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Settings mit Geheimnissen: Schwachsinn?

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Feuersänger:
Doch, da bin ich bei 1of3. Heisst ja nicht, dass nicht gewisse Abweichungen im Rahmen von Nebenplots möglich wären. Aber wenn man sich auf das Thema "Schatzsuche" geeinigt hat, erwarte ich in der Hauptsache ein Garn à la Treasure Island oder meinetwegen Piratenbraut und nicht cthuloiden Horror.

Spontan fällt mir da wiederum eine negative Erfahrung ein, wo der SL sich im Vorfeld nur gewünscht hat "bitte keine übermäßig heroischen Charaktere mit Ehrenkodex", und sich dann aber herausstellte, dass er eigentlich _meinte_ "absolut amoralische Psychopathen ohne jegliches Gewissen". Das war eine Kampagne bei der wir nach einigen Sitzungen darauf verzichtet haben, einen neuen Spieltermin zu vereinbaren.

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Feuersänger am 12.02.2025 | 13:06 ---Das mit Kaiser Hal finde ich auch eher irrelevant, war ja mehr ein Gag, insbesondere wenn man es im Rahmen dieses Zauberzwang-Abenteuers rausgefunden hat.

--- Ende Zitat ---

als der Kaiser Hal Plot ersonnen worden war (es gab noch kein Internet für großes spoilern), war Hal als schwächlicher Herrscher in einem knirschendem Reich designt.
er wäre dementsprechend in einm Thronfolgekrieg nicht unbedingt der Favorit gewesen

die Chars aus der Verschwörung von Gareth konnten also ein Wissen erlangen, mit welchem sie einen Rabenmund (oder dem Rest aus der Mersinger-Sippschaft) aber so was von den roten Teppich hätten ausrollen können, nur um dann als gute Metaplotbewahrer "auf der richtigen Seite der Plot-Geschichte" den Mund gehalten zu haben.
da lacht aber das spät80iger Piefkeherzchen, wenn er dem Kaiser aber die Steigbügel hat halten dürfen...

später, also als Brin als Helden-Prinz-Löwenherz sich in pervalistischer Tradition den Thron auch hätte erkiegen können gegen jeden Rabenmund-Konkurrenten, war das Thema durch und nur noch was für Eiertanzfetischisten: "was wäre wenn alle in Aventurien so micheliguntertänig wären wie die deutschen Spieler und jetzt platzt diese Bombe, da ist ja sofort Matrosenaufstands-Anarchie"


--- Zitat von: Feuersänger am 12.02.2025 | 13:06 ---Wenn ich aber das Geheimnis von Anfang an kenne, drängt es mich wie ein altes Waschweib, es den Spielern zu verklickern. Ein Geheimnis, das ich für mich behalten muss, treibt mich in den Wahnsinn!

--- Ende Zitat ---
 

Feuersänger, weißt du, was das deeperthandeep Geheimnis deiner ganzen D&D Pathfinderkampagnen war? >;D
...in WahrheitTM waren das doch nur für dich geschriebene CoC Abenteuer!
und da ist wahnsinnig werden ja kein Bug, sondern das Feature  ;D
 ~;D

1of3:

--- Zitat von: Skaeg am 12.02.2025 | 13:20 ---Ich weiß nicht, wie's anderen geht, aber für mich ist die Vorstellung einer Kampagne, auf deren genaue Parameter man sich im Voraus geeinigt hat und von denen dann nicht abgewichen wird, sowohl fremdartig als auch unattraktiv.

--- Ende Zitat ---

Das scheint mir der Normalfall zu sein.

[*] Bei D&D sind wir eine kunterbunte Truppe, die Monster töten und Schätze finden.
[*] Bei Wraith sind wir Gespenster, die durch persönliche Memorabilia an die sterbliche Welt gebunden sind und deren Unleben von einer Untote verachtenden Diktatur erdrückt wird.
[*] Bei Masks sind wir junge Super*heldinnen, die ihre Rolle zwischen Erwachsenen und etablierten Supers suchen.

