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Fahrenheit 9/11

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carthinius:
hab grad gesehen:

prosieben bringt den film am tag vor der präsidentschaftswahl, also am

01.11.04 um 20.15h!

dürfte gut was gekostet haben...

Alrik aus Beilunk:
Bei Moore sind alle Fakten 100% richtig.
Aber Fakten die nicht in sein Bild passen werden ignoriert.
Und manchmal arbeitet er nicht mit Fakten, sondern mit Anspielungen.
Und manchmal sind auch Lügen drin, da er aber nur für die Fakten bürgt kann man ihn die Lügen ja nicht vorwerfen ;)
 
So gab es im Irak nur spielende Kinder, keine bösen Diktatoren die Frauen und Kinder vergewaltigen ließen oder Oppositionelle bei lebendigen Leib in den Schredder gestopft haben (natürlich mit den Füßen voran, sonsts bringts ja nix ).

Das Beste was man über den fetten, hässlichen Amerikaner aus Michigan sagen kann ist das er mit seinen Filme westliche Werte in Diktaturen wie Kuba und Iran bringt. Denn dort sind die Filme schon gelaufen, und einige Zauschaer werden sich fragen warum sie nicht solche Filme über ihre Länder und Regierungen drehen dürfen...

Ach ja, Kritiken zu Moores Werken:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,310795,00.html
http://www.liberalismus.at/moore.php

Eye Of Gruumsh:
Ich halte Moores "zu 100% korrekt" Taktik ja auch nicht für ideal. Solche Aussagen führen leicht zu Missverständnissen, gerade wenn Fakten derart polemisch zusammengeschnitten werden.

ABER: Die groben Aussagen in dem Film sind nunmal korrekt. Im Irak starben und sterben Zivilisten. Bush hat die Aussagen von sich gegeben, die im Film gezeigt werden usw.
Kurzum: Der Versager darf nicht wiedergewählt werden. Das ist die Aussage des Films, die er sehr gut und auch noch mit genialen Gags gespickt rüberbringt.

Dass der Film kein unparteiisches Gesamtbild ergibt, ist ja wohl klar. Es ist Moores erklärtes Ziel, Bushs Wiederwahl zu verhindern. Dass hier und da gedreht wird, sollte jedem mit einem Fünkchen Verstand klar sein. Ich will solche Methoden ja nicht gutheissen, aber bewusst war es mir durchaus, als ich den Film gesehen habe.

Und die im Spiegel belächelten Anwälte in Diensten Moores sind da auch nicht zum Spaß da, sondern weil es genug Idioten gibt, die irgendwelche Fakten in seinen Filmen als unkorrekt darstellen, obwohl sie es gar nicht sind. Das gab es schon bei Bowling For Columbine zu Genüge.

Okay, Moore ist verdammt selbstgerecht mit seiner Faktenkorrektheit. Aber er hat im großen und ganzen Recht, und er betont jedesmal wieder, dass seine Filme seine Sicht der Dinge darstellen. Mich nervt diese ewige Kleinscheisserei ungemein.

Alrik aus Beilunk:
Um zu wissen das im Irak Zivilisten sterben braucht man diesen Film nicht, da reicht gesunder Menschenverstand.

Die Bushsprüche sind aus dem Zusammenhang gerissen.
Wenn man ähnliches mit Moore machen will müsste man nur eines der Kopfabschneidvideos oder Bilder von zivilen Opfern der Autobomben mit Moores Aussage unterlegen in denen er die Aufständischen mit den "Minutemen" der amerikanischen Revolution vergleicht.
Das und das geht in die Richtung ist aber weniger polemisch.

Allerdings gibt es tatsächlich einen den man nicht wiederwählen sollte:
Diesen Abgeordneten der zugibt noch nie ein Gesetz gelesen zu haben für das er gestimmt hat. Denn Gesetze zu lesen und dann zum Wohl seiner Wähler abzustimmen sollte eigentlich sein Job sein.

Hey, man kann auch für Kerry stimmen wenn man von seinem Programm überzeugt ist ( oder gegen Bush ist ). Nur wird sich dann nichts ändern, ausser das die neue Regierung versuchen wird mehr Unterstützung aus Europa für den Irak zu bekommen. Nur wird es da sehr schnell ein Nein/No kommen, was die andere Hälfte der Amis anpissen wird die der Meinung sind das wir nur wegen Bush gegen den Krieg gewesen sind.


Nervige an Moore ist vor allem der Hype der hier in Deutschland um ihn gemacht wird. Das der Ami an sich dumm, fett und kriegslüstern ist und keine Kultur hat war schon vor Bush ein beliebtes Vorurteil, dank Bush und Moore kann man das jetzt auch Problemlos an jedem Stammtisch vertreten.
Und die deutschen Medien machen da munter mit. Da wird dann aus einem Buch das hauptsächlich mit Vorkommnissen aus der Clinton Präsidentschaft auseinandersetzt in der deutschen Übersetzung zu "einer Abrechnung mit Amerika unter Bush".

Gegenstandpunkte gibt es in den deutschen Medien gar nicht oder nur selten, und wenn dann passen sie ins übliche Amerikabild.
Bestes Beispiel die erste Stern Homestory über Kerry: Fazit: Karrieregeiler Schmalspur Kennedy der sein Vorbild imitiert um Präsi zu werden.

Nicht das es in den USA besser ist. Moore sitzt beim Parteitag der Demokraten neben Carter (der auch schon Saddam aufgerüstet hat und den Iran angegriffen hat ) und wird für seine Polemik gefeiert, macht jedoch ein Sender eine kritische Berichterstattung über Kerrys Anti-Vietnam aktivitäten gibts Protest:
http://sbgweb2.sbgnet.com/press/release_20041019_87.shtml

Preacher:

--- Zitat von: Alrik aus Beilunk am 20.10.2004 | 19:57 ---Nervige an Moore ist vor allem der Hype der hier in Deutschland um ihn gemacht wird.

--- Ende Zitat ---

DA stimm ich dir vorbehaltlos zu. Ich halt von dem guten Mann auch nicht viel. Seine Filme wie seine Bücher spielen auf kreative Weise mit den Fakten und sollten als das betrachtet werden, was sie sind: Stimmungsmache und Propaganda. Nicht als über jeden Zweifel erhabener Tatsachenjournalismus - aber leider sehen das viele so.
Daß er ein geschickter Filmemacher und Unterhalter ist gesteh ich ihm ja zu, und auch Bowling für Columbine mochte ich, ebenso wie das erste Kapitel aus Stupid White Men. Aber Ersterer wirkt vor allem durch seien Emotionalität und letzteres ist eben nur ein Kapitel aus einem ganzen Buch.
Wie gesagt: Kritisch und mit Vorsicht genießen.

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