Autor Thema: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?  (Gelesen 2739 mal)

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Offline Namo

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Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« am: 30.08.2024 | 08:58 »
Eigentlich wollte ich die Überschrift ja noch etwas provokativer gestalten, aber das hätte mir zu reißerisch bzw. zu sehr nach clickbait geklungen.

Mal wieder aus meiner Serie - zurück zur Spielleitung bzw. der Wandel als Spielleiter im Lauf der Jahre: Mir fällt seitdem ich wieder ins Hobby eingestiegen bin vermehrt auf, dass sich die Art meiner Welt bzw. der Umgang mit den fantastischen Kreaturen und fantastischen Orten darin gegenüber früher deutlich geändert hat. Ich komme eigentlich aus der high fantasy. Habe natürlich HdR gelesen, aber als Einstiegsdroge alles von Drachenlanze, bin Elric von Melnibone geprägt und noch einige einschlägige Literatur mehr. Dazu auch durchaus der ein oder andere Anime Einschlag von um die 90er. Das führte dazu, dass meine Abenteuer früher wirklich vor Fantastik übergequollen sind. Da kam quasi alles an Monstern und Ortschaften vor was möglich ist.

Und heute? Tja, da tue ich mich schon schwer mal einen Troll oder eine Trollbande während einer Reise um die Ecke stiefeln zu lassen. Natürlich spielen wir noch Fantasy und der ganze Background ist Fantasy. Aber im Vordergrund stehen fast nur noch Menschen bzw. Charaktere allgemein. Alles wirkt etwas geerdeter. Es geht um Intrigen und Machenschaften im Geheimen. Natürlich Allmachtsfantasien von manchen NSC - aber diese schicken dazu nicht ein kunterbuntes Monstercompendium Heer auf die freien Völker los. Der Schwerpunkt liegt auf social encountern und nicht Kämpfen. Die kommen eher selten vor bzw. ich muss mich regelrecht dazu "zwingen" diese einzubauen. Noch dramatischer ist der Umgang mit Dungeons. Die werden noch weniger genutzt und sollen etwas besonderes sein, während die Abenteuerplots früher eher der Aufhänger waren um in den nächsten Dungeon zu stiefeln. Magische und besondere Kreaturen und Kämpfe mit ihnen kommen entsprechend viel weniger vor. Das zieht sich dann aber auch weiter durch die magischen Gegenstände die ich kaum noch unterbringe. Die sollen eher etwas besonderes bleiben bzw. sich weiter entwickeln (Der Stab des Magiers z.B. wird mit der Zeit neue Fähigkeiten erlangen, so dass er immer etwas besonderes bleibt bzw. an diesen gebunden bleibt und nicht einfach der 10. Stab in der Reihe wenn ein besserer gefunden wird.). Auch besondere Orte fallen mir schwerer zu erschaffen die von der "Norm" deutlich abweichen.

Das liest sich jetzt etwas tragischer und langweiliger wie es tatsächlich ist. Im Kern stelle ich bei mir aber fest, dass ich mehr zu "Realismus" als fantastischem Eskapismus neige. Wilde Reisen durchs Multiversum und verrückte Begebenheiten wie früher scheitern bei mir gedanklich daran, dass ich die irgendwie unlogisch oder nicht passend finde. Ich mag dann momentan auch einfach keine Szenen, in denen die Charaktere an eine Brücke kommen und drei Trollbrüder ihnen den Weg versperren. Das erscheint mir in meinem Weltenbau unlogisch/unpassend und so mache ich es dann auch nicht. Obwohl die Spieler das ohnehin nicht stören würde oder sie sich solche Gedanken überhaupt nicht machen. Ich ziehe viel mehr Spannung und Spaß für mich auch menschlichen Dramen und Handlungen. Um den Vergleich zu machen - war ich früher eher ein Drachenlanze SL bin ich heute eher ein game of thrones Spielleiter.

Und das ist dann die Gretchenfrage: Liegt das daran, dass ich älter geworden bin und schon zu unflexibel und zu sehr durch den Alltag geerdet im Kopf bin oder dann doch nur daran, dass ich einfach eine lange Rollenspielpause hatte und mich aufgrund der ganzen Lebensumständen eben auch nicht mehr täglich mit entsprechenden Medien beschäftige?

Kennt ihr das? Hat sich eure Art der Spielleitung in Zusammenhang mit dem Weltenbau, Realismus darin oder auch den Abenteuer im Kleinen geändert im Laufe der Jahre?


spielt: mit den Gedanken

Offline 1of3

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #1 am: 30.08.2024 | 09:32 »
Bei mir hat sich das Küchenabflussversenken über die Jahre höchstens erhöht.

Unser Masks Setting hat Vampire aus einer anderen Dimension, mindestens vier Alienfraktionen - eine davon hat so wohlklingende Schiffsnamen wie Happiness in Pancakes -, gestrandete Elfen ohne spize Ohren, dimensional invariante Engel, eine vielschichtige Unterwelt mit einem Eisenbahnnetzerwerk, eine Alienkolonie im legalen Niemandsland, eine Superhelden-Konklave tief im Pazifik, wiederkehrend eine untote Mafa-Enforcerin namens Bat Girl (She is a girl, she has a bat) und vieles mehr.

Das ist aber auch so kumulativ, ich hab ja nicht alleine Ideen.

Online nobody@home

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #2 am: 30.08.2024 | 09:33 »
Hm. Ich werde den Deibel tun und hier versuchen, unbekannterweise irgendwelche Ferndiagnosen übers Internet zu stellen. :)

Allerdings sehe ich nicht, was ausgerechnet das Alter damit zu tun haben sollte. Aus meiner Sicht ist es erst mal so, daß jemand mit mehr Jahren auf dem Buckel doch eigentlich auch mehr gesehen haben und damit aus einem größeren Inspirationstopf schöpfen können sollte als irgendso ein naßforscher Jungspund, für den Fantasy mit beispielsweise der GoT-Fernsehserie anfängt und dann auch gleich schon wieder aufhört. :korvin:
« Letzte Änderung: 30.08.2024 | 09:37 von nobody@home »

Offline Runenstahl

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #3 am: 30.08.2024 | 09:45 »
Genau wie du (Namo) mag ich Realismus. Kreaturen etc. müssen für mich innerweltlich einen Sinn ergeben. Das war bei mir allerdings auch schon früher so, ich habe mir allerdings im Laufe der Jahre mehr Wissen angeeignet was ich ins Spiel einfließen lasse so das tatsächlich noch "geerdeter" ist als früher.

Heißt jetzt aber nicht das bei mir keine seltsamen Kreaturen / Ereignisse etc. mehr gibt. Nur haben diese dann in irgendeiner Form eine Daseinsberechtigung und ihren Platz im Setting.

So wie das schreibst klingt das ja fast schon negativ. Das sehe ich jedoch absolut nicht so. Meiner Meinung nach kann es nur ein Gewinn sein wenn die Abenteuer die Spieler dazu einladen die Fantasy-Welt als einen realen Ort wahrzunehmen dessen Gesetzmäßigkeiten zwar nicht immer mit den unseren übereinstimmen aber innerhalb des Settings durchaus Sinn machen.
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Offline Namo

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #4 am: 30.08.2024 | 09:53 »
Genau den Punkt meine ich - daher auch den Vergleich mit GoT. Ich habe z.B. geplant später einen Drachen als wichtigeren NSC in der Kampagne zu haben. Da freue ich mich jetzt schon drauf. Und wenn ein Drache nicht fantastisch ist was dann? Die Fantastik ist nicht weg, sie ist eben nur viel punktueller und mehr eingewoben. Es muss mir irgendwie logisch erscheinen. Und so wird der Drache zwar körperlich ein Drache sein, aber letzten Endes wird es mehr um seinen überlegenen Intellekt und seine eigenen Pläne in der Welt gehen. Der stellt am Ende keinen einfach nur stärkerer Bossgegner dar, sondern ein weiteres Individuum in der Welt das seine eigene Agenda hat, die fern von denen der Charaktere ist oder sich teilweise mit deren überkreuzt.

