Autor Thema: Wie beliebt ist DSA heute noch?  (Gelesen 14232 mal)

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Online Eismann

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #200 am: 18.11.2024 | 03:48 »
Obendrauf der Anspruch, auf ein vollständiges Regelwerk zu wechseln und daraus die Erkenntnis, mit dem Umstieg sowieso noch einige Jahre (!) warten zu müssen, wo ein "normaler" Editionswechsel meist nach enigen Monaten über die Bühne ist.
Wobei ich da oft den Eindruck hatte, dass das eher eine Ausrede war. So musste man nicht offen "Nein" sagen und konnte weiter Forderungen stellen etc., immer mit der Möhre vor der Nase, man würde ja später dann einsteigen, wenn "alles" da sei. Wobei nie klar wurde, was denn dieses "alles" genau umfasst.

Zitat
Und man muss andersrum vielleicht einfach anerkennen, dass man für einen ansehnlichen Teil der Spieler mit DSA4.1 genau das geschaffen hat, was sie wollen. Das ist aus kommerzieller Perspektive vielleicht unbefriedigend, wenn sich das Editionskarussell weiter dreht, aber es ist ja auch ein sehr nachhaltiger Erfolg, wenn Leute Jahre und Jahrzehnte bei einem Spiel bleiben, selbst wenn der Vorteil der Aktualität und Verbreitung wegfällt. Das würde ich - wie gesagt abseits der kommerziellen Perspektive - eher positiv sehen.

Gilt für andere Systeme auch. Mir geht immer das Herz auf, wenn ich z.B. auf einen obskuren Blog stoße und feststelle, dass da jemand seit 20 oder 30 Jahren etwas betreibt, das in der breiten Öffentlichkeit keine Sau mehr auf dem Schirm hat.
Ich bin bis heute Fan von Shadowrun 2 und 3, von daher kann ich das sehr gut verstehen. DSA4 hat schon ein sehr spezifisches Spielerlebnis erzeugt und auf gewisse Weise seine Spieler auch an bestimmte Verhaltensweisen und Erwartungshaltungen gewöhnt. Andererseits hat das System auch jede Menge ziemlich dysfunktionaler und chaotischer Ecken.

Offline YY

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #201 am: 18.11.2024 | 18:53 »
Wobei nie klar wurde, was denn dieses "alles" genau umfasst.

Das war dem Verlag stellenweise auch nicht ganz klar ;D
Ich denke da z.B. an die auf X Bücher verteilten Magie- und Geweihtenregeln.


Andererseits hat das System auch jede Menge ziemlich dysfunktionaler und chaotischer Ecken.

Und oft genug nutzt man so selbstverständlich Hausregeln, dass man die gar nicht mehr wahrnimmt und davon ausgeht, man würde faktisch RAW spielen.

Auf der anderen Seite wollte mir ein SL aus meinem alten Spielumfeld die aus seiner Warte völlig untauglichen Kampfregeln als Vorteil verkaufen, weil die ihn dazu zwingen, Kämpfe zu umgehen wtf?
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Online Eismann

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #202 am: 18.11.2024 | 22:59 »
Das war dem Verlag stellenweise auch nicht ganz klar ;D
Ich denke da z.B. an die auf X Bücher verteilten Magie- und Geweihtenregeln.
Ich glaube eher, dass man sich klar darüber ist, dass es kein "alles" geben kann. Denn das würde bedeuten, dass man danach keine Bände mehr mit Crunch rausbringen könnte.

Zitat
Auf der anderen Seite wollte mir ein SL aus meinem alten Spielumfeld die aus seiner Warte völlig untauglichen Kampfregeln als Vorteil verkaufen, weil die ihn dazu zwingen, Kämpfe zu umgehen wtf?
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.

Offline tartex

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #203 am: 18.11.2024 | 23:09 »
Zitat von: Eismann link=topic=129245.msg135248712#msg135248712
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.

Also meine Spieler finden immer eine für sie geile Interpretation bei sowas
« Letzte Änderung: 19.11.2024 | 14:13 von tartex »
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
Kumpel von Raven c.s. McCracken

Offline YY

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #204 am: 18.11.2024 | 23:52 »
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand.

