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(D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
Orok:
Ebenfalls 20. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Schwesterlein,
heute passiert so viel aufregendes, dass ich jeden freien Augenblick nutzen muss, um die Geschehnisse zu Papier zu bringen. Darum ist mein Bericht dieses Mal in so viele Teile zerstückelt.
Das liegt nicht an mangelnder Konzentration meinerseits!
Dieses Mal.
Größtenteils.
Zum Teil wenigstens.
Egal!
Vorweg, um dich zu beruhigen, bislang kein Gespensterbruder!
Jedenfalls erreichte unsere wackere Schar, angetrieben von meiner energetischen Führung, alsbald das verlassene Observatorium.
Das, wie sich herausstellte, gar nicht verlassen war.
Eigentlich sogar ziemlich voll.
Vergleichsweise.
Also verglichen mit anderen verlassenen Observatorien.
Ja, ich berufe mich da auf meinen reichhaltigen Erfahrungsschatz bezüglich verlassener Observatorien!
Der Komplex bestand aus einem größeren Hauptgebäude und 3 einzelnen Türmen, die jeweils auf eigenen Felsen vor der Küste der Sturmwrack-Insel errichtet worden waren. Allem war ein allgemeiner Zustand des Verfalls gemein. Sämtliche Dächer waren zerstört, und die Räume darunter seit langem den gnadenlosen Elementen ausgeliefert. Doch lies sich an vielen Stellen noch die einstige Pracht der Bauwerke erkennen. Scherben von Buntglasfenstern, die gezackten Überreste von geschwungenen Kuppeldächern und vom Wind und Wetter geschliffene Drachenstatuen, um nur einiges zu nennen.
Zuerst sahen wir keine Möglichkeit um den tiefen, 15 Meter weiten Abgrund zwischen uns, und dem Eingang des Hauptgebäudes zu überwinden, eine Brücke über die tosenden Wellen weit unter uns schien es nie gegeben zu haben. War dies alles nur mit den flugfähigen Drachen, den einstigen Herrschern dieses Eilandes, im Sinn errichtet worden?
Doch nein, schnell fanden wir einen Weg hinüber. Mithilfe eines Schlüsselsteins, den meine Gefährten von Runara erhalten hatten, aktivierten wir einen schillernde Brücke, gefertigt aus purer Magie, die uns die Passage ermöglichte.
Meine Kameradinnen und Kamerad gingen voran, während unseren Rücken vor etwaigen Gefahren schützte.
Papperlapp!
Natürlich hatte ich keine Angst!
Glaub das ja nicht Hanna!
Warum sollte ich mich fürchten, über eine 15 Meter lange Brücke zu wandern, die nur aus leuchtendem Nebel zu bestehen schien?
10 Meter oberhalb spitzen Felsklippen, die von eiskalten Wellen umspült wurden?
Nur gehalten von uralten Zaubern, die nie jemand in Stand gehalten hat. Und deren Ankerpunkte seit Jahrhunderten von den Elementen zerschlissen wurden?
Mach dich doch nicht lächerlich!
Wir reden hier schließlich von deinem mutigen Bruder, dem großen Krieger Helge Sternbaum!
Wenn du mir so anfängst beenden wir den Brief an dieser Stelle und setzen in später fort.
Erzähle ich dir halt nichts von den Kobolden, dem Kampf gegen einen (fast) ausgewachsenen Drachen, oder den Bergen von Münzen.
Das hast du jetzt davon!
Dein dich liebender und gar nicht beleidigter großer Bruder,
Helge
(Sehr mutig!)
Orok:
Ebenfalls 20. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Schwesterlein,
auch wenn ich weiß, das du die Fortsetzung meines Berichtes mit Spannung erwartet hast, ist das noch lange kein Grund, den Umschlag so wild aufzureißen.
Wenn du dich so undamenhaft benimmst, verschreckst du noch jeden Verehrer!
Hmmm...
Nach genauerer Überlegung, ignoriere das bitte.
Du machst alles genau richtig!
Wir setzen jedenfalls unsere Geschichte fort, als Helge, also dein mutiger großer Bruder, und seine wackere Schar Gefährten, also Ordo der schwatzhafte Elf, Nala, die goldgeschuppte Drachengeborene und Avicia die bücherliebende Klerikerin sich aufmachten, die Brücke aus Licht und Feenstaub zu überqueren.
Kaum waren die ersten auf der anderen Seite angekommen, da konnten sie Geräusche aus der Ruine hören.