Das für mich Interessante daran ist für mich tatsächlich die Frage woraus diese Änderung der Haltung letzten Endes stammt.
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Offline Eiserne Maske

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #5 am: 30.08.2024 | 09:59 »
Interessantes Thema, ich habe ähnliche Beobachtungen bei meinem eigenen Verhalten gemacht. Ich versuche mal ohne zuviel Selbstbespiegelung zu antworten..

Ich bin nicht sicher, ob das wirklich eine Alterserscheinung ist, es scheint mir auch eigentlich eine normale Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zu sein, die sich auch bei anderen Phänomenen als Rollenspiel zeigt. Wir lachen nicht mehr über die Witze unserer Jugend, weniger Dinge erscheinen neu – das sind Feststellungen, die ich schon von Leuten in meiner Umgebung gehört hatte, welche schlappe 25 Lenze zählten. Das Erwachsen werden und der Kampf mit dem Alltag, die andauernd notwendige Anpassung in unserer Gesellschaft tötet tröstlicherweise das Bedürfnis nach Träumerei nicht ab, aber ich sehne mich nach reiferen/weniger naiven Ideen als den erwähnten Brückentrollen - oder zumindest neuen Ideen. Mich macht es traurig (die kindliche Unbekümmertheit ist mir ein Stück weit verloren gegangen) und beruhigt mich zugleich (bin immerhin anscheinend nicht innerlich stehen geblieben).

(Außerdem: Der Disney-Themenpark/Herr-der-Ringe-Gut-Böse-Dichotomie mit all seiner versteckten Ideologie, welcher auch in vielen Fantasywelten durchschimmert, nervt mich, da es nur noch wenig mit meinem eigenen Ausblick auf die Welt zu tun hat. Aber das ist natürlich vollkommen subjektiv.)

Weiterhin haben mir viele Leute über 40 erzählt, dass das Anarchische, die Frechheit der Jugend nicht konserviert werden kann. Aber dann lese ich das Calidar-Rollenspiel von Bruce Heard (leider schon wieder eingestampft), welcher mit Mitte 60 es irgendwie fertiggebracht hat, mit einer Einstellung, die ich mal jugendliche Begeisterung nennen würde, eine kunterbunte Ad&D-Welt zu schreiben. Der Mann hat offenkundig auf reif oder nicht reif gepfiffen. Und er hat mich beim Lesen mitgerissen. Oder der vorletzte Mad-Max-Film, Fury Road, wurde von einem Mann in den 70ern erschaffen... Manche Leute scheinen sich das Freche erhalten zu können, naiv sein ist wohl keine notwendige Bedingung dafür.

Ich würde gerne glauben, dass man das beeinflussen kann.
« Letzte Änderung: 30.08.2024 | 10:12 von Eiserne Maske »

Offline Shin Chan

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #6 am: 30.08.2024 | 10:23 »
Pauschalisierungen sind doof und immer falsch.

*…wait…öööö*
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Offline unicum

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #7 am: 30.08.2024 | 10:54 »
Generell muss ich schon sagen dass das Alter sicherlich eine Rolle spielen kann beim Rollenspielen.

Ich hab leztes Jahr bei einem Teenager als SL gespielt. Er meinte uns mit immer neueren Monstern herausfordern und uns mit imho übertriebenen Items belohnen "zu müssen" und irgendwie hab ich mich dabei an meine Anfangszeit erinnert. Von selbst erstellten D&D Abenteuern mit 9 Dungeonleveln, von Spielleitern die (bei AH Runequest) am Spielabend sagten "Sag mal eine Seitenzahl im Monsterbuch" oder so etwas.

Und dann schau ich mal auf die Minikampange die ich auf Cons manchmal Leute. Da sind zwar auch neue Monster dirn aber bei leibe nicht so viele (will sagen: 2 in 4 Abenteuern). Es spielt zum großteil in der Stadt und gekämpft wird - im vergleich zu früher - kaum. Man muss um die Abeneteuer zu lösen selbst nachdenken, alleine die Fertigkeiten der Figuren führen nicht zum Ergebnis.

Das sind so meine eigenen Beobachtungen.

Online Zed

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #8 am: 30.08.2024 | 11:18 »
Es gibt sicher mehrere Mechanismen, die zu einer Wandlung der Inhalte der Spielleitung führen.

1) Von der Pubertät zum Erwachsenen
Ich besuchte nicht viele Cons, aber als Anfang 20jähriger dann doch mal. Ich war in einer Spielrunde mit 15jährigen am Tisch. Die hatten den Spielleiter gefragt, ob sie ihre eigenen SCs zum Spielen nutzen dürften, er hatte nichts dagegen. Die zwei hatten dann einen großen Spaß, ihre Homebrew-"Bummeier" (=Handgranaten) sooft einzusetzen wie möglich. Und ich erinnere mich an einen handgeschriebenen Extra-Skill auf ihrem Charakterbogen, der, (was immer sie als) die Qualität der Beischlaffähigkeiten ihrer SCs ansahen, abbilden sollte. Ich habe daraus gelernt: Diese 8 Jahre Unterschied waren sehr entscheidene 8 Jahre Unterschied zum Erwachsensein, und diese Änderung kommt sicher mit drastischen Änderungen im Spielgeschmack daher.

2) Inspiration durch Medien
Meine Kampagne wurde schon immer durch Comics, Bücher, Filme und Serien beeinflusst. Wäre ich heute ein intensiver Zuschauer von Critical Role, würde wahrscheinlich CR ein großer aktueller Einfluss werden. (Meine Hauptprägung habe ich von Anbeginn bis heute durch den "Herrn der Ringe".)

Natürlich unterliegen Medien einer Änderung des Zeitgeistgeschmacks als auch ändert sich der eigene Geschmack mit dem Alter.

3a) Geschmacksentwicklung im Austausch mit der Gruppe
Ich spiele mit meiner Gruppe seit Mitte der 90er. Unsere Pubertät hatten wir da schon uns, so dass wir von Beginn an "erwachsener" gespielt haben. Unser rollenspielerischer Geschmack checkt sich also seit 30 Jahren gegenseitig. Natürlich versuche ich immer wieder, meine Gruppe zu überraschen. Aber ich würde den Teufel tun und unsere 2-3-4 - Formel umzubrechen (2 Zeiteinheiten Strategie/Planung/Verwaltung/Tralala - 3 Zeiteinheiten Diplomatie - 4 Zeiteinheiten Kampf). Zu der haben wir uns gegenseitig erzogen, die Formel finden wir gut, die wollen wir spielen.

3b) Eigene Geschmacksentwicklung ohne Austausch mit der Gruppe
Wenn ich es richtig auf dem Schirm habe, Namo, hattest Du eine sehr lange Spielpause mit Deiner Gruppe. Daher warst Du lange nicht im Austausch mit ihr und Euer Geschmack hat sich unabhängig voneinander weiterentwickelt. Hier wirkt 2) oben sicher wesentlich stärker. Dass Du Dich mehr geerdet hast im Alter, scheint mir völlig normal.

