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These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?

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Skaeg:

--- Zitat von: Ainor am  1.02.2025 | 08:12 ---Wüsste jetzt nicht was daran falsch ist Preise anzugeben die die SC bezahlen müssen.
--- Ende Zitat ---
Es ist halt offensichtlicher Unsinn. Waren werden nicht teurer, weil der Typ, der sie kaufen will, ein "SC" über dem Kopf schweben hat. Und wenn es "Abenteurerregionen" gäbe, wären die Sachen, die Abenteurer brauchen, auch nicht teurer.


--- Zitat ---Erstens war er schwer, und damit eine verbreitete Goldmünze die als Vorbild für ein 50 pro Pfund als Münzgewicht dient.

Zweitens: der Tageslohn eines Arbeiters Anfang der Kaiserzeit war ein Denar (4 Sesterze). Bei D&D wird der Tageslohn oft mit 1 SM angegeben. Insofern kommt 1 GM = 20 SM bei AD&D1 gut hin. Erst später ist das dann auf 1:10 vereinfacht worden.
--- Ende Zitat ---
Sehen wir mal davon ab, dass es unterschiedliche  Angaben zu den Löhnen gibt und vier Sesterzen schon ziemlich hoch sind: Klar, nehmen wir doch den Denar als Äquivalent einer Silbermünze. Ein Denar wiegt bekanntlich ~4,5 Gramm und ist 4% einer ~9-Gramm-Goldmünze wert, wäre also etwa 8% einer ~4,5-Gramm-Goldmünze wert, was man grob auf die 10% bei D&D bringen kann, und wir sehen: Standardgewicht 100 Münzen pro Pfund, Verhältnis 1:10. Passt soweit alles. Schön, dass wir das so erschließen konnten.

Ändert jetzt aber auch nichts daran, dass man nach einem einzigen Dungeon-Raubzug das Äquivalent von zigtausend Denaren hat und damit genug Geld, um sich den Rest seines Lebens gut ernähren zu können (wenn man römische Preise annimmt).

Ainor:

--- Zitat von: Skaeg am  1.02.2025 | 19:29 ---Es ist halt offensichtlicher Unsinn. Waren werden nicht teurer, weil der Typ, der sie kaufen will, ein "SC" über dem Kopf schweben hat. Und wenn es "Abenteurerregionen" gäbe, wären die Sachen, die Abenteurer brauchen, auch nicht teurer.

--- Ende Zitat ---

AD&D1:
"Your character will most probably be adventuring in an area where money is plentiful. Think of the situation as similar to Alaskan boom towns during the gold rush days, when eggs sold for one dollar each and mining tools sold for $20, $50, and $100 or more!"

Wenn es Abenteurer gibt die gefährliche Dungeons ausplündern dann sind Abenteurerregionen die Regionen in denen es solche Dungeons gibt. Und nein. Die Sachen sind nicht teurer weil SC sie kaufen sondern weil es in diesen Regionen viel Gold aber wenig Waren gibt. Ist total logisch. Das einzige Problem ist dass viele AD&D1 Preise später übernommen wurden ohne das die Idee der
Abenteurerregionen übernommen wurde.


--- Zitat von: Skaeg am  1.02.2025 | 19:29 ---Sehen wir mal davon ab, dass es unterschiedliche  Angaben zu den Löhnen gibt und vier Sesterzen schon ziemlich hoch sind: Klar, nehmen wir doch den Denar als Äquivalent einer Silbermünze. Ein Denar wiegt bekanntlich ~4,5 Gramm und ist 4% einer ~9-Gramm-Goldmünze wert, wäre also etwa 8% einer ~4,5-Gramm-Goldmünze wert, was man grob auf die 10% bei D&D bringen kann,

--- Ende Zitat ---

Es stimmt dass wenn man Rom als Basis nimmt das  AD&D2+ Verhältniss von 10:1 sogar besser passt. Aber das bedeutet eben:
die Goldmengen sind nicht absurd.


