Autor Thema: Vertrauen  (Gelesen 4905 mal)

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Online Weltengeist

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Re: Vertrauen
« Antwort #150 am: 7.03.2025 | 10:10 »
Und das ist im Rollenspiel auch nicht anders. Wenn Du beim Rollenspiel erwischt wirst, dass Du entgegen Absprachen die (Spiel- oder Verhaltens- [Würfel]) Regeln ignorierst, bekommst Du auch eine Konsequenz. Das mag eine Ermahnung ("Kopfschütteln und ein entsprechender Blick"  8]) sein. Und im Wiederholungsfall verschärfen sich auch die Konsequenzen - bis man nicht mehr mit Dir spielt.

Genau genommen hat man dann das Vertrauen, verspielt...

Bei dem, was Boba hier schreibt, war für mich jetzt viel Schönes dabei. Denn so läuft es doch bei den meisten in Wirklichkeit, oder?

Vertrauen bedeutet, dass man zunächst einmal davon ausgeht, dass sich der andere an die (geschriebenen und ungeschriebenen) Gesetze des sozialen Zusammenlebens hält. Dabei gibt es reichlich Raum für Missverständnisse, weil Menschen teilweise verschiedene Vorstellungen gerade von den ungeschriebenen Regeln haben. Vertrauen kann daher absichtlich und unabsichtlich beschädigt werden. Und dieser Schaden kann wiederum unterschiedliche Ausmaße annehmen.

Als ich oben gesagt habe, dass ich eine Runde sofort abbrechen würde, wenn ich jemand mit einem Cheat-Würfel erwischen würde, habe ich bewusst einen Extrempol gewählt - etwas, was für mich ein No-Go ist. Darunter gibt es aber - und das zeigt ja die Diskussion hier auch sehr deutlich - viele, viele Abstufungen von Handlungen, die der eine völlig okay findet und der andere indiskutabel. Ob man dann in die Diskussion geht, um die künftigen Normen zu klären, oder sich sagt "Die Standpunkte sind so weit auseinander, da glaube ich nicht mehr dran", muss dann natürlich jeder für sich entscheiden.

In den meisten realen Situationen (abseits von altklugen Foren-Diskussionen) dominiert nach meiner Erfahrung der "wir klären das"-Ansatz. Manchmal sogar der "wir ignorieren das so gut es geht"-Ansatz. Umso überraschter reagieren teilweise Leute, wenn man doch mal sagt: Okay, Leute, das war's für mich.

Ich hatte beispielsweise mal eine Situation mit einer neuen Online-Gruppe, in der wir uns geeinigt hatten, dass wir auf unterschiedlichen Stufen spielen wollen - primär, weil einer der Spieler unbedingt seinen hochgemaxten Magier spielen wollte. Für mich okay. Bis er dann gleich bei Sitzung 2 damit angefangen hat, hart Player-vs-Player zu gehen und meinem Char durch Magie seinen Willen aufzuzwingen. Hatte er geschummelt? Nö, alles regelkonform. Hatte er meine Vorstellungen von unserem Sozialkontrakt gebrochen? Fuck, yeah. Wir haben kurz diskutiert, dass ich das nicht witzig fand, er hat auf seinem Standpunkt beharrt, dass er einfach besser gewusst habe, was gut für mich ist, und ich habe die Gruppe verlassen. Und guess what - das hat mir in der zugehörigen Online-Community den Ruf eingetragen, unzuverlässig zu sein...

Dies nur mal als Beispiel, dass "Vertrauen" eine sehr komplizierte Sache ist und dass das Brechen sozialer Regeln viel komplizierter sein kann als reines Schummeln (in all seinen Schattierungen).
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Offline Eleazar

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Re: Vertrauen
« Antwort #151 am: 7.03.2025 | 10:53 »
Ich würde hier unterscheiden zwischen "Vertrauen" und "gutem Einvernehmen". Beides geht davon aus, dass man einen gemeinsamen Konsens hat. Bei einem Vertrauensbruch wird man aber hintergangen oder enttäuscht. Bei einem Verlust des guten Einvernehmens gehen die Ansichten und eventuell die Wege einfach auseinander.

Falls die Unterscheidung hilfreich ist...

Offline Namo

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Re: Vertrauen
« Antwort #152 am: 7.03.2025 | 11:01 »
@Boba und gilborn

 :d Tolle Beiträge. Diese sind ein schöner Rundumschlag zum Thema Vertrauen insgesamt. War der Eingangsbeitrag ja eher in die Richtung Schummeln oder nicht beim würfeln geprägt, greift ihr das Thema umfänglich auf.

