Autor Thema: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?  (Gelesen 3282 mal)

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Offline Namo

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Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« am: 27.10.2024 | 10:35 »
Die nachfolgende Diskussion war ursprünglich Teil des "Rolemaster - Smalltalk"-Threads. schneeland

Was genau ist eigentlich bei dem 13 Mann Verlag schief gelaufen? Hatte damals ja nichts mehr am Hut mit Rollenspiel und das Thema nicht verfolgt.

Aber ich hatte mir vor längerem von nem Freund das Rolemasterregelwerk ausgeliehen was mir von der Optik und allem her sehr gut gefallen hat. Jetzt habe ich mir auch zwei der Abenteuer gekauft die auch nicht schlecht waren. Dazu gab es ja noch einige andere Abenteuer. Dazu wollten sie sogar scheinbar Shadow World ins deutsche übersetzen. Finde ich ziemlich cool was der Verlag da alles an den Start gebracht hat. Schade dass die dann so sang und klanglos plötzlich von der Bildfläche verschwunden sind.
« Letzte Änderung: 27.10.2024 | 19:46 von schneeland »

Offline Marask

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #1 am: 27.10.2024 | 11:21 »
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat der damalige Inhaber von 13Mann voll auf Aborea gesetzt und somit war 13Mann Geschichte.
Es gab sogar Bestrebungen mittels eines Vereins die Linie weiterführen zu können. Dies ist gescheitert.
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Offline Namo

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #2 am: 27.10.2024 | 14:19 »
Wahnsinn. So schade.  :(

Online T.F.

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #3 am: 27.10.2024 | 14:56 »
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat der damalige Inhaber von 13Mann voll auf Aborea gesetzt und somit war 13Mann Geschichte.
Es gab sogar Bestrebungen mittels eines Vereins die Linie weiterführen zu können. Dies ist gescheitert.
Der Grund war schlicht und einfach, dass es an genügend helfenden Händen für RM gemangelt hat, daher u. a. auch die Idee mit dem Verein. Es hatten sich auch schon genug Mitglieder zur Gründung gefunden, allerdings scheiterte dann die Anmeldung des Vereins. Danach ist die Idee leider im Sande verlaufen und hinsichtlich Rolemaster beim alten 13M-Verlag nicht mehr wirklich etwas passiert. Der Wille war zwar da, nur nicht genug geeignete Leute, die das hätten vorantreiben können. Später (2018) ist der Verlag von Prometheus Games aufgekauft worden, aber die hatten u. a. dasselbe Problem. Da hat es nur noch für das PDF des Schnellstarters gereicht, welcher in der Rohfassung schon vor der Übernahme fertig gewesen ist. Die Übersetzung von Shadow World war auch schon weit vorangeschritten, konnte aber unter PG nicht zu einem fertigen Produkt weiterentwickelt werden. Für Vorbesteller gab es da nur ein Word-Dokument, auf das fertige Produkt wartete so mancher aber vergeblich.

Kurzum: Mit ABOREA hat der schleichende Niedergang nichts zu tun, da das ja schon seit 2016 außerhalb des Verlages als eigenständige Marke weiterentwickelt wurde. Es wurden da auch keine Leute abgezogen, denn das war eigentlich immer ein eigenständiger Pool an Mitwirkenden. Es gab da zwar Überschneidungen bei der Spielwelt und den Abenteuern, aber davon haben letzten Endes beide Linien profitiert.

Offline D. M_Athair

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #4 am: 27.10.2024 | 15:19 »
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat der damalige Inhaber von 13Mann voll auf Aborea gesetzt und somit war 13Mann Geschichte.
Es gab sogar Bestrebungen mittels eines Vereins die Linie weiterführen zu können. Dies ist gescheitert.


Ja. Das ist die Ultrakurzfassung, die schon zu kurz ist, um noch richtig zu sein.