--- Zitat von: Skaeg am  1.02.2025 | 19:29 --- und wir sehen: Standardgewicht 100 Münzen pro Pfund, Verhältnis 1:10. Passt soweit alles. Schön, dass wir das so erschließen konnten.

--- Ende Zitat ---

Münzen pro Pfund und Verhältnis hat aber nichts miteinander zu tun. Man kann genausogut der Aureus als Basis nehmen, dann ist die Silbermünze eben schwerer. Und logischerweise müssen alle Preise halbiert werden.

Ob jetzt das eine oder das andere den historischen Goldpreis besser trifft hängt vor allem davon ab wie man sich die Spielwelt vorstellt. Edelmetallarmes europäisches Mittelalter, oder kräftige Inflation durch das Gold aus Amerika.


--- Zitat von: Skaeg am  1.02.2025 | 19:29 ---Ändert jetzt aber auch nichts daran, dass man nach einem einzigen Dungeon-Raubzug das Äquivalent von zigtausend Denaren hat und damit genug Geld, um sich den Rest seines Lebens gut ernähren zu können (wenn man römische Preise annimmt).

--- Ende Zitat ---

Die Frage ist: warum fängt man überhaupt damit an? Rüstung und Waffen sind ja nicht grade billig. Für Abenteurer gilt halt: ein komfortables Leben war nie das Ziel. Sie wollen entweder reich werden oder beim Versuch sterben.

Skaeg:

--- Zitat von: Ainor am  2.02.2025 | 10:21 ---Wenn es Abenteurer gibt die gefährliche Dungeons ausplündern dann sind Abenteurerregionen die Regionen in denen es solche Dungeons gibt. Und nein. Die Sachen sind nicht teurer weil SC sie kaufen sondern weil es in diesen Regionen viel Gold aber wenig Waren gibt.
--- Ende Zitat ---
Warum gibt es da wenig Waren? Und was ist, wenn die SC schlau genug sind, sich in eine Gegend zu begeben, wo es viele Waren gibt, um da einzukaufen?


--- Zitat ---Es stimmt dass wenn man Rom als Basis nimmt das  AD&D2+ Verhältniss von 10:1 sogar besser passt. Aber das bedeutet eben: die Goldmengen sind nicht absurd.
--- Ende Zitat ---
Mit 100 Münzen pro Pfund sind sie ein Zehntel so absurd wie bei OD&D, halb so absurd wie bei bei 50 pro Pfund... aber immer noch ziemlich absurd. Selbst dann hat eine mittelstufige SC-Gruppe buchstäblich tonnenweise Gold erbeutet.


--- Zitat ---Die Frage ist: warum fängt man überhaupt damit an? Rüstung und Waffen sind ja nicht grade billig. Für Abenteurer gilt halt: ein komfortables Leben war nie das Ziel. Sie wollen entweder reich werden oder beim Versuch sterben.
--- Ende Zitat ---
Und reich ist man halt schon sehr am Anfang der Stufenleiter. Which is the point.

Und wenn wir von Waffen und Rüstungen reden: Nenne mir doch mal ein historisches Beispiel für z.B. das Äquivalent einer funktionalen, nicht für Prunkzwecke gedachten "Plattenrüstung", die das Äquivalent von 20 Kilogramm Gold (oder auch nur von 2 Kilogramm) gekostet hat.

Rorschachhamster:

--- Zitat von: Skaeg am  2.02.2025 | 10:44 ---Warum gibt es da wenig Waren? Und was ist, wenn die SC schlau genug sind, sich in eine Gegend zu begeben, wo es viele Waren gibt, um da einzukaufen?
--- Ende Zitat ---
Monster und Gefährlichkeit von Überlandreisen (Point of Light in Neusprech)
--- Zitat ---Mit 100 Münzen pro Pfund sind sie ein Zehntel so absurd wie bei OD&D, halb so absurd wie bei bei 50 pro Pfund... aber immer noch ziemlich absurd. Selbst dann hat eine mittelstufige SC-Gruppe buchstäblich tonnenweise Gold erbeutet.
Und reich ist man halt schon sehr am Anfang der Stufenleiter. Which is the point.
--- Ende Zitat ---
Ja, aber: Kosten fressen die sehr schnell auf, wenn man sich nicht zur Ruhe setzt - und langfristig muß man in OSR-Systemen 1. in Gefolgsleute investieren und 2. auf Festungs/Turm/Versteckbau sparen. Bei AD&D kommen noch Aufstiegskosten hinzu.  Außerdem: Beim Kellerrocken sich jederzeit tödlicher Gefahr auszusetzen - high risk, high reward. Which is the point

--- Zitat ---Und wenn wir von Waffen und Rüstungen reden: Nenne mir doch mal ein historisches Beispiel für z.B. das Äquivalent einer funktionalen, nicht für Prunkzwecke gedachten "Plattenrüstung", die das Äquivalent von 20 Kilogramm Gold (oder auch nur von 2 Kilogramm) gekostet hat.

--- Ende Zitat ---
Dies bestehen auf irdischer Ökonomie ist aber ein Fallstrick - es geht halt um Fantasy, nicht Mittelaltersimulation, zumindest nicht 1:1 und je nach System... und Zwerge! Die Zwerge versauen unsere Wirtschaft! ~;D
Davon abgesehen gibt es ja auch Systeme mit Silberstandard. 1SM = 1EP. Wenn dir das eher zusagt. ¯\_ (ツ)_/¯ Was für das Spiel an sich aber 0 Unterschied macht...  :)

Ich würde sagen, das die hohen Belohnungen an sich sowieso kein Problem sind - es verändert halt das Spiel. Ob das nun gut oder schlecht ist, ist halt Geschmackssache. Dann kannst du dir halt auf der 3. Stufe ein kleines Dorf kaufen. Kann auch Spaß machen.  ;D

nobody@home:
Nebenbei, da wir ja streng genommen am "systemübergreifenden" Brett hängen und nicht in der D&D-Abteilung: rein persönlich ist mir Geld im Spiel allenfalls als Mittel zum Zweck wichtig -- und um die Frage "Kann ich mit dem, was ich gerade habe, <X>?" (sei <X> nun "ein eigenes Schiff kaufen", "meinem Heimatort nach dem letzten Banditenüberfall finanziell aushelfen", "den hohen Beamten da vorne geeignet bestechen" oder auch nur "mir die Busreise zum nächsten Handlungsort leisten") zu beantworten, muß ich nicht zwingend persönlich über jede einzelne Münze/Banknote/Bit auf dem digitalen Konto meines Charakters penibel buchführen. Das läßt sich ja grundsätzlich auch abstrahieren...

...und so hält sich mit dem gesamten obigen Absatz dann auch gleich das meinerseitige Interesse am Raffen von Schätzen mit reinem Geldwert in relativ engen Grenzen. Oh, sicher: "Als Belohnung winkt uns eine ganze Truhe voll Gold!" funktioniert als Motivation für die meisten meiner SC-Konzepte immer noch. Aber ob wir die Truhe samt Inhalt am Ende tatsächlich abstauben und wieviel wir uns ggf. tatsächlich genau dafür leisten könn(t)en, das ist am Ende mehr Nebensache.

(Wenn ich's wirklich streng nehmen wollte, käme beim typischen Dungeon-Ausplündern oder dergleichen sowieso früher oder später die Gewissensfrage hoch, wem das ganze Zeug nun eigentlich "wirklich" gehört und inwieweit sich unsere Gruppe also sowohl moralisch/ethisch als auch spielweltrechtsverdreherisch ins Unrecht setzt, wenn wir es kurzerhand alles für uns selbst in Anspruch nehmen...)

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