Das nennt man die Core Story eines Spiels. Sie besteht also aus dem Charakter-Archetyp, dem die Protagonisten folgen, und immer wieder kehrenden Handlungselement: Jede Woche gibt es neue Monster und neue Schätze. Jede Woche wieder, fuscht jemand an deinen sterblichen Fesseln oder die Hiearchie trebt ihr Unwesen. Jede woche wieder gibt es neue Superschurken und nervige Eltern.

Spiele ohne Core Story sind diejenigen, wo man sich ggf. fragt: "OK. Und was spielen wir hier jetzt eigentlich?" Und wenn unsere Core Story eben ist: "Wir sind höfische Intriganten", dann ist sie nicht: "Wir fliehen vor bösen Reitern, um Ringe in Vulkane zu werfen." Kann man auch machen, ist dann aber ein anderes Spiel.

Skaeg:

--- Zitat von: Feuersänger am 12.02.2025 | 13:29 ---Doch, da bin ich bei 1of3. Heisst ja nicht, dass nicht gewisse Abweichungen im Rahmen von Nebenplots möglich wären. Aber wenn man sich auf das Thema "Schatzsuche" geeinigt hat, erwarte ich in der Hauptsache ein Garn à la Treasure Island oder meinetwegen Piratenbraut und nicht cthuloiden Horror.
--- Ende Zitat ---
Allein das "Einigen" ist in keiner meiner Runden jemals passiert. SL nennt das System und die Hintergrundwelt oder vielleicht auch noch so grob die Richtung, in welche die Kampagne geht, und als Spieler lässt man sich ansonsten überraschen. Hat auch in seltenen Fällen schon zu Missgriffen geführt - als ein z.B. SL in einem Genre, wo ich es gar nicht erwartet habe, irgend welche Body Horror-Geschichten eingebaut hat - aber dieses vorherige komplette Abstecken wäre mir andererseits massiv zu unspannend.

Skaeg:

--- Zitat von: 1of3 am 12.02.2025 | 13:38 ---Das scheint mir der Normalfall zu sein.
--- Ende Zitat ---
Nein, das ist einfach verfälschend. Das hier...


--- Zitat ---Bei D&D sind wir eine kunterbunte Truppe, die Monster töten und Schätze finden.
--- Ende Zitat ---
... ist nicht das Äquivalent von...


--- Zitat ---Wenn wir uns darauf geeinigt haben, Intrigen in Eriador (was immer das sein mag) zu spielen, und dann Monster aus grauer Vorzeit auftauchen, frage ich mich, warum wir nicht gleich mit der Prämisse angefangen haben.
--- Ende Zitat ---
... dem hier.


--- Zitat ---Das nennt man die Core Story eines Spiels.
--- Ende Zitat ---
"Core Story" ist ein toxisches, überschätztes Konzept, das äußerst begrenzte Spielerfahrungen produziert. D&D ist, oder war zumindest in der Vergangenheit, so erfolgreich, weil es so was eben nicht hatte. Zwischen Birthright, Ravenloft, Dragonlance etc. etc. konntest du innerhalb eines weitgesteckten Rahmens alle möglichen Arten von Kampagnen spielen.
Wenn das Konzept "Core Story" im übrigen so weit gedehnt werden soll, dass Beyond the Wall und Lamentations of the Flame Princess die selbe haben, wie das nach dieser Lesart der Fall wäre, dann haben wir hier (wieder mal) eine Begrifflichkeit, die gar nichts definiert und daher nutzlos ist.

Ehrlich, eine D&D-Runde, deren Spieler irgendwie gegen den Gruppenvertrag aufbegehren, weil mal nicht wie jede Woche Monster zu klöppeln und Schätze zu bergen sind, sondern ein großes Fest oder ein Ritterturnier oder eine Seefahrt oder eine Naturkatastrophe ansteht, wäre nichts für mich.

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