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Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?

Ich habe da keine Grenze: Ob ich Regeln gut finde, wird nicht dadurch beeinflusst, ob sie auch abgeschlagene Gliedmaße und ausgestochene Augen regeln.
Zuviele Details sollen die Regeln, die mir gefallen, in Gewaltfragen nicht abdecken. Meinetwegen noch Durchbohren und blutende Wunden - aber detaillierter will ich es nicht geregelt haben.
Treffer -> Lebenspunkte abziehen - das reicht mir. Regelsysteme, die Gewalt sehr viel detaillierter abhandeln, will ich nicht nutzen.
Das ist bei mir ganz anders, nämlich...

Autor Thema: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?  (Gelesen 1830 mal)

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Offline tartex

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #25 am: 14.10.2024 | 11:45 »
Mir fehlt die Option: "Ich habe da eine Untergrenze: Ob ich Regeln gut finde, wird dadurch beeinflusst, ob sie auch abgeschlagene Gliedmaße und ausgestochene Augen regeln."

Rolemaster war deshalb für mich in jüngeren Jahren ganz vorne dabei. Wobei das Weltgeschehen in den letzten 15 Jahren aber meinen Spass daran doch deutlich getrübt hat. Vielleicht ist auch einfach das Alter generell...

Ich mag halt generell kein "einfach Hipoints runterwürfeln" und wenn man dann ein wenig mehr in die Beschreibung geht, geht es öfters in die Ecke. Ob jetzt "die Orks fallen brav tot um ohne eine Sauerei zu hinterlassen" besser ist, ist natürlich eine uralte Diskussion,
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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #26 am: 14.10.2024 | 11:47 »
Ich halte es nicht für eine Settingfrage. Man kann Brutalität auch andeuten und skizzieren, was imo völlig ausreicht. Wenn es dedizierte Regeln gibt, geben die den default Detailgrad aber eben vor.

Dem würde ich zustimmen. Klar, man hört gerne mal "Du kannst die Regeln, die du nicht benutzen willst, ja auch weglassen!" (insbesondere natürlich von den Fans entsprechend detailverliebter Systeme 8]) -- aber in der Praxis ist das dann doch oft nicht so einfach. Schließlich gehören die bewußten Regeln eben irgendwie doch "offiziell" erst mal dazu, und kein Spiel verträgt es beliebig lange, wenn man einfach wild anfängt, Regeln herauszustreichen; irgendwann bricht der verbliebene Rest dann halt wie ein Kartenhaus zusammen. Und um das Risiko einzuschätzen, daß das vielleicht unbeabsichtigt schon beim Reduzieren des Verletzungsdetailgrades passiert, muß man sich in ein Regelschwergewicht überhaupt erst mal entsprechend länger einarbeiten als in ein System mit von vornherein weniger Crunch...

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #27 am: 14.10.2024 | 12:00 »
Dem würde ich zustimmen. Klar, man hört gerne mal "Du kannst die Regeln, die du nicht benutzen willst, ja auch weglassen!" (insbesondere natürlich von den Fans entsprechend detailverliebter Systeme 8]) -- aber in der Praxis ist das dann doch oft nicht so einfach. Schließlich gehören die bewußten Regeln eben irgendwie doch "offiziell" erst mal dazu, und kein Spiel verträgt es beliebig lange, wenn man einfach wild anfängt, Regeln herauszustreichen; irgendwann bricht der verbliebene Rest dann halt wie ein Kartenhaus zusammen. Und um das Risiko einzuschätzen, daß das vielleicht unbeabsichtigt schon beim Reduzieren des Verletzungsdetailgrades passiert, muß man sich in ein Regelschwergewicht überhaupt erst mal entsprechend länger einarbeiten als in ein System mit von vornherein weniger Crunch...