Jeder gewichtet Vertrauen aber auch die Wichtigkeit des Hobbys Rollenspiel ja anders. Für mich ist Vertrauen im gesamten Leben relativ relevant. Da geht es aber auch um Erfahrungen die ich als Mensch hinter dem SL und Spieler im Leben gemacht habe. Bin ich da als Mensch gebrandmarkt durch negative Erfahrungen, bin ich da auch am Spieltisch vielleicht etwas sensibler. Für manch einen ist das "nur" ein Spiel um Spaß zu haben. Ich habe auch Menschen im Bekanntenkreis bei denen ich weiß, dass sie sogar bei Brettspielen gerne mal schummeln um zu Gewinnen. Ist für mich halt ein NoGo. Für deren Mitspieler aber kein Problem bzw. Spaß sie dabei zu erwischen. Das sieht dann jeder eben auch ein wenig anders.

Und bei Gisborn fand ich den Satz interssant, dass er seinen Lieblings SL mal gefragt hat ob er Würfel dreht. Da kam mir direkt in den Sinn: Mensch gsiborn, das ist doch wie mit 10 Jahren und Weihnachten. Eigentlich weiß man die Antwort auf die Frage ob es den Weihnachtsmann gibt - aber wenn man sie nicht erst stellt, bekommt man auch keine Antwort und hat seine Illusion weiter.

Online JollyOrc

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Re: Vertrauen
« Antwort #153 am: 7.03.2025 | 11:50 »
Vertrauen bedeutet, dass man zunächst einmal davon ausgeht, dass sich der andere an die (geschriebenen und ungeschriebenen) Gesetze des sozialen Zusammenlebens hält.

Das ist ein wichtiger Punkt. Ich merke bei mir, dass ich (gerade im Rollenspiel) inzwischen sehr viel Vertrauen vorschieße, gleichzeitig aber auch keinen sonderlich detaillierten Maßstab an die "einzuhaltenden Rollenspielgesetze" anlege. Hauptsächlich geht es um "arbeiten die Leute für oder gegen meinen Spielspaß, und wenn dagegen, tun sie es absichtlich?"

(Unabsichtlich in dem Sinne von "die haben halt schlicht anders Spaß als ich" - da bin ich dann nicht böse drüber, komme aber ggfs. zu der Entscheidung, dass ich mit denen halt nicht mehr spielen mag, weil unterschiedliche Spaßvorstellungen)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Darius der Duellant

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Re: Vertrauen
« Antwort #154 am: 10.03.2025 | 02:47 »
...und deswegen macht das ja auch niemand, niemals, nirgendwo...
Niemand fährt niemals irgendwo zu schnell, weil man es eilig hat und die Straße frei ist.
Niemand geht niemals zu Fuß rot über die Straße, weil weit und breit kein Auto zu sehen ist und es in Strömen regnet.
Niemand parkt jemals auf einem Ort, wo dies nicht erlaubt ist.
Niemand fährt jemals ein Auto, dessen Hauptuntersuchung auch nur einen Tag abgelaufen ist.
Soll ich bei Steuererklärungen weitermachen?


Abgesehen vom falschparken sind das alles Beispiele die für die Diskussion hier mMn komplett untauglich sind, denn:
Schummeln am Spieltisch ist Schummeln in einer GRUPPENSITUATION. Du fährst nicht auf einer freien Straße zu schnell, sondern tangierst unmittelbar das Spielerlebnis der anderen Spieler.
Imho fahren die Schummelapologeten einen ziemlichen Ego-Trip weil sie ihre PERSÖNLICHE Spaßgenerierung über die der anderen Leute am Spieltisch stellen.
Den Schummler interessiert in der Situation nur sich selbst. Ob er mit seinem Handeln die Handlungen der anderen entwertet oder ihnen den Spielspaß verdirbt, ist ihm egal.
 
Ich habe hier im kompletten Strang auch noch kein einziges Argument gesehen wo jemand darstellen kann warum das Schummeln (also eine einseitige unabgesprochene Abweichung vom ausgemachten) eine NOTWENDIGE Voraussetzung ist um das gewünschte Spielresultat zu erreichen.
Wenn du nicht damit leben kannst dass die Würfel mal Dinge auswerfen die du Kacke findest, sprich das halt vorher an. Es ist ja nicht so als ob mehrere Jahrzehnte Rollenspieltheorie nicht tonnenweise Lösungen für genau solche Probleme hervorgebracht hätten.
« Letzte Änderung: 10.03.2025 | 02:51 von Darius der Duellant »
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Offline Boba Fett

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Re: Vertrauen
« Antwort #155 am: 10.03.2025 | 07:52 »
Abgesehen vom falschparken sind das alles Beispiele die für die Diskussion hier mMn komplett untauglich sind, denn:
Schummeln am Spieltisch ist Schummeln in einer GRUPPENSITUATION. Du fährst nicht auf einer freien Straße zu schnell, sondern tangierst unmittelbar das Spielerlebnis der anderen Spieler.

