Das Problem an Verhandlungen ist, dass sie nicht prozedual sind. Wenn man einer Verhandlung "einknickt", wie sehr ist man dann an die Ergebnisse von dieser gebunden? Nur solange, wie man es sich nicht leisten kann nicht als wortbrüchig zu gelten - dann hat man das Problem von Diplomacy oder Munchkin (welche, im Bezug auf Verhandlungen, im Grunde das gleiche Spiel sind), dass Verhandlungen recht belanglos sind, und es nur darum geht wie gut man "bullshitten" kann (und am Ende der Partie, oder wenn einer gerade zu offensichtlich am Gewinnen ist, sind sowieso alle Absprachen perdü). Bindet man dagegen die Verhandlungspartner stärker an die Ergebnisse der Verhandlung, und schränkt damit deren Handlungsoptionen ein (wie etwa in Crusader Kings), dann hat man oft das Problem, dass Spielende sich gegängelt fühlen (und wenn man das System nur für die NSC-Seite anwendet, dann sind Verhandlungen wieder trivial).
Gute Systeme:
Dungeon World: Damit es eine Verhandlung gibt müssen beide Seiten etwas voneinander wollen (du kannst dem König nicht einfach seine Krone abschwatzen, er muss irgendeinen Vorteil darin sehen, sie dir zu geben). Dann würfelt der Spieler, bei Erfolg bekommen sie erstmal das was sie wollen (sie müssen allerdings später die Bedingungen des Verhandlungspartners erfüllen - oder sich mit den Konsequenzen befassen), bei Teilerfolg will ihr Verhandlungspartner erstmal das Zugeständnis haben, bevor sie ihren Teil der Vereinbarung erfüllen. Bei einem Fehlschlag brechen die Verhandlungen zusammen, oder die Spielerseite muss etwas hergeben was ihnen wehtut um die Bedingungen zu erfüllen, etc.
Simpel und elegant.
Skulduggery (im Grunde das System hinter dem Dying Earth RPG): Bei Verhandlungen kannst du Punkte aus deinem Pool ausgeben, um das Ergebnis des Wurfes zu beeinflussen. Jedes "nachwürfeln" muss von einer rollenspielerischen Komponente begleitet werden, sonst kann man die Punkte nicht einsetzen. Auf diese Weise wogt die Verhandlung hin- und her, und man bringt nicht alle seine Argumente am Anfang. Wenn man nicht genug Punkte hat (oder sie lieber für wichtigere Sachen sparen will) kann man auch nachgeben und dem Gegenüber seine Bitte erfüllen.