Sebastian Witzmanns Spiel Aborea kam 2011 raus. Das Spiel wurde immer mehr sein Fokus, obwohl die Welt auch für Rolemaster gedacht war. Ab der 4.Auflage (2016) erschien das Spiel im Eigenverlag. Gleichzeitig schien das Engagement der Mitgründer von (zuerst Sonnenfeste, dann) 13Mann, u.a.(?) Volker Weber und Bernd Blecha zurückzugehen.
2013 übernahm Rouven Weinbach, vorher Produktmanager der Traveller-Linie, bei 13Mann die Geschäftsführung.
Wobei Anfang/Mitte der 2010er im Verlag öfter Positionen gewechselt haben. Christian Klasen war 2016 Geschäftsführung.

In der Zeit schien der Verlag ... zu zerfallen. Viele Ideen, zu wenige helfende Hände, ... zu den Finanzen weiß ich nix ...

Über Fandom-Hilfe und Freelancer-Linedeveloper wurde immer wieder versucht noch was zu erreichen ...
Aber Mitte der 2010er war die Luft raus. Es - so schien es - von allem nicht genug da. Gut möglich, dass es irgendwann auch einfach nicht mehr gelungen ist, die vorhanden Ressourcen so zu bündeln, dass es an irgendeiner Stelle hätte weitergehen können.


Wegmarken: 

Das 2011 angekündigte schwedische Rollenspiel "Operation Fallen Reich", das im Mai 2012 als fertig übersetzt bezeichnet wurde, kam nie ...

So ähnlich war es mit der Shadow World und dem Mentalismus-Band ...

2014 ... der gescheiterte Kickstarter um die wirklich schön gemachte Traveller-Starterbox von aka "Traveller LIFTOFF".
Möglich, dass das im Team auch nochmal viel Motivation und Kraft abgezogen hat ...

Und 2015 hatte 13Mann dann keine Standpräsenz mehr auf RPC und/oder der Spiel in Essen.
Dafür war Aborea da - ohne 13Mann.

2018 ... Aufkauf der Firma und Lagerbestände durch Christian Löwenthal bzw. Prometheus Games (einen Verlag, der zu dem Zeitpunkt längst selbst eine Art Zombie war).


Letztlich ist der Verlag relativ plötzlich dahinsiechend geworden und hat dann, ein paar Jahre später das Zeitliche gesegnet.
(Soweit der Blick von einer Person, die das von Außen beobachtet hat, und die neben einigen Rolemaster-Sachen (v.a. Shadow World) auch gern Operation: Fallen Reich bekommen hätte.


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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #5 am: 27.10.2024 | 15:21 »
Was genau ist eigentlich bei dem 13 Mann Verlag schief gelaufen? Hatte damals ja nichts mehr am Hut mit Rollenspiel und das Thema nicht verfolgt.
Umgang mit Kunden und eine völlige Falscheinschätzung wie innovativ sie(nicht) waren
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Offline Namo

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #6 am: 27.10.2024 | 16:30 »
Danke für die längeren Ausführungen. Traurig zu lesen. Am Ende hat vermutlich auch der Markt sprich Umsatz nicht genug dafür hergegeben nehme ich an.

Bin halt tatsächlich grundsätzlich angetan von dem was ich so gelesen habe und dachte eigentlich, dass man es so machen muss um eine Produktlinie an den deutschen Spieler zu bekommen. Schade. Vermutlich auch falsche Zeit falscher Ort. Gefühlt ist durch Critical Role und die Pandemie wieder viel mehr buzz um Rollenspiel.

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #7 am: 27.10.2024 | 17:07 »
Traveller und Rolemaster hatten auch zum damaligen Zeitpunkt schon im deutschsprachigen Raum eine eher kleine Zielgruppe, nicht zu vergleichen mit aktuellen Marken wie DSA5 oder D&D 5e. Auch war das Hobby damals noch etwas „nerdiger“ als heute und Crowdfundings in dem Bereich noch nicht so „normal“ wie seit ein paar Jahren. Ich denke, dass Traveller Liftoff heute anders laufen würde. Für die damalige Zeit war es wohl zu ambitioniert.

