfach aufgrund eines Nichteinmischungsabkommens (was natürlich ständig mit Hilfe der Kleriker unterlaufen wird, aber hey, dem Buchstaben des Gesetzes ist Genüge getan, also purer Legalismus)
kA was da jetzt am besten passt.
Ainor:
--- Zitat von: Feuersänger am 22.07.2024 | 13:21 ---Und wo kommt bitte die Denke her, das Heilen von Kranken und Rettung von Leben sei kein "high calling"? wtf?
--- Ende Zitat ---
Also ich hab Pflaster kleben geschrieben. Denn:
--- Zitat von: Feuersänger am 22.07.2024 | 13:21 ---Wenn zB eine normale, mundane Fachkraft mal einfach gerechnet sowas wie 1gp/Tag verdient, dann kann ja der Priester-Heiler für 1 Lesser Restore 3gp verlangen für jeden Cure 1gp. Das kann sich quasi jeder leisten, und dann kann der Level 3 Kleriker im Gesundheitsdienst bis zu 10gp pro Tag erwirtschaften.
--- Ende Zitat ---
die Anzahl der Krakheitstage zu reduzieren klingt für mich im Kontext priesterlicher Tätigkeiten nicht nach "high calling". In jedem Fall ist es so: Heiltränke für 50GP sind aufgelistet. Spellcasting Services so wie in 3E sind es nicht.
Insofern ist es zumindest nicht Vorschrift dass man sich in jedem gut sortierten Tempel bei Bedarf ein Lesser Restoration abholen kann.
--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2024 | 13:38 ---Der Punkt ist halt, daß irgendwer den ganzen klerikalen Heilapparat wird bezahlen müssen.
--- Ende Zitat ---
Also die Kirche konnte sich im Mittelalter auch ohne Zauberei finanzieren.
--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2024 | 14:33 ---Was hat der Gott letztendlich überhaupt davon, sich von Sterblichen belästigen zu lassen -- hat der nicht mit seinem normalen göttlichen Job auch ohne die Bettelei und Bestechungsversuche von Möchtegern-Verehrern schon genug zu tun?
--- Ende Zitat ---
Naja, dass es Götter gibt die Zauber gewähren ist nunmal ein Grundelement fast aller D&D Settings. Warum sie das tun muss man sich irgendwie dazudenken.
--- Zitat von: Feuersänger am 22.07.2024 | 14:53 ---Ansatzes, mit ein Grund warum ich die 5E nicht besonders mag. Aber _wenn_ man hier sagt, jawoll das gilt für Alle, dann wäre das ganze Lebensgefühl schon ein deutlich anderes. Man könnte ja quasi zugucken wie sich eine Wunde schließt.
--- Ende Zitat ---
Ob es jetzt ein Tag oder 5 Tage sind. D&D hatte nie detailierte Verletzungsregeln.
--- Zitat von: Feuersänger am 22.07.2024 | 14:53 ---Es ist doch sogar ein gängiger Topos, dass Götter existieren, weil man an sie glaubt. Da drängt sich die Logik förmlich auf, dass sie umso mächtiger sind, je mehr Verehrung sie erhalten.
--- Ende Zitat ---
Mag im Setting so sein, aber das werden dien Gläubigen nicht glauben.
--- Zitat von: Feuersänger am 22.07.2024 | 14:53 ---Kleiner Haken an der Logik: Böse Gottheiten. Diese könnte man ja dann einfach dadurch vernichten, indem man ihnen Verehrung und Opfergaben vorenthält. Böse Götter sind also auf Böse Völker angewiesen. Womit wir wieder bei dem Ding mit den Antagonistenvölkern wären.
--- Ende Zitat ---
Man kann ihnen auch Opfer bringen damit sie keine Plagen schicken. Das sitzen Götter im Zweifel am längeren Hebel.
nobody@home:
--- Zitat von: Feuersänger am 22.07.2024 | 16:07 ---Zugegeben, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich muss mir halt auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir von realen Göttern ein einer Phantasiewelt reden und nicht umgekehrt.
Allerdings kann man dann auch die Frage stellen: warum schmeisst Thor überhaupt mit Blitz und Donner um sich? Wozu soll das gut sein? Passiert es in dieser Welt dann, dass ein Blitz ein Gebäude anzündet oder eine Person erschlägt? Und wenn ja, trifft es dann nur die, die es verdient haben? Da ja Thor (sowohl IRL als auch in D&D) als einer von den Guten gilt.
Sprich, entweder der Donnergott micromanaget jedes Gewitter fein säuberlich und trägt Sorge, dass dabei keine Unschuldigen zu Schaden kommen; _oder_ es ist einfach kein Guter Gott sondern ein Zornickel dem günstigstenfalls scheissegal ist, was er bei den Sterblichen für Schäden anrichtet (dann muss man so manchen Pantheon umschreiben); _oder_ Gewitter finden in der Tat auch in Fantasyländ unabhängig vom Wirken des Gottes statt, aber wieso ist er dann der Donnergott.