Das finde ich noch furchtbarer als den damaligen Cook'schen Ansatz, bewusst eine Vielzahl schlechter Optionen zu implementieren, um System Mastery zu belohnen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline felixs

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #205 am: 19.11.2024 | 06:58 »
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.

Das wäre (bzw. ist) super nervig.
Außerdem erfordert es ja dann doch noch den allmächtigen Schiedsrichter (Meister?), der entscheiden muss, ob die Interpretation des Spielers richtig ist.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #206 am: 19.11.2024 | 09:52 »
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.

in DSA4.5 lagen hierfür ja bereits seeehr breit ausgerollte Konzepte für vor.
es ist ja nicht so, dass bei DSA5 plötzlich alle Autoren&Kunden logotomiert worden wären.

in DSA5 Magieband kurz und knackig die beiden Zauberformeln für "aus dem Handgelenk heraus" Dämonenbeschwörung (niedere und gehörnte Dämonen) vorstellen.
in einer knackig direkten Tabelle Boni/Mali bereitstellen
die Domänen als Gegenkonzept der 12 Götter vorstellen
ein paar wenige abenteuerrelevante Dämonen vorstellen.
fertig
Dann hätten es wohl auch für die Hexenvorstellung im Magie-GRW gereicht  >;D

und dann für alle Freunde der Detailtiefe ein Dämonenbeschwörer&Banner Kompendium herausbringen
(was man beizeiten ankündigen und nachlesbar präsentieren kann - kurze Regeln hier, in komplex mit kompliziert und ganz viel Fluff da),
in dem:
Farben, Edelstein, Metall, Exotica, Satuariensbuschholzkohle, Bernstein, Sternenkonstellationen, Kraftlinienmagie auf genau dieser benannten Kraftlinie "Fäden der Tiefe" in Elenvina West "Geisterbuche-Quelle" am Tag des heralitischen Aufganges des Großen Wolfsauges im Sternzeichen des Wilden Kaufmannes und so fort ausgebreitet wird.
Ebenso die teils abstrus langen Dämonenlisten dorthin auslagern.
der Seelenpakt, die Paktgeschenke, der dämonische Zerfall nach Kreisen der Verdamnis...
da kommt schon was wirklich umfangreiches bei heraus
- und das wäre als Fluff-Steinbruch sogar für andere Settings nutzbar  ;D -

vor allem, da seelenpaktierende, Jungfrauen-Blutmagie betreibende Dämonologen redaxseitig auch nicht gerne in Spielerhänden gesehen werden. Könnte auf Konventions zu hässlichen Presseartikeln führen, kurzum, so ein Dämonologenband wäre auch viel nur für die SL zur Ausgestaltung der Gegner bzw. für die Bannmagie-Chars

Artefakte mit allen Boniabgrasungen für Werkzeug, Material und Zeiteinheiteninput können dann ebenso ausgebreitet werden für alle Liebhaber des Fluffs. zwei drei exemplarische Artefaktmanufacteure mit Wohnstätte&Lageplan dieser vorstellen und schon wird da ein umfassendes Artefakicusium-Kompedendiuma draus,
dass für alle begegeisterten Aventurienverse-Fluffis jeden Cent von 59.99 aber auch wert ist  ;)

erst halbkomplex einsteigen, um dann vieles aus dem halbkomplex zu wiederholendes zum vollkomplex mit vollkompliziert Fokusregeln aufzubohren...
...könnte Neueinsteiger schon bei hablbkomplex abschrecken.


wenn der neue SL sieht, dass ber Magie-GRW Tabelle eine Dämonenbeschwörung um 10 Bonuspunkte erleichtert werden kann, weil halt der BigGegner an alles gedacht hatte und jetzt tyrannisiert er das Land mit seiner Dämonenhorde, weil es halt die Regeln vorsehen
- dann kann er damit seinen Antagonisten schon mal darstellen

später kann sich ein begeisterter SL mit dem Erweiterungskompedium darauf einlesen, wo und wie die Helden dieser Boniakkumulation als "Fluffiechte Ermittler" "bemerken", dann verfolgen und X Boni durchkreuzen, bis dann für das Finale nur noch ein ausgebrannter Magier mit ein paar niederen Dämonen "erspielt" zurückbleibt, anstatt auf einem fliegenden Heer voller 8-gehörnter Dämonen einzureiten.
so können Handlungen "Konsequenzen" (auch für die Gegenseite haben, wer will schon immer einen neuen Todesstern aus dem Kostennix aufploppen sehen) haben und die Spieler motivieren, zu handeln. 