Man sollte auch nicht vergessen, dass 13Mann ein Hobby-Projekt war und es keine im Verlag fest angestellten Mitarbeiter gab. Das lief alles auf Honorar oder als Hobby. Nichts, von dem man hätte leben können. Wenn dann jemand sein Engagement zurückfahren, fokussieren oder einstellen muss, weil ihm das echte Leben dazwischenkommt, ist das ja durchaus nachvollziehbar. Diese Lücken ließen sich aber nicht schließen. Da konnte Rouven nichts machen, auch wenn er sich richtig reingehängt hat. Christian Klasen hingegen ist nach eigenem Bekunden kein Rollenspieler, weshalb unter seiner GF und ohne entsprechenden Support, keine neuen Produkte möglich waren.

Offline D. M_Athair

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #8 am: 27.10.2024 | 19:41 »
Umgang mit Kunden und eine völlige Falscheinschätzung wie innovativ sie(nicht) waren
Kannst Du das genauer ausführen?

Grundsätzlich würde ich das unterschreiben. Mein Eindruck war, dass man Content-Management mit Community-Management verwechselt hat.

Am Ende hat vermutlich auch der Markt sprich Umsatz nicht genug dafür hergegeben nehme ich an.
Das glaube ich eher nicht. 13Mann hat unter dem Namen "Sonnenfeste" begonnen. Vermutlich mit dem Jugendtraum Rolemaster selbst zu veröffentlichen und das Spiel einer neuen Generation an Spielenden zu erschließen. "Dieses Spiel wird ihr Leben retten" zumindest in RSP-Kontext, war das vollmundige Versprechen. Dabei waren die RM-Regeln damals nicht wirklich, was man "modernenes Spieldesign" nennen könnte. Und die Nostalgie-Welle war noch nicht da. Dennoch: Die Mission war im Grunde durchaus erfolgreich. RM - Leitmagie hat sogar den goldenen RPC-Award (ein Publikumspreis!) gewonnen.

Meine Vermutung ist ... dass die Macher - über die Zeit - Interesse und z.T. Ressourcen (auch zeitliche) verloren haben ... und dann kippte der Verlag ins Siechtum.

Dass man nicht so recht wusste, wie man die vorhandene Community für das Spiel/die Spiele nutzen und erfolgreich - zu Gunsten des Verlags - einbinden kann, war mMn nach der Grund, warum der Verlag sich nicht mehr aus dem Siechtum befreien konnte.

[MMn sieht man bei Aborea recht gut, wie die Community genutzt, bzw. nicht genutzt wird. Und für Aborea geht die Rechnung auch auf. RM funktioniert da aber anders.)
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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #9 am: 27.10.2024 | 19:48 »
Bei den ganzen Hobby-Publishern von Übersetzungen verstehe ich vor allem eines nicht: ich mach das ganze ja höchstwahrscheinlich, weil mir das Spiel im Original so zusagt, aber wenn ich meine Freizeit in Verlagsführung investiere, komme ich doch viel weniger zum Spielen. Und das Spaß am Spiel war ja vermutlich ursprünglich der Grund warum ich überhaupt mit dem ganzen begonnen habe.

Warum opfert man seine prinzipielle Spielzeit?

Macht eigentlich nur Sinn, wenn man keine Gruppen für sein Lieblingsspiel findet.
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Offline Blizzard

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #10 am: 27.10.2024 | 20:01 »
Was damals schief gelaufen ist, weiß ich nicht. Ich bin nur froh, dass -als das Ende absehbar war- Prometheus Games (egal, was von dem Verlag halten mag) 13Mann erstmal übernommen und immerhin noch dafür gesorgt hat, dass man sich zumindest zeitweise noch mit Material eindecken konnte.

Finde ich ziemlich cool was der Verlag da alles an den Start gebracht hat. Schade dass die dann so sang und klanglos plötzlich von der Bildfläche verschwunden sind.
Ich auch, aber wohlgemerkt eigentlich nur wegen Heredium. Diese Perle der Postapokalypse hätte echt mehr und Besseres verdient, als sang-und klanglos vom Markt zu verschwinden. Das fand'ich echt schade...wobei Andreas Schnell am Niedergang wohl auch nicht ganz unbeteiligt war.