Mein Fazit: Es gibt viele Faktoren, die den Geschmack verändern. Pauschal gibt es - glaube ich - nicht einen dominierenden Entwicklungsmechanismus, sobald man die Pubertät hinter sich hat (in der potentiell andere Geschmäcker im Vordergrund stehen als im Erwachsenenalter).

Offline Boba Fett

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #9 am: 30.08.2024 | 11:25 »
Ich mag es dreckig und erdig, weil ich das als ein plausibles "so ist nun mal die Welt" empfinde. Bunt und kitschig ist nicht meines.
Ich mag es, zwischen "Profi" und "Veteran" zu beginnen und da zu verweilen und nicht von Noob zum Hero mit exponentiellen Kompetenzanstieg aufzuleveln.
Ich mag es, wenn Antagonisten eine Motivation haben. Monster haben keine.
Ich mag es, wenn die Spielenden eine Motivation haben und nicht durch die Landschaft tourende Murder-Hobos sind.
Und ja, spektakuläre Achterbahnfahrten sind manchmal auch ganz geil. Aber ich mag es nicht, jeden Tag vom herumgewirbelt werden kotzen zu müssen. Oft ist weniger mehr.

Und eigentlich fixt mich futuristischer Hintergrund auch viel mehr an, als Fantasy mit spitzen Ohren und Zauber-Zauber, Hex, hex!
Klar ist das nicht meine alleinige Kost, jeden Tag Pizza und Pasta ist irgendwann auch fade.
Und das ganze hat sich über die letzten 40 Jahre Rollenspiel bei mir eher gefestigt als entwickelt.
Und irgendwie kehre ich immer mehr zu dem zurück, womit ich begonnen habe. Traveller anyone?
« Letzte Änderung: 30.08.2024 | 11:31 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Zanji123

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #10 am: 30.08.2024 | 11:38 »
bei mir ist es gerade etwas andersrum merk ich.

Ich komme von DSA und habe da halt hauptsächlich Kaufabenteuer gespielt und geleitet. Daher gab's nicht so viele Monsters bei uns die Gegner waren meist (eigentlich fast immer) Humanoide höchstens mal n Dämon.

Jetzt hab ich nur noch "weird shit" :-D von einem Feenturm der verschiedene Ebenen hat und in denen ich mehrere Filmszenen verbauen konnte (weil die im original Abenteuer zu langweilig sind) zu "wir gehen in die Traumlande (ja die vom Mythos) und treffen dort neben Magiern aus Fasar / DSA auch andere Traumreisende und bald haben wir einen Kampf in der Luft während wir auf Flugsauriern fliegen"

Edit: da ich bei DSA am Anfang nur kurz Spielleiter war(DSA3 mit der Basisbox) und dann Spieler wusste ich auch lange nicht was für seltsame Monster es in Aventurien eigentlich gibt. Ich hab nie das Kreaturen des Schwarzen Auges gelesen damals (war ja SL Stuff) daher ... war für mich einfach sowas wie Amöben, Riesenasseln usw total unbekannt und es wirkte auch komisch als die in Drakensang auftauchten xD
« Letzte Änderung: 30.08.2024 | 13:34 von Zanji123 »
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Online nobody@home

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #11 am: 30.08.2024 | 11:43 »
Nebenbei: nix gegen Brückentrolle, bitte. Mich würde zwar schon interessieren, auf was die's eigentlich abgesehen haben, das Straßenraub nach einer guten Idee klingen läßt...aber daß man dann vorzugsweise irgendwo wartet, wo Reisende früher oder später vorbeikommen müssen, ist ab da ja nur noch angewandte Logik. ;)

Offline KhornedBeef

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #12 am: 30.08.2024 | 11:49 »
Ich glaube bei mir wird es auch eher andersherum.

Ich bin spät zum P&P gekommen, und habe auch viel weniger Spielpraxis bekommen, als ich mir wünschen würden. Die letzte Zeit halt null.
Das führt zu zwei Sachen: a) ich habe noch nicht jede Fantasy-Sau durchs Dorf laufen sehen. Eigentlich gar keine, da waren fast nur Eigengebräue.
und b) ich bin deutlich untersättigt was Fantasy angeht. Ich will es gar nicht langsam angehen lassen!
Die ersten Gehversuche waren relativ geerdet, weil ich mir nicht zuviel aufbürden wollte. Al'anfa, Tavernen, Gangsterklopfen. Von da aus geht es ja nur aufwärts.
CoC lasse ich mal außen vor. Auch da kann man zwischen "Monster X ist ausgebüxt, wir schießen es nieder" und "Azatoth wacht auf, wir müssen in einer Zeitschleife unsere eigenen Bewusstseine und die von mutierenden NPCs aus so einem Fokus holen sonst Weltuntergang." viel variieren, aber da ist das Mismatch zwischen geerdeter Umgebung und Bedrohung ja Konzept.
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Offline Dr. Evil

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #13 am: 30.08.2024 | 12:07 »
Dann oute ich mich mal hier als: Bei mir ist es auch umgekehrt.

Als ich Ende der 80er bei unserer Gruppe eingestiegen bin, waren die wilden Jahre des D&D schon längst vorbei und Monster und andere exotische Begebenheiten waren nicht mehr so sehr gefragt. Mit diesem Stil bin ich dann auch über viele Jahre „aufgewachsen“ und es gab dann auch eher Ganoven, Verschwörungen und wilde Verfolgungsjagden ohne den Auftritt von Monster, Kreaturen oder sonstigem Grobzeug.

Das hat sich in den letzten Jahren allerdings irgendwie geändert, da ich den Einsatz von Kreaturen (wenn auch sparsam) sehr zu schätzen weiß und meine Freude daran habe. Dies auch unabhängig vom System. Wahrscheinlich haben alle genug vom „geerdeten“ RPG und erfreuen sich halt wieder gerne dem Old School Mechanismus eines Spiels, der aller zufriedenstellt.

Es hat m.E. nichts mit dem Alter zu tun. Hier dürfte wahrscheinlich die Sozialisation in der jeweiligen Gruppe eine Rolle spielen. Und ja - mit 17 Jahren hatte ich mehr Unfug für meine SC im Kopf!
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #14 am: 30.08.2024 | 12:30 »
Ich denke, wenn bei mir etwas "geerdet" ist, dann noch am ehesten die Motivationen und Verhaltensweisen der NSC -- gerade als SL will ich ja gerne verstehen können, warum die tun, was sie tun.

In was für Gestalten und mit welchen Spezialeffekten sie auftreten, ist dabei eher zweitrangig. Bei denen habe ich ja in Sachen Glaubwürdigkeit deutlich mehr Spielraum.

Offline Namo

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #15 am: 30.08.2024 | 13:10 »
Sehr viele spannende Antworten dabei.  :d

Im Kern würde ich daraus eigentlich drei Punkte heraus lesen:

1. Grundsätzliche Einstellung was man mag und was nicht! Dies wird durchs älter werden dann nochmal mehr verstärkt bzw. man lebt es konsequenter.
2. Welche Medien werden konsumiert die einen inspirieren? Lese ich viele verschieden RPG Sourcebooks oder Bücher dürfte die Inspiration höher sein wie durch die tägliche Tagesschau und Fußballergebnisse (passendes Beispiel von mir selbst: der Beef zwischen Demokraten und Reps in den USA hat mich zu dem herrschenden Streit zwischen zwei Fürstenhäusern in meiner Kampagne inspiriert und wird entsprechend umgesetzt)
3. Welche Monster/Orte/Handlungen wurden jahrelang schon hoch und runter bespielt und in welcher Form finde ich etwas ganz anderes was noch nicht da war?
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Offline aikar

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #16 am: 30.08.2024 | 18:03 »
Ich hab mit Aventurien angefangen und mich über Numenera zu einer aktuellen Feywild-Kampagne gearbeitet. Mit allen Stufen von Weirdness dazwischen.

