Vorwort
Für alle Personen wird das generische Maskulinum verwendet. Darüber hinaus wird in den meisten Fällen für alle Personen der Singular verwendet.
Raumstation Darwin (Science Fiction)
von Red BaronIrgendwo in unserer Galaxis ist das kleine Raumschiff Hermes unterwegs, das sowohl Fracht als auch Passagiere befördert. Auf dem Weg zu seinem Ziel wird die Hermes von einem Meteoritenregen getroffen. Der Boardingenieur macht umgehend einen vollständigen Systemcheck und stellt fest, dass viele Systeme beschädigt wurden, darunter auch die Lebenserhaltung. Die meisten Schäden lassen sich reparieren, leider ist das Kommunikationssystem so stark beschädigt, dass es nicht möglich ist, einen Funkspruch zum nächsten Planeten abzusetzen, nur kurze Distanzen von einigen hundert Metern sind möglich. Die Sauerstofftanks wurden ebenfalls beschädigt und der verbleibende Sauerstoff reicht nicht mehr aus, um zum Zielort zu gelangen.
Der Navigator schlägt vor, einen kleinen Abstecher zu der verlassenen Raumstation Darwin zu machen, die seit knapp einem Jahrhundert unter Quarantäne steht. Dort soll es noch Sauerstofftanks geben, die die Hermes anzapfen könnte, um ihr Ziel sicher zu erreichen. In Ermangelung weiterer Alternativen beschließt die Besatzung einstimmig, zur verlassenen Raumstation zu fliegen.
Regieanweisungen an den Spielleiter, wie es weitergeht!
Auf dem dreitägigen Flug zur Raumstation Darwin wird repariert, was möglich ist. Es herrscht eine geschäftige, aber gelöste Stimmung.
Schließlich taucht die Raumstation Darwin (Bild siehe Anhang!) vor den Augen der SC auf. An allen fünf Enden der Darwin blinken rote Lichter. Ein automatischer Funkspruch ertönt:
>>Warnung! Die Forschungsstation Darwin steht permanent unter Quarantäne! Bitte betreten Sie nicht die Station! Es besteht Lebensgefahr!<< Der Funkspruch wird alle zehn Sekunden wiederholt.
Unter den Charakteren (SC/NSC), die die Raumstation betreten, sollten folgende Personen sein:
- Arzt
- Ingenieur
- ein bis zwei IT-Spezialisten
- zwei Sicherheitsleute
Weitere mögliche Charaktere
- (Exo-) Biologe
- Geistlicher/Seelsorger
- Chemiker
Was die SC über die Raumstation Darwin wissen
Die SC wissen, dass die Darwin mit voller Absicht mitten im leeren Raum fernab der Handelsrouten gebaut wurde, da auf dieser Station nach einem Heilmittel gegen die andorianische Pest geforscht werden sollte. Diese Krankheit fordert immer wieder in der ganzen Galaxis unzählige Todesopfer. Ärzte kennen gegen diesen Erreger bisher nur eine einzige wirksame Maßnahme: die Erkrankten und deren Kontaktpersonen zu isolierten. Hoffnung keimte in der Galaxis auf, denn zunächst hatten die Forscher der Darwin gute Fortschritte gemacht und sendeten sehr vielversprechende Ergebnisse an die Behörden. Mit der Zeit ließen weitere Fortschritte immer länger auf sich warten. Schließlich meldete die Besatzung der Darwin technische Probleme und ließ vorsichtshalber eine Quarantäne über die Station verhängen. Die gesamte Besatzung der Darwin ist ums Leben gekommen. Über die genauen Umstände ließen die Behörden die höchste Geheimhaltungsstufe verhängen.
Bevor die SC die Station betreten, versucht der Arzt zu beruhigen. Auf der Station habe zwar die andoriansche Pest gewütet, doch die Raumanzüge sorgen für einen zuverlässigen Schutz. Jeder der SC weiß, dass die andorianische Pest ein absolut tödlichen Erreger ist, für den ein Heilmittel noch immer nicht in Sicht ist.
Das Betreten der Raumstation
Die Hermes dockt aus Sicherheitsgründen nicht direkt an der Station Darwin an, sondern nur das Shuttle Nil. Der Ingenieur sollte eine Weile basteln bis es gelingt, die Nil an der Darwin anzudocken.
Ist das Andockmanöver gelungen, sollte der IT-Experte ebenfalls eine Weile brauchen (Fertigkeitswurf, wie lange er benötigt), bevor er die Verriegelung der Schleuse auf bekommt. Der IT-ler (wenn NSC) wirkt sichtlich schockiert und mehr als nervös. Die Verrieglung ist nicht dafür da Eindringlinge von Außen abzuhalten, sondern dass niemand die Station verlässt!
