Finde ich wichtig, dass Boba das auch mal auf den Begriff "Intimität, aber kein Sex" eingeht. Denn, das alles ist ja schon ein Spektrum.
Verliebtheiten, innige Freundschaften und andere Intimitätsformen, in denen sich Charaktere auch verletzlich und emotional angefasst zeigen, sind in vielen meiner Gruppen immer schon Teil des Spiels gewesen - und zwar quasi seit ich Rollenspiel spiele. Forciert wurde das natürlich nie, das hat sich nach dem Willen meiner Mitspieler:innen ergeben. Da gab es unglückliche Schwärmereien, verbotene Liebschaften, leidenschaftliche Situationsships, platonisches Altes-Ehepaar-Gekabbel, Bromances und ambivalente Will-they-Won't-they-Verbindungen - mal von SCs untereinander, mal mit NSCs.
Ich nehme solche Dynamiken auch immer gerne in die Vorbereitung meiner Runden mit auf - da ergeben sich immer gute Ansatzpunkte, um etwas mehr Spannung reinzukriegen.
Und ich bin ehrlich: Für mich ist es sogar (Achtung, simulationistischer Begriff ausgerechnet von mir) realistischer, wenn innerhalb einer längeren Kampagne romantische, sexuelle, freundschaftliche und familiäre Gefühle entstehen und so explizit, wie die Gruppe es wünscht, ausgespielt werden (wobei "komplett ausblenden" hier auch nicht mein Fall wäre). Ist einfach nur menschlich, das drin zu haben. Selbst, wenn man vom Drama weggeht: Eine riesige Menge guter Abenteuergeschichten haben Techtelmechtels drin. Eine Agenten-, Mantel-und-Degen-, Pulp- oder Urban-Fantasy-Geschichte ohne ein bisschen Love? Da fehlt mir dann schon was am Genre.
Also ich bin ein klarer Befürworter, das zu integrieren. Gerne über Andeutungen, gerne über explizit werden. Aber komplett ohne? Da würde mir was fehlen.