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War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?

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Arldwulf:

--- Zitat von: 1of3 am 29.10.2024 | 11:54 ---Aber du möchtest noch einmal Ausführungen: Mein Charakter bei D&D5 hat notwendig eine Spezies, eine Subspezies, einen Hintergrund, eine Klasse, eine Subklasse.

--- Ende Zitat ---

Mhh nur...genau dies hast du halt z.B. in der 4e ebenfalls. Nur das ich dort zusätzlich zum Hintergrund auch noch ein Thema wählen darf. Und auch Individualisierung dieser Art auf Basis meiner Rasse machen kann und dabei nicht an die Klasse gebunden bin. Das ich die Klassen stärker individualisieren kann und sich so zwei verschiedene Charaktere der gleichen Klasse stärker unterscheiden.

Koenn:
@ topic: Das kann man überwiegend nur subjektiv beantworten.

Vor 3.0 kann ich nicht mitreden, aber Aussagen anderer alten Hasen zufolge war AD&D mathematisch und in der Beschränkung mancher Wunschselektionen für SCs kompliziert.

Die 3.0 mit zum Teil ausgemerzten Problemen in der 3.5 (aber anderswo neuen ...) war und ist bei vielen Rollenspielern in meinem Bekanntenkreis deren liebste Edition, wobei mehr als 2/3 dann bei Pathfinder hängen geblieben sind, wenn wir das mal 3.75 bezeichnen. Gerade gegen Ende der 3.5 haben sich dann manche Regelwerke mit höher/weiter/besser/merkwürdiger überschlagen. Wenn sowohl diese weggelassen hat, als auch sich darauf besonnen hat eine Klasse oder eine Prestige Klasse zu spielen (anstatt Cherrypicking mit x Klassen zu betreiben), dann war die 3.5 wirklich gut. Wäre ich nicht bei Pathfinder gelandet, dann wäre die 3.5 wohl meine Wahl.

Die 4.0 ist im Müll gelandet. Also sprichwörtlich. Die Definition Rollenspiel zieht hier in meinen Augen nicht.

Die 5.0 hat viel Komplexität vergangener Editionen entschlackt, für Anfänger und Wiedereinsteiger aus vor-3.0-Tagen ideal. Wem das aber zu wenig Customizing und Tiefe angeboten hat, wird nicht so glücklich. Ich versuche mich mal als Rollenspieler in andere Rollenspieler hinein zu versetzen und bewerte aufgrund mehr aktiver Spieler, deutlich weniger abschreckendem Regelwulst und weniger Notwendigkeit wie bei der 3.5 hauszuregeln die 5.0 objektiv als besser.

Arldwulf:
Ich denke die unterschiedlichen Stärken der Editionen liegen letztlich auch in gänzlich verschiedenen Themenbereichen.

AD&D hat die Nostalgie, viel Settingmaterial und viele wunderschöne Ecken und Kanten. Hat viele kleine Regeln die es später nicht mehr gab und viele kleinteilige Balancingmöglichkeiten die zwar nicht dem Spiel Übersichtlichkeit bieten aber dafür Charme haben.

3e/3.5 bringt ungeschlagene Bastelmöglichkeiten und von allen D&D Editionen das höchste Powerlevel. Es ist die beste Edition wenn man "höher schneller weiter" betreiben will. Hat über Pathfinder eine Weiterführung die immer noch Spieler hält. Und es hat über die gleichen Regeln für NSC und Spieler (bei allen damit verbundenen unnötigen SL Aufwand) auch einen Simulationstischen Touch.

4e hat den breitesten Bereich den das Spiel unterstützt von Nichtkampfbegegnungen über investigatives Spiel, Erkundung über taktische Kämpfe mit dem besten Zusammenspiel. Und hat den stärksten Fokus auf "wie kann man Spielern und Spielleitern helfen". Jemand hat das hier mal unfreiwillig perfekt zusammen gefasst mit einer Aussage: "du willst ja nur über Regelhilfen reden weil es deine geliebte 4e gut dastehen lässt!" Stimmt. Wenn man nur Regeln betrachtet hat die 4e für die meisten Fragen die beste Antwort. Bloß kennen viele die Regeln halt kaum und die Editionskriege haben massiv Spieler davongetrieben.