Offline Carus

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #207 am: 19.11.2024 | 12:58 »
Das war dem Verlag stellenweise auch nicht ganz klar ;D
Ich denke da z.B. an die auf X Bücher verteilten Magie- und Geweihtenregeln.

Die sind gebündelt erhältlich in "Kodex der Magie" und "Kodex des Götterwirkens".

Zuerst sind sie aber kleinerer Stückelung erschienen als Götterwirken 1 und 2. Das lag aber auch daran, dass man zu Beginn von DSA5 relativ zügig zusätzliches Regelmaterial zur Verfügung stellen musste für all diejenigen, welche die Zusatzoptionen die sie noch mit DSA 4.1 hatten vermissten. Jahrelang zu warten war da wohl keine Option.

Offline Grubentroll

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #208 am: 19.11.2024 | 13:07 »
Hier haben doch sicher auch einige Leute Kinder im "rollenspielfähigen Alter".

Mein 12-Jähriger Sohn kennt DSA vom Namen her, will aber unbedingt D&D spielen, weil er das kulturell halt an jeder Ecke reingepresst bekommt.

Und auch weil's so schön modern edgy daherkommt, mit vielen Hörnchen und bunten Haaren etc... ;)

Glaub "Hotzenplotz" und deutsche Sagen sind da nicht mehr so die Zugfaktoren wie sie einst bei uns 80erkindern waren.

Offline aikar

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #209 am: 19.11.2024 | 13:19 »
Glaub "Hotzenplotz" und deutsche Sagen sind da nicht mehr so die Zugfaktoren wie sie einst bei uns 80erkindern waren.
War es das denn jemals? Wer hat denn damals DSA wirklich deswegen angefangen?
Bei uns war es einfach das einzige Rollenspiel, das bekannt war. Selbst dass D&D existiert, haben wir erst später mitbekommen. Die "Hotzenplotzigkeit" kam meiner Meinung nach auch erst mit DSA3 rein und die völlige Detailverliebtheit mit 4.
Davor (ich bin mit DSA2 eingestiegen) war ja so wenig beschrieben, dass die meisten Gruppen wohl einfach ihren eigenen schrägen Kram rein gesetzt haben (wie ja auch die Abenteuer-Autor:innen).
Mein erster DSA-Elf lief mit Endurium-Katana rum und war nach Setting-Standard wohl mehr als nur etwas badoc. Mein zweiter Charakter war ein Pixie mit einer Rüstung aus dem Panzer einer erlegten Riesenwespe (die Regeln habe ich jeweils unter Regie des SL irgendwie zusammengebastelt). Das war wohl eher das, was heutzutage als D&D-Stil gelten würde ;)
« Letzte Änderung: 19.11.2024 | 13:24 von aikar »
Chefredakteur des neuen Myranor. Fragen gerne unter Myranor 5e (Uhrwerk)

Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Isegrim

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #210 am: 19.11.2024 | 13:26 »
War es das denn jemals? Wer hat denn damals DSA wirklich deswegen angefangen?

Angefangen nicht, aber so Abenteuer wie "Hexennacht" haben schon zum Flair von DSA beigetragen.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #211 am: 19.11.2024 | 13:40 »
Ich glaube, jeder hat bei DSA so sein eigenes, aus verschiednen Eindrücken geprägtes Bild.

Bei mir waren es eindeutig die stylischen Illustrationen von Bryan Talbot und die Beschreibung des verfallenen Havena in der allersten Box.
So manches, was hinterher kam, fand ich nicht immer dazu passend. Daher mag ich den Regionalband "Am Großen Fluss" von DSA4 sehr gerne, weil der irgendwie da nahtlos dranpasst, und ich mag auch den spätmittelalterlich-Grimm's-Märchen-mäßigen Touch, den das Mittelreich für mich immer ausgestrahlt hat.
Das liefern mir Golarion oder die Forgotten Realms halt nicht, die bespiele ich aber auch.

Ich hab mir jedenfalls vorgenommen, Am Großen Fluß per Dragonbane zu beackern, das sollte für mich funktionieren.  :)
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Offline felixs

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #212 am: 19.11.2024 | 14:20 »
War es das denn jemals? Wer hat denn damals DSA wirklich deswegen angefangen?