Das finde ich tatsächlich interessant, weil so selbst noch nicht wirklich erlebt. Wie fällt ein System denn in sich zusammen, nur weil man Regeln weglässt? Verstehe ich nicht. Wenn man jetzt nicht irgendwelche Teilschritte innerhalb von bestimmten Regeln weglässt, sehe ich nicht, wie Systeme regelrecht in sich zusammenfallen können.
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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #28 am: 14.10.2024 | 12:30 »
Das finde ich tatsächlich interessant, weil so selbst noch nicht wirklich erlebt. Wie fällt ein System denn in sich zusammen, nur weil man Regeln weglässt? Verstehe ich nicht. Wenn man jetzt nicht irgendwelche Teilschritte innerhalb von bestimmten Regeln weglässt, sehe ich nicht, wie Systeme regelrecht in sich zusammenfallen können.

Nimm beispielsweise einfach mal Schach und fang an, Regeln herauszustreichen. Das können Zugregeln für bestimmte Figuren sein, Sonderfälle wie Rochade und en passant, vielleicht sogar die Siegbedingung...jedenfalls wird das in einem gewissen Rahmen noch gutgehen (so manche Regel ist ja überhaupt erst später dazugekommen und die Vorform des Spiels hat auch vorher schon funktioniert), aber früher oder später erreichst du den Punkt, an dem man von "Schach" eigentlich nicht mehr sprechen kann, und das wahrscheinlich schon deutlich, bevor schlicht überhaupt keine Regel mehr übrig ist.

Und jetzt übertrag dasselbe Prinzip aufs Rollenspiel. (Ernsthaft, mir ist umgekehrt nicht ganz klar, wie jemandem die Idee, daß etwas zu funktionieren aufhören könnte, wenn man Teile davon entfernt, noch nie untergekommen sein soll. Ich dachte bisher immer, das gehört schlicht zum Alltagswissen...und ist unter anderem auch eine der Grundideen von Gewaltanwendung, um den Bogen zum Fadenthema mal zurückzuschlagen.)

Offline felixs

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #29 am: 14.10.2024 | 12:50 »
Ich denke, wieviel Regellöcher und wieviel willkürliches Weglassen von Regeln ein Regelwerk verträgt, hängt stark davon ab, was die Spielgruppe damit macht. Es ist ja schon lange klar, dass es da, sehr grob gesagt, zwei Gruppen von Rollenspielern gibt: 1) Leute, die Regeln gern so anwenden möchten, wie sie im Buch stehen, weil Regeln. 2) Leute, denen das egal ist und die sich eher impressionistisch und handwedelnd durch die Regeln bewegen.
Als jemand, der eher zur zweiten Gruppe gehört und der Erfahrung mit nur teilweise gelesenen, nur dem roten Faden nach umgesetzten Regeln hat, kann ich sagen, dass ein sehr nachlässiger Umgang mit Regeln problemlos funktioniert, wenn alle am Tisch sich einig sind.

Die Regeln können dann eher als Beitrag zum Verständis des Spiels in groben Zügen verstanden werden und wirken sich entsprechend aus. Wenn die Regeln sagen, dass das Spiel eher tödlich ist, dann kann man das so spielen, auch ohne die Regeln wirklich im Detail verstanden zu haben. Wenn die Regeln z.B. detaillierte Möglichkeiten dafür vorgeben, dass sich Verletzungen langfristig auswirken, dann beeinflusst das das Spiel. Umgekehrt natürlich auch.

Zur Eingangsfrage müsste ich sagen, dass es mir auf das Genre ankommt. In Midgard würde ich mir mehr Tödlichkeit und etwas mehr Abschreckung bei der Gewalt wünschen. Bei Castle Falkenstein brauche ich das nicht. Konsequenzen von Gewalt habe ich gern in den Regeln. Was ich z.B. auf keinen Fall brauche, sind Regeln für Folter; ich tue mich schon mit "Verhören" ohne weitere Details eher schwer. Das möchte ich einfach nicht spielen.
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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #30 am: 14.10.2024 | 13:02 »
Nimm beispielsweise einfach mal Schach und fang an, Regeln herauszustreichen. Das können Zugregeln für bestimmte Figuren sein, Sonderfälle wie Rochade und en passant, vielleicht sogar die Siegbedingung...jedenfalls wird das in einem gewissen Rahmen noch gutgehen (so manche Regel ist ja überhaupt erst später dazugekommen und die Vorform des Spiels hat auch vorher schon funktioniert), aber früher oder später erreichst du den Punkt, an dem man von "Schach" eigentlich nicht mehr sprechen kann, und das wahrscheinlich schon deutlich, bevor schlicht überhaupt keine Regel mehr übrig ist.