Also tendenziell wurde es mir dem Alter eher abgehobener. Faktisch ist es aber einfach ein Auf und ab, je nachdem worauf ich gerade Lust habe.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Sphinx

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #17 am: 30.08.2024 | 18:13 »
Ich hab den Anspruch das die Welt in sich schlüssig ist. Aber das heißt nicht das es nicht richtig abgedreht werden kann.
Wenn ich langweilig "normal" spielen sollte würde ich ehr aussteigen. Aber ich muss bei den Spielern in meinem 40-50 Alters Bereich immer etwas treten damit sie mal aus ihrem gemachten Nest kommen. Die sind nämlich mit unter sehr festgefahren und man muss den Rost erst mal ablösen damit sie wieder flexibler werden.
« Letzte Änderung: 30.08.2024 | 19:34 von Sphinx »

Offline Katakombenkriecher

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #18 am: 30.08.2024 | 18:46 »
Zur Fragestellung: Nein.

Ich schließe mich da den anderen an, die eher einen anderen Trend sehen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #19 am: 30.08.2024 | 19:08 »
1. Nein. Alter hat damit nichts zu tun, denke ich. Dass sich Vorlieben und Meinungen im Laufe des Lebens ändern oder fokussieren: ja, sicher.

2. diesen angeblichen Realismus im Rollenspiel gibt es imo nicht. Es gibt Erwartungshaltung, Suspension of Disbelief und Geschmäcker. Das, was hier als realistisch oder logisch benannt wird, ist eigentlich nur das, was ihr als plausibel empfindet. Und das hat m.E. wenig mit dem Inhalt zu tun, sondern mehr mit eurer Fähigkeit, den Inhalt mit eurer Vorstellung in Einklang zu bringen. Suspension of Disbelief eben.

Da gibt es z.B. "larger than life" auf der einen oder eben "Bauerngaming" auf der anderen Seite der Skala. Aber Phantastik ist dabei imo kein wesentliches Kriterium. Rambo z.B. ist larger than life, aber nur bedingt phantastisch.
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Offline Jenseher

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #20 am: 30.08.2024 | 21:33 »
Ich mag dann momentan auch einfach keine Szenen, in denen die Charaktere an eine Brücke kommen und drei Trollbrüder ihnen den Weg versperren.

Dieser eine Troll baut beständig an der Regenbogenbrücke ins Jenseits. Dieser eine Troll betrachtet euch alle aus dem Jenseits und keiner kann ihm folgen. Dieser eine Troll sagt dir: Lass dich einmal von Trollen über die Regenbogenbrücke ins Jenseits entführen!

Offline unicum

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #21 am: 30.08.2024 | 23:03 »
Will mal so sagen - wenn ich lust auf Hack and Slay habe - mach ich mittlerweile lieber was brettspielartiges, oder ein tabeltop oder ein MMO oder sowas - aber eben nicht unebdingt ein P&P RPG. Ich weis man kann das auch so machen aber,... ne ist nicht mehr soi meins.

Offline KhornedBeef

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #22 am: 31.08.2024 | 09:36 »
Will mal so sagen - wenn ich lust auf Hack and Slay habe - mach ich mittlerweile lieber was brettspielartiges, oder ein tabeltop oder ein MMO oder sowas - aber eben nicht unebdingt ein P&P RPG. Ich weis man kann das auch so machen aber,... ne ist nicht mehr soi meins.
Und jetzt würde ich mir noch wünschen, zu wissen, wie du zum Thema des Threads stehst ;)
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #23 am: 31.08.2024 | 10:19 »
Will mal so sagen - wenn ich lust auf Hack and Slay habe -

HacknSlay ist aber doch nochmals etwas anderes? Wie gehört das zum Thema?  :think:

Wobei man für HnS sicherlich eher zum larger than life Modus greifen muss, sonst ist es ziemlich schnell vorbei  ;)
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #24 am: 31.08.2024 | 12:00 »
Also ich neige auch mittlerweile eher zu "geerdeten" Abenteuern und "geerdeten" Settings. Schon wenn ich D&D- oder PF-Monsterhandbücher aufschlage, denke ich bei gefühlt 75% der Kreaturen "Ach du liebes Lieschen, wer braucht denn sowas???". Früher (mit 15) konnte ich mich an sowas gar nicht sattlesen...

Andererseits habe ich vor wenigen Jahren eine Fantasy-Abenteuerserie mitsamt Weltenreisen, Drachen, Städten auf Riesenbäumen und Steampunk-U-Booten geleitet...
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #25 am: 31.08.2024 | 12:07 »
Ich mag kein Quietschbunt, ich mag keine Weirdness, ich mag es nicht "abgedreht". Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun, das mochte ich nämlich noch nie. Nichtmal als Kind.
Ich mag Grautöne, ich mag es, wenn ein Setting in sich schlüssig ist.
Ich mag keine Zoo-Dungeons, ja ich mag generell keine Dungeons, die eigentlich nur Labyrinthe sind, in denen irgendwas lebt.
Ich mag es, wenn es eine Story gibt, die sich weiterentwickelt (die Richtung ist mir dabei ziemlich egal).

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #26 am: 31.08.2024 | 12:23 »
Also ich neige auch mittlerweile eher zu "geerdeten" Abenteuern und "geerdeten" Settings. Schon wenn ich D&D- oder PF-Monsterhandbücher aufschlage, denke ich bei gefühlt 75% der Kreaturen "Ach du liebes Lieschen, wer braucht denn sowas???". Früher (mit 15) konnte ich mich an sowas gar nicht sattlesen...

Andererseits habe ich vor wenigen Jahren eine Fantasy-Abenteuerserie mitsamt Weltenreisen, Drachen, Städten auf Riesenbäumen und Steampunk-U-Booten geleitet...

Speziell die ellenlange D&D-Monsterliste ist wohl wenigstens zum Teil einfach der Tatsache geschuldet, daß frühe D&D-Runden a la Dave & Gary noch ziemlich "meta" waren -- sobald die Spieler ein Monster kannten, taten das auch alle ihre Charaktere, also mußten regelmäßig neue her, um sie überhaupt noch zu überraschen.

Allerdings: Heutzutage bin ich mehr an Systeme gewöhnt, in denen sich die Spielleitung ihre NSC recht kurz und schmerzlos selber ausdenken kann (Fate, pbtA...). Von daher gehen dicke offizielle "Monsterverzeichnisse" zwar einerseits recht direkt an meinem eigenen Bedarf vorbei, andererseits ist das für mich aber noch lange kein Grund, auf Exoten zu verzichten, die mir einfach nur mal für ein Abenteuer spontan einfallen. :)

Offline Yney

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #27 am: 31.08.2024 | 13:37 »
Ich bin auch im Laufe der Jahre geerdeter geworden. Ob das am Alter liegt ist schwer festzustellen.