Ich jedenfalls auch nicht. Und "Märchen" und "deutsche Sagen" wären Dinge gewesen, von denen ich mich abgegrenzt hätte.
Denke eher, DSA hat halt einfach so ziemlich alles bedient. Und irgendwann hat man dann den Dreh Richtung "deutsches Rollenspiel" gefunden (der mir übrigens recht gut gefällt).
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Offline Ninkasi

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #213 am: 19.11.2024 | 17:15 »

Ich hab mir jedenfalls vorgenommen, Am Großen Fluß per Dragonbane zu beackern, das sollte für mich funktionieren.  :)

Ich denke auch das Dragonbane als super Ersatz dient.

Offline Carus

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #214 am: 24.11.2024 | 15:42 »
Hier haben doch sicher auch einige Leute Kinder im "rollenspielfähigen Alter".

Mein 12-Jähriger Sohn kennt DSA vom Namen her, will aber unbedingt D&D spielen, weil er das kulturell halt an jeder Ecke reingepresst bekommt.

Und auch weil's so schön modern edgy daherkommt, mit vielen Hörnchen und bunten Haaren etc... ;)

Aktuelles DSA Material ist je nach Region schon auch "edgy" (wie z.B. das aktuelle"Wolfsfrost" Crowdfunding mit Vampir- und Werwolfthematik)
oder bunt wie die Echsensümpfe.
Das sind aber eher einzelne Settings, während der Gesamteindruck eher "realistisch" bleibt - besonders bei den Spezies, welche generell spielbar sind.



Offline Zouan81

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #215 am: 24.11.2024 | 21:29 »
Ah!

Das ist dann wahrscheinlich wieder so ein regionaler Erweiterungsband. Damit hat ja DSA schon in der Vergangenheit gutes Geld gemacht, denke ich.

Jedenfalls bemerke ich auch, wenn ich in ein Spielefachgeschäft gehe, dass ich da mittlerweile gar kein DSA-Material mehr finde, sondern wenn überhaupt nur noch D&D. Macht sicherlich auch das Internet.
Gespielte Regelsysteme:

D&D, DSA, RdW, Saga, Earthdawn

Offline eyola

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #216 am: 29.12.2024 | 18:42 »
Meine Gruppe hat zur DSA3 Zeit in den 90igern angefangen. Die 3W20 Probe haben wir seither immer falsch gemacht - wir haben das damals einfach nicht so ganz verstanden.
Die ellenlangen Tabellen mit den Fertigkeiten habe ich total geliebt. Zu schauen wie sich jetzt ein Magier vom Druiden vom Elfen unterscheidet über die Zahlen fand ich total spannend. Heute bräuchte ich das sicher nicht mehr.

Irgendwann hat sich die Gruppe aufgelöst und ich habe dann DSA 4.0 entdeckt und dachte mir "cool, ist ja bestimmt wie DSA3 nur überarbeitet" und ich bekam die Krise. Die Heldenerschaffung (damals ohne Computer) hat einen halben Nachmittag gekostet und ich machte mir einen Extra Din A4 Zettel um meine Vorteile durch Sonderfertigkeiten aufzuschreiben, damit ich die nicht vergesse. Am Ende war es eine Zettelwirtschaft und ich mittendrin. Als ich dann nach ca. 3 Monaten Regelwerkstudieren so in etwa das Gefühl hatte, dass ich es verstanden habe, konnte ich ehemaligen Spielern es nicht vermitteln was man jetzt zu tun hat. Es war einfach viel zu viel und keiner hatte Bock wieder mit DSA anzufangen.

Bei DSA5 kam dann das selbe Spiel. Viel Hoffnung, viel Engagement und wieder keine Chance das meiner Gruppe nahezubringen. Allein die Dicke des Grundregelwerks wirkte absolut abschreckend.