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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #11 am: 27.10.2024 | 20:38 »
Ich glaube das Rolemaster und Shadowworld - zumindest im Orginal - das Potential gehabt hätten mit einem maximal gut gemachten Kickstarter richtig abzuräumen.

Man sieht die Zugkraft "alten Stoffes", gepaart mit Liebe und optischer Wucht gerade wieder bei Ars Magica.

Statt dessen bleibt RM leider noch im Amateurlook kleben.

Offline Namo

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #12 am: 27.10.2024 | 21:09 »
Gerade SW auf deutsch hätte ich gefeiert und vermutlich doch irgendwie mitbekommen und gekauft. Zumindest die Kern Produkte von TKA. Das wäre so Hammer gewesen.

Offline Prisma

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #13 am: 27.10.2024 | 21:48 »
Man sollte auch nicht vergessen, dass 13Mann ein Hobby-Projekt war und es keine im Verlag fest angestellten Mitarbeiter gab. Das lief alles auf Honorar oder als Hobby. Nichts, von dem man hätte leben können. Wenn dann jemand sein Engagement zurückfahren, fokussieren oder einstellen muss, weil ihm das echte Leben dazwischenkommt, ist das ja durchaus nachvollziehbar.
Soweit ich mich erinnere, sagten die 13Männer damals in einem Interview zur Gründung des Verlags, dass man nicht von den Einnahmen des Verlags leben müsse, da alle gefestigte Jobs hätten.
Aber natürlich muss ein Verlag zu einem gewissen Grad lukrativ sein, um Produkte zu publizieren.
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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #14 am: 27.10.2024 | 22:34 »
Zitat
Diese Perle der Postapokalypse hätte echt mehr und Besseres verdient, als sang-und klanglos vom Markt zu verschwinden. Das fand'ich echt schade...wobei Andreas Schnell am Niedergang wohl auch nicht ganz unbeteiligt war.

Das auf jeden Fall! Heredium war super. Aber wie hat denn der Autor selber zum Niedergang beigetragen? Gabs da irgendwelche "Skandale" oder war es, wie es bei Einmann-Hobbyprojekten immer ist und irgendwann war nicht mehr die Zeit da, das Ganze fortzusetzen?
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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #15 am: 27.10.2024 | 22:35 »
Soweit ich mich erinnere, sagten die 13Männer damals in einem Interview zur Gründung des Verlags, dass man nicht von den Einnahmen des Verlags leben müsse, da alle gefestigte Jobs hätten.
Aber natürlich muss ein Verlag zu einem gewissen Grad lukrativ sein, um Produkte zu publizieren.
Ja, wie gesagt, es wurde als ein Hobby-Projekt gegründet und blieb es im Grunde auch. Keiner der Beteiligten, mich eingeschlossen, musste davon leben.

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #16 am: 27.10.2024 | 22:45 »
Das auf jeden Fall! Heredium war super. Aber wie hat denn der Autor selber zum Niedergang beigetragen? Gabs da irgendwelche "Skandale" oder war es, wie es bei Einmann-Hobbyprojekten immer ist und irgendwann war nicht mehr die Zeit da, das Ganze fortzusetzen?
Da gab es keine Skandale. Andreas hat irgendwann wohl den Staffelstab weitergegeben wollen, damit es eben nicht nur eine One-Man-Show bleibt. Leider konnten die damals in Entwicklung befindlichen Erweiterungen nicht mehr zu Ende geführt werden. Da ist dann irgendwann, so wie bei den anderen Linien, der/die Produktmanger/in abgesprungen. Eine Neubesetzung dieser Positionen scheiterte und die Weiterentwicklung stoppte. Man muss ja auch erstmal Leute finden, die zuverlässig, mit entsprechendem Sachverstand ausgestattet und bereit sind, das nebenher machen zu wollen.

