Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
D&D kann keine Diplomatie ! Wirklich ?
Runenstahl:
--- Zitat von: Sashael am 16.02.2025 | 05:41 ---Da trägt aber nicht der Barbar etwas bei, sondern der Spieler des Barbaren.
Ein Regelsystem für Diplomatie sollte imo halt Rechnung tragen, was für eine Rolle ein Spieler spielt. Wenn der extrovertierte und wortgewandte Holger einen Barabaren mit Int und Cha 8 spielt, weil er selbst weniger barbarisch sondern bardisch unterwegs ist und dann in sozialen Situationen die Handlung steuern kann, dann läuft imo schon etwas falsch.
--- Ende Zitat ---
Bei deinem 1. Punkt bin ich bei dir.
Was den 2. Punkt angeht: Werte sollten schon zum Charakter passen. Aber auch der grummelige Griesgram mit miesen Werten darf mal einen Einwand bringen der das Gegenüber zum Nachdenken bringt. Wenn die Charaktere versuchen den Zwergenkönig zur Hilfe für einen seiner Barone zu bewegen aber dieser keinen Finger rühren will ist es mMn schon okay wenn der Barbar laut denkt "Vielleicht mag König nicht helfen weil König Baron nicht mag. Aber Baron würde König Dank schulden und Ehre wichtig, oder ?" und dem König damit die Idee gibt das sein Baron ihm in der Tat zu großem Dank verpflichtet wäre und er deswegen die nächsten paar hundert Jahre kein Problem-Baron mehr währe ohne seine (für Zwerge sehr wichtige) Ehre zu riskieren.
Namo:
Das Thema streift ja das Thema welches schon öfters hier diskutiert wurde: muss Diplomatie und soziale Interaktion überhaupt verregelt sein. Mit all seinen klassischen Argumenten (passiver Spieler mit Charisma 18 und den besten Überzeugungsskills vs Barbar Charisma 3 dessen Spieler ein Menschenfänger ist)
Für mich ist das auch wieder die Frage an die Gruppe und wie sie spielen möchte. Für mich gehört Diplomatie zum Kernbereich des Charakterspiels der Spieler. Zum Rollenspiel an sich. Daher ist das Thema für mich relativ regellos bzw benötige ich da keine großen Regeln zu. Man kennt ja die Mechaniken seines Systems und kann insofern agieren, wenn man nun doch eine Situation hat, in der man dann eben eine Reaktion auswürfeln möchte.
Bei meiner recht homogenen Gruppe würfle ich recht selten Reaktionswürfe. Würde ich mit einer Kindergruppe spielen, würde ich vermutlich eher zu den Würfeln greifen lassen.
Wie ich das bei einer nicht homogenen Truppe darstellen würde weiß ich nicht. Vermutlich auch eher ein Mischsystem je nach Spieler.
Boba Fett:
--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 00:55 ---Man liest es (auch hier im Tanelorn) immer wieder. D&D hat nur Kampfregeln, D&D kann keine Diplomatie, ...
--- Ende Zitat ---
So würde ich das nicht unterschreiben, aber im Verhältnis dazu, wieviele Seiten im Regelwerk sich mit den physischen Konflikte ("Kampf") beschäftigen, fällt die Bewältigung von sozialen Konflikten sehr dünn aus.
--- Zitat ---Deshalb frage ich mal in die Runde:
1. Was muss ein System für soziale Encounter denn leisten damit es eurer Meinung nach gut ist ?
2. Welche Regelwerke haben so ein System ?
--- Ende Zitat ---
Zunächst einmal:
Wenn man soziale Konflikte abwickeln möchte, dann sollte es dafür auch ein Konfliktsystem geben, ähnlich wie beim "Kampf".
Und solche Konflikte müssen auch immer gleich abgewickelt werden und nicht interpretationsbedürftig sein.
Es sollte irgendwas an "Punkten" geben, die abgebaut werden, so wie Trefferpunkte und die irgendwann anzeigen dass jemand nachgibt, gedemütigt wurde oder anderweitig "besiegt" ist.
Der soziale Konflikt sollte von Spielwerten und nicht von der Redegewandtheit des Spielers abhängen, denn beim physischen Konflikt verhält es sich ja auch so.
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: Arldwulf am 16.02.2025 | 01:16 ---1. was muss es können?
* Flexibel auf eine Vielzahl von Situationen einsetzbar sein
* Sowohl Spielern klar machen was mögliche Optionen sind als auch eigene Ideen zulassen
* Unterschiedliche Komplexität und Schwierigkeitsgrade abbilden
* Teilweisen Erfolg und Erfolg mit Kosten kennen
* Ins Belohnungssystem des Spiels eingebunden sein
* Mehrschichtige Problemlösung abbilden bei der Probleme schrittweise gelöst werden müssen
* Teamarbeit fördern, beispielsweise indem Probleme nicht durch einen einzelnen Würfelwurf lösbar sind, sondern mehrere verschiedene Aktionen benötigen.
* Kombinierbarkeit und Balancing anderen Spieloptionen gegenüber
Zu den einzelnen Punkten könnte man im Detail ziemlich viel schreiben, aber ich denke wichtiger ist die Antwort auf die zweite Frage: Wer hat so was?
Na D&D, wenn auch nur im Vorgänger zur 5e.
Und insofern ist es sicherlich falsch zu sagen D&D könne dergleichen nicht.
Es war nur ein bewusster Schritt der Designer der 5e diesen Themen wieder etwas weniger Regelunterstützung zu geben. Doch wie du schon schreibst, ganz weg ist es auch in der 5e mitnichten.
--- Ende Zitat ---
Die Liste finde ich schon ganz gut. Aber für mich ist der wesentliche Punkt, dass in einem Klassensystem jede Klasse eine Regelanbindung für Soziales hat, die über Charisma und 3 Skillwerte hinaus geht. Damit eben Asgar der Barbar und nicht Holger der Wortgewandte entscheidend ist.
Also Klassenfähigkeiten für den sozialen Bereich. So wie sich bspw. der Ranger in D&D auf ein Gelände spezialisiert, spezialisiert sich der Barde auf soziales "Gelände". Militärs spielen im RL bei Diplomatie auch immerschon mit, das könnte man aufgreifen z.B. über eine Art Reputationssystem mit Auszeichnungen. Dafür braucht es auf der NSC Seite dann aber auch Mechanik, mit der das Wechselwirken kann.
Gib Charakteren soziale "Kampfwerte", Resistenzen, Schwächen. "Resistenz gegen Drohungen und Bestechungen, Schwäche gegen Einschmeichelung und Reputation" oder so.
Paßwächter:
--- Zitat von: Namo am 16.02.2025 | 08:34 ---Für mich gehört Diplomatie zum Kernbereich des Charakterspiels der Spieler. Zum Rollenspiel an sich. Daher ist das Thema für mich relativ regellos bzw benötige ich da keine großen Regeln zu. Man kennt ja die Mechaniken seines Systems und kann insofern agieren, wenn man nun doch eine Situation hat, in der man dann eben eine Reaktion auswürfeln möchte.
--- Ende Zitat ---
Als Spieler eines in sozialen Belangen versierten Charakters würde ich mich da möglicherweise ungerecht behandelt fühlen. Der Spieler des Kämpfers kann 100% aus den Werten seines Charakters ziehen, und ich fokussierte meinen Charakter auf soziale Werte und mein Charakter kommt auf keinen grünen Zweig, weil ich nach Ansicht des Spielleiters nur blöde Vorschläge einbringen kann, die keinen Erfolg wert sind?
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