Und jetzt übertrag dasselbe Prinzip aufs Rollenspiel. (Ernsthaft, mir ist umgekehrt nicht ganz klar, wie jemandem die Idee, daß etwas zu funktionieren aufhören könnte, wenn man Teile davon entfernt, noch nie untergekommen sein soll. Ich dachte bisher immer, das gehört schlicht zum Alltagswissen...und ist unter anderem auch eine der Grundideen von Gewaltanwendung, um den Bogen zum Fadenthema mal zurückzuschlagen.)

Der Vergleich hinkt etwas. Ein Brettspiel ist imho etwas völlig anderes als ein Rollenspiel. Wenn ich einem Brettspiel Regeln wegnehme, funktioniert es natürlich nicht mehr, weil alle Regeln ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Ein Rollenspiel nutzt seine Regeln nicht immer und überall. Wenn ich einem Rollenspiel seine Grundregeln wegstreiche ... okay ... seh ich ein ... aber wer macht das und warum sollte das jemand tun. Aber wenn ich in einem Rollenspiel Nebenregeln wegstreiche ist es doch völlig gleich. Ob ich jetzt Folterregeln wegstreiche oder Regeln zum Kuchen backen ... das juckt keines der mir bekannten Systeme.
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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #31 am: 14.10.2024 | 13:24 »
Der Vergleich hinkt etwas. Ein Brettspiel ist imho etwas völlig anderes als ein Rollenspiel. Wenn ich einem Brettspiel Regeln wegnehme, funktioniert es natürlich nicht mehr, weil alle Regeln ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Ein Rollenspiel nutzt seine Regeln nicht immer und überall. Wenn ich einem Rollenspiel seine Grundregeln wegstreiche ... okay ... seh ich ein ... aber wer macht das und warum sollte das jemand tun. Aber wenn ich in einem Rollenspiel Nebenregeln wegstreiche ist es doch völlig gleich. Ob ich jetzt Folterregeln wegstreiche oder Regeln zum Kuchen backen ... das juckt keines der mir bekannten Systeme.

Ich meine, klar, ich kann im Prinzip auch völlig Freeform leiten und es wird immer noch eine Art von Rollenspiel im allgemeinen Sinn dabei herauskommen. Aber dann sollte ich umgekehrt nicht hingehen und behaupten, ich würde immer noch beispielsweise eine GURPS-Runde anbieten, denn das ist ja dann einigermaßen offensichtlich eben nicht mehr der Fall. ;)

Insofern läßt sich der Vergleich schon anbringen, denke ich: auch eine noch so mutierte Version von Schach ist immer noch zumindest ein Brettspiel (wenigstens so lange, bis ich auch noch das Brett wegwerfe, und inwieweit es noch ein halbwegs brauchbares "Schach-Erlebnis" liefert, sei auch hintenangestellt). Aber wenn ich dafür fröhlich weiter das S-Wort benutze, betreibe ich irgendwann allermindestens Etikettenschwindel.

