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Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Runenstahl:
Ich möchte mal hören was ihr von meiner Theorie haltet das Caster bei 5e sich vielleicht auch deswegen überpowert anfühlen (im Vergleich zu Martials) weil man denen zuviel durchgehen läßt bzw Zauber falsch anwendet / nicht alle Konsequenzen beachtet.
- Charm Person macht eine Person nicht zum besten Freund und sofern da noch andere NPCs sind werden die bemerken das da gerade gezaubert wurde.
- Das gilt überhaupt für viele Zauber in Gesprächssituationen. Egal ob Detect Thoughts, Enhance Ability, Zone of Truth, Tongues oder Guidance. Besonders wenn die NPCs sich mit Magie nicht gut auskennen werden die auch auf harmlose Zauber womöglich sehr aggressiv reagieren da sie dem Magier nicht ansehen können ob er nun Tongues wirkt oder einen Dämonen entfesseln will.
- Guidance kann man nicht nachträglich wirken und schon gar nicht als Reaktion auf die Gedanken anderer Gruppenmitglieder (so nach dem Motto Spieler 1 stellt dem SL eine Frage für die dieser einen Wissenswurf fordert was Spieler 2 mit einem Guidance unterstützen möchte).
- Kreaturen die im Weg stehen geben anderen Kreaturen (sofern diese nicht nennenswert größer sind) Deckung. Wird in der Praxis gerne komplett ignoriert wenn man Eldritch Blasts oder andere Fernkampfzauber einsetzt.
- Massive Flächenzauber (Feuerball etc) sind zwar cool, sorgen aber auch für viel Collateralschaden. Das wird ebenfalls gerne ignoriert. Guckt man sich die Regeln für Objekte an, so sollte man sich in Gebäuden und Dungeons zweimal überlegen ob man solche Zauber einsetzt denn diese können durchaus die Decke zum Einsturz bringen. Vom "Loot" im Raum ganz zu schweigen. Die magischen Tränke in der Truhe und die Bücher im Regal sollten eigentlich hinüber sein wenn die im Bereich solch eines Zaubers sind.
- Konzentration (insbesondere der Verlust selbiger) wird oft vergessen.
- Kommt seltener vor, aber bisweilen wird bei einigen Builds auch gerne Ignoriert das der Magier bei vielen Zaubern mindestens eine freie Hand braucht und bei den meisten Zaubern das Ziel sehen muss.
- Auch wird bisweilen übersehen was man mit dem Zauber überhaupt angreifen kann. Mit Magic Missile kann man z.B. nicht Seile zerschießen weil man diesen Zauber nur auf Kreaturen werfen kann.
Gibt Sicherlich noch mehr Fehler die im Umgang mit Magie gemacht werden. Das liegt natürlich auch daran Magie recht komplex ist. Aber insbesondere im Vergleich zu den Martials kommen da meiner Erfahrung nach deutlich mehr Fehler zur Anwendung. Und die meisten sind stets zum Vorteil der Magier. Deswegen stelle ich mal These auf das der Unterschied zwischen Spruchwirkern und Martials zumindest deutlich kleiner wäre wenn man Regeln und Konsequenzen für Magie konsequent beachten würde.
Quaint:
Kann sein, dass da auch Fehler passieren. Aber es gibt auch einfach ein paar enorm starke/nützliche Zauber. Ich mein, du kannst z.B. einen Char ähnlich kampfstark und robust machen wie es normalerweise die ganze Gruppe ist - und noch weitere Zauber übrig haben. Und du hast halt einfach eine sehr volle Werkzeugkiste, da besteht eine gesteigerte Chance, das richtige Ding für die Situation heraus zu ziehen. Als Martial kannst du halt mitunter nur draufhauen und hast vielleicht ein paar Fertigkeiten.
Smoothie:
Ich denke in dieselbe Richtung wie Quaint. Es stimmt alles was Runenstahl schreibt, aber selbst wenn man das alles berücksichtigt, bleiben Caster in der Regel stärker und v.a. viel vielseitiger.
Arldwulf:
Auf D&D allgemein bezogen oder auf die 5e im speziellen?
Es ist schon so, dass sich das Verhältnis der Zauberwirker zu den Nichzauberern in D&D von Edition zu Edition stark wandelt.
Trotzdem gibt es eigentlich keine Edition in der Nichtzauberer tatsächlich gleichwertig sind. Selbst in der für Balancing gern gelobten 4e ist der Abstand zwar deutlich geringer als anderswo aber noch immer spürbar
In 5e wurden dann einige Maßnahmen getroffen die Zauberwirker wieder deutlicher vom Rest abheben. Insbesondere das geänderte System für Rettungswürfe, der Wegfall der vorzubereitenden Zauberslots, kostenlose Rituale und die deutliche Aufwertung der Sonderfertigkeiten lässt dort einiges mehr zu als zuvor. Konzentration ist ein Hindernis, aber da es nicht alle Zauber betrifft und später mehr und mehr ausgehebelt wird auch nur ein kleines.
Und natürlich kann man dort mit Sondereinschränkungen arbeiten aber das man dies überhaupt muss trifft halt auch schon eine Aussage.
Feuersänger:
Was mir da in letzter Zeit (wieder) öfter aufgefallen ist - so im englischsprachigen Bereich - ist dass da Spieler ganz gerne versuchen, Zauber regelwidrig anzuwenden, oft indem sie die Grundregel zu Line of Sight / Line of Effect ignorieren. Oder Zauber, die eigentlich nur auf Objekte wirken können, auf Kreaturen anwenden. Und wenn der SL da selber nicht so erfahren und auf dem Quivive ist, guckt er halt dann vielleicht doof.
Zum Beispiel sowas wie "Ich zaubere Create Water in seine Lungen" -- bricht gleich beide genannten Regeln, aber was soll der Geiz.
Also ja, klar, wenn man den Spielern so einen Schwachsinn durchgehen lässt, dann sind Zauberer natürlich zu mächtig.
Und selbst abseits von solchen mehr oder weniger offensichtlichen Regelbrüchen ist es ja eine altbekannte Krankheit, Martials/Mundanes an realweltlichen Erwartungen zu messen -- die "Guy at the Gym Fallacy"; der Trugschluss dass das was der nächstbeste Neanderthaler aus dem Fitti nicht kann, kann auch ein D&D-Fighter nicht können -- während Magier von solchen vermeintlichen Reality Checks unbehelligt das Universum Männchen machen lassen dürfen.
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