Ich würde aber die These äußern, dass man mit immer längerem Spiel auch mehr und mehr lernt, was einem selbst so liegt. Dann würde es sich um einen Effekt handeln, der parallel zum Alter läuft, aber nicht kausal durch ihn begründet ist. Und was zumindest in meinem Fall sicherlich mit eine Rolle spielt: In meiner Anfangszeit gab es D&D, importiert aus Amerika und sonst nichts (zumindest nicht in meinem Wahrnehmungskreis). Und D&D war in seiner Anfangszeit doch sehr stark „Hacke Hacke bum bumm“ (was auch Spaß gemacht hat). Da existierten noch so ungeschriebene Regeln wie: Je tiefer in einem Höhlensystem, desto mächtiger die Monster. D.h. es gab erst mal kein echtes Kontrastprogramm dazu. Das änderte sich später deutlich. Auch innerhalb von D&D wurden die Abenteuer meines Gefühls nach wesentlich vielschichtiger.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #28 am: 31.08.2024 | 13:54 »
Ich mag kein Quietschbunt, ich mag keine Weirdness, ich mag es nicht "abgedreht". ... ich mag es, wenn ein Setting in sich schlüssig ist.

Ich greife das mal auf, weil ich das verstehen möchte: wie hängen "Erdung" und "Schlüssigkeit" zusammen? Ab wann ist etwas nicht mehr geerdet? Ist es noch geerdet oder schon abgedreht, wenn Brückentrolle auftreten, diese aber im Setting schlüssig begründet sind?
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #29 am: 31.08.2024 | 14:04 »
Ich greife das mal auf, weil ich das verstehen möchte: wie hängen "Erdung" und "Schlüssigkeit" zusammen? Ab wann ist etwas nicht mehr geerdet? Ist es noch geerdet oder schon abgedreht, wenn Brückentrolle auftreten, diese aber im Setting schlüssig begründet sind?
Ich habe das Wort "Erdung" nicht verwendet. Eben weil das zuerst definiert gehört.

"Schlüssig" sind die Brückentrolle IMHO dann, wenn die da nicht nur rumhängen, wenn SCs vorbei kommen - und sie vor allem das nehmen, mit dem sie was anfangen können. Nahrung, z.B. Was soll so ein Troll mit Goldmünzen, wenn er nie in eine Stadt reinkommt, wo er sich was drum kaufen könnte?
Und dann sollte es vielleicht auch einen Grund geben, warum die Typen nicht schon längst von Soldaten erledigt worden sind.
ISSO war für mich immer schon kein valides Argument.
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #30 am: 31.08.2024 | 14:18 »
Was soll so ein Troll mit Goldmünzen, wenn er nie in eine Stadt reinkommt, wo er sich was drum kaufen könnte?

Vielleicht gibt's ja umgekehrt irgendwo (unter Tage beispielsweise) Trollstädte, in die normalerweise nie ein Mensch kommt. Kommt eben drauf an, wie man sich einen Troll zurechtdefiniert -- die Originalmythen waren da meines Wissens recht flexibel, die große "Diese Märchenkreatur ist genau so und hat diese Spielwerte und Eigenschaften und gefälligst keine anderen!"-Mode hat ja erst mit Uropa D&D überhaupt Einzug gehalten. :)

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #31 am: 31.08.2024 | 14:23 »
Ich werfe mal was in den Raum "Ich hab das geerdete Spiel schon so oft erlebt, weil es das default ist, das ich davon ehr gelangweilt werde. Wenn es da nicht was angedrehtes, übertriebenes oder außergewöhnliches gibt. Wird das Spiel schal."

Offline Raven Nash

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #32 am: 31.08.2024 | 14:25 »
Vielleicht gibt's ja umgekehrt irgendwo (unter Tage beispielsweise) Trollstädte, in die normalerweise nie ein Mensch kommt. Kommt eben drauf an, wie man sich einen Troll zurechtdefiniert -- die Originalmythen waren da meines Wissens recht flexibel, die große "Diese Märchenkreatur ist genau so und hat diese Spielwerte und Eigenschaften und gefälligst keine anderen!"-Mode hat ja erst mit Uropa D&D überhaupt Einzug gehalten. :)
Sind wir wieder bei "schlüssig".  ;)
Im Prinzip ist es ja egal, wie es erklärt wird, aber erklärt sollte es werden.

Mir fehlt halt auch sehr die Suspension of Disbelief - aber das hat sie auch immer schon. Ich konnte mir immer schon viel vorstellen - um dann möglichst auf jede Frage eine Antwort zu finden. Auch ein Grund, warum meine Homebrew-Settings immer Buchformat haben.
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #33 am: 31.08.2024 | 14:30 »
Ich habe das Wort "Erdung" nicht verwendet. Eben weil das zuerst definiert gehört.

Mein Fehler. Ich hatte das als Grgensatz tu bunt und abgedreht aufgefasst.

"Schlüssig" sind die Brückentrolle IMHO dann, wenn die da nicht nur rumhängen, wenn SCs vorbei kommen - und sie vor allem das nehmen, mit dem sie was anfangen können. Nahrung, z.B. Was soll so ein Troll mit Goldmünzen, wenn er nie in eine Stadt reinkommt, wo er sich was drum kaufen könnte?
Und dann sollte es vielleicht auch einen Grund geben, warum die Typen nicht schon längst von Soldaten erledigt worden sind.
ISSO war für mich immer schon kein valides Argument.

Verstehe. Ich gehe ja oft den entgegengesetzten Weg und denke mir ingame Erklärungen dazu, wenn es eine solche Setzung im Setting gibt. Vielleicht hat Gold für Trolle eine andere Funktion als die eines Zahlungsmittels. Oder die Trolle brauchen es als Tribut an einen Drachen (für die sich ja selbige Frage stellt). Vielleicht haben Brückentrolle auch eine nützliche Funktion, z.B. weil sie Banditen fernhalten. Oder die Trolle machen die Brücke irgendwie stabiler. Oder Brücken locken Trolle an und die Brückentrolle sind einfach eine Plage. Hat man sie beseitigt sind zwei Wochen später neue da.
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Offline JohnnyPeace

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #34 am: 31.08.2024 | 15:19 »
Also, mit fortschreitendem Alter, oder ja wahrscheinlich viel passender fortschreitender Erfahrung, haben die Abenteuer, die ich mache / leite, viel mehr Bandbreite und darunter sind auch deutlich abgefahrenere Abenteuer, als ich das früher gemacht hab.
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Offline Jens

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #35 am: 1.09.2024 | 12:19 »
Erdung ist für mich: alles ist irgendwie im Boden verwurzelt und falls etwas abgedrehtes passiert, kommt das am Ende auch dort an, kann also verstanden werden.

Blitze sind ziemlich krasse Dinge, aber mit einem geerdeten Blitzableiter für ein Haus kein Problem und sogar eigentlich ein sehr spannendes Erlebnis (pun intended...)