Jo, ich fürchte Götter sind einfach grundsätzlich logisch schwierig.
Man kann sich natürlich auch hier wieder Rationalisierungen ausdenken. zB
- Thor verursacht den Donner unwillkürlich, wenn er sich über irgendwas ärgert, er kriegt dabei gar nicht unbedingt mit was dann auf Midgard passiert
oder
- _früher_ haben die Götter direkt in die Welt eingegriffen, heute machen sie das nicht mehr, zB weil sich die Magie verändert hat oder einfach aufgrund eines Nichteinmischungsabkommens (was natürlich ständig mit Hilfe der Kleriker unterlaufen wird, aber hey, dem Buchstaben des Gesetzes ist Genüge getan, also purer Legalismus)
kA was da jetzt am besten passt.
--- Ende Zitat ---
Persönlich würde ich's ja so halten: solange es nur allgemein blitzt und rumpelt, ist das halt Thor beim Kegeln (oder was immer er da auch sonst macht). Erst, wenn der Blitz dann auf Erden ernsthaft Schaden anrichtet, sei es an Mensch, Tier, Gebäude oder dergleichen...dann war's vermutlich entweder tatsächlich Absicht oder ihm ist der Hammer ausgerutscht (no deity is perfect ;D), und im letzteren Fall mag er sich sogar um Wiedergutmachung bemühen. Würde zu ihm so, wie er gerne schon in den Originalmythen beschrieben wird, ja passen.
unicum:
--- Zitat von: Ainor am 22.07.2024 | 13:13 ---Nur dass RAW Training keine Level gibt, sondern nur der "Fronteinsatz".
--- Ende Zitat ---
Und der erste Level, woher kommt der? (gut es gibt ja Varianten von D&D in denen man auf Lv 0 startet, aber auch da könnte man fragen "woher kommt der Lv 0, gibts auch einen (natürlich vorkommenden, nicht durch (imho in D&D5 nicht exestiernden) Leveldrainmonster verursachten) Level -1?)
Nein, müssen keine Diskussion darüber führen. Nur meine ich das da eben wieder bei den "Rules as Written" ein kleines Logikproblem vorhanden ist. Ist ja auch nicht das eigentliche Strangproblem (also das mit Training/Fronteinsatz). Abseitz davon das es eben Regel für ein Fanatsy spiel sind und es ein Logikproblem gibt: wenn man sich überlegt warum ggf die Welt so beschrieben wird, aber es nach dem Regelwerk durchaus Möglichkeiten geben müsste warum es ... ganz anderst sein müsste.
Ist halt die Frage wie eine Fäntelalterwelt aussehen würde in der die D&D Heilungs-Magieregeln gelten. Ich hab gerade einen Artikel über die medizinische Versorgung russischer Soldaten im Ukrainekrieg gelesen (OMG) und wenn ich da mir jezt vorstelle da steht ein "Battallion" Heilkleriker kurz hinter der Front. Ich könnte mir schon vorstellen das so etwas das Bild deutlich ändert.
Man wäre eventuell geneigter sich als Soldat zu verpflichten wenn man weis das man wieder gut zusammengeflickt wird. Man geht dann ggf höhere Risiken ein. Nur das verwundetenabzeichen wäre vieleicht nicht mehr viel wert.
"Was ist das denn für ein bunter Schuppenpanzer?"
"Ich trage gerade keine Rüstung das sind meine Verwundetenabzeichen!"
Feuersänger:
--- Zitat von: Ainor am 22.07.2024 | 16:13 ---die Anzahl der Krakheitstage zu reduzieren klingt für mich im Kontext priesterlicher Tätigkeiten nicht nach "high calling".
--- Ende Zitat ---
Es ist halt "part of the job". Stell dir vor du bist Notarzt. Dann hast du vielleicht den größten Teil des Tages Einsätze wo jemand von ner Leiter gefallen oder wegen nem verdorbenen Kartoffelsalat am speiben ist aber keine akute Gefahr besteht, und dann hast du nen Verkehrsunfall wo du drei Schwerverletzten das Leben rettest. Sagst du dann auch "die sich Begöbelnde ist unter meiner Würde, die kriegt keine Spritze von mir."
Und die Reduktion der Krankheitstage ist halt der wirtschaftliche Nebeneffekt, durch den sich ein derartiges System selbst tragen würde.
Mal anders gesagt, wenn "high calling" erst ab mindestens Weltrettung losgeht, dann dürfte es entsprechend nur wirklich _verdammt_ wenige Kleriker in der Welt geben. Das ist, wie schon jemand schrieb, nicht die Settingrealität die in den Quellenbüchern und Abenteuern beschrieben wird.
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