Jetzt durch das neuaufleben der DSA1 Regeln und der DSA1 Lets Plays habe ich es tatsächlich geschafft das Interesse wieder zu wecken. Zwar bin ich jetzt in einer komplett neuen Gruppe aber wir spielen mit DSA1 und finden das Bombe.
Regeln sind einfach und wenn es mal Fragen gibt, sind die Regelstellen schnell gefunden oder werden improvisiert.
Allein, dass man nur 1 W20 hat und keine Talente macht das Spiel deutlich schneller. Kämpfe sind immernoch ein Krampf, da handwedel ich Trefferpunkte gerne mal als Meister und habe den Fokus lieber auf die Situation, statt auf die Regeln.

Will sagen: DSA1 lets plays vermitteln schon den Eindruck, dass die Leute von Orkenspalter und Ulisses Spass haben, auch wenn sie es oft ins Lächerliche ziehen. So sorgt man wenigstens für Veröffentlichung von DSA.
Und tatsächlich die Dicke des Regelwerks. Ich habe das DSA1 Regelwerk hier und wenn ich das mal gegenüberstelle mit dem DSA5 Regelwerk, dann ist die Frage für was ich mich als kompletter Einsteiger mal befassen würde, doch klar für das schlankere Heft, bevor ich meine Lebenszeit mit dem dicken Wälzer vllt. vergeude.

Daher feiere ich auch die neuaufgelegten alten Abenteuer und die dunkle Götzen Trilogie für DSA1.

Und vllt. abschließend muss man sagen, dass selbst wenn das Regelwerk in den 80igern von DnD geklont wurde, es doch recht simpel gestrickt ist und man damit einen guten Einstieg bekommt in die Welt des Rollenspiels. Und das was damals nötig war in den 80igern das Material an die Leute zu bringen, so ist es heute wohl nicht anders um neue Kunden zu gewinnen.
Wie Werner Fuchs (der letzte lebende Mitbegründer von DSA) mal bei einer DSA-Diskussion sinngemäß sagte: "Wären wir damals zur Spielemesse mit so etwas komplizierten wie DSA4 auf den Markt gegangen - ja, dann gute Nacht."


Offline Argonar

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #217 am: 3.01.2025 | 20:32 »
Ich würde sagen, nicht sehr beliebt oder sogar bekannt. In meinem Bekanntenkreis spielt es eigentlich niemand (Leute die mit mir, wegen mir spielen ausgenommen). Aber und das ist fast noch schlimmer, es kennt auch niemand. DnD, Pathfinder und Cthulu sind aber bekannt. Selbiges gilt aber auch für Splittermond oder Midgard, das kennt auch keiner.

Warum ist ziemlich offensichtlich. DnD hat einfach die größte Reichweite. Serien wie Community, Big Bang Theory, Futurama, Rick and Morty und Stranger Things haben den Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert. Critical Roll hat vielen Neulingen gezeigt wie es geht, dann gabs den Kinofilm und Youtube ist eben voll von DnD. Wer aus dem System ausbricht, der findet dann schnell zu Pathfinder oder Cthulu. Die Generationen, die kein Englisch verstehen sterben aus, die Leute kaufen und spielen heute problemlos englische Produkte und am internationalen Markt ist DSA quasi nicht vorhanden.

Es gibt aber auch den anderen Grund, der hier oft genannt wurde. Es ist einfach seit DSA4 null einsteigerfreundlich. Jaja da gibt es schon die eine oder andere Ausnahme aber Fakt ist, für einen großen Teil trifft es nunmal zu, dass sowohl die Grundregeln als auch die schiere Fülle an Material abschreckend wirken. Ich kann das GRW keinem 12 jährigen schenken und ihm viel Spaß damit wünschen.

Klar das gilt auch für DnD, aber die oben erwähnte Dominanz am Markt macht das wett und mit genügend Spielern gibt es auch immer Leute die sie ins System ziehen. Mit den älteren Editionen ist es anders, die DSA1, 2 und 3 Box kann man eben schon dem 12 jährigen schenken, ohne diese dabei komplett zu überfordern.

Ja es gibt mittlerweile auch die Starterboxen. Aber die helfen bei dem Problem nicht wirklich weiter, denn sobald diese ausgespielt wurden, bleibt nur der massive Sprung zum Regelwerk. Und zuvor hat man sich an einen Haufen Material gewöhnt, welchen man so nie wieder haben wird.

Wobei man eine sagen muss, DSA5 ist bei weitem nicht so komplex wie es oft heißt. Die 3W20 Probe ist, war noch nie und wird auch nie das Problem sein. Auch die optionalen Fokusregeln nicht. Beides gab es auch bei den alten Editionen und die waren ganz einfach zu verstehen und zu spielen.

