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[Vaesen] Suche Inspiration für Abenteuer

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sma:
Ich leite eine Väsen-Kampagne namens "Die Spökenkieker" in Lübeck (~1850). Ähnlich wie im Original erben die Charaktere ein Anwesen, das früher mal ein Kloster war, welches sie zu ihrer Basis ausbauen können und wo es dann eine Art Geheimnis in dessen Geschichte geben wird, die aber momentan nicht so wichtig ist. Mir geht es um das nächste Abenteuer.

Die Bischofswiese ist ein oft nebliges Gebiet östlich der Wakenitz, das so heißt, weil vor 200 Jahren ein Bischof dieses Gelände den örtlichen Bauern unrechtmäßig weggenommen hat, die sich in ihrer Not und Wut nur damit zu helfen wussten, sich mit einem Wesen zusammenzutun, um den Bischof zu verfluchen. Der Fluch ging nach dessen Tod auf das Gebiet über und so erkranken oder verschwinden dort noch immer Tiere und die Ernte verdorrt, obwohl alles grün und fruchtbar ist. Manchmal hört man ein Flüstern in der Nacht. Machmal sieht man unheimliche Lichter. Und durch den Nebel bewegen sich Schatten.

Nun ist die Johanna Voss verschwunden, die Abends auf dem Weg nach Hause wieder einmal über die Wiese abkürzen wollte, weil sie spät dran war. Die Polizei in Form von Hauptwachtmeister Ernst Runge hat genau wie ihre Eltern (Hermann & Viktoria Voss) ihren Freund Otto Pohlmann in Verdacht und wird ihn im Lauf des Abenteuers auch verhaften, da Otto selbst auf die Suche gehen wird und z.B. ein blutigen Schal von Hanna finden wird. Davor bittet Otto die Charaktere, ihm zu helfen, weil sie sich ja mit derartigen "Spökenkram" auskennen.

Doch was ist das für ein Wesen, was die Bauern gerufen haben? Was will es?

Und was ist Hanna passiert?

Raven Nash:
Klingt jetzt nach dem klassischen Brook Horse. Black Dog oder Dullahan (aus dem Britain-Band) würden wohl auch passen. Alles, was einen in einen Sumpf jagt eben.

10aufmW30:
Ich würde vermutlich versuchen, etwas lokaleres zu nutzen.

Vielleicht einen Gonger, das ist so eine Art Nachzehrer, gerne Unschuldige Opfer, Selbstmörder oder eben Grenzsteinversetzer - das passt zum Landraub des Bischofs.

Der Fluch der Gonger / Nachzerrer trifft oftmals die Blutsverwandten der späteren Generationen. Hanna könnte eine solche sein, wissentlich oder unwissentlich (unehelich?). Vielleicht trug sie ein Schmuckstück oder Kleidungsstück aus Familienbesitz, dass der/dem Gonger als Grabbeigabe verweigert wurde und von dem es glaubt, ihren Frieden wiederfinden zu können.

Das Vaesen müsste man dann halt selbst bauen, aber gerade dann sind die ja am Besten, wenn die Spieler auch nicht sofort wissen was los ist.

Raven Nash:

--- Zitat von: 10aufmW30 am 15.12.2024 | 08:58 ---Vielleicht einen Gonger, das ist so eine Art Nachzehrer, gerne Unschuldige Opfer, Selbstmörder oder eben Grenzsteinversetzer - das passt zum Landraub des Bischofs.
--- Ende Zitat ---
Der Nachzehrer ist normalerweise ein an der Pest oder Tuberkolose Verstorbener, der seine Familienmitglieder ins Grab nachholt. Er entsteht, wenn die Leiche ein Stück ihres Totenhemdes in den Mund bekommt, an dem er dann kaut - davon zehrt. Eigentlich die Grundlage der Vampirhysterie des 18. Jhdts am Balkan.
Nachzulesen in Vom Kauen und Schmatzen der Tothen in Gräbern.  ;)
Der kommt wohl im Carpathia-Buch.

Grenzsteinversetzer werden klassischerweise zu Geistern oder Aufhockern (auch als Hey-Männer bekannt). Letzteren hatten wir bei der Abenteuerreihe, die meine Frau geleitet hat. War ziemlich heftig (es gibt auf DTRPG ein PDF namens "Alpenvaesen", das die ganzen Gestalten beackert).

Revenant wäre eventuell auch eine Möglichkeit, passt mir aber irgendwie nicht so ganz, gefühlsmäßig.

10aufmW30:
[Einschub]

Ich würde generell von dem Gedanken weggehen, dass Geister- und Wesen irgendwo einen festgeschriebenen Codex haben und immer exakt so und so sind. Es gibt im Volksglauben dutzende, wenn nicht hunderte Varianten, Erzählungen und Abweichungen.

Kann mir kaum etwas berechenbareres vorstellen als eine Vaesen-Abenteuer, dass einfach mit dem 08/15-Vaesen daherkommt. Dann hat man nämlich nur den Gap zwischen Spieler- und Charakterwissen als Herausforderung.

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