Genauso sind abgefahrene Monster etc. schon sehr krasse Dinge aber über den Plotableiter im Setting geerdet für eine Spielgruppe kein Problem (der suspension of disbelieve) und sogar eigentlich ein sehr spannendes Erlebnis. Oder so

Edith: und nach der Definition bin ich mit dem Alter auch einigermaßen geerdet - mehr als früher zumindest ;D

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #36 am: 1.09.2024 | 13:05 »
Wie gesagt, für mich sehe ich da keinen Alterszusammenhang. Aspekte von Spielwelten mal ein bißchen hinterfragt habe ich auch früher schon ("Wovon lebt so ein Riese in einer für ihn völlig unterdimensionierten Welt eigentlich...oder gibt's vielleicht auch Gegenden, in denen einfach alles riesenhaft ist und die man besuchen könnte? :think:" oder "Wieso eigentlich ist Magie immer so eine Art Extra, das einer Welt, in der sonst die Gesetze der Physik laut 20./21. Jahrhundert gelten, einfach nur übergestülpt wird?" beispielsweise), und was Namo im Eingangspost unter "geerdet" zu verstehen scheint, läuft in meiner persönlichen Begriffsraupensammlung mehr unter einer Art von Realismusanspruch, der sich mit meinen Vorlieben recht direkt beißt -- mein langjähriges Interesse an Universalsystemen speist sich ja gerade aus deren Versprechen, mit ihnen alles Mögliche und damit eben ruhig auch Abgefahreneres spielen und bespielen zu können! -- und für den ich als Adjektiv ganz persönlich im eigenen Kopf gerne mal "graubraun" verwende, weil ich damit eine gewisse Farballergie assoziiere. ;)

Offline Nodens Sohn

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #37 am: 1.09.2024 | 13:37 »
Und das ist dann die Gretchenfrage: Liegt das daran, dass ich älter geworden bin und schon zu unflexibel und zu sehr durch den Alltag geerdet im Kopf bin oder dann doch nur daran, dass ich einfach eine lange Rollenspielpause hatte und mich aufgrund der ganzen Lebensumständen eben auch nicht mehr täglich mit entsprechenden Medien beschäftige?

Kennt ihr das? Hat sich eure Art der Spielleitung in Zusammenhang mit dem Weltenbau, Realismus darin oder auch den Abenteuer im Kleinen geändert im Laufe der Jahre?




Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Aber ich glaube, das hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun. (hoffe ich jedenfalls ;) )
Wenn ich mir so manche Abenteuer von früher anschaue, dann waren die mit den unterschiedlichsten Monster gespickt und das Monster eine Tür weiter hat sich nicht um den Kampflärm aus dem Nachbarraum gekümmert. Am Eingang des Dungeons stand ein Händler mit seinem Bauchladen mit Dingen, die man noch zu kaufen vergessen hatte. Das war für uns gut so, uns hat das Spaß gemacht und wir schnetzelten uns durch die Dungeons und sammelten immer bessere Items, je tiefer die Dungeonebene war, in die wir eingedrungen waren.

Und irgendwann kam (bei mir mit der blauen Expertenbox D&D) die Welt dazu. So langsam änderte sich dann unsere Spielweise. Mehr und mehr wurde der Plausibilität der Welt untergeordnet. Dann kamen nicht einfach mal irgenwelche Monster daher. Sie mussten in die Gegend und in die Welt passen, oder es gab Gründe (Dimensionstor, Kataklysmus, Raumschiff-Absturz) Nichts passierte mehr ohne Grund.

Dadurch wurde das Spiel vielleicht weniger bunt, aber auch viel epischer, da nicht nur das Monster of the week zu besiege war, sondern eine Welt umspannende Geschichte erlebt werden konnte, was uns dann viel mehr Befriedigung gab und zu einem tieferen Charakterspiel mit Dramatik und Epos führte.

Was nicht heißt, wir hätten dem Spiel aus unseren Anfängertagen ganz verloren. Ich habe es sehr genossen, als mein Sohn das erste Mal geleitet hatte und uns die unmöglichsten Monster entgegen warf. Solche Abende können auch sehr befreiend sein. Kein Drama, kein tiefes Nachdenken, nur rein, Monster hauen, Schatz looten, EPs bekommen, aufleveln. Immer noch befriedigend :D

Offline felixs

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #38 am: 3.09.2024 | 09:28 »
Ich mag kein Quietschbunt, ich mag keine Weirdness, ich mag es nicht "abgedreht". Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun, das mochte ich nämlich noch nie. Nichtmal als Kind.
Ich mag Grautöne, ich mag es, wenn ein Setting in sich schlüssig ist.
Ich mag keine Zoo-Dungeons, ja ich mag generell keine Dungeons, die eigentlich nur Labyrinthe sind, in denen irgendwas lebt.
Ich mag es, wenn es eine Story gibt, die sich weiterentwickelt (die Richtung ist mir dabei ziemlich egal).

Das hat sich eigentlich nicht verändert.

Mir geht es auch so und mir sind die meisten Rollenspielszenarien zu bunt, zu wild, zu viel von allem möglichen.
Das war tendentiell schon immer so. Mich hat damals die DSA-3-Doktrin überzeugt und geprägt: Elfen, Orks, Zwerge sollten schon ungewöhnlich sein, Drachen legendär und kaum zu sehen, Magie muss selten sein, etc. (DSA 3 hat das freilich nie wirklich umgesetzt, aber die Idee habe ich halt von dort mitgenommen).

Im Kern stelle ich bei mir aber fest, dass ich mehr zu "Realismus" als fantastischem Eskapismus neige.

Will keine Worte klauben und das ist auch nicht das Thema. Trotzdem meine ich, dass "Eskapismus" hier nicht der richtige Begriff ist. "Eskapismus" bezeichnet (normalerweise) den Ausbruch aus der Realität. Der Ausbruch in eine mehr oder weniger glaubhafte, also "realistische" Phantasie ist immer noch Eskapismus.
Eskapismus ist übrigens, meine ich zumindest, nicht schlecht, sondern eine berechtigte Antwort auf die Unzulänglichkeiten, die die Welt uns zumutet.
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Offline Arldwulf

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #39 am: 3.09.2024 | 14:57 »
Am Alter liegt es nicht unbedingt, eher an Weiterentwicklung von Fantasy als Regelwerke und als Genre.

Vor 50 Jahren wären Aliens die ihr Raumschiff neben den Orks und den Pharaonen abstürzen lassen nicht nur cool, sondern auch durchaus üblich gewesen.

Heute sind konsistentere Welten mit größerer Geschichte und mehr Fokus auf Plausibilität als Konkurrenz hinzu gekommen. Wenn ich heute Fantasy im Fernsehen konsumiere dann sind gesellschaftliche Themen, Intrigen und zwischenmenschliche Dramen gleichermaßen präsent wie Drachen und Riesen.

Und auch was die Regelwerke angeht gibt es inzwischen viel mehr Möglichkeiten diese Dinge anzuspielen, mit Regelhilfen versehen umzusetzen. Was die Notwendigkeit alles mit fantastischen Mitteln zu lösen senkt.

Ich würde nicht sagen, dass dies ein linearer Trend sei, nein auch heute gibt es natürlich immer noch das bewusst fantastische, abgefahrene und dergleichen.

Aber die Auswahl ist größer als früher, die Regelhilfen um anders zu spielen sind verfügbarer und auch das Publikum hat sich gewandelt.
« Letzte Änderung: 3.09.2024 | 15:09 von Arldwulf »

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #40 am: 3.09.2024 | 15:22 »
Vor 50 Jahren wären Aliens die ihr Raumschiff neben den Orks und den Pharaonen abstürzen lassen nicht nur cool, sondern auch durchaus üblich gewesen.

