Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Ist Point-Buy mit hoher Charakter-Flexibilität ohne komplexe Regeln möglich?
kizdiank:
Es lässt sich noch zwischen offenen Systemen mit frei definierbaren Charaktereigenschaften (z.B. Fate oder PDQ) und geschlossenen Systemen mit vorgegebenen Charaktereigenschaften (z.B. GURPS oder Savage World) unterscheiden.
Die offenen Systeme erlauben theoretisch beliebige Charakterkonzepte und sind insofern unendlich flexibel. Allerdings sind die frei definierten Eigenschaften notgedrungen mit einem überschaubaren Satz an Regelmechanismen unterfüttert, was sich eventuell dann doch wieder relativ gleichförmig anfühlt.
Die geschlossenen Systeme tendieren zu langen Listen an Optionen, was die Komplexität erhöht und gerade für Neulinge überwältigend erscheinen kann. Die zugundeliegenden Regelmechanismen können unterschiedlich aufwändig sein, von einfachen Grundmechanismen bis hin zu eigenen Subsystemen für alles mögliche.
Aus kommerzieller Sicht ist die Möglichkeit immer neue Bücher mit Optionen und Regelergänzungen sicher nicht verkehrt. 8]
manbehind:
--- Zitat von: aikar am 25.02.2025 | 07:39 ---Als eine Stärke von DSA gegenüber D&D wird ja (zurecht) immer wieder die extreme Freiheit im Charakterbau genannt.
--- Ende Zitat ---
Mir ist das nicht ganz klar, deshalb eine Verständnisfrage:
DSA4.1 als Regelsystem lässt alles mögliche zu. Das System stellt aber nicht Plausibilitätsfrage, d. h. es ermöglicht eben auch Charaktere, die innerweltlich nicht plausibel sind.
Nach meinen - sehr begrenzten - Erfahrungen mit D&D gibt es dieses Problem dort nicht, d. h. alles, was regeltechnisch möglich ist, ist innerweltlich auch plausibel (oder zumindest nicht unplausibel).
D. h. die Freiheit bei der Generierung hat auch Kosten (ggf. in termine von Plausibilität).
Ein anderes Beispiel für Kosten sind der Aufwand, den ich betreiben muss, um meine Optionen angemessen zu bewerten: je mehr Optionen ich habe, desto mehr Aufwand muss ich betreiben, um jede einzelne zu verstehen und zu bewerten.
Wenn man nun von den Stärken spricht, müsste man dann nicht auch über die Kosten sprechen, durch die die Freiheit erkauft wird?
(Anm.: Die o. g. Kosten entfallen imo vollständig, wenn ich versuche, rollenspielerisch gute Entscheidungen zu treffen, d. h. wenn ich mich daran orientiere, was aus Sicht des Charakters gut und plausibel ist und nicht daran, was aus meiner pragmatischen Sicht als Spieler gut und sinnvoll für den Charakter ist.)
Skaeg:
--- Zitat von: manbehind am 25.02.2025 | 20:38 ---Mir ist das nicht ganz klar, deshalb eine Verständnisfrage:
DSA4.1 als Regelsystem lässt alles mögliche zu. Das System stellt aber nicht Plausibilitätsfrage, d. h. es ermöglicht eben auch Charaktere, die innerweltlich nicht plausibel sind.
Nach meinen - sehr begrenzten - Erfahrungen mit D&D gibt es dieses Problem dort nicht, d. h. alles, was regeltechnisch möglich ist, ist innerweltlich auch plausibel (oder zumindest nicht unplausibel).
--- Ende Zitat ---
Aber mal ernsthaft: Was bei D&D der hier gehandelten Editionen regeltechnisch abgeht, selbst ohne die Pun-puns dieser Welt einzubeziehen, ist in eine wie auch immer geartete Welt übersetzt einfach irre. Wahnsinnig. Geisteskrank. Du kannst natürlich behaupten, das sein "innerweltlich plausibel", indem du einfach postulierst, die Spielwelt funktioniere nach den wahnwitzigen Gonzo-Naturgesetzen, die von den Spielregeln abgebildet werden. Aber das Ergebnis wird trotzdem zur absoluten Farce.
Und: Das kannst du bei DSA genau so machen. Erklär' einfach jede Absurdität der Regeln zu veränderten Natur"gesetzen" der Welt.
manbehind:
--- Zitat von: Skaeg am 25.02.2025 | 21:07 ---Du kannst natürlich behaupten, das sein "innerweltlich plausibel", indem du einfach postulierst, die Spielwelt funktioniere nach den wahnwitzigen Gonzo-Naturgesetzen...
--- Ende Zitat ---
Ich behaupte das nicht. Ich schildere meinen Eindruck. Da spielt mit rein, dass mir der Unterschied bei DSA stärker auffällt, als bei D&D - was auch gut daran liegen kann, dass ich in Foren mehr über DSA lese, als über D&D und würde jetzt die Frage stellen, ob die D&D-Spieler deine Position teilen, verzichte aber darauf, weil's zu off-topic wäre :)
edit:
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob wir das gleiche meinen: Ich kann in DSA4.1 einen 18-jährigen Akademieabgänger mit einem TaW Schwerter von 21 bauen. Regeltechnisch spricht da nichts gegen, innerweltlich plausibel ist das nicht. Diese Art von Problem gibt es imo bei D&D nicht, aber ich kann mich da wie gesagt irren.
felixs:
Naja - bei D&D werden, meinem Eindruck nach, halt die Welten an die Regeln angepasst. "Plausibel" ist dann Auslegungssache.
Aber das ist ein anderes Thema, oder?
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