Nein, meiner Meinung nach gibt es genau 2 Probleme.

Erstens, und das ist das wirklich große, ist die Aufmachung von DSA5.
Die Art und Weise wie die Publikationen aufgebaut sind, es geht gefühlt nur ums Melken der Waale.  Es könnte so viel nutzloser Text eingespart werden, dass je Regelwerk zu den magischen, geweihten und profanen Professionen gereicht hätte.

Sie sollten auch weniger wie Nachschlagewerke aufgebaut sein und besser gruppiert. Die Fokusregeln gehören nicht überall zwischengestreut, sondern gesammelt präsentiert. Speziell das Grundregelwerk ist überladen von Optionen, die eine neue Spielgruppe nicht braucht und auch keine, die von den Starteboxen kommt.

Das zweite Problem ist, dass DSA für die Spieler von der Komplexität sehr frontlastig ist, was dann sehr abschreckend wirken kann. Wo man sich bei DnD, Pathfinder und co. am Anfang eine Spezies und Klasse nimmt, ein paar Attribute verteilt und dann vielleicht 1-2 Entscheidungen hat, dauert es bei DSA eher lange, bis man einen Charakter erstellt hat und muss auch deutlich mehr wissen.

Das Problem dabei ist, dass man einen großen Teil der Entscheidungen gleich zu Beginn treffen muss, die man später nicht mehr ändern kann und sich danach nur noch langsam entwickelt. Es stehen auch nicht mehr alle Optionen zur Verfügung, wie die Vor- und Nachteile z.B
« Letzte Änderung: 3.01.2025 | 20:37 von Argonar »

Offline Gunthar

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #218 am: 3.01.2025 | 20:55 »
Was ich bei DSA5 mochte, dass die Charaktere haptisch durchaus einzigartig, stimmig und individuell anfühlten, weil es eben viele Möglichkeiten gab. den Charakter zu erstellen. Gehasst hatte ich aber das 3W20-Probensystem mit Rechnerei. Da spiel ich lieber Midgard, das zwar auch eine höhere Komplexität hat, aber niemals so schlimm wie DSA. Bei Midgard reicht ein 1W20 in den meisten Fällen und auch die Rechnerei bei den Proben war schnell erledigt. Nur die Steigerei des Charakters war echt mühsam.

In der Schweiz spielen meines Erachtens nur noch wenige Leute DSA. Noch viel schlimmer ist es bei Midgard oder Splittermond. Beide Systeme sind kaum bekannt. Am Zweitverbreitesten ist Call of Cthulhu. Und schon das läuft schon fast unter ferner liefen. Der König ist ganz klar D&D 5e, das kennt fast jeder.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
Eleven Rings to roleplay the one...

Offline Argonar

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #219 am: 6.01.2025 | 04:35 »
Es gibt aber einen Unterschied zwischen der 3W20 Probe und dem was DSA4/5 damit macht. Meiner Meinung nach rechnet man bei DnD und speziell Pathfinder deutlich mehr, weil, wegen den Schwellen, die genauen Werte relevant sind. Bei Pathfinder werden die Werte noch dazu ziemlich hoch, es gibt mehrere Quellen für Boni und Mali und man muss Crit Success/Fail mitberücksichtigen, kann also nicht mal hohe/niedrige Zahlen mit "locker geschafft" oder "komplett daneben" handwedeln. Deswegen sagt aber niemand, dass AC/DC Proben generell zu komplex oder zu viel Rechenaufwand sind.

Bis DSA3 musste man bei den 3W20 fast gar nicht rechnen. Man würfelt 3 mal, bzw mit 3 verschiedenen Würfeln, schaut ob man unter dem Schwellenwert ist und gleicht im Bedarfsfall aus. In 90% der Fälle sieht man sofort ob man es geschafft hat oder nicht, nur wenn das Ergebnis knapp ist, muss man rechnen.  Die übrig gebliebenen Talentpunkte sind normalerweise komplett irrelevant, außer bei Vergleichsproben, die aber eher die Ausnahme sind. Erschwernisse und Erleichterungen hat man vom Talentwert vor der Probe abgezogen/dazu addiert.

