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Gute Rollenspiele um Improvisation zu üben koop oder solo
Namo:
Um hier entsprechend zielgerichtet weiterdiskutieren zu können, müssten wir jetzt natürlich nach wie vor wissen, welche Art der Improvisation der Threadersteller denn nun meint mit der er Probleme hat.
Ich meine bei dem Stadtbeispiel von Unicum ist es ja ein leichtes, dann eben den Wirt der eigentlich die Person gesehen haben soll, zu der die Spieler aber nicht gehen, durch den Marktbettler auszutauschen. Gleiches Ergebnis, aber die Spieler haben letzten Endes bestimmt wer ihnen die Info liefert.
flaschengeist:
Da sich bislang alle (inklusive mir) einig sind, dass Vorbereitung beim Improvisieren hilft: Es wurde hier schon gesagt aber ich finde den Punkt einfach zu gut, um ihn nicht zu wiederholen, nämlich am Ende einer Session die Spieler fragen, was sie als nächstes tun möchten. Dieser Tipp war seinerzeit ein echter Augenöffner für mich. Intuitiv habe ihn initial damals als zu einengend empfunden - nach dem Motto "Das nimmt den Spielern die Freiheit, sich jederzeit umzuentscheiden". Die nähere Reflektion hat mir aber die Erkenntnis gebracht, dass diese Einschränkung die Vorbereitung unendlich erleichtert und damit ein kleiner Preis für ein besseres Spielerlebnis ist. Denn effizientere Vorbereitung bedeutet mehr vorbereiten in weniger Zeit und verbessert damit die Improvisationsfähigkeit des SL gleich mit. Und ganz nebenbei verringert effiziente Vorbereitung auch das Risiko von SL-Burnout.
Namo:
Unbedingt. Das ist eines der wichtigsten Mittel - gerade wenn man einigermaßen offen endet mit dem Abend. Hatte ich gerade in unserer letzten Sitzung gesehen. Ich habe vor einen Hexcrawl zu spielen. Dazu hatte sich von der Story grundsätzlich ergeben, dass sie entweder in Gebirge A oder B gehen. Beide sind für die weitere Story relevant und werden bereist werden. Hatte dann gedacht, dass ich letzten Endes jederzeit die Karte entsprechend anpassen könnte, je nachdem welches Gebirge sie bereisen wollten. Auf einmal stand kurz ernsthaft zur Diskussion in die Hauptstadt reisen zu wollen.
Entweder hatte ich eine totale Gesichtsentgleisung und die Spieler haben sich deshalb geeinigt erst der Gebirgsspur zu folgen oder ich hatte Glück. ~;D
AcE:
--- Zitat von: Namo am 9.01.2025 | 14:19 ---Ich meine bei dem Stadtbeispiel von Unicum ist es ja ein leichtes, dann eben den Wirt der eigentlich die Person gesehen haben soll, zu der die Spieler aber nicht gehen, durch den Marktbettler auszutauschen. Gleiches Ergebnis, aber die Spieler haben letzten Endes bestimmt wer ihnen die Info liefert.
--- Ende Zitat ---
Weil ich gerade durch das "Blades in the Dark Regelwerk lese":
"Es gibt immer eine bessere Antwort als "Nein" oder "Das geht nicht" Biete einen Teufelspakt an! "Okay, .... du möchtest also die versteste Kurtisane der Stadt verführen? [...] Ich habe einen Teufelspakt für dich: Egal, wie das ausgeht, wirst du dich in sie verlieben. Sie ist wirklich so gut".
unicum:
--- Zitat von: Namo am 9.01.2025 | 14:19 ---Ich meine bei dem Stadtbeispiel von Unicum ist es ja ein leichtes, dann eben den Wirt der eigentlich die Person gesehen haben soll, zu der die Spieler aber nicht gehen, durch den Marktbettler auszutauschen. Gleiches Ergebnis, aber die Spieler haben letzten Endes bestimmt wer ihnen die Info liefert.
--- Ende Zitat ---
Genau das ist es was ich als Improvisation bezeichnen würde. Alternativ frägt der Bettler "warum habt ihr noch nicht den Wirt gefragt? Der ist um die Uhrzeit da, ich nicht!"
Vieleicht mal so ein paar Sachen wie ich daran herangehe:
- Ich versuche mir alles Bildlich vorzustellen eine kurze Skitzze für mich (reicht mir zu 98% wenn ich das im Kopf machen, da ich ein sehr gutes 3d Vorstellungsvermögen habe fällt mir das aber auch recht leicht) und spiele dann eben einen Handlungsbogen durch. Wo ist der Mörder hin, welchen Weg nahm er? Welche Spuren könnte er hinterlassen haben?
Das wurde bisher als "gute Vorbereitung" genannt. Soweit sogut. Jezt kollidiert mein Plot mit den Spielern und es kommt zu Fragen wie "Ist da jemand der etwas gesehen haben könnte?"
Dann muss ich aus meiner guten Vorberitung - in welcher solche bisher "unnötigen Details" wie Bettler oder Marktverkäufer NICHT drin waren - improvisiert werden, ich überprüfe also auf plausibilität. Es war Nacht, spät abends - der Stand vom Verkäufer ist zu und der Bettler suchte sich schon sein warmes Plätzchen. Die Antwort ob sie etwas gesehen haben ist also erstmal ein "Nein", da die Spieler aber etwas getan haben um voranzukommen das nicht gänzlich abwegig ist könnte es durchaus sein das der Marktverkläufer abends noch mal nach seinem Stand gesehen haben könnte, oder der Bettler darauf hinweist das der Gastwirt um diese Zeit noch vor Ort ist.
Wenn der Mörder aber gar nicht durch diese Gasse gekommen ist bleibt es eben bei Schulterzucken, (und dem Verweis auf den Wirt) improvisation hin oder her. (Der ist aus dem Dach geklettert und über die Dächer davongehuscht). Dann muss ich nur Improvisieren das es keine Spuren hier gibt - das ist recht einfach.(*)
(*) Darüber das dies ein recht harter Ansatz bei Investigativen Abeneteuren ist bin ich mir bewusst aber es geht hier um ein Beispiel zu Improvisation.
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