Sofort war klar, Kampflärm!
Und ich betone hier noch einmal, das die Reihenfolge der Überquerung gar nichts zur Sache tut.
Oder irgendwelche Rückschlüsse über die Mutigkeit der Anwesenden aufgibt!
Im Schatten einer riesigen halb zerfallenen arkanen Apparatur kämpften 2 Kobolde gegen einen Schwarm katzengroßer Mörder-Moskitos um ihr Leben. Bevor wir noch helfend eingreifen konnten, wurde auch schon der erste Kobold dahingerafft.
Ich möchte an dieser Stelle kurz unterbrechen die Erzählung unterbrechen.
Ich weiß, untypisch für mich.
Nur das du dich zu sehr grämst, wir haben den toten Kobold später rechtzeitig zum Kloster zurückbringen können und die Hohepriesterin konnte ihn wiederbeleben.
Also kein Grund für Tränen!
Wo waren wir?
Ach ja.
Unsere Helden stürmten dem verbliebenem Kobold rasch zur Hilfe und gemeinsam war der Schwarm, trotz seiner biesthaften Stärke schnell besiegt.
Anschließend fanden wir in einem sehr anstrengendem Gespräch, Kobolde sind beileibe keine Meister der Konversation, heraus, dass der blaue Drache mit Namen Funkenschinder unseren (zukünftigen) Schützling, den bronzenen Drachling, dessen Name mir gerade entfallen ist, nach einem Streit eingekerkert hat.
Er selbst halte nun ein Nickerchen im nächsten Turm Richtung offener See, den Eingang zum Kerker blockierend, während seine Diener, der tote und halbtote Kobold, hier ein Ritual für ihn vorbereiten, um die Kräfte der einst auf dem Eiland gefallen großen Drachen zu absorbieren. Damit er Tod und Vernichtung über die Welt bringen kann.
Den letzten Teil mag der Kobold so nicht direkt gesagt haben, aber der ist bei dieser Art von Ritualen eigentlich immer implizit.
Was?
Ich habe in meinem vorherigen Brief etwas von einem schwarzen Drachen geschrieben und nun ist es plötzlich ein blauer Drache?
Nun, möglicherweise lag es an einer optischen Täuschung wegen der Sonne und den Schatten der Wolken.
Keinesfalls war es eine Anpassung, weil schwarzer Drache dramatischer klingt.
Solche billigen Tricks würde ich doch niemals benutzen.
Jaaaaaaa, damals.
Aber ich bin diesem Stadium künstlicher Theatralik schon lange entwachsen.
Schon seit Wochen!
Nun höre auf, die Geschichte mit deinen spitzfindigen Bemerkungen zu unterbrechen!
So werden wir ja nie fertig!
Wir entschieden uns die Gunst der Stunde zu nutzen, und schlugen alle bedenken mutig in den Wind. Statt eines Rückzugs oder vorsichtiger weiterer Erforschung der anderen Gebäude wollten wir uns direkt den blauen Wyrmling vorknöpfen!
Der einzige Zugang zum oberhalb von uns gelegenem Schlafplatz des Drachen, war eine wacklige hölzerne Plattform aus Koboldfertigung, die über einen, ebenfalls wackligen, Seilzug bedient wurde.
Aufgrund ihrer besseren Fähigkeiten, sich unbemerkt einem schlafenden Drachen zu nähern und so den Raum auszukundschaften ließen sich erst Ordo und Alicia nach oben befördern.
Nala und ich folgten im nächsten Durchlauf, blieben aber vorerst außerhalb des Raumes, um das Überraschungsmoment zu wahren.
Dort war er dann also tatsächlich.
Funkenschinder
Auf einem Berg von Münzen schlief das blaue Ungeheuer.
Seine tiefen Atemzüge von gelegentlichen leuchtenden Funken untermalt, die aus seinen Nüstern knisterten.
Und ist hier nicht der Ideale Zeitpunkt, um diesen Brief zu beenden?
Selber doof!
Mach so weiter und ich lasse mir mit dem abschicken des nächsten Briefes wieder mehr Zeit!
Bis zum nächsten Mal,
dein dich liebender Bruder,
Helge Sternbaum
Mutig und nicht doof!
Orok:
21. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Schwesterlein,
Du hast ja sicher schon einmal das Sprichwort gehört, "schlafende Drachen soll man nicht wecken"?
Nun, Ordo scheinbar nicht.
Wir hatten den Raum rund um unseren schlummernden Widersacher gerade erkundet, also Alicia und Ordo natürlich, ich und Nala waren wegen unserem geräuschanfälligen Metallgelumpe noch immer in Lauerstellung vor dem Eingang, da beschloss Ordo seine Krähenfüße rund um den Drachen zu verteilen.
Taktisch sicher keine schlechte Idee, aber In der Ausführung ungenügend.
Kurz zur Erklärung, Ordo selbst hat natürlich keine Füße wie eine Krähe. Das sehe sicher ziemlich seltsam aus.
Lustig, aber seltsam.
Selbst wenn man die Krähenfüße im Ausmaß seiner Körpergröße anpassen würde, oder es die Füße einer menschen- bzw., in diesem Fall,elfengroßen Krähe wären. Eine menschengroße Krähe ist wiederum ein ganz anderes Fass voller Alpträume, das wir hier gar nicht erst anstechen wollen.
Und er trägt auch keinen Beutel mit abgeschnittenen Füße von Rabenvögeln mit sich herum.
Soweit es mir bekannt ist.
Zutrauen würde ich es ihm allerdings schon irgendwo...
Hier geht es jedenfalls um metallene Vorrichtungen, bei denen Spitze Dornen so miteinander verschweißt werden, das immer ein Dorn nach oben zeigt, wenn man diese auf dem Boden verteilt.
Eine ziemlich fiese Erfindung, aber äußerst praktisch, wenn der Gegner sich damit auseinandersetzen muss.
Nun Metall und Stein in Verbindung mit einem aufgeregten Elfen und Schwerkraft, führte leider zu einem Geräuschpegel, der den Zustand des Drachen vom präferierten „Schlafend“ zum weniger erstrebten „Erwachend“ wandelte.
Du magst zurecht fragen, wo war Alicia, als verantwortliche Erwachsene in dieser Situation?
Sie hatte den versteckten Weg in den tiefer gelegenen Keller gefunden, und sich hinab begeben, um unser eigentliches Ziel, den Drachling Aidron zu befreien.
Übrigens ein Zugang, der sich nur mit einem ausgeklügelten Mechanismus öffnen ließ. Das hätte ich natürlich auch leicht enträtselt, ich war nur eben zu dem Zeitpunkt nicht im Raum.
Wohl!
Du warst doch gar nicht dabei!
Wer erzählt hier die Geschichte?!
PÖHH!
Jedenfalls, erwachender blauer Drache.
Elf allein und in tödlicher Gefahr.
Auf zur Rettung!
Nala und ich preschten mit bereiten Waffen herbei, um Funkenschinder das letzte Quantum Schlaf aus den Schuppen zu prügeln!
Mit diesem Ohrfeigenfrühstück hatte der zu groß geratenen Fledermaus-Salamander wohl nicht gerechnet und alsbald verstärkt von den aus dem Kerker auftauchenden Alicia und Aidron, schlugen wir ihn in kürzester Zeit in die Flucht.
Als ob es je einen Zweifel gegeben hätte, wer einen Kampf gewinnen würde. Dein Bruder Helge, oder ein Drache. Selbst wenn es nicht nur eine vergleichsweise kleiner Drache gewesen wäre, der Ausgang hätte sicher gleich ausgesehen. Zumal meine tapferen Gefährten ja dabei waren. Besonders Nala, die sowohl für eine ehemalige Soldatin, als auch für eine ehemalige Seefahrerin erstaunlich wenig flucht.
Eine echte Schuppendame eben.
Aber weißt du was das allerbeste an der ganzen Situation war?
Du erinnerst dich an den Berg Münzen, der als Bett des Drachen diente?
Ja.
Alles unser!
So viele Münzen wie wir nur tragen konnten, landeten in jeder nur erdenklichen Tasche.
Mein bester Elfenfreund Ordo bewies einmal wieder seinen Wert als Mitglied meiner Abenteurergemeinschaft und improvisierte aus seiner Reisedecke einen Beutel für mehr Münzen!
Drachen sind gar nicht so schlimm wie alle sagen.
Sie haben Schätze!
Jedenfalls brachen wir dann auch schon bald auf, um noch bei Tageslicht den Rückweg zum Kloster zu vollenden.
Schließlich galt es unsere Münzen in Sicherheit zu bringen.
Und natürlich den befreiten Drachen Aidron.
Das war natürlich das wichtigste!
Bevor es an den Aufbruch ging, zerstörten noch schnell sämtliche Bemühungen, die die Kobolde zur Vorbereitung von Funkenschinders finsterem Ritual gemacht hatten. Wäre schließlich ziemlich idiotisch gewesen, das alles einfach unberührt zurückzulassen.
