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Das Konzept "Core Story"
1of3:
--- Zitat von: Hotzenplot am 12.02.2025 | 15:49 ---Ich würde soweit gehen, dass ein Spiel selbst dann eine core story haben kann, wenn sie nicht explizit von den Designern genannt wurde.
[...]
Aus dem Spieldesign wird sich vermutlich, spätestens mit der Dreingabe eines Settings, eine Core Story ergeben oder sie wird genannt.
--- Ende Zitat ---
Das ist so einfach nicht. Also jedenfalls, wenn du mit Setting die Beschreibung des fiktiven Landes (Kontinents/Planeten/Kosmos) aus der Vogelperspektive meinst. Also du könntest theoretisch im Star Trek Setting auch was anderes spielen als ein Sternenflottenschiff, das dahin fliegt, wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist.
Also ja, die Core Story eines Spiels kann sich in vielem äußern. Aber gerade Spiele mit einer sehr kunstvollen Welt, tun sich damit ganz gerne extra schwer. Nobilis ist da immer ein goldenes Beispiel. Es erklärt grob, wie die Welt funktioniert, aber nicht, was du jetzt eigentlich tun sollst, wenn du Charaktere gebaut hast. Entweder verstehst du intuitiv, was du so machst als Gottheit, die mal ein Stück Straße war, oder Pech.
Kappadozius:
Das Rollenspiel heißt »Dungeons & Dragons« — also ›Drachen‹ und ›Verliese‹ sind vermutlich schon einmal Kern des Inhalts, würde ich behaupten! Nomen est omen. ::)
Ich meine, was könnte man mit dem Titel wohl anderes assoziieren? ;)
Außerdem gibt es ja noch die verschiedenen Settings in den Geschmacksrichtungen Birthright, Dark Sun, Dragonlance, Eberron, Forgotten Realms, Greyhawk, Planescape, Ravenloft, Ravnica und Erdbeer-Vanille…
Also spätestens mit einem der gewählten Settings bekommt das Basis-Spiel eine richtige ›Core Story‹ — oder über was reden wir hier eigentlich? wtf?
Hotzenplot:
--- Zitat von: 1of3 am 12.02.2025 | 16:00 ---Das ist so einfach nicht. Also jedenfalls, wenn du mit Setting die Beschreibung des fiktiven Landes (Kontinents/Planeten/Kosmos) aus der Vogelperspektive meinst. Also du könntest theoretisch im Star Trek Setting auch was anderes spielen als ein Sternenflottenschiff, das dahin fliegt, wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist.
--- Ende Zitat ---
Ja, okay, gehe ich mit. Vielleicht muss noch ein Charakterblatt hinzukommen, was in den meisten Fällen schon etwas darüber verrät, wo die sprichwörtliche Reise hingeht. Ist immer noch nicht zwingend eine Core Story, aber es sollte deutlich machen, was im Spiel passieren wird. Wenn nirgends auf dem Charakterblatt Werte für kämpferische Konflikte genannt sind, wird der Kampf wohl nicht Teil der Corestory sein.
Tudor the Traveller:
Meine These dazu ist: Je mehr jemand die Ansicht hat, dass die Regeln lediglich dazu da sind, "das Rollenspiel" zu unterstützen, desto weniger kann er mit einer Core Story anfangen.
Namo:
Wenn ich aus einem Regelwerk zitiere, muss ich doch auch das ganze Regelwerk berücksichtigen. Letzten Endes ist doch dieser "core" text nichts anderes wie ein Werbetext um Interessenten eine schnelle Vorstellung zu geben worum es geht. Bei dem ersten Band vom Lied von Eis und Feuer steht auf der Rückseite auch nur, dass Ed Stark sich aufmacht um den Intrigen am Königspalast zu begegnen. Kein Wort über Drachenherrscher, Untote und sonst etwas wesentlichem was GoT ausmacht. Hat man hier auch die Core Story verpatzt?