Zum Geier, etwa um die Zeit gab's mal einen SF-Comic basierend auf den Ideen eines gewissen Herrn Däniken... ;D

Generell ist es natürlich richtig, daß die verschiedenen Ausprägungen fantastischer Literatur und anderer entsprechender Medien im Lauf der Jahrzehnte ihre eigenen Moden und Entwicklungen durchmachen. Und das ist zumindest indirekt eine Alterssache, weil das Hinzustoßen neuer Verfasser und Abtreten alter diese Vorgänge mit antreibt -- ob und, wenn ja, inwieweit das Altern der individuellen Macher selbst da allerdings Einfluß hat, will ich nicht beurteilen müssen. :)

Offline dwian

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #41 am: 22.09.2024 | 00:27 »
Erstmal: Ich komme hier in jedem Thread zu spät (weil ich mich grade erst angemeldet habe). Sorry.
Zum Thema: Bisher wissen wir noch immer nicht, wie @Namo "geerdet" für sich definiert. Ich habe aber den Eindruck, dass es synonym zu "schlüssig" gemeint ist.
Das ist definitiv keine Altersfrage. Ich fand es auch mit 14 schon dämlich, dass mein Cousin einen roten Drachen (der laut D&D-Basisset nicht gestaltwandeln kann) in eine Höhle ohne geeigneten Ausgang einsperrte. Der muss sich von vorbeikommenden Abenteurern ernährt haben.
Meine Settings sind heute genauso schlüssig wie damals. Geändert hat sich nur der Umfang und der zunehmende Verzicht auf Regelwerke und endlose Tabellen. Phantasie misst sich nicht an der Skurilität vorkommender Monster; sie muss im Kopf der Spielys stattfinden.
Dennoch hat sich etwas geändert: Es heißt nicht mehr der SL, sondern die SL, die Plattenrüstung einer Spielerin sieht nicht mehr aus wie ein BH und ein spitzer Hut und Katze weisen eine Brauerin aus, nicht den Besen als bevorzugtes Transportmittel. Das sind Änderungen des Wissens und der Gesellschaft.
Was das Alter tatsächlich ändert ist die Fähigkeit zur Entwicklung und Darstellung komplexerer Zusammenhänge. Die können aber viel phantastischer und fantasyhafter sein als sinnfreies Archetypen-Theater a la "Conan, der Barbar" (den ich liebe, nur eben als B-Movie).
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Offline Namo

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #42 am: 22.09.2024 | 11:36 »
Tatsächlich müsste ich es mir erstmal selbst definieren ehrlicherweise. Die genannten Themen habe ich selbst bei mir die letzten Monate beobachtet. Ich habe mich dann mit mir selbst vor 20 Jahren verglichen und eben festgestellt, dass wir nicht mehr die beiden gleichen (SL) Personen sind. Vom Typ war ich natürlich schon grundsätzlich identisch. Aber ich habe für mich halt auch mehr damit erklären können, da es eben Fantasy ist und nicht alles erklärt werden muss - also ja, schlüssig ist. Als Beispiel unsere letzte Sitzung. Die Gruppe muss in eine Stadtvilla des Onkels einer der Charaktere einbrechen, hat aber keinen rechten Ansatz dafür. Sie suchen dort einen geheimen Raum. Vorgesehen war, dass sie hierbei entdeckt werden. Sie haben den offenen Ansatz gewählt und den Onkel (der ein übler Kerl ist wie sie wissen) besucht und mit ihm gesprochen. Hierbei haben sie heraus gefunden, dass der am Abend auf einem Fest ist *war alles improvisiert bzw ungeplant* Sie wären also nicht entdeckt worden wenn sie zu der Zeit einsteigen. Wäre unlogisch gewesen. Also hat der Leibwächter einen Telepathiezauber auf den betreffenden Charakter geworfen um dessen wahre Beweggründe heraus zu finden. Dieser hat funktioniert also blieb zumindest der Leibwächter zurück, so dass es zu der Begegnung mit den Charakteren kam. Wäre das nicht gelungen, hätte die Szene nicht statt gefunden und alles wäre etwas anders verlaufen, was aber eine verdammt coole Szene gekostet hätte. Früher wäre es der Dramatik halber auf jeden Fall zu der Szene gekommen. Fühle mich da auch den Spielern gegenüber in der Pflicht. Also ja, vielleicht geht es stark um die innere Logik von allem.

Aber eben auch um die Fantastik selbst. Ich habe aktuell lieber menschliche Waldläufer als Gegner wie eine Dämonenbande. Magische Gegenstände werden viel weniger verteilt. Fantastische Szenen setze ich immer noch gerne ein. Aber eben seltener, wodurch sie in ihrer Wirkung vor dem weltlicheren Background eben wuchtiger wirken.

Ich frage mich daher einfach ist das nur eine aktuelle Phase oder eben ein dauerhafte Änderung. Ich denke für mich liegt das in der Mitte  In der aktuellen Kampagne geht es zwar vorrangig um Menschen aber letztlich ist die Bedrohung und alles im Hintergrund eben doch High Fantasy. Vergleich wäre hier wiedermal GoT.  Meistens geht es um politische Ränkespiele und im Hintergrund ist die Bedrohung der weißen Wanderer.

Abschließend kann ich dazu fürnmich noch keine Meinung finden und warte mal ab wie sich das entwickelt. Auf jeden Fall hat sich meine Art der Abenteuer und der Spielleitung gegenüber früher schon stark geändert.

Edit. Inzwischen wurde aber auch von einem Tanelorni ein passenderer Thread eröffnet zu dem Thema Änderungen des Rollenspiels durch älter werden. Vielleicht ist das eher der Punkt
« Letzte Änderung: 22.09.2024 | 11:38 von Namo »
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #43 am: 22.09.2024 | 14:31 »
Hmm, bin mir nicht sicher, ob du den richtigen Aspekt heraus pickst. Die Sache mit der geplanten Szene ist hier ja als "Quantenoger" bekannt: der Oger taucht auf jeden Fall auf, wenn nicht jetzt hier, dann später woanders.

Allerdings hat das imo nicht unbedingt etwas mit Plausibilität zu tun. Es gibt fast immer zig plausible Gründe, warum der Oger bzw. in deinem Fall der Leibwächter genau dann da auftaucht. Allerdings sind solche Gründe im Vorhinein oft im Spiel kaum ersichtlich, weil sie off screen passieren. Es muss einiges passieren, damit eine Konstellation so etwas zwingend verhindern würde.

"Vorgesehen war, dass sie hierbei entdeckt werden." Vielleicht liegt es hieran. Da das Ergebnis vorherbestimmt ist, ist das ja railroadig. Da würde ich schon denken, dass man als SL mit der Erfahrung für solche Punkte sensibler wird, vor allem, wenn man im T: unterwegs ist.
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« Antwort #44 am: 22.09.2024 | 15:25 »
Ich denke, daß SL im Lauf der Jahre zunehmend hilfreiche Erfahrung sammeln, ist etwas, was wir alle zumindest stark hoffen. ~;D

Ob das jetzt zwangsläufig dazu führt, daß ihre Abenteuer "weniger fantastisch" werden, oder vielleicht nicht doch eher dazu, daß sie sich mit zunehmendem Alter und Selbstvertrauen auch mal schneller an ausgesprochene "Verrücktheiten" wagen, die sie sich früher so eher nicht zugetraut hätten...darüber kann ich nicht urteilen, vermute aber stark, daß das einfach eine Frage der individuellen Vorlieben ist. Vorstellen kann ich mir nämlich leicht beides und die Bandbreite der Möglichkeiten dazwischen noch dazu.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #45 am: 22.09.2024 | 15:33 »
Ich kann mir vorstellen, dass wir mit zunehmendem Alter einfach mehr auf Details achten. Wie bei Filmen, die man mehrfach schaut, wo einem erst bei der xten Wiederholung bestimmte Dinge auffallen. Alternativ Erfahrung mit der Art dieser Filme, also Vergleiche.