Mit den Qualitätsstufen und den Modifikationen pro Würfelwurf, statt auf die ganze Probe, dauert das Ganze natürlich etwas länger. Hat aber wie eben nichts mit der 3W20 Probe an sich zu tun. Ich frag mich, ob die öfter angebrachte Ablehnung bei den meisten nicht eher von dem generellen Komplexitätsgrad von DSA4/5 kommt und wer das heute noch trennen kann.

Wie viele andere bin ich auch der Meinung, dass die 3W20 Probe ikonisch ist, das heißt aber nicht, dass sie in der aktuellen Form bestehen müsste.

Offline Adanos

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #220 am: 24.02.2025 | 22:09 »
Man kann nur hoffen, dass Aventurien und Myranor sind in der 5e etablieren. Sonst ist - denke ich - auf lange Sicht Essig mir den Marken. DSA wird sich mE nicht langfristig halten können. Ich hab den Eindruck, sie melken nur noch ihre Stammkundschaft auf (noch) sehr effiziente Weise, aber ob da genug nachkommt, wage ich zu bezweifeln.

Offline aikar

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #221 am: 25.02.2025 | 07:02 »
Man kann nur hoffen, dass Aventurien und Myranor sind in der 5e etablieren. Sonst ist - denke ich - auf lange Sicht Essig mir den Marken. DSA wird sich mE nicht langfristig halten können. Ich hab den Eindruck, sie melken nur noch ihre Stammkundschaft auf (noch) sehr effiziente Weise, aber ob da genug nachkommt, wage ich zu bezweifeln.
Ich fühle mich etwas geschmeichelt, aber selbst ich glaube nicht, dass die Zukunft von DSA (nur) in 5e liegt. Das ist ein zusätzliches Feld, aber sicher nicht das einzige.

Aber ich denke Ulisses macht in letzter Zeit schon ein paar richtige Schritte. Entkoppeln der Hintergrundbände (wenn auch leider bei den SL-Büchern und Kompendien nicht ganz sauber, ich sehe die Settings einfach als die wahre Stärke von DSA, auch im internationalen Vergleich), Streuen der Marke (ich kann mir gut vorstellen, dass in Zukunft viele englischsprachige Spielende "The Dark Eye" als "Das Rollenspiel zu Aventuria" kennen werden), Online-Präsenz (mit Verbesserungspotential, aber vorhanden) und die Wiederaufnahme des unterstützten Metaplots mit den Zwergen- und Skrechu-Plots.

Der Knackpunkt wird ein hypothetisches DSA6. DSA5 wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Nur die 4. Edition lief länger und auch das nur, wenn man DSA4 und 4.1 zusammenzählt. Auch das Abkoppeln der Hintergrundbände und die kommunizierte Editionsoffenheit könnte als ein Zeichen für mögliche Pläne eines Editionswechsels gedeutet werden (Evtl. nach Abschluss der beginnenden Metaplot-Fäden, um einen neuen Status Quo zu etablieren).
Und wenn es dazu kommt, wird es spannend. Ein zugänglicheres und flotteres DSA6, das gleichzeitig die hohe Flexibilität beim Charakterbau und das starke etablierte Setting mit lebendigem Metaplot erhält und betont, evtl. sogar das Low-Level-Play noch etwas stärker fördert, könnte sich tatsächlich als D&D-Alternative etablieren. Auch langfristig und international.
Aber das erfordert die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen und Gegenwind auszuhalten (man wird zwangsläufig einigen Hardcore-Fans auf die Füße steigen), ein paar liebgewonnene Zöpfe abzuschneiden und offen für Veränderung zu sein. Und damit hängt es massiv von den Leuten ab, die an den Schalthebeln sitzen und an deren persönlichen Vorlieben.
Ein brauchbarer Vergleich ist wohl Midgard 6, wobei hier gleichzeitig Regeln und Setting verändert wurden, was ich DSA nicht anraten würde (und persönlich auch bei Midgard für keine gute Idee halte, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen).
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Offline Weltengeist

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #222 am: 25.02.2025 | 07:14 »
ich sehe die Settings einfach als die wahre Stärke von DSA, auch im internationalen Vergleich

