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Ausgefallene, (halbwegs) plausible Planeten-/Sonnesystemkonzepte als RSP-Setting
Yney:
Wenn du dich in einem abgedrehten (sieh oben bei Feuersänger) System Außenposten oder Kolonien auf Planeten unterbringst, dann brauchst du ja für dieses System keine Lebenszeit in astronomischen Ausmaßen, die reicht, um Evolution stattfinden zu lassen.
Da kann sich ein Neutronenstern zwei oder drei Zwergsterne schnappen, die munter um ihn tanzen, um dann demnächst sonstwohin geschleudert zu werden, zu kollidieren …
Wenn das bis zur Katastrophe ein paar hundert Jahre dauert ist das genügend Zeit, in der sich da verschiedenste technische Siedlungen niederlassen können. Ein paar hundert Jahre sind astronomisch betrachtet nicht mal ein Wimpernschlag. Für Weltraumreisende ist es lang genug ;)
Paßwächter:
--- Zitat von: Doc-Byte am 26.01.2025 | 01:37 ---Ich frage mich inzwischen, ob man überhaupt ein halbwegs realistisches Konzept bauen kann, was gleichzeitig ausgefallen und spannend ist.
--- Ende Zitat ---
Das dürfte wohl vor allem an der genauen Füllung von "halbwegs realistisch" hängen.
Wenn nichts drin vorkommen soll, was wir nicht in unseren Sonnensystem beobachten können, wird es schon schwierig. Wenn man andererseits die Lücken bereit ist zu füllen, die das derzeitige Wissen der Menschen halt noch so aufweist, sollte einiges drin sein - auch das eine oder andere, was "kopernikianisch" schwierig wäre, aber durch Zusatzannahmen ("Handwedeln") durchaus noch in den Rahmen des Denkmöglichen zu holen ist. Insbesondere, wenn akzeptabel ist, daß (rollenspielbare) Wesen sich dort nicht "entwickeln" mußten, sondern von anderen Orten "zugewandert" sind.
Kurna:
Da war übrigens letztens ein Artikel im Guardian, der hier vielleicht interessant sein könnte:
https://www.theguardian.com/science/2025/jan/19/luca-is-the-progenitor-of-all-life-on-earth-but-its-genesis-has-implications-far-beyond-our-planet
Neue Studien deuten nämlich darauf hin, dass Luca (der letzte gemeinsame Vorfahre allen heutigen Lebens) schon vor ca. 4,2 Milliarden Jahren existiert hat. Da die Studien auch darauf hindeuten, dass er ein schon relativ komplex entwickelter Einzeller war, würde das bedeuten, dass das Leben auf der Erde schon deutlich früher entstanden sein könnte als früher gedacht (bei einem Alter der Erde von 4,6 Milliarden Jahren also in [vermutlich deutlich] weniger als 400 Millionen Jahren).
Damit würden also auch Systeme interessanter, deren Stern nicht so lange brennen würde wie die Sonne.
gilborn:
Cooler Faden :d
Ich bin gerade bei Traveller unterwegs und will einen sogenannten "Hell planet" ausgestalten. Warum es sich um eine Hölle handelt, hätte ich gerne etwas ausgefallener.
Dieser Thread hat mich auf zwei Ideen für solche Planeten gebracht:
A) Höllenplanet auf Lagrange Punkt:
Der Planet ist auf L4 oder L5 vom Doppelsternsystem und seine Rotation ist an den Primärstern gebunden. Damit verändert sich auch seine Position zum Sekundärstern nicht.
(Grundidee kam von hier)
Der Planet dreht sich also zu beiden Sternen nicht, der Große stünde am Mittagshimmel, der andere im Westen bzw. im Osten (je nachdem ob er auf L4 oder L5 ist).
Damit hätte man 4 Zonen die aufgrund der zu erwartenden Stürme einigermaßen fließend ineinander übergehen:
* Zone die nur von Primärstern beleuchtet ist
* Zone die nur von Secundärstern beleuchtet ist. Weniger heiß als Zone 1 (ggf. gerade noch habitabel)
* Zone die sowohl von Primär- als auch Secundärstern beleuchtet ist und Zone 1 von Zone 2 trennt. Heißeste Zone: Lavaflüsse, volles Programm.
* Zone die nicht beleuchtet ist (Schattenseite), Temperaturen weit unter 0.
Interessant wäre, wie weit die Sonnen entfernt sein müssen, damit Zone 1, 2 oder 3 bewohnbar wären.
(In meinen Fall ist es eh ein Wüstenplanet mit hohem Techlevel, da findet sich eine Lösung)
B) Höllenplanet mit Mond an der Roche Grenze
Wie lebt es sich auf einen Planeten, dessen Mond gerade die Roche Grenze überschreitet, also sich in ein Asteroidenfeld verwandelt - sehr viele Teile würden bestimmt auf die Oberfläche stürzen, hauptsächlich wohl in Äquatornähe. Aber für eine ausreichend hoch entwickelte Zivilisation an den Polen zurückgezogen mit Energieschilden...
Momentane Idee hier ist, dass absehbar ist, dass durch den Mond größere Wassermassen in Form von Eis auf den Wüstenplaneten stürzen. Irgendwann in, meinetwegen 20 Jahren wäre der Planet fruchtbar, was eben Kolonisten anlockt, bis dahin ist er aber eben ein Höllenplanet.
Eventuell hat man das überschreiten der Roche Grenze gar absichtlich herbeigeführt, um Wasser zu haben.
Yney:
Mir kam gerade ein simpler aber dennoch vielleicht interessanter Gedanke:
Ein Planet, dessen Rotationsachse in seiner Bahnebene liegt (oder nahe dran – Beispiel Neptun), produziert im Falle einer bewohnbaren Welt recht skurrile Tag-Nacht-Zyklen, da seine Rotationsachse ja weitgehend stabil ausgerichtet bleibt.
Zeigt diese direkt zum Zentralstern, so ist die eine Hälfte konstant im Sonnenlicht, die andere hat Dauernacht. Ein Vierteljahr später steht die Achse senkrecht auf dem Bahnradius und es kommt zu einem „normalen“ Tag-Nacht-Zyklus. Richtig lustig sind die Übergänge (die ich jetzt nicht zwingend berechnen will), in denen es zu einer Mischform kommt (Teile des Planeten in Dauernacht, andere Teile mit einem relativ periodischen Wechsel, andernorts Dauertag).
Sozusagen Wendekreise im Extremmodus.
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