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Warum sind Paladine eigentlich schwieriger zu spielen als Kleriker?
ghoul:
1e:
- mit Methode I würfelt man schon ab und zu pladintaugliche Werte.
- Hauptinspiration wäre eigentlich der Roman Dreiherz von Poul Anderson, der Paladin Holger ist mehr ein Einzelgänger
- eigentlich sind die Gesinnungen in 1e nicht so eng, sie betreffen mehr Kosmos und Gesellschaftsform als individuelle Grenzen.
Will sagen: In AD&D 1e kann man Paladine eigentlich ziemlich gut spielen.
nobody@home:
Na ja, woher Paladine und Kleriker ihre besonderen Kräfte jeweils bekommen, war ja auch nicht immer einheitlich. Da gab's ja schon im Complete Cleric's Handbook zu AD&D2-Zeiten die Idee, daß die "Quelle" eines Klerikers statt einer personifizierten Gottheit auch schon mal eine eher unpersönliche Naturgewalt oder gar eine Philosophie sein konnte, und D&D4 wartete mit der Überraschung auf, daß ein einmal Auserwählter seine "göttlichen" Fähigkeiten schlichtweg auf Dauer behält und eigenständig entwickelt und ausbaut, so daß sich das "Dein Schutzpatron zieht dir den Stecker"-Problem dort gar nicht erst mehr stellt. (Daß man es, wenn man abtrünnig werden sollte, immer noch mit dem gesamten bisherigen Kirchenapparat und ggf. auch übernatürlichen Jägern im Auftrag der verärgerten Gottheit zu tun bekommen kann, bleibt davon ja unbeeinflußt... >;D)
Zed:
Ja, es ist unterschiedlich schwierig, einen Paladin zu spielen, je nach Edition.
--- Zitat von: ghoul am 26.02.2025 | 20:39 ---Will sagen: In AD&D 1e kann man Paladine eigentlich ziemlich gut spielen.
--- Ende Zitat ---
Mit Gygax' "Unearthed Arcana" hatte es der 1e-Paladin sicher nicht leicht, und in bestimmten Kampfsituationen wurde dem dazugehörigen Spieler sogar die Freiheit genommen zu entscheiden, ob und wen sein Paladin angreift:
--- Zitat von: Unearthed Arcana (Gygax 1985): ---As a result of the code and desire for battle, cavaliers cannot be controlled in battle situations. They will charge any enemy in sight, with the following order of preference:
1. Powerful monsters (dragons, demons, giants, etc.)
2. Opponent cavaliers of great renown, enemy flags
3. Opponent cavalry of noble or elite status
4. Other opponent cavalry
5. Opponent elite footmen
6. Opponent camp and headquarters
7. Opponent melee troops
8. Levies or peasants
--- Ende Zitat ---
Da aufgrund UA der Paladin jetzt als Subklasse des Cavaliers galt, hatte er nun auch noch Cavalier-Benimmregeln zu befolgen.
Ein Korsett an Verhaltensregeln ist auch sicher kein geeignetes Gegengewicht zu gut gewürfelten Attributen, die für eine sehr starke Charakterklasse genutzt werden.
@All
Ich mag die vorgestellten innerweltlichen Ansätze, Paladine und Klerikale voneinander zu unterscheiden, danke!
Streunendes Monster:
--- Zitat von: Zed am 26.02.2025 | 18:27 ---Die Frage stelle ich mir, seit es Paladin-Kodex-Diskussionen gibt.
Glaubensritter wie die Templer sind doch Vorbilder des Paladin, der kämpfende Orden der Geistlichkeit sozusagen. Dagegen müssten Vollzeitklerikale in ihren Orden doch viel mehr Vorgaben erfüllen als die teilzeit-geistlichen Paladine. Ich denke, dass sollte logisch herleitbar und vielleicht auch historisch belegbar sein.
Warum also reden wir seit Jahrzehnten über die Schwierigkeiten, einen lawful-good paladin zu spielen, haben aber nie Probleme mit lawful-good clerics?
Ja, die Kodizes. Aber warum zum heiligen Gral haben die Klerikalen dann nicht die doppelte Menge an verregelten Kodizes?
--- Ende Zitat ---
In der Wahrnehmung unserer Gruppe sind Paladine der jeweilige lange, militärische Arm der guten Götter.
In D&D, was hier ja diskutiert wird, ists etwas schwierig, da eine Voraussetzung war, dass man RG sein musste. Das wurde bereits aufgeweicht (PF und 5e) und ist auch gut so. Dass militärische Vertreter einer Glaubensrichtung "etwas" radikaler, gläubiger, engstirniger sind, als der Rest des Klerus war für uns immer plausibel und entsprechend gehandhabt. Somit war das Korsett "Kodex" für uns etwas, was dazugehört, ohne dass der kleinste Verstoß gleich ultimo geahndet wurde.
Kleriker hatten es tatsächlich immer deutlich leichter, weil sie das gesamte Spektrum einer Gottheit abbilden können und damit auch viel freier in der Auslegung ihres Tuns und Wirkens waren.
Nunja, Präteritum, weil wir D&D ad acta gelegt haben.
caranfang:
--- Zitat von: Zed am 26.02.2025 | 23:41 ---Ja, es ist unterschiedlich schwierig, einen Paladin zu spielen, je nach Edition.
Mit Gygax' "Unearthed Arcana" hatte es der 1e-Paladin sicher nicht leicht, und in bestimmten Kampfsituationen wurde dem dazugehörigen Spieler sogar die Freiheit genommen zu entscheiden, ob und wen sein Paladin angreift:
Da aufgrund UA der Paladin jetzt als Subklasse des Cavaliers galt, hatte er nun auch noch Cavalier-Benimmregeln zu befolgen.
Ein Korsett an Verhaltensregeln ist auch sicher kein geeignetes Gegengewicht zu gut gewürfelten Attributen, die für eine sehr starke Charakterklasse genutzt werden.
--- Ende Zitat ---
Die UA gehörte aber nicht zu den Kernregeln, sondern war schon immer optional. Deshalb hat auch so gut wie nichts aus der UA den Wechsel zu AD&D 2e überlebt.
--- Zitat von: Streunendes Monster am 27.02.2025 | 08:17 ---...
In D&D, was hier ja diskutiert wird, ists etwas schwierig, da eine Voraussetzung war, dass man RG sein musste. Das wurde bereits aufgeweicht (PF und 5e) und ist auch gut so. ...
--- Ende Zitat ---
Man hat diese Beschränkung schon mit 4e aufgehoben, aber in PF 1e beibehalten. Das Aufweichen dieser Beschränkungen war in meinen Augen ein Fehler, weil dies doch erst dazu führte, dass mehr Paladine spielen.
Paladine sind keine Priester. Es sind Ritter, die dadurch, dass sie nicht nur nach dem ritterlichen Ideal sondern auch nach dem Ideal ihrer Gottheit leben, von dieser mit besonderen Gaben belohnt werden. Und genau deshalb müssen Paladine rechtschaffen gut sein, weil nur diese Gesinnung die ritterlichen Tugenden verkörpert. Und deshalb können nicht alle Götter Paladine haben. Und deshalb verliert ein Paladin bei einem Gesinnungswechsel seine besonderen Fähigkeiten.
Priester haben es da einfacher. Sie müssen nur nach den Idealen ihrer Gottheit leben. Schaffen sie dies nicht, findet sich immer eine andere Gottheit, die sich ihrer annimmt.
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