Ich verbitte mir diese Unterstellungen!
Ich war vielleicht nicht derjenige, der diese Vorgehensweise als erster artikulierte, aber ich hätte es sicher auch noch getan, wäre mir nicht jemand anders zuvor gekommen!
Wohl!
Doppel-Pöhh!
Um diesen Abschnitt der Geschichte endlich zu beenden, wir erreichten das Inselkloster ohne weitere Zwischenfälle.
Mit Münzen, Drache, und Kobolden.
Alles übel ist abgewehrt, Ritual sabotiert, Gefangener Zuhause, Schatz gesichert.
Von der erfolgreichen Wiederbelebung des Mörder-Moskito Opfers hatte ich ja schon geschrieben, so dass wir nun mit einem „Ende gut, Alles gut“ abschließen können.
Ich meine, was sollte denn jetzt noch schief gehen?
Dein dich liebender Bruder,
Helge Sternbaum
Hat nun haufenweise Münzen.
Orok:
21. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Schwesterlein,
Wir haben es geschafft. Der Drache ist tot!
Also einer von der ganzen Bande.
Immerhin der, den wir auch tot haben wollten.
Funkenschinder liegt erschlagen darnieder, sein Leichnam von Nala und Ordo zerstückelt und ausgeschlachtet, die klägliches Überreste im Meer versenkt.
Der Kampf selbst war gar nichts im Vergleich zu diesem anschließenden Gemetzel.
Erinnerst du dich an den kleinen Stirke beim Rote Grütze Wettessen vor 5 Jahren?
So, nur mit weniger Beeren.
Dafür deutlich mehr Fleischbrocken.
Zähne, Knochen, Schuppen, nichts war vor ihnen sicher.
Naja, dem Sieger gehört eben die Beute, und ruhig schlafen wollte ich in nächster Zeit sowieso nicht.
Doch, zu Recht magst du fragen, “Aber mein geliebter und innig verehrter großer Bruder, du warst doch beim letzten mal im sicheren Kloster. Wie kam es da zu deinem heldenhaften erschlagenen eines finsteren blauen Drachen von aussergewöhnlicher Stärke und überragender Gestalt? Wie hast du seinen beinahe unumkehrbaren Plan zur Weltherrschaft fast im Alleingang nur durchkreuzen können? “
Gerechtfertigte und klug formulierte Fragen liebste Hanna!
Nun, der letzte Abschnitt unseres Abenteuers begann, als wir am Morgen vom Kloster aufbrachen, um im nicht ganz so verlassenen Observatorium nach dem Rechten zu sehen. Zwar hatten wir ja am Vortag die Ritualvorbereitungen durchkreuzt, aber Funkenschinder war weiterhin da draußen und einige der ihm hörigen Kobolde waren des Nachts aus der Obhut des Klosters entschlüpft und in der Dunkelheit verschwunden.
Ein schlechtes Omen, für das, was wir dort wohl vorfinden würden.
Die Strecke über die Insel war schnell vollendet, trotz Nalas andauernder Verweigerung, ihre nautischen Talente zu nutzen, um uns bequem und sicher ans Ziel zu rudern.
Wieder keine Gelegenheit meinem Lieblingssport nachzugehen…
Angeln ist sehr wohl ein richtiger Sport!
Nein, es ist auch ein Sport, wenn man nicht schwitzt!
Egal was Mutter sagt!
Es ist sehr strategisch und lehrt Geduld und Feinmotorik.
Nicht nur rumsitzen und sich vor der Arbeit drücken!
Immer noch egal was Mutter sagt!
Dieses Mal jedenfalls keine Eulenbären oder auch nur Eulen oder Bären auf dem Weg.
Die magische Brücke war schnell rekonstruiert und noch ehe wir die zur Gänze bewältigt hatten, konnten wir sehen was sich im Inneren des zerfallenden Observatoriums abspielte.
Tatsächlich war das befürchtete Ritual in vollem Gange.
Rund um das große magische Astrolabium in der Mitte des Raumes waren grob geformte
Drachenfiguren verteilt. Die beiden verschwunden Kobolde, ebenfalls mitten im Geschehen, in ihr koboldkultisches tun vertieft, bemerkten und nicht.Ich
Von arkanen Schwaden umgeben, in tiefe Trance verfallen, schwebte der blaue Drache Funkenschinder über dem ganzen Ritualaufbau.