Offline aikar

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #32 am: 14.10.2024 | 13:32 »
Das finde ich tatsächlich interessant, weil so selbst noch nicht wirklich erlebt. Wie fällt ein System denn in sich zusammen, nur weil man Regeln weglässt? Verstehe ich nicht. Wenn man jetzt nicht irgendwelche Teilschritte innerhalb von bestimmten Regeln weglässt, sehe ich nicht, wie Systeme regelrecht in sich zusammenfallen können.
Ich stimme nobody@home da zu. "Lass halt weg, was dir nicht gefällt" ist primär ein Pseudo-Argument von Fans. Zum einen sind Regeln praktisch nie völlig optional und gekapselt. Man  muss immer aufpassen, welche Regeln von den gestrichenen Regeln abhängig sind. Und wenn das zu viele sind, gibt es den genannten Zusammenbruch (und selbst wenn es wenige sind, führt es immer wieder zu Diskussionsbedarf). Zum anderen muss man, damit man weiß, was man an einem komplexen System streicht und was man behält, erst einmal das ganze System sinnerfassend lesen. Evtl. sogar testspielen. Und das läuft dem Wunsch von Anhängern regelleichter Systeme dann eben entgegen. Komplexe Systeme, denen man ihre Komplexität nimmt, laufen auch meist nicht so rund wie Systeme, die von Anfang an einfach waren. Weil sie nunmal nicht darauf hin designed wurden.
Ein komplexes System herunter zu stutzen ist praktisch nie den Aufwand wert (das gilt umgekehrt auch für Versuche, einfache Systeme mit Hausregeln feingranularer zu machen. Das wird aber auch deutlich seltener vorgeschlagen).

Zum Thema: Für mich ist es eher eine Frage von Tödlichkeit (ich mag es nicht tödlich) und WIE es geregelt ist. Wenn die Wundregelungen einfach zu handhaben sind, klar, warum nicht? Fate-Konsequenzen sind z.B. sehr simpel. Was ich nicht will ist zwölfzig verschiede Einflussfaktoren im Blick behalten zu müssen. Das ist aber unabhängig davon, ob diese Einflussfaktoren von Gewalt/Verletzungen stammen oder aus anderen Quellen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Online Zed

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #33 am: 14.10.2024 | 13:48 »
Wohlgemerkt ging es bei dieser Tangente im PF-Thread um Regeln für Folter, nicht um normale Schadenseffekte im Kampf.
Darum schrieb ich auch, dass die PF-Diskussion mich „wage inspiriert“ hat.

Dank Eurer Antworten sehe ich, dass dieser Themenkomplex sehr viele Facetten hat: das Setting; die Spielweise; der Anspruch (ein schnelles Dungeoncrawl zwischendurch oder ein grim, dark & gritty Abenteuer zB); Grausamkeit vs Gewalt usw

Ich selbst habe wenig Probleme mit Gewaltdarstellung, würde ich sagen, aber es geht mir wie einigen hier, dass ich Grausamkeit um der Grausamkeit willen ablehne. Darum mag ich die Saw-Filmreihe zb nicht.

Meine Gruppe wird zwar manchmal auch mit Grausamkeit durch NSCs konfrontiert, aber im dramaturgisch erklärbaren Rahmen und nicht als Selbstzweck.

Ich selbst habe auch Option 2 gewählt.

Offline gunware

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #34 am: 14.10.2024 | 14:00 »
.
Ein komplexes System herunter zu stutzen ist praktisch nie den Aufwand wert (das gilt umgekehrt auch für Versuche, einfache Systeme mit Hausregeln feingranularer zu machen. Das wird aber auch deutlich seltener vorgeschlagen).

Echt? Das würde ich nicht sagen. Gerade die Systeme, die bestimme Sachen nicht regeln, damit sie einfach bleiben, werden doch gerne um die ungeregelte Bereiche "erweitert". Da kann man sogar zu D&D, das gar nicht mal zu den  einfachsten zählt, sehr viele PDFs kaufen.

Die Möglichkeiten werden vorgeschlagen. Fast in allen Spielen, die ich gespielt habe.

Da ich die explizite Beschreibung eines Inquisitionsverhörs nicht brauche, reichen mir die Zahlenwerte und der Ausgang der Proben.
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Online Edgar Allan Poe

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #35 am: 14.10.2024 | 14:04 »
Ich meine, klar, ich kann im Prinzip auch völlig Freeform leiten und es wird immer noch eine Art von Rollenspiel im allgemeinen Sinn dabei herauskommen. Aber dann sollte ich umgekehrt nicht hingehen und behaupten, ich würde immer noch beispielsweise eine GURPS-Runde anbieten, denn das ist ja dann einigermaßen offensichtlich eben nicht mehr der Fall. ;)

Insofern läßt sich der Vergleich schon anbringen, denke ich: auch eine noch so mutierte Version von Schach ist immer noch zumindest ein Brettspiel (wenigstens so lange, bis ich auch noch das Brett wegwerfe, und inwieweit es noch ein halbwegs brauchbares "Schach-Erlebnis" liefert, sei auch hintenangestellt). Aber wenn ich dafür fröhlich weiter das S-Wort benutze, betreibe ich irgendwann allermindestens Etikettenschwindel.