Um bei D&D zu bleiben (anhand der 5e): Im Spielerbuch steht, dass die drei Säulen der Abenteuer Erkundung, Soziale Interaktion und Kämpfe wären. Das weicht für mich die proagierte Kernstory schon nochmal auf. Schaue ich dann ins Dungeon Master Buch - das immerhin Teil der Kernregeln ist - und schaue nach den Hinweisen zu Abenteuern, tauchen da location-based-adventures (aha, dass sind dann wohl diese Dungeons aus der core story) auf. Dann folgen event-based-adventures (naja, dass kann immer noch zu Schnitzelei und Loot der core story führen). Dann folgen mysteries (hört sich für mich schon weniger nach core story an) und intrigue (wie jetzt in den Ausführungen hierzu steht überhaupt nichts von Monstern, Schätzen und Dungeons? Im wesentlichen geht es nahezu nur um soziale Interaktion).
Das klingt für mich in der Summe schon ganz anders als das was da in der Eingangspost genannt wurde. Als Spieler werte ich doch die ganze Geschichte und nicht nur den "Verkaufstext". Klar ist, dass D&D aus dieser Schiene kommt ursprünglich und auch noch immer viel damit arbeitet. Mann möchte eben eine größtmögliche Spielerschaft ansprechen. Da wären wir wieder bei der Frage warum critical role so erfolgreich ist? Die spielen D&D - aber eigentlich erkenne ich da nicht allzu viel D&D darin. Klar es kommen hier und da größere Kämpfe vor. Klar gibt es auch mal Schätze und auch manchmal Stufenaufstiege. Aber wenn ich cr definieren müsste, geht es vor allem um eine spannende Geschichte mit extrem viel sozialer Interaktion und interessanten Charaktere - SC wie NSC.
Jetzt ist natürlich die Frage was ich damit sagen will. Für mich liegt das alles nicht soweit auseinander. Wenn ich Fantasy Rollenspiele spielen will, liegt da D&D ganz schnell auf dem Tisch, weil es sich zurecht als die Mutter der Fantasyrollenspiel sieht und aufgrund der recht klaren Kernaussage - core story - die oben gepostet wurde, den Einstieg auch für viele einfach macht. Kommen die Spieler aber um die Ecke und sagen - wir wollen aber schon eher etwas wie GoT spielen - bietet D&D eben diese Spielmöglichkeit problemlos. Und hier verstehe ich dann ehrlicherweise die core story Thematik nicht so wirklich. Warum soll ich an dem Punkt von D&D abweichen? Oder wo ist er Punkt bis zu dem die core story noch erfüllt ist und ab welchem Punkt haben die Drachen von GoT nichts mehr mit den Drachen von D&D zu tun? Ich sehe für mich daher nicht, das D&D mir grundsätzlich sagt was ich zu spielen habe. Es bietet mir alle Möglichkeiten.
Da ist z.B. Against the Darkmaster deutlich einengender. Das sagt mir, ich muss einen bösen Oberboss haben - den Darkmaster, der am Ende besiegt werden muss. Kann man so spielen. Aber eigentlich sagen die Autoren auch - mach es zu deinem Spiel und spiele wie du willst. Die Regeln sind da nutze sie. Also frage ich mich ob denn jedes Spiel unbedingt eine core story hat. Oder ob im Kontext hierzu die Begrifflichkeit core story nicht einfach nur wirklich von Unternehmensmarketing abgeleitet ist um eine schnelle Definition liefern zu können. Aber dass die Konsequenz die ist, dass ich genau anhand dieser knappen Ausführungen zu spielen habe oder das Spiel das gerne möchte ist für mich fraglich. Da finde ich den Hammer Vergleich auch wenig hilfreich. Den kann ich grundsätzlich nur auf eine richtige Art nutzen. Und nicht zielführend auf mehrere.
Also frage ich mich bezogen auf die Uraussage von 1of3: Geht es bei der Frage nach der core story wirklich um systemische core story oder meint er eine Kampagnen-core story? Bei letzterem wäre ich dann wieder absolut an Bord mit meinem Verständnis für die Thematik.
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