Falls einer der SC auf die Idee kommt, einfach die Schleuse aufzuschießen, kann der Ingenieur auch ohne Fertigkeitswurf sagen, dass das keine gute Idee ist, da auf diese Weise wichtige Systeme beschädigt werden könnten. Für einen gezielten Schuss haben die SC nicht genug Informationen über die Station.
Die SC haben die Schleuse geöffnet. Als Nächstes müssen sie die Gänge der Raumstation erforschen und „kartographieren“. Über so etwas wie einen Plan der Station verfügt keiner der SC/NSC, da die Darwin eine streng geheime Forschungsstation war. Zur Überraschung der SC sind die Gänge von der Notbeleuchtung erhellt und die Temperatur beträgt 20°C. Alle Gänge wirken so, als sei die Darwin gerade erbaut worden.
Das Außenteam der Hermes
Das Außenteam der Hermes muss zunächst herausfinden, wo sich die Sauerstoffnotfallreserven befinden. Diese Reserven befinden sich an der Unterseite eines jeden der fünf „Arme“ der Darwin und zwar unterhalb der fünf leichten Wölbungen am Ende des jeweiligen „Armes“.
Die Luft scheint atembar zu sein, allerdings ist sie mit einem Virus verseucht, das von den Instrumenten des Arztes nicht gemessen werden kann. Das Virus zeigt innerhalb von 72 Stunden seine Wirkung, das Opfer verwandelt sich in einen blutrünstigen Mutanten.
Dinge, die die SC finden und überraschen könnten, insbesondere Gefahren
- Der Arzt könnte herausfinden, dass die Atmosphäre auf der Darwin völlig frei ist von Erregern der andorianischen Pest, nur ein harmloses Schnupfenvirus ist in der Luft zu finden.
- Arzt oder Biologe könnte herausfinden, dass ein Mutationsgen im Schnupfenvirus „mitreist“ und deshalb zunächst nicht erkannt wurde.
- Die SC stoßen auf Gewächshäuser, die gepflegt zu werden scheinen.
- Das Lebenerhaltungssystem ist ebenfalls intakt und scheint gewartet zu werden.
- Alle fünf Sauerstofftanks der Darwin sind völlig intakt.
- Der IT-Experte könnte versuchen, in der Zentrale das Logbuch zu dechiffrieren. Notwendige Voraussetzungen: Sehr hoher Fertigkeitswert und Würfelglück.
- Das Außenteam der Hermes ist auf der Darwin nicht allein.
- Die Forscher der Darwin haben mit Genmanipulation an Sträflingen gearbeitet.
- Die Probanden sind dann der Kontrolle der Forscher entglitten.
- Auf der Darwin tummeln sich ca. ein dutzend Mutanten, die die Neuankömmlinge zunächst nur beobachten.
- Sobald die Mutaten herausfinden, was das Ziel der Neuankömmlinge ist, gehen die Mutanten auf Konfrontation.
- Das Außenteam muss den Weg zu den Sauerstofftanks und aus der Station entweder mit Waffengewalt und/oder durch geschicktes Taktieren erlangen.
- Die Mutanten sind so etwas wie Zombies mit einer deutlich höheren Lebensspanne als Menschen.
- Darüber hinaus verfügen die Mutanten über regenerative Eigenschaften, zum Beispiel heilen Wunden sehr schnell.
- Ruhephasen benötigen die Mutanten ebenfalls nicht, aber sie sind immer sehr hungrig und haben einen sehr hohen Kalorienbedarf.
- Ziel der Mutanten: Das Shuttle in ihre Gewalt bringen und auf die Hermes zu gelangen, um die gesamte Galaxis mit ihren Genen zu „beglücken“.
So könnte das Szenario enden
1. Möglichkeit: Perfektes Happy End
Die SC haben sich sehr geschickt angestellt. Sie haben es geschafft, mit den blutrünstigen Mutanten fertig zu werden, ohne sich selbst zu infizieren. Einer der Sauerstofftanks kann abgekoppelt werden und muss nur noch von den SC eingesammelt werden, sobald sie sich auf dem Rückweg machen.
2. Möglichkeit: Happy End mit Abstrichen
Unter großen Opfern hat das Team sein Ziel erreicht. Dank der Opferbereitschaft eines/mehrerer Teammitglieder schaffen es die meisten zurück.
3. Möglichkeit: Heldentod
Es gelingt dem Außenteam, einen Sauerstofftank abzukoppeln, den die Hermes dann nur noch einsammeln muss, doch das Team selbst schafft es nicht mehr zurück an Board der Hermes.
4. Möglichkeit: Game over
Da ist bei euch am Spieltisch wirklich alles schief gelaufen! Das Außenteam schafft es nicht, einen Sauerstofftank abzukoppeln. Die Mutanten töten das gesamte Team!
https://pixabay.com/de/illustrations/raumstation-science-fiction-zukunft-7130893/Dieser Text von Red Baron steht unter CC BY-SA 4.0 . Erstellt wurde er anlässlich der Tanelorn-Challenge „Tolle Abenteuereinstiege 2024“.