Aber bis es so weit ist, dass ich nur noch "Etikettenschwindel" betreibe, wenn ich zum Beispiel sage "Wir spielen D&D" ... bis dahin müsste ich Unmengen Regeln weglassen.

Aber da kommen wir vermutlich nicht auf einen Zweig. Ich sehe nicht, wie ich nicht einfach Regeln weglassen kann, ohne das ein System noch funktioniert (und weiter als das alte System durchgeht). In meinem liebsten System Warhammer 2 haben wir auch immer eine ganze Reihe Regeln weggelassen und es hat sich nie einer beschwert, das System wäre nicht mehr Warhammer 2.
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Offline Raven Nash

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #36 am: 14.10.2024 | 14:15 »
Ich finde für mich da keine wirkliche Option. Ich mag z.B. keine Trefferzonen - aber nicht, weil mir das irgendwie zu explizit wäre, sondern weil ich sie schlicht unnötig finde. Wir haben jahrelang mit Trefferzonen in einem RQ-Derivat gespielt, und am Ende des Tages war es ein unnötiger Würfelwurf mehr. Kamen sowieso immer nur unpassende Ergebnisse raus.
Auch die diversen Zustände brauch ich nicht unbedingt. Ist nur weiterer Buchhaltungsaufwand.

Andererseits finde ich die "Serious Injuries" Regel von Dragonbane super, weil da 0 HP auch nachhaltige Folgen haben kann (beim letzten Kampf hat ein Char Zähne und der andere eine Zehe liegen lassen...). Da ist es mit "ich hab meine Death Rolls geschaft" nicht getan.

Ich hab kein Problem mit Gewalt, ich mag nur keine Buchhaltung.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #37 am: 14.10.2024 | 14:17 »
@Tudor
Du schreibst doch selbst, dass Du Grim Dark nicht magst, weil Du Dich als "zart besaitet" siehst.
Was Du beschreibst mit 
passt eher zu helleren Settings imo.

Also spielst Du solche Spiele eher nicht, weil Du mit dem Setting Probleme hast, oder?
Ob die Regeln diese Grim Dark-Setting-Konventionen transportieren, spielt dann doch keine Rolle mehr für Dich, oder?

Den letzten Satz Deines Posts verstehe ich nicht ganz. Vielleicht ist da was schiefgelaufen beim Tippen. Kannst Du es erklären?

Also ich kann z.B. sehr problemlos im Warhammer oder WH40k Setting spielen, wenn die Regelengine die Brutalität nur skizziert, was sie mindestens im Tabeletop Bereich nur tut - Warhammer RPG hatte ich nur ganz kurz angespielt. Regeln für Verstümmelungen oder Folter sind mir dabei nicht begegnet (ist aber aiuch schon ewig her). Es liegt imo also nicht am Setting.

Der letzte Satz meint, dass wenn es Regeln gibt, diese auch in erster Linie für einen solchen Fall Anwendung finden. Wenn es also z.B. Regeln gibt, wie man einer Person die Augen aussticht, dann ist das der grundlegende Detailgrad.

Kann man eventuell weglassen, aber wie n@h schrieb, kann das schnell zu Dysfunktionalität führen. Hängt natürlich davon ab, womit diese Regelstellen interagieren.