Wir wussten sofort, es galt keine weitere Sekunde zu verlieren, wenn wir die Vollendung dieses dunklen Zaubers noch verhindern wollten!
Und ist dies nicht der ideale Zeitpunkt, um den Brief zu beenden?
Ich verspüre jedenfalls das große Verlangen, etwas Angeln zu gehen.
Das soll dir eine Lehre sein, einen solch edlen Sport zu verspotten!
Dein dich liebender großer Bruder,
Helge Sternbaum
Kein Doofkopp!
Orok:
22. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Hannalein,
Vorweg, es geht beim Angeln eigentlich gar nicht darum auch wirklich etwas zu fangen. Viel mehr ist die meditative Tätigkeit sich in ihrer Ausübung als solches schon genug.
Es erübrigt sich also die Frage ob ich etwas gefangen habe.
Und es ist komplett in Ordnung, dass ich nichts gefangen habe!
Ja, auch dieses mal nicht...
Aber willst du nicht eh viel lieber von dem spannendem Kampf gegen den fiesen Sturmdrachen lesen?
Genau!
Nun wo waren wir verblieben?
Das hochmagisches Drachengeister-Einverleibungs-Ritual war in vollem Gange, inklusive intonierenden Kobold-Kultisten und schwebendem Funkenschinder.
Wir stürmten also gemeinsam, mal wieder, über die Zauberbrücke in das zerfallene Observatorium um die Vollendung besagtem Rituals noch vor seinem Höhepunkt zu forcieren.
Ritualis Interruptus, sozusagen.
Ich bin nicht albern!
Du bist albern!
Immer einmal mehr als du!
„Plus unendlich“ ist kein vernünftiges Argument!
Du hast NICHT gewonnen, ich will nur mit der Geschichte weiter kommen.
Meine Hellebarde und Nalas Säbel schlugen also blutige Wunden in den Leib des schwebenden Drachen, während sich Ordo und Avicia stürzten auf Kultisten und die bunten Drachenstatuetten, die Hauptfoki des Ritualaufbaus waren.
Wir tranchierten also quasi den trancierten.
Hihi.
Na gut, das war jetzt wirklich albern...
Leider beendete unser An- und Eingriff auch die Trance des Drachen, und wir mussten seinen Blitzatem über uns ergehen lassen. Keine schöne Erfahrung, dass kann ich dir wohl sagen. Es entbrannte ein harter Kampf, Statuetten wurden zerschlagen, Schuppen zerteilt, und Helden verwundet.
Aber am Ende hatten wir doch tatsächlich gewonnen, auch wenn es uns einiges an Blut und Schweiß gekostet hatte.
Noch ehe wir wirklich wieder zu Atem kommen konnten, war Alicia wieder im alten Bibliothekskeller des Nachbarturmes verschwunden. Diese Frau liebt Bücher mehr, als du flauschige Welpen.
Ja das geht!
Ich hätte es auch nicht geglaubt, bevor ich sie kennen gelernt habe, aber ich wurde eines besseren belehrt.
Wir anderen feierten jedenfalls unseren Sieg, Nala und Ordo mit ihrer Metzger-Einlage, ich, indem ich den Rest des Gebäudekomplexes erforschte.
Ich habe nicht nur die Zeit genutzt, um den Rest des Drachenhortes einzusacken!
Außerdem haben wir am Ende alles fair aufgeteilt.
Ich habe mir also nichts von irgendjemanden vorwerfen zu lassen!
Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu Berichten. In einem weiteren halb eingestürzten Teil des Gebäudekomplexes fanden wir noch einen hilfreichen Trank gegen Blitzschaden und ein Rätsel, dass uns wohl bei dem Statuen-Puzzel mit dem geheimen Buchkeller- bzw. Drachenkerkereingang geholfen hätte.
Alles überstürzen war vielleicht doch nicht die ideale Vorgehensweise?
Aber der Erfolg gibt uns recht.
Also keine Fehler zum daraus lernen vorhanden!
Schließlich gelang es uns Alicia aus ihrem Buchrausch zu befreien und wir kehrten Siegreich ins Kloster zurück.
Was als nächstes ansteht?
Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube ich werde diese Bande verwegener Helden noch ein wenig weiter begleiten.
Schließlich sollst du noch viele Abenteuer gefüllte Briefe bekommen.
Und ohne mich sind die auch völlig verloren!
Dein dich liebender Bruder,
Helge Sternbaum
Drachentöter!
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