Offline Waldviech

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #17 am: 27.10.2024 | 22:48 »
Ah, verstehe! Muss ja auch nicht alles in einer Katastrophe begründet sein.
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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #18 am: 27.10.2024 | 22:53 »
Was damals schief gelaufen ist, weiß ich nicht. Ich bin nur froh, dass -als das Ende absehbar war- Prometheus Games (egal, was von dem Verlag halten mag) 13Mann erstmal übernommen und immerhin noch dafür gesorgt hat, dass man sich zumindest zeitweise noch mit Material eindecken konnte.
Das konnte man vor der Übernahme aber auch die ganze Zeit. Es kam nur kein neues Material nach. Prometheus Games hat dann nur die Reste verramscht, die haben ja nichts selbst veröffentlicht. Im Gegenteil, mit ihren unsäglichen Geschäftsgebaren haben sie dem Verlag endgültig den Rest gegeben. Aber das ist ja hinlänglich bekannt und diskutiert.

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #19 am: 27.10.2024 | 23:37 »
Ich finde die 13Männer haben einen richtig guten Job gemacht. Die Produkte waren und sind sehr hochwertig und wir haben gerade eine neue Kampagne mit Rolemaster angefangen. Natürlich ist es schade, dass nicht noch mehr übersetzt wurde, aber mit dem vorhandenen Material kann man schon sehr gut spielen-
Wer unbedingt alle supplements benötigt kann sich dank drivethru mit den englischen PDF eindecken.

Für eine halbprofessionelle Truppe war das schon überragend, vielen Dank nochmal an alle Beteiligten  :D


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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #20 am: 28.10.2024 | 00:01 »
Das auf jeden Fall! Heredium war super. Aber wie hat denn der Autor selber zum Niedergang beigetragen? Gabs da irgendwelche "Skandale" oder war es, wie es bei Einmann-Hobbyprojekten immer ist und irgendwann war nicht mehr die Zeit da, das Ganze fortzusetzen?
Also erstmal und bevor hier falsche Gerüchte die Runde machen: Nein, es gab da keine Skandale, irgendwelche anderen Ungereimtheiten oder sonstigen zwielichtigen Dinge. Zumindest keine offiziellen oder solche, von denen ich Kenntnis gehabt hätte. Sondern es war viel mehr das o.g. Problem des Einmann-Hobbyprojekts -und dass Andreas (den ich nicht persönlich kenne) irgendwann beschlossen hat, die Arbeiten an Heredium einzustellen und sich anderen (Rollenspiel)Projekten zuzuwenden.
Ich fand das sehr,sehr schade.  :'(
Wenn überhaupt, dann war das (Heredium wird eingestellt) ein Skandal.
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Das konnte man vor der Übernahme aber auch die ganze Zeit. Es kam nur kein neues Material nach. Prometheus Games hat dann nur die Reste verramscht, die haben ja nichts selbst veröffentlicht. Im Gegenteil, mit ihren unsäglichen Geschäftsgebaren haben sie dem Verlag endgültig den Rest gegeben. Aber das ist ja hinlänglich bekannt und diskutiert.
Beim 13Mann Verlag konnte man sich noch eindecken, als bekannt wurde, dass er seine Pforten schließen wird. Die Mitteilung hat jetzt aber auch nicht groß die Runde gemacht damals. Ich selbst habe auch erst relativ spät davon erfahren, weil ich mich abseits von Heredium nicht großartig weiter für den Verlag interessiert habe. Und dementsprechend die HP des Verlags nicht oft frequentiert habe. Von daher fand ich es schon gut, dass Prometheus Games das erstmal nur übernommen hat und dafür gesorgt hat, dass sich Leute auch noch mit Material eindecken können, nachdem der Verlag dicht gemacht worden ist.

Dass PG selbst dann nichts Neues veröffentlicht hat, hat mich nicht weiter tangiert. Denn zu dem Zeitpunkt war ohnehin schon lange klar, dass es für Heredium keine neuen Sachen mehr geben wird.
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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #21 am: 28.10.2024 | 00:30 »
Kannst Du das genauer ausführen?
Man hielt sich z.b.  in Sachen e-files für Avantgarde (jedenfalls kommunizierte man das) war aber eher Schlusslicht
Fragen wie was machen die PCs in dem Spiel, warum sollte man es spielen wurden mit der Aufforderung zu nem Con zu kommen beantwortet.
Die offizielen 13 Mann Runden gehörten übrigens mit  zu den schlechtesten Con Runden an denen ich je Teilnahm
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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #22 am: 28.10.2024 | 07:04 »
Beim 13Mann Verlag konnte man sich noch eindecken, als bekannt wurde, dass er seine Pforten schließen wird. Die Mitteilung hat jetzt aber auch nicht groß die Runde gemacht damals. Ich selbst habe auch erst relativ spät davon erfahren, weil ich mich abseits von Heredium nicht großartig weiter für den Verlag interessiert habe. Und dementsprechend die HP des Verlags nicht oft frequentiert habe. Von daher fand ich es schon gut, dass Prometheus Games das erstmal nur übernommen hat und dafür gesorgt hat, dass sich Leute auch noch mit Material eindecken können, nachdem der Verlag dicht gemacht worden ist.
In dieser Darstellung klingt es so, als habe PG den Verlag vor einer Schließung bewahrt. Der Verkauf des Verlages war aber ein ganz regulärer Prozess. Hätte PG ihn nicht gekauft, wäre er wohl erstmal so weitergelaufen und nicht Knall auf Fall vom Erdboden verschwunden. Selbst wenn, dann hätte man die Bestände noch abverkauft. Das hätte die Verfügbarkeit auch über eine Schließung hinaus gewährleistet.

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #23 am: 28.10.2024 | 07:45 »
Danke T.F. für die inneren Einblicke. Wenn es eher ein Hobbyprojekt war, ist verständlich wieso das alles so schwer war. Schade, daß erklärt aber auch weshalb zumindest in den Produkten die ich gelesen habe schon ein gewisser Drive drin war. Das hat schon stellenweise Spass gemacht zu lesen.

Damit meine ich zb das gerade gelesene Trolle Abenteuer. Die ganzen Anmerkungen über Trolle und wie sie leben etc die darin verteilt sind, lassen sie zu einer viel lebendigeren Rasse werden, als ich es jemals in irgendeiner ICE Publikation gelesen hätte

Vielleicht finden sich ja irgendwann doch nochmal Menschen die das ähnlich angehen. Wäre schade wenn Rolemaster gabz aus der deutschen Szene verschwinden würde.
« Letzte Änderung: 28.10.2024 | 07:50 von Namo »

Offline Blizzard

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Re: Was ist beim 13 Mann-Verlag schief gelaufen?
« Antwort #24 am: 28.10.2024 | 07:55 »
In dieser Darstellung klingt es so, als habe PG den Verlag vor einer Schließung bewahrt.
Nein. Wenn dem so gewesen wäre, hätte ich es auch dementsprechend formuliert. Das ist eine Interpretation deinerseits.

Zitat
Der Verkauf des Verlages war aber ein ganz regulärer Prozess.
Es hat auch nie jemand was Anderes behauptet.

Zitat
Hätte PG ihn nicht gekauft, wäre er wohl erstmal so weitergelaufen und nicht Knall auf Fall vom Erdboden verschwunden. Selbst wenn, dann hätte man die Bestände noch abverkauft. Das hätte die Verfügbarkeit auch über eine Schließung hinaus gewährleistet.
Möglich; das ist jedoch nichts weiter als reine Spekulation (deinerseits).

Letzten Endes ist es einfach nur schade, dass es den Verlag nicht mehr gibt. Punkt.

Edit: Ich bin die nächsten Tage offline - aber auch so bin ich jetzt hier raus.
Mir war es tatsächlich einfach wichtig, (nochmal) auf Heredium hinzuweisen in dem Zusammenhang, nicht dass das neben Traveller, Rolemaster und Aborea völlig untergeht.
« Letzte Änderung: 28.10.2024 | 08:00 von Blizzard »
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