Das sehe ich anders.
Denn im Straßenverkehr meint der Fahrer sich auf freier Bahn zu befinden - übersieht möglicherweise aber jemanden oder etwas - und sei es nur den gut getarnten Blitzapparat...
Im Rollenspiel meint der Würfeldreher auch, dass dies nur ihn betrifft und übersieht den Egoismus, den seine Schummelei auslöst. Und sei es auch nur, dass der Spielleiter (oder der Nachbar) es bemerkt und die Augenbraue anhebt.
Will sagen: Auch am Spieltisch attestiert derjenige der die Spielregeln ignoriert "gute Absichten" oder "betrifft ja nur mich". Ob dem wirklich so ist, kann er aber nicht beurteilen.
Und das Thema Steuerhinterziehung ist definitiv nicht eine "Betrifft ja nur mich" Situation...
Aber lass uns nicht über Beispiele streiten - im Prinzip sehen wir es beide gleich. Würfeldrehen oder Werte-verändern ist nichts, was man nicht ohne Konsens in der Spielrunde machen sollte - weder als Spielleitung noch als Mitspielende(r).

Trotzdem: Dass geschummelt wird, ist menschlich.
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Re: Vertrauen
« Antwort #156 am: 10.03.2025 | 07:59 »
Trotzdem: Dass geschummelt wird, ist menschlich.

Und daß über Schummler am Spieltisch geurteilt wird, als ob sie vorsätzlich und bewußt das Lieblingshaustier des Urteilenden überfahren hätten, ebenfalls. ;) "Korrekt" ist beides nicht, aber gemacht wird es trotzdem.

Offline Boba Fett

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Re: Vertrauen
« Antwort #157 am: 10.03.2025 | 08:06 »
Und daß über Schummler am Spieltisch geurteilt wird, als ob sie vorsätzlich und bewußt das Lieblingshaustier des Urteilenden überfahren hätten, ebenfalls. ;)
"Korrekt" ist beides nicht, aber gemacht wird es trotzdem.

Ich finde durchaus, dass man zum Ausdruck bringen kann, dass man "Schummelei" (weil man es ja als solche empfindet) als vollkommen daneben empfindet.
Wie man sich in der Kommunikation verhält, sagt meiner Meinung nach etwas über die Sozialkompetenz beider Seiten aus.
Die Situationshistorie ist zu berücksichtigen.
« Letzte Änderung: 10.03.2025 | 08:08 von Boba Fett »
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Offline ghoul

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Re: Vertrauen
« Antwort #158 am: 10.03.2025 | 08:17 »
über Schummler am Spieltisch geurteilt wird, als ob sie vorsätzlich und bewußt das Lieblingshaustier des Urteilenden überfahren hätten
Schöner Vergleich! Den merke ich mir für die nächste Schummel-Diskussion.
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Offline Maarzan

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Re: Vertrauen
« Antwort #159 am: Gestern um 12:51 »
@Maarzan:

Ich schreibe bewusst von "Würfeldrehen", weil ich das Wort Schummeln nicht nutzen will. Du schiebst mir das Wort in Deiner Argumentationskette unter.
Verstehe auch überhaupt nicht, warum Du mein Beispiel für Deine Argumentation heranziehst, wenn wir Deiner geschätzten Meinung nach so eng beieinander stehen.

Davon mal ab:
ich finde es beachtlich, hier von MENSCHLICHEN MAKELN zu sprechen. Da fehlen mir alle Wort für. Alle. Null Verständnis, hier so über die Stränge zu schlagen.  :q das ist einfach ekelhaft. Insbesondere, wenn man den Kontext betrachtet. Krieg hier Schleudertrauma vom Kopfschütteln. AURA -10.000!

Weil das Würfeldrehen im Konsens bereits als unproblematisch und auch nicht vertrauensschädlich schon abgehakt ist.
Also bleibt für die Diskussion nur noch das eigenmächtige, heimliche Würfeldrehen übrig. Das ist dann eben Schummeln! Und Schummeln ist ein bewußtes Fehlverhalten und damit menschlicher Makel, typischerweise zu Lasten der Mitmenschen, die man so beschummelt hat.