In Harnworld gibt es z.B. eine kleine Monsterart, die von ihrer Größe her mäßig gefährlich ist. Diese Monster sind aber dafür bekannt, dass sie Menschen ins Gesicht springen und die Augen rausreißen. Ohne Regelung von Augenverlust wären diese Monster nicht so gefährlich. Natürlich muss man die Monster nicht im Spiel vorkommen lassen und das Spiel funktioniert trotzdem noch. Aber wenn man bei Harnmaster bleibt, wird das Kampfsystem extrem hakelig, wenn man Amputantionen, einzelne Körperteile, Schock usw. wegließe, weil dann die Tabellen und Waffenstatistiken nicht mehr passen. 
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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #38 am: 14.10.2024 | 14:19 »
Echt? Das würde ich nicht sagen. Gerade die Systeme, die bestimme Sachen nicht regeln, damit sie einfach bleiben, werden doch gerne um die ungeregelte Bereiche "erweitert". Da kann man sogar zu D&D, das gar nicht mal zu den  einfachsten zählt, sehr viele PDFs kaufen.

D&D gehört halt auch zu den Systemen, die ihr Geld damit verdienen, bloß ja nie "komplett" zu werden. ;)

Generell, würde ich sagen, ist der Bedarf an Zusatzregeln da am größten, wo ein Spiel bestimmte gewünschte Bereiche tatsächlich einfach mal gar nicht abdeckt ("Hey, wo sind in meinem Fantasysystem die Regeln für Feuerwaffen? Ich habe da jemanden, der einen Musketier spielen möchte, und hätte auch nichts dagegen..."). Allein den Detailgrad an sich aufzudrehen, obwohl man einfache Grundregeln für dieselbe Situation eigentlich schon hat, scheint mir ein eher selteneres Bedürfnis zu sein...aber vielleicht bin das auch nur ich.

Offline flaschengeist

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #39 am: 14.10.2024 | 15:53 »
Ich habe auch Option 2 gewählt, obwohl es im Grund ein Mischmasch aus 2 und 3 ist:
Regelseitig langen mir HP (und Äquivalente) völlig - ich brauche keine Sonderregeln für abgeschlagene Gliedmaßen, Trefferzonen und Verstümmelungen. In der Narration finde ich es aber schon schön, wenn Treffer ab und an etwas näher beschrieben werden. Da kann ein harter kritischer Treffer, den SC landen, gerne auch als durchbohren oder (sobald er tödlich ist) etwas abtrennen erzählt werden.
Die Regel sollen solch drastische Beschreibungen aber nicht sein, ich brauche keinen Splatterfilm im RPG (bei SAW geht es mir ähnlich wie Zed). Lustigerweise habe ich kürzlich zwei neue Runden gestartet und bei der Frage nach "no gos" in den Sessions 0 waren sich in beiden Runden alle einig: Nicht zu viele Details bei Gewaltdarstellungen und keine Details bei Sexualität.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Ludovico

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #40 am: 14.10.2024 | 16:46 »
@Tudor
Ein Tabletop ist ein bisschen was anderes, da es vor allem aus der Perspektive des Generals stattfindet.

Und Warhammer (insbesondere die 40k-Fassungen) beschreiben regeltechnisch die Effekte der Treffer sehr detailliert anhand von Zufallstabellen.

OK, wie kann ich mir bei Dir vorstellen, wie bei euch in einem Grim Dark-Rollenspiel wie Warhammer die Brutalität und Trostlosigkeit des Settings rüberkommen.
Wie geschrieben, ich denke, man braucht dafür keine Regeln.

Was nun das Weglassen von Regeln angeht, so habe ich noch nie ein Spiel erlebt, dass z.B. in sich zusammenstürzt, wenn man Zusatzregeln für Folter weglässt.
Sicher, bei Trefferzonen wird es schwieriger. Aber hier kann man die Beschreibungen oft auf Fluff runterbrechen.
Dann ist der Arm nicht ab, die Augen nicht ausgestochen, sondern man ist temporär blind.