Sehe ich genauso. Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird. Zumal Neueinsteiger eben nicht "mit reinwachsen" können, wie das bei vielen hier der Fall war, sondern von der schieren Menge an bereits vorhandenem Material einfach erschlagen werden.
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Offline Zanji123

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #223 am: 25.02.2025 | 07:47 »
Sehe ich genauso. Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird. Zumal Neueinsteiger eben nicht "mit reinwachsen" können, wie das bei vielen hier der Fall war, sondern von der schieren Menge an bereits vorhandenem Material einfach erschlagen werden.

exakt meine Meinung. Wobei man mittlerweile ja schon versucht, dass offzielle Abenteuer kein Vorwissen aus 20 Jahren DSA Historie benötigen wie dies noch zu DSA 3 und 4 Zeiten der Fall war (und du das teilweise nicht mal gewusst hast, dass du Vorwissen aus einem uralten Abenteuer / Boten / sonstwas bräuchtest weil es einfach..nicht drauf stand)


Allerdings würde ich dies nicht rein auf die Lore schieben sondern eben sehr sehr viel auf das Regelwerk das einfach ausgewuchert ist. Einem Neueinsteiger kann ich zwar die Einsteigerbox von DSA 5 geben aber die ist immernoch komplizierter als die ganze DSA 3 Helden des Schwarzen Auges Box inkl MMZ sowie GMG (imho). Du knallst da einem Neueinsteiger erstmal eine Wulst an Text inkl extrem kleinlichem Charakterblatt hin. Der guckt dann und sieht das es bei D&D auch einfacher geht (oder evtl. sogar bei Warhammer Fantasy) und würde dann wohl eher dahin gehen.

Nächster Grund ist halt auch die absolut schlecht designte Seite von Ulisses bezüglich DSA. Die Startseite für Neueinsteiger sagt dir absolut wenig was DSA überhaubt ist (im Vergleich zu DND die kurze Videos und so hat). Wenn du dann den Weg in den Shop findest und dich dann irgendwie auf dem Bereich mit "Einsteigerprodukte" findes, siehst du neben der Starterbox, der Erweiterung für die Starterbox, einigen Solos auch Liebliche Prinzessin Yasmina (DSA 2) und die Saltatio Mortis Adventure in a Box Finsterwacht das halt zwar in Aventurien spielt aber halt nix mit dem Rollenspiel zu tun hat. Im Regel und Quellenbände Bereich sieht das dann noch wirrer aus.
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Offline aikar

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Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
« Antwort #224 am: 25.02.2025 | 07:48 »
Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird.
Kommt darauf an was man als "Die Massen" sieht. Letztendlich darf man sich nichts vormachen, es wird immer darum gehen, sich um die Reste vom Kuchen zu streiten, die D&D übrig lässt. Zumindest so lange die D&D-Macher nicht einen wirklich großen Bock schießen und das ist nicht zu erwarten. Selbst die OGL-Debatte und ein (sanfter) Editionswechsel hat am Status Quo nichts geändert.

Aber um der größte Goldfisch neben dem Wal zu sein wird es nicht reichen, den Wal zu kopieren. Dafür muss sich DSA seine Stärken erhalten und das ist (neben der Flexibilität beim Charakterbau) das Setting. Und, um beim Thema zu bleiben: Wenn wir alten Hasen im Verein begeistert über die Details von Aventurien palavern habe ich schon den Eindruck, dass das einige Neulinge neugierig macht. Ist aber vielleicht auch Wunschdenken  ;D
d.h. man muss dafür sorgen, dass dieser Funke überspringt und den Einstieg möglichst leicht machen (Und eine bessere Webseite und vielleicht Erklärungsvideos schlagen in diese Kerbe).
Metaplot-Kaufkampagnen sind da meiner Meinung nach ein immens wichtiger Faktor, der in den letzten Jahren einfach gefehlt hat und jetzt wieder da ist. Der Startschuss für das "tiefe" Aventurien war vor allem die Gezeichneten-Kampagne und alles was dranhängt. Die Theaterritter-Kampagne hat da offenbar ähnliches bei der DSA5-Community ausgelöst, aber war im Vergleich kurz und isoliert. Es ist aber durchaus möglich, dass in 10 Jahren DSA-Spielende über die Skrechu-Kampagne so reden, wie wir über die Gezeichneten.
« Letzte Änderung: 25.02.2025 | 07:50 von aikar »
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