Das KANN dann halt auch dazu führen, dass wegen dieser Details die Suspension of Disbelief schwieriger aufrecht zu erhalten ist als früher. Und das könnte man als höheren Anspruch an die Plausibilität/ Realismus / Erdung bei sich selbst wahrnehmen.
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #46 am: 22.09.2024 | 16:52 »
Hmm, bin mir nicht sicher, ob du den richtigen Aspekt heraus pickst. Die Sache mit der geplanten Szene ist hier ja als "Quantenoger" bekannt: der Oger taucht auf jeden Fall auf, wenn nicht jetzt hier, dann später woanders.

Allerdings hat das imo nicht unbedingt etwas mit Plausibilität zu tun. Es gibt fast immer zig plausible Gründe, warum der Oger bzw. in deinem Fall der Leibwächter genau dann da auftaucht. Allerdings sind solche Gründe im Vorhinein oft im Spiel kaum ersichtlich, weil sie off screen passieren. Es muss einiges passieren, damit eine Konstellation so etwas zwingend verhindern würde.

"Vorgesehen war, dass sie hierbei entdeckt werden." Vielleicht liegt es hieran. Da das Ergebnis vorherbestimmt ist, ist das ja railroadig. Da würde ich schon denken, dass man als SL mit der Erfahrung für solche Punkte sensibler wird, vor allem, wenn man im T: unterwegs ist.

Ich weiß nicht ob ich richtig verstehe was du mir sagen möchtest. Im Tanelorn bin ich ja erst seit diesem Jahr Frühjahr und insfoern lange raus von irgendwelchen Standards. Auch das Thema Railroading nein/ja hat mich zunächst erschreckt, letzten Endes habe ich oder wir da ohnehin wieder den Weg gefunden der mir Spaß macht.

Was ich halt in der Szene beschreiben wollte - früher hätte ich sie halt irgendwie wahr werden lassen. So kam es letzten Endes auf einen Würfelwurf an. Hätte die Telepathie nicht funktioniert, hätte es die Szene dann in keiner Form gegeben und ein Teil des Abenteuers hätte sich entsprechend auch deutlich geändert. Wenn du jetzt natürlich meinst, dass ich da früher drauf bestanden hätte, dass die Szene irgendwie geschieht - dann, ja, das habe ich gemeint. Ob das jetzt aber durch die Diskussion um Railroading entstanden ist würde ich für mich bezweifeln. Solche Dinge sind mir einfach noch wichtiger geworden. Wenn die Spieler mich fragen würden, wie das denn nun war, dass sie aufgefallen sind, möchte ich ne Erklärung haben.
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Offline Sphinx

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #47 am: 22.09.2024 | 17:19 »
OT: Deshalb mag ich auch Railroading als zu breit verwendeter Begriff nicht. Das ist für mich das absolute Extrem, wo der Spielleiter wirklich mit der Brechstange die Spieler auf Spur hält und egal ist was sie machen.
Ich ziehe den Begriff "Linear" einfach vor. Es gibt eben bestimmte Story Punkte vorgegeben die eintreten damit die Story passiert. Das zwischen diesen Checkpoints ist offener angelegt und wie die Story Punkte dann eintreten ist flexibel und alles hängt von den Charakteren ab.
Das ist dann erst mal die Basis, von da kann man als DM natürlich auch entscheiden einen Story Punkt fallen zu lassen oder abzuwandeln um die Player Agency mehr zu würdigen.
« Letzte Änderung: 22.09.2024 | 18:14 von Sphinx »

Offline Namo

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #48 am: 22.09.2024 | 18:31 »
Das finde ich einen guten Einwand und sehe ich ähnlich. Ich muss die Thematik auch einfach nicht zu theoretisch angehen und jedem Kind einen Namen geben. Erlaubt ist was Spass macht und das hängt dann ja letztlich auch von der Runde ab. Da ist jede anders.
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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #49 am: 22.09.2024 | 20:26 »
Also ich hab gerade tatsächlich ein altes kariertes DinA4 Heft von mir kurz in der hand gehabt, ein Dungeoncrawl für D&D rote Box und folgende,.. 14 Levels,.. Monsterbesschreibungen,...

Oh mein Gott! Sowas würde ich heute nie wieder machen!

Wenn ich heute Lust auf etwas derartiges hätte würde ich eines der Dungeoncrawl Brettspiele nehmen die es ja auch zuhauf gibt.
Die signifikantz liegt dabei aber auf "Wenn".

Heute sind meine Abenteuer eher derart das ich zwra auch noch in Fantasy unterwegs bin aber es oft genug eher etwas mit Detektivegeschichten zu tun hat als mit "Haud drauf und schluss"

tatsächlich spiele ich aber, wenn es zu einem kampf kommt, sehr gerne sehr taktisch. Sogar noch taktischer als zu meinen Anfängen.

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #50 am: 22.09.2024 | 21:55 »
"Dungeons" sind ja auch wirklich in erster Linie eine Mischung aus schlechter Gewohnheit und versuchter Gehhilfe für "Leute, die's einfach noch nicht besser wissen". Was insbesondere außerhalb der Rollenspielhobbyblase so unter dem Begriff Abenteuer kursiert, beschränkt sich ja schließlich ebenfalls in den seltensten Fällen auf das bloße Erkunden, Durchmetzeln, und Plündern eines mehr oder weniger abgeschlossenen Tunnelsystems allein -- will ich mich also an diesen Vorbildern orientieren, dann sollte dergleichen auch im Spiel von vornherein eher die gelegentliche Ausnahme sein, und dabei habe ich noch gar nicht angefangen, mich über die "klassisch" präsentierte Verliesanlage mit ihren Dutzenden von jeweils sorgsam an Ort und Stelle festgenagelten Einzelbegegnungen, verrückten Fallen und Rätseln, und anderen Fisimatenten im Detail aufzuregen! ;)

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Re: Je älter der SL umso geerdeter die Abenteuer?
« Antwort #51 am: 23.09.2024 | 11:00 »
Heute sind meine Abenteuer eher derart das ich zwra auch noch in Fantasy unterwegs bin aber es oft genug eher etwas mit Detektivegeschichten zu tun hat als mit "Haud drauf und schluss"

tatsächlich spiele ich aber, wenn es zu einem kampf kommt, sehr gerne sehr taktisch. Sogar noch taktischer als zu meinen Anfängen.

Das passt momentan genau zu meinem Gemütszustand. Es verfestigt sich bei mir auch immer deutlicher zur Zeit, dass ich eher solche Mystery Abenteuer bzw. einfach social encounter Abenteuer mag und Kämpfe eher seltener, aber eben noch seltener irgendwelche Dungeons oder ähnliches. Das mag dann aber auch der wenigen Zeit geschuldet sein die wir zum spielen haben. Wenn wir jetzt nur alle 4-6 Wochen mal 6 Stunden spielen, ist jedes Stunde die wir mit einem Kampf verbringen, eine Stunde die für andere Sachen fehlt. Insofern biete ich Kämpfe nur noch punktuell und storyrelevant an. Früher waren die sogar eher mal "Füllerelement". Das Thema Zufallsbegegnungen findet insofern bei mir auch überhaupt nicht statt.

Umgekehrt stelle ich aber auf fest, dass Kämpfe auf einer Art battle map mir jetzt viel mehr geben bzw. den Kämpfen eine ganz neue Dimension und taktischere Note geben. Haben wir früher alles - selbst Bosskämpfe im Kopftheater gespielt, merke ich wie eine Kampfkarte auch für die Spieler eine ganz neue Note herein bringt. Imho auch eine bessere. Vielleicht kommt dass aber aus meiner Brettspielzeit der letzten Jahre, wodurch ich mich mehr daran gewöhnt habe und das eher als Teil vom Rollenspiel zulassen kann. 
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