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #41 am: 14.10.2024 | 16:55 »
Noch ein Punkt, der mir speziell zu Dauerschäden, Verstümmelungen usw. durch den Kopf geht: ich denke, da macht es auch einen Unterschied, ob ich mir den Charakter von vornherein schon bewußt so baue ("Natürlich hat mein Pirat ein Holzbein und eine Hakenhand!") oder ob ich mit einer körperlich einigermaßen gesunden Figur anfange und der dann erst im Lauf des Spiels immer mal wieder "was abhanden kommt". Denn im ersteren Fall habe ich das ja recht offensichtlich selbst so gewollt und hingeferkelt, aber im letzteren...? :.)

Offline Zanji123

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #42 am: 15.10.2024 | 08:58 »
Noch ein Punkt, der mir speziell zu Dauerschäden, Verstümmelungen usw. durch den Kopf geht: ich denke, da macht es auch einen Unterschied, ob ich mir den Charakter von vornherein schon bewußt so baue ("Natürlich hat mein Pirat ein Holzbein und eine Hakenhand!") oder ob ich mit einer körperlich einigermaßen gesunden Figur anfange und der dann erst im Lauf des Spiels immer mal wieder "was abhanden kommt". Denn im ersteren Fall habe ich das ja recht offensichtlich selbst so gewollt und hingeferkelt, aber im letzteren...? :.)

och kommt drauf an.

in der letzten "Schatten des Dämonenfürsten" Runde hat ein Charakter im Kampf eine Wunde erhalten (halbe LP = Verletzt. Hat sonst kaum Auswirkungen da nur SEHR wenige Charakterpfade drauf setzten) und wir nutzen das Supplement mit Injuries. Leider war der Wurf schlecht und der Charakter verlor dabei einen Arm. Heilung war zwar möglich aber Arm ankleben nicht. Allerdings ist Technomantie in dem (vorgefertigten) Setting möglich und es gibt auch steampunk mäßige Protesen also bekam der Charakter halt ne Armprotese mit n paar kleineren Gadgets
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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #43 am: 15.10.2024 | 09:15 »
Wage inspiriert von der Diskussion im Pathfinder-Smalltalk würde ich gerne wissen, ob von einem System ZU detailliert geregelte Gewalt für Dich ab einem gewissen Punkt ein Ausschlussgrund ist.

Es ist mir klar, dass der Grad der gespielten Gewalt von der vom System geregelten Gewalt abweichen kann. Diesen Aspekt würde ich gerne in diesem Thread nicht besprechen wollen.

Nach einigem Nachdenken finde ich es ehrlich gesagt schwer, die Frage zu beantworten und mich dabei an deine zweite Forderung zu halten  :think: Für mich ergibt die Frage an sich schon kaum Sinn, weil da zwei Punkte vermischt werden, die meiner Ansicht nach wenig miteinander zu tun haben:

Detailgrad von Regeln
Du schreibst ja explizit ZU detailliert geregelte Gewalt - und da kann ich nur sagen, dass ein System mit einem zu hohen Detailgrad generell für mich rausfällt. Das ist unabhängig davon, ob und wie es Gewalt regelt.

Das Verhältnis zu Gewalt im Spiel
Bei der Frage, ob und wie Gewalt geregelt wird (anscheinend handelt es sich ja mehrheitlich um Beschreibung von kritischen Treffen in irgendwelchen Tabellen) ist für mich zentral, wie dieses Beschreibungen am Tisch stattfinden. Da kann dieselbe, wenig detailiete Aussage in einer Tabelle zBsp "Charakter ist geblendet" gedeutet werden als "Du stolperst ziellos herum und trittst mit einem Fuß in den Scheißeeimer" genauso wie "Die Klinge zieht quer über dein Gesicht
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Das Ausspielen am Tisch setzt den Ton und das ist viel entscheidender, als was im Regelbuch steht. Ich habe gar kein Problem mit den absichtlich blutig überzogenen Beschreibungen in den WHFRP-Patzertabellen (wir haben sie immer "Blutig und Grausam-Tabellen" genannt) wenn sie in der Runde so überzogen und "trashig" dargestellt werden. Aber die Bodyhorror-Ausprägung bräuchte ich nicht ständig und schon gar nicht mit Jedem in einer Runde, da kommt es sehr auf Vertrauen und soziales Fingerspitzengefühl an.

Die Frage kommt mir daher vor wie so Fußgängerzonen-Umfragen á la "Mögen Sie lieber Pizza oder Pasta?" wo das Ergebnis dann führt zu "Soundso viele Deutsche hassen Pasta!"  ;D


It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Online Zed

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #44 am: 15.10.2024 | 09:21 »
Ich habe viele Anregungen zu den weiteren Aspekten von „geregelter Gewalt“ bekommen, so dass wir den Aspekt des Ausspielens jetzt gerne hinzunehmen können.

Ich blende die Bitte in meinem Eingangspost raus.
« Letzte Änderung: 15.10.2024 | 09:24 von Zed »

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #45 am: 15.10.2024 | 11:05 »
Was das Ausspielen angeht, schließe ich mich den Leuten an, die da keinen Splatterhorror brauchen -- und ja, das gilt sogar fürs Rollenspiel im Horrorgenre. ;) Mein Komfortbereich ist da wohl im Lauf der Zeit durch einschlägige nicht übertrieben blutige Beschreibungen in Büchern und natürlich Kampfdarstellungen in halbwegs "familienfreundlichen" Hollywoodschinken durchaus noch aus dem letzten Jahrhundert geprägt worden. Grob gesagt, was in klassischer Sword & Sorcery, Western, Krimi und so weiter standardmäßig durchgeht, ist in Ordnung, aber selbst die Darstellung der gemeinsten Taten von irgendwelchen Fieslingen überschreitet da normalerweise gewisse Grenzen einfach nicht...und damit bin ich einverstanden.

Ein Testbeispiel wäre da vielleicht eine Szene aus...müßte "Elric von Melniboné" selbst sein, in der der königliche Foltermeister Doktor Jest vor Elric selbst seine Kunst an zwei gefangenen Spionen vorführt. Er kriegt nach mehreren Stunden letztendlich seine Ergebnisse wie erwartet, und was von den Spionen übrigbleibt, wäre als Mensch selbst dann nicht mehr zu erkennen, wenn sie überlebt hätten...aber Moorcock geht dabei nicht groß ins blutige Detail, sondern beschreibt lieber, was dem etwas gelangweilten (!) Elric während der Wartezeit durch den Kopf geht. Die Szene ist plotrelevant, weil die gewonnene Information vor einem Überfall auf Imrryr warnt, und illustriert definitiv, in was für einer Welt Elric zu seiner Herrscherzeit lebt, aber sie ist auch nicht gerade darauf angelegt, daß dem Durschschnittsleser übel werden soll, oder umgekehrt das Folterhandwerk zu glorifizieren. (Schön, der gute Doktor mag den letzten Punkt anders sehen, aber der betrachtet sich ja auch eher als Künstler, der die Ehre hat, seinen Herrscher zu unterhalten. Klassischer Melnibonéer eben. :gasmaskerly:)

Online Edgar Allan Poe

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #46 am: 15.10.2024 | 11:09 »
Ich brauche das Ausspielen von Gewalt nicht. Mich stört es aber auch nicht.
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.

Offline Mouncy

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #47 am: 15.10.2024 | 12:53 »
Das kommt bei mir auf die Mitspieler, den Vibe am Tisch und den Alkoholpegel drauf an. Nix muss, alles kann.

Offline Olibino

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #48 am: 16.10.2024 | 10:44 »
Ich mag keine Rollenspiele die zu detaillierte Regeln haben. Daher habe ich Option 3 gewählt

Offline Drantos

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Re: Geregelte Gewalt - ab wann wird es Dir zuviel?
« Antwort #49 am: 17.10.2024 | 01:10 »
Ich hab noch kein Rollenspiel gesehen, dass die grausame Wirklichkeit auch nur annähernd abbildet. Deshalb lässt es mich kalt, was in einem Regelwerk drinsteht. Ist doch nur ein Spiel. Ich mag Systeme mit HP genauso, wie Systeme mit detaillierteren Verwundungsregeln und zu viel gibt es für mich nicht, ich brauch es aber auch nicht zwingend.

cu Drantos