Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Eigenentwicklungen

Settings mit Geheimnissen: Schwachsinn?

<< < (15/30) > >>

Namo:

--- Zitat von: Feuersänger am 11.02.2025 | 00:24 ---Bei aller Wertschätzung für Tolkiens Werk: doch. Witzigerweise hast du das allerbeste Beispiel rausgepickt. Denn JRRT hat an dem ganzen Kram über 50 Jahre lang rumgeschrieben und ihn nie veröffentlicht. Das ist erst posthum geschehen. Zu seinen gesamten Lebzeiten war das Material ausschließlich für ihn selbst bestimmt. Also quasi Selbstbefriedigung. Oder mit anderen Worten...

--- Ende Zitat ---

Das stimmt allerdings nicht. Tolkien wollte das Silmarillion immer veröffentlicht haben. Ich habe ja die letzten Monate wieder relativ viel Literatur von und zu Tolkien gelesen. Der Hergang war der, dass zunächst der Hobbit veröffentlicht wurde und der recht erfolgreich war. Nun wollte der Verlag ein weiteres Buch wie den Hobbit und Tolkien kam mit seinem Herzensprojekt dem Silmarillion um die Ecke. Darauf kam der Verlag aber überhaupt nicht klar und hatte sich eher einen richtigen Roman vorgestellt, weshalb letztlich der Herr der Ringe geschrieben wurde. Was sich auch wieder über ein Jahrzehnt zog. Aber sein Herz hing immer am Silmarillion und dessen Veröffentlichung. Seine Veröffentlichung hat er leider nie erlebt und sein "armer" Sohn hat wirklich viel Mühe und Arbeit in die Aufarbeitung des Nachlasses seines Vaters gesteckt. Da es von vielen Geschichten mehrere Versionen und Entwürfe gab. Eine echte Mammutaufgabe. So nachzulesen in Vorworten oder Anmerkungen seines Sohnes selbst in verschiedenen Büchern.

Raven Nash:

--- Zitat von: Feuersänger am 11.02.2025 | 00:24 ---Bei aller Wertschätzung für Tolkiens Werk: doch. Witzigerweise hast du das allerbeste Beispiel rausgepickt. Denn JRRT hat an dem ganzen Kram über 50 Jahre lang rumgeschrieben und ihn nie veröffentlicht. Das ist erst posthum geschehen. Zu seinen gesamten Lebzeiten war das Material ausschließlich für ihn selbst bestimmt. Also quasi Selbstbefriedigung. Oder mit anderen Worten...

--- Ende Zitat ---
Dir ist aber schon bekannt, dass die ersten Skizzen für das Silmarillion lange vor Hobbit und HdR entstanden sind? Und dass die Geschichte des 1. und 2. Zeitalters bereits vorhanden war, bevor sich Bilbo auf den Weg machte?
Ja, er hat dran herumgewerkelt - aber das hat er ja bei jedem Kapitel des HdR auch getan. Frodo hätte ja auch beinahe Bingo geheißen.  ;)
Ist halt auch ein Prinzip des Weltenbastelns: Man ist nie fertig.

Zed:
Ich glaube, ich habe es, den besseren Begriff als „Geheimnis“, etwas, das für die meisten sowieso Teil des Spielspaßes beim Rollenspiel ist:

Das Erkunden.

Gemeinhin meint man dabei das Erkunden von neuen (oder alten, untergegangenen) Städten, Ländern, Inseln, Kontinenten, Lost Places.

Das Erkunden/Aufdecken von Intrigen, Bündnissen, Agenden ist ja sowieso Teil der meisten Abenteuer.

Mir ist wichtig, das sich das Erkunden, auch auf mythische Orte, Zusammenhänge und Hintergründe erstreckt.

So wie die Gefährten zB Moria erkunden müssen, dabei entdecken, dass die Neubesiedelung der Zwerge erfolglos war, Orks und Trollle dort aktuell leben, und dass eine zwergische Sünde - zu tief gegraben - erklärt, was das erste Ende von Khazad-dûm herbeigeführt hat - ein erweckter Balrog.

Das scheint Gandalf höchstens zu ahnen - zumindest redet er keinen Klartext, bis zur Sichtung des Balrogs ist dessen Existenz kein common knowledge bei Legolas, Aragorn und sogar Gimli.

Und wie fantastisch bitte sind die  Moria-Kapitel auch und gerade wegen der Exploration!

nobody@home:
Na, meinetwegen. In dem Zusammenhang scheint sich dann die Originalbeschwerde in erster Linie auf Dinge zu beziehen, die sich einfach nicht erkunden lassen, weil irgendeine Intelligenzbestie von Abenteuer- bzw. Kampagnenbastler wahlweise vergessen hat, an diese Möglichkeit überhaupt zu denken, oder gleich entschieden hat, daß die gefälligst noch bis zu einem zukünftigen Zeitpunt T gaaanz geheimnisvoll geheim bleiben sollen...und daß das dann frustrierend ist, ist mMn nachvollziehbar.

Aufs Moria-Beispiel übertragen hieße das dann wohl so was wie "Jou, die Gefolgschaft (und mit ihr der Leser) soll noch gar nicht herausfinden, was da Sache ist, also lassen wir sie ein paar Kapitel lang in der totenstillen Zwergenstadt umherirren und keinen einzigen Hinweis darauf finden, wo die letzte Zwergenexpedition hinverschwunden ist, bis sie dann am anderen Ende noch ahnungsloser wieder herauskommen, als sie hineingegangen sind..."

Issi:
Ich finde ja Welten mit Konzept und Tiefe, wie Mittelerde, sind wie ein Eisberg. Was man als Geschichte liest oder im Rollenspiel bespielt, ist nur der kleine, sichtbare Teil.

Edit.
Man spürt im Spiel trotzdem ob eine Welt Tiefe hat. Ich werte das als Feature.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln