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D&D kann keine Diplomatie ! Wirklich ?

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Irian:
Das ist sowieso so ein "lustiges" Detail bei sozialen Interaktionen: Beim Kampf beschwert sich keiner, wenn der Charakter eines auf den Deckel bekommt und nun flach am Boden liegt und daher "hilflos" ist. Bei sozialen Interaktionen hingegen ist die Tendenz, sich dagegen zu sträuben, nun den NPC Tunichtgut für den nettesten Menschen der Welt halten zu "müssen" deutlich größer. Das eines ist eine "physische Einschränkung" des Charakters, das andere eine eher "mentale" und scheinbar will man das getrennt halten.

Häufig läuft also ein soziales System eher nur in eine Richtung, SCs beeinflussen NSCs, umgekehrt läuft meist weniger.

gunware:

--- Zitat von: Irian am 16.02.2025 | 20:35 ---Häufig läuft also ein soziales System eher nur in eine Richtung, SCs beeinflussen NSCs, umgekehrt läuft meist weniger.

--- Ende Zitat ---
Ist das hier aber nicht ein schöner Unterschied zwischen RPG und Brettspiel?

aikar:

--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 11:57 ---Welche Systeme können denn Diplomatie und was/wie machen sie es besser als D&D ?
--- Ende Zitat ---
Viele Systeme sind es tatsächlich nicht, die das haben, aber kritisiert wird es gefühlt nur bei D&D.

Und:

--- Zitat von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2025 | 20:08 ---Das Game Of Thrones-Rollenspiel zum Beispiel. Da ist soziale Interaktion im Grunde genauso geregelt wie ein Kampf - sofern es um etwas geht.
--- Ende Zitat ---
Ich habe jetzt mal bei Dune gemerkt, wie es sich anfühlt, wenn soziale Interaktion genauso geregelt ist wie Kampf. Liest sich mal interessant, aber im Spiel fühlt es sich dann einfach unglaublich mechanisch an, genau dann, wenn man eigentlich gerade freies Rollenspiel betreiben will. Wenn alles ein Encounter ist, wird das Rollenspiel zum Brettspiel. Ich sehe das nicht wirklich als Verbesserung und verzichte gerne darauf.

Daher ist die Antwort auf
--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 00:55 ---Was muss ein System für soziale Encounter denn leisten damit es eurer Meinung nach gut ist ?
--- Ende Zitat ---
für mich (!): Gar nichts. Soziale Encounter sind für mich eher ein Minuspunkt.


--- Zitat von: Irian am 16.02.2025 | 20:35 ---Das ist sowieso so ein "lustiges" Detail bei sozialen Interaktionen: Beim Kampf beschwert sich keiner, wenn der Charakter eines auf den Deckel bekommt und nun flach am Boden liegt und daher "hilflos" ist. Bei sozialen Interaktionen hingegen ist die Tendenz, sich dagegen zu sträuben, nun den NPC Tunichtgut für den nettesten Menschen der Welt halten zu "müssen" deutlich größer. Das eines ist eine "physische Einschränkung" des Charakters, das andere eine eher "mentale" und scheinbar will man das getrennt halten.
--- Ende Zitat ---
Das auch. Ich glaube mit einer sozialen Niederlage könnten die meisten Spielenden noch deutlich schlechter umgehen, als mit einer im Kampf. Weil eine soziale Niederlage potentiell bedeutet, die Kontrolle über den eigenen Charakter zu verlieren. Und die meisten Spielenden lassen ihre SC lieber heroisch sterben, als sie gefangen, versklavt oder zu Handlungen gegen ihren Willen überzeugt zu sehen.

Sashael:

--- Zitat von: aikar am 16.02.2025 | 21:17 ---Ich glaube mit einer sozialen Niederlage könnten die meisten Spielenden noch deutlich schlechter umgehen, als mit einer im Kampf. Weil eine soziale Niederlage potentiell bedeutet, die Kontrolle über den eigenen Charakter zu verlieren. Und die meisten Spielenden lassen ihre SC lieber heroisch sterben, als sie gefangen, versklavt oder zu Handlungen gegen ihren Willen überzeugt zu sehen.