Wie schlimm oder umgekehrt erklärbar/entschuldbar das im Einzelfall ausfällt wäre eine Frage der spezifischen Umstände und ich denke auch, dass so etwas nicht zwangsweise immer sofort das Vertrauen instant auf 0 setzt, wie teils die Reaktionen nahelegen, aber ein Fehlverhalten bleibt es.

Deutlich kritischer und grundlegender falsch - mein Kopfschütteln dann -  sehe ich die Bemühungen so ein Verhalten da generell schön reden zu wollen, die möglichen Nachteile der Beschummelten klein zu reden oder durch Wortjonglagen das Schummeln zu normalisieren zu versuchen. 




 

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Zed

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Re: Vertrauen
« Antwort #160 am: Gestern um 12:58 »
ich finde es beachtlich, hier von MENSCHLICHEN MAKELN zu sprechen. Da fehlen mir alle Wort für. Alle. Null Verständnis, hier so über die Stränge zu schlagen.  :q das ist einfach ekelhaft. Insbesondere, wenn man den Kontext betrachtet. Krieg hier Schleudertrauma vom Kopfschütteln. AURA -10.000!

Ja, das finde ich auch höchst anmaßend.

Gerne würde ich heute Abend dazu und auch als Fazitangebot der Threads zum Thema „spontanes Eingreifen“/Abändern“ einen eigenen Thread eröffnen.

Offline Issi

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Re: Vertrauen
« Antwort #161 am: Gestern um 13:15 »
@
Maarzan
Also ich möchte Schummeln keinesfalls normalisieren aber zumindest etwas entkriminalisieren, von Mord hin zu Totschlag oder so  ~;D

Im Ernst:
Natürlich verschaffen sich Spieler die Schummeln einen Vorteil gegenüber anderen die das Nicht tun.
Aber ist das automatisch zum Nachteil der  Helden Gruppe ?

Die Antwort ist Nein.
Angenommen ein Spieler erschummelt sich ein magisches Schwert, dann ist das auf den ersten Blick natürlich unfair für alle, die das auch gerne gehabt hätten.
Auf den zweiten Blick kann man aber sagen: Die Gruppe hat jetzt einen magischen Gegenstand mehr.
Wer den jetzt führt ,ist nicht das allerwichtigste.

Klar kann man das jetzt unter Schummeln schönreden verbuchen.
Aber darum geht
Es nicht.

Es ist in einem Spiel, wo man idR nur gemeinsam gewinnen kann, einfach sehr schwer zu gewinnen und gleichzeitig Schaden für die
Helden Gruppe anzurichten.

Ich saß lange genug neben einem Schummler am Tisch.
Geschadet hat es sicher meinem Vertrauen in die Menschheit. Nachhaltig..
Meiner Figur jedoch idR. nicht.

Edit.
Das heißt keinesfalls dass ich es toll finde, wenn jmd Schummelt.
Ich würde mich immer fragen, warum sich jmd nicht traut zu scheitern und versuchen da gegen zu lenken.
Ich bin überzeugt dass ehrliches Gewinnen den Schummlern mehr Spaß machen würde, würden sie sich darauf einlassen.

« Letzte Änderung: Gestern um 13:30 von Issi »

Offline Streunendes Monster

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Re: Vertrauen
« Antwort #162 am: Gestern um 13:25 »
Weil das Würfeldrehen im Konsens bereits als unproblematisch und auch nicht vertrauensschädlich schon abgehakt ist.
Also bleibt für die Diskussion nur noch das eigenmächtige, heimliche Würfeldrehen übrig. Das ist dann eben Schummeln! Und Schummeln ist ein bewußtes Fehlverhalten und damit menschlicher Makel, typischerweise zu Lasten der Mitmenschen, die man so beschummelt hat.

Wie schlimm oder umgekehrt erklärbar/entschuldbar das im Einzelfall ausfällt wäre eine Frage der spezifischen Umstände und ich denke auch, dass so etwas nicht zwangsweise immer sofort das Vertrauen instant auf 0 setzt, wie teils die Reaktionen nahelegen, aber ein Fehlverhalten bleibt es.

Deutlich kritischer und grundlegender falsch - mein Kopfschütteln dann -  sehe ich die Bemühungen so ein Verhalten da generell schön reden zu wollen, die möglichen Nachteile der Beschummelten klein zu reden oder durch Wortjonglagen das Schummeln zu normalisieren zu versuchen.

Zusammengefasst unterstellst Du nunmehr Menschen, die an Würfeln drehen menschliche Makel zu Lasten ihrer Mitmenschen und unterstellst gleichermaßen, dass Leute wie ich das Verhalten schönreden, Wortjonglagen vornehmen und Normalisierung von Fehlverhalten.

Ich sags mal freundlich: diese Form von Kommunikation EDIT ist unter aller Würde :q ich brauche mir so einen völlig überzogenen Kokolores nicht zu geben.
« Letzte Änderung: Gestern um 13:31 von Streunendes Monster »
All we have to decide is what to do with the time that is given us.

> brings more HârnMaster and RoleMaster to the par:T: <

Offline Maarzan

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Re: Vertrauen
« Antwort #163 am: Gestern um 13:34 »
Zusammengefasst unterstellst Du nunmehr Menschen, die an Würfeln drehen menschliche Makel zu Lasten ihrer Mitmenschen und unterstellst gleichermaßen, dass Leute wie ich das Verhalten schönreden, Wortjonglagen vornehmen und Normalisierung von Fehlverhalten.

Ich sags mal freundlich: diese Form von Kommunikation findet man bevorzugt bei populistischen Parteien am Ende des Hufeisens  :q ich brauche mir so einen völlig überzogenen Kokolores nicht zu geben.

Ich unterstelle nicht, den Makel - sprich das Fehlverhalten -  haben diejenigen, welche heimlich Würfel drehen mit ihrem Handeln bereits bewiesen.
Desweiteren sehe ich ein befremdliches Ungleichgewicht irgendwelche "Wortuntaten" so vehement und politisch eskalierend zu kritisieren und gleichzeitig die ganz konkrete unsoziale Tat am Spieltisch schön zu reden.
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Offline Issi

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Re: Vertrauen
« Antwort #164 am: Gestern um 13:36 »
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Maarzan

Schummeln ist ein  klares Fehlverhalten.
Punkt.

Wer stellt das ernsthaft in Frage?

Edit.
Wer schummelt nimmt sich vor allem selbst den Spielspaß.
Erst in zweiter Linie den anderen.
« Letzte Änderung: Gestern um 13:45 von Issi »

Online Weltengeist

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Re: Vertrauen
« Antwort #165 am: Gestern um 13:54 »
Edit.
Wer schummelt nimmt sich vor allem selbst den Spielspaß.
Erst in zweiter Linie den anderen.

Das ist nicht raus. Kann auch genau umgekehrt sein.

Zentral ist aber für mich, dass ich nicht gefragt worden bin. Meiner Meinung nach hat niemand - weder am Spieltisch noch sonstwo - das Recht hat, seine Freunde zu beschummeln oder über ihren Kopf hinweg Entscheidungen für sie zu treffen (außer sie sind gerade nicht zurechnungsfähig, aber das wollen wir ja nicht hoffen). Noch einmal: Wenn der Betreffende davon ausgeht, dass es okay ist, dann könnte er es ja offen sagen. Normalerweise weiß er ganz gut, warum er das nicht tut.

Und klar: Wenn jemand (so wie das Streuende Monster das tut) für sich entscheidet, dass er das nachsehen will, ist das seine Entscheidung. Ich würde es nicht tun.
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Offline Issi

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Re: Vertrauen
« Antwort #166 am: Gestern um 14:01 »
Das ist nicht raus. Kann auch genau umgekehrt sein.

Zentral ist aber für mich, dass ich nicht gefragt worden bin. Meiner Meinung nach hat niemand - weder am Spieltisch noch sonstwo - das Recht hat, seine Freunde zu beschummeln oder über ihren Kopf hinweg Entscheidungen für sie zu treffen (außer sie sind gerade nicht zurechnungsfähig, aber das wollen wir ja nicht hoffen). Noch einmal: Wenn der Betreffende davon ausgeht, dass es okay ist, dann könnte er es ja offen sagen. Normalerweise weiß er ganz gut, warum er das nicht tut.

Und klar: Wenn jemand (so wie das Streuende Monster das tut) für sich entscheidet, dass er das nachsehen will, ist das seine Entscheidung. Ich würde es nicht tun.
Ich glaube Schummler wissen sehr wohl, dass sie sich unlauter Vorteile verschaffen.
Denke aber, dass die meisten nicht aus bösem Willen heraus handeln sondern aus einer Schwäche heraus.
Und diese gilt es zu verbergen.

Edit
Der Schummler aus meiner aller ersten Runde, hat sogar mal zugegeben, dass er nicht verlieren kann.

Unter lauter Menschen, die damit kein Problem haben, geht man damit halt nicht prahlen
« Letzte Änderung: Gestern um 14:03 von Issi »

Online JollyOrc

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Re: Vertrauen
« Antwort #167 am: Gestern um 14:02 »
Nochmal des Teufels Advokat hier:

Vorