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D&D kann keine Diplomatie ! Wirklich ?

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Kappadozius:
Der Barbar mit dem niedrigen Charisma könnte bei einer sozialen Probe ja auch einfach seinen Stärke-Wert verwenden — sofern er einen NSC lediglich einschüchtern möchte… >:D

Haukrinn:
Chronicles of Darkness (was ja World
Of Darkness ist) hat sehr wohl Regeln für soziale Konflikte, sogar recht ausgefuchste. Reign kann das auch. Dragon Age (um mal was D&Diges einzuwerfen) ebenfalls.

Und ich weiß nicht wie der Rest das sieht, aber ich würde das den meisten Spielen vorwerfen, die relevante Spielwerte für alles mögliche haben und dann den Bereich nur halbgar lösen. Das ist kein D&D-Spezifikum. Nur gehts hier ja um D&D ;)

Galatea:

--- Zitat von: Arldwulf am 16.02.2025 | 13:33 ---Übrigens halte ich es für eine Fehlannahme in Systemen mit Regeln welche detailliertere Mechaniken oder Charakterfertigkeiten für soziale Begegnungen bereitstellen würde Ausspielen an Relevanz verlieren. Das Gegenteil ist der Fall, indem diese Dinge zu mehr als nur einem Würfelwurf werden wird das konkrete Ausspielen der Fahigkeiten wichtiger, da damit auch verbunden ist welche Auswirkungen und Schwierigkeiten auftreten. Oder welche Optionen sich eröffnen.

Ausspielen und Charakterwerte müssen dort also keine Gegensätze sein, sondern können und sollten sich ergänzen.
--- Ende Zitat ---
Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, wenn ein System für einen Kontext vorhanden ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Kontext (z.B. Diplomatie) als valider Lösungsweg angesehen und daher genutzt wird, deutlich höher, als wenn es nicht vorhanden ist.

Ist dasselbe mit Fertigkeiten/Skills - allein durch das vergeben bestimmter Fertigkeiten (du hast dieses Abenteuer die Gruppe hervorragend durch die Landschaft geleitet, du bekommst Orientierung auf Stufe 1) kann man Spieler dazu bringen, öfter in eine Richtung zu denken, in der eine solche Fertigkeit von nutzen ist oder sie sogar dazu bringen selbstständig bestimmte Rollen innerhalb der Gruppe anzunehmen.

caranfang:

--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 15:21 ---...
Als Kandidaten für Systeme mit umfangreicheren Diplomatieregeln hätten wir bislang also Dune, Splittermond, Gurps & Burning Wheel. ...

--- Ende Zitat ---
Dune dient nur als Beispiel für alle 2D20-Rollenspiele. John Carter of Mars, welches ziemlich minimalistisch ist, kennt Regeln für soziale Konflikte, die sich aber nicht von den Kampfregeln unterscheiden (außer das andere Eigenschaften benutzt werden). Star Trek Adventures hat ein ganzes Kapitel mit Regeln für soziale Konflikte.
Und es gibt genug andere Rollenspiele mit entsprechenden Regeln, die bisher noch nicht erwähnt wurden, weil sie von denen, die bisher geantwortet haben, nicht gespielt werden. Oder sie wurden schlicht und einfach vergessen.

--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 15:21 ---...
Ich finde es dennoch seltsam das D&D immer vorgeworfen wird das es keine Diplomatie kann. Klar, kann man machen, aber ich finde es seltsam das man Cthulhu, DSA, Exalted, Deadlands und World of Darkness etc. diesen Vorwurf nicht macht (oblgeich es da auch keine besseren Regeln gibt).
...

--- Ende Zitat ---
Der Grund dafür ist viel einfacher. In all diesen Rollenspielen sind die Fertigkeiten deutlich wichtiger als bei D&D. Häufig basiert das Kampfsystem sogar auf den Fertigkeitssystem. Und oft genug sind die Regeln für soziale Konflikte in der Beschreibung der Fertigkeiten versteckt. D&D hatte hingegen schon immer ein Problem mit Fertigkeiten. Die galten nie als wirklich wichtig. Buck Rogers - The 25th Century, welches auf AD&D basierte, hatte ein Fertigkeitssystem, welches von den Rest der Regeln unterstützt wurde. Trotzdem wurde behautet, dass dies nur angeklascht sei und eigentlich keine Rolle spiele. Und genau diese Sicht hat sich über die Jahrzehnte bei D&D nicht wirklich geändert.

flaschengeist:
@Klatschi Danke dir :d


--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 15:21 ---Ich finde es dennoch seltsam das D&D immer vorgeworfen wird das es keine Diplomatie kann. Klar, kann man machen, aber ich finde es seltsam das man Cthulhu, DSA, Exalted, Deadlands und World of Darkness etc. diesen Vorwurf nicht macht (oblgeich es da auch keine besseren Regeln gibt).

Vielleicht liegt es ja auch daran das ich mich eher im D&D Bereich tummel und den anderen Systemen WIRD dieser Vorwurf gemacht und ich bekomme ihn nur nicht mit.

--- Ende Zitat ---

Das ist sicher ein Faktor, in den eigenen Blasen bekommt man quasi naturgemäß mehr mit als außerhalb. Ein weiterer wichtiger Faktor dürfte sein, dass nur kritisiert werden kann, was zuvor Aufmerksamkeit erhalten hat bzw. überhaupt wahrgenommen wurde. Und unser Mega-Platzhirsch D&D 5 erhält vermutlich mehr Aufmerksamkeit als alle anderen RPGs dieser Welt zusammen.

Zu guter letzt lädt auch D&D 5 selbst zu dieser Kritik ein, indem es "Combat", "Social Interaction" und "Exploration" als seine Grundpfeiler definiert. Ich zitiere hier mal den neuen DMG:
The bulk of a typical D&D session consists of a series of encounters, similar to how a movie is a series of scenes. In each encounter, there are chances for the DM to describe creatures and places and for characters to make choices. Encounters can involve exploration (interacting with the environment, including puzzles), social interaction with creatures, or combat.

Der unbedarfte Leser dürfte tendenziell davon ausgehen, die Regeln würden alle drei Säulen gleichmäßig unterstützen, was halt grob irreführend ist. Ich schätze, der Regelanteil für combat im PHB (inklusive kampfbezogener Klassenfähigkeiten, Zuständen, Kampfzauber und Kampfausrüstung) liegt über 80%.

Edit: Caranfangs Punkt würde ich ebenfalls unterschreiben. Der historische Counterpart ist so gesehen Runequest.

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