--- Ende Zitat ---
Was in diversen anderen Systemen durch die Vergabe von Metaressourcen versüßt wird (Fate-, Story- und andere Gummipunkte).

Aber davon hat D&D leider kaum welche. Es unterstützt keine Niederlagen. Ist doch ein sehr US amerikanisches Rollenspiel.  ;D

Galatea:

--- Zitat von: gunware am 16.02.2025 | 18:18 --- Ja, aber das Gleiche gilt doch auch für die Fertigkeiten Diplomatie, Täuschung, Darbietung, Einschüchtern, Gesellschaftskude und die vielen Kenntnisfertigkeiten. Auch die kann man doch mit Talenten und (magischen) Gegenständen verstärken oder bei dem Gegner seine "Soziale"-Abwehr schwächen. Und auch da muss man herausfinden, was bei dem Gegner (vielleicht sogar mit anderen Fertigkeiten) am besten funktionieren würde. Und wogegen er immun ist. Ich sehe da wirklich keinen relevanten Unterschied. Vielleicht nur der, dass die zu sammelnde Punkte sich im niedrigen Bereich bewegen, während die TP sich in viel höheren Bereichen bewegen. Aber das wird dadurch abgefangen, dass man meistens nur 1 höchstens 2 Punkte auf einmal sammeln kann,  beim Kampf sind die verursachten Punkte halt viel höher.
--- Ende Zitat ---
Wenn es "das Gleiche" ist, warum verwendet das Regelwerk dann 80% seiner Seiten für kampfrelevante Dinge und so gut wie keine für Dinge außerhalb des Kampfes? Selbst die verlinkten PF2-Regeln für soziale Encounter stehen nicht im Kernregelwerk, sondern als optionales Zusatzmodul im Spielleiterteil. Die gehören also nicht mal zum Grundregelwerk.

Im ursprünglichen Thema ging es auch nicht nur um soziale Herausforderungen, aber dass die Diskussion jetzt darauf reduziert wird, sagt auch schon wieder etwas aus.
Außerhalb von Kampf und Sozialem wird es halt RICHTIG dünn.


--- Zitat von: aikar am 16.02.2025 | 21:17 ---Und:Ich habe jetzt mal bei Dune gemerkt, wie es sich anfühlt, wenn soziale Interaktion genauso geregelt ist wie Kampf. Liest sich mal interessant, aber im Spiel fühlt es sich dann einfach unglaublich mechanisch an, genau dann, wenn man eigentlich gerade freies Rollenspiel betreiben will. Wenn alles ein Encounter ist, wird das Rollenspiel zum Brettspiel. Ich sehe das nicht wirklich als Verbesserung und verzichte gerne darauf.
--- Ende Zitat ---
Ja, man muss nicht jede soziale Interaktion über ein soziales Konfliktsystem abhandeln. Man verwendet ja auch nicht für jede kampfähnliche oder kampfangrenzende Aktion das volle Kampfsystem. Ich bin mir aber relativ sicher, dass auch interaktionsfreudige Spieler nicht die komplette Aushandlung eines Handelsvertrags ausspielen wollen.


--- Zitat von: aikar am 16.02.2025 | 21:17 ---Viele Systeme sind es tatsächlich nicht, die das haben, aber kritisiert wird es gefühlt nur bei D&D.
--- Ende Zitat ---
Diese Spiele haben aber dafür meist andere Systeme, die ihre Kernaspekte unterstützen. CoC hat Regeln für "mentalen Schaden", Shadowrun hat (je nach Edition extrem ausufernde) Regeln für allen möglichen Technikkram, Traveller hat Regeln für Planetenkreation und Technikkram, usw.


--- Zitat von: Irian am 16.02.2025 | 20:35 ---Das ist sowieso so ein "lustiges" Detail bei sozialen Interaktionen: Beim Kampf beschwert sich keiner, wenn der Charakter eines auf den Deckel bekommt und nun flach am Boden liegt und daher "hilflos" ist.
--- Ende Zitat ---
Beim Kampf beschwert sich in der Regel aber auch niemand, dass der super toll beschriebene Angriff nicht einfach vom Spielleiter durchgewunken wird, wie es bei sozialen Herausforderungen oft der Fall ist.

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