5e hat es geschafft Spieler heran zu schaffen wie kaum eine Edition zuvor. Manches ist holprig und unnötig kompliziert aber wenn man heute Spieler sucht findet man sie dafür. Und das hat gute Gründe, dann so wenig flexibel das System auch sein mag es macht was es will wirklich gut und wenn man einfach nur Casual in den Dungeon rein will und ein paar Monster verhauen will ohne groß drüber nachzudenken welche Alternativwege man anbietet, wie man die Gegner individuell gestaltet oder die Charaktere vor Entscheidungen stellt die ihre Charaktereigenschaften im Spiel hervortreten lassen ist es wahrscheinlich eine der besten Editionen dafür. Es ist quasi das "Bier & Bretzel" D&D und darin ungeschlagen solange man halt bereit ist manche Sachen einfach in Kauf zu nehmen.

Zed:
AD&D 1 und 2 haben für immer einen Platz in meinem Herzen, weil sie mich dank ihrer epischen Möglichkeiten zum Rollenspiel gebracht haben. Ihre Ecken und Kanten sah ich schon damals, und mir war klar, dass AD&D nur ein erster Aufschlag sein konnte.

Heute würde ich sagen, dass auch die Rolle der Spielleitung in den ersten Editionen nicht einem Verständnis entspricht, das ich für kollaboratives Geschichtenerzählen für hilfreich halte.

3e und 3.5 hat DnD nochmal neu gedacht, und waoh, wie cool waren die Möglichkeiten, wieviel klarer und einleuchtender oft waren die Regeln. Alle Vor- und Nachteile sind schon genannt worden, aber nicht zu unterschätzen ist der große evolutionäre Schritt, den die 3e/3.5 ausmachte.

Die 4e klingt für mich heute spannender als damals. Die ersten Rückmeldungen, die behaupteten, dass sich nun alle Klassen gleich anfühlen würden, hatten mich abgeschreckt. Stimmt das im Rückblick noch?

Die 5e als vereinfachte 3.5e: Kann man machen. Anstatt Richtung Vereinfachung zu gehen, hätte ich mir lieber ein gut ausgebautes Skillsystem gewünscht. Na gut, dann muss man es halt selbst machen. 🙂

Arldwulf:

--- Zitat von: Zed am 29.10.2024 | 14:01 ---Die 4e klingt für mich heute spannender als damals. Die ersten Rückmeldungen, die behaupteten, dass sich nun alle Klassen gleich anfühlen würden, hatten mich abgeschreckt. Stimmt das im Rückblick noch?

--- Ende Zitat ---

Hat es schon damals nicht, eigentlich war die 4e von Anfang an stärker auf Individualisierung getrimmt und hat das über die Jahre immer weiter ausgebaut. 4e Charaktere machen unterschiedlichere Dinge als in anderen Editionen, es kommt kaum vor das Charaktere das gleiche tun, auch nicht die Nichtzauberer.

Aber: Genau das war auch der Grund Dinge möglichst auf Spielbarkeit zu trimmen. Übersichtlicher, schneller findbar und kürzer beschrieben zu machen. Ist letztlich nur logisch, wenn ich z.B. jeder Zauberklasse eigene individuelle Zauber statt gemeinsamen Zauberlisten gebe mache ich sie zwar unterscheidbarer aber habe eben auch mehr unterschiedliche Dinge die im Buch gedruckt werden müssen.

Die 4e Lösung dafür waren farblich und mit Schlüsselworten markierte Beschreibungen. Dein Magier macht also immer noch einen Unsichtbarkeitszauber und lässt Leute einschlafen und das ist was anderes als wenn der Kämpfer ein Kampfmanöver macht. Aber beides steht in farbigen Boxen und wenn man nur über das Buch drüber blättert sieht das gleich aus auch wenn man tatsächlich etwas völlig anderes macht.

Auch wirkte dadurch dieser Teil beim drüber blättern viel dominanter, dabei ist es im Spiel dann nur ein Teil des Charakters. Beispielsweise würdest du dort auch das von dir gewünschte besser ausgebaute Skillsystem finden. Aber diese Dinge kamen dann in den Diskussionen kaum noch vor.

Oder kurz gesagt: für die Spielbarkeit war es eine tolle Sache, fürs Marketing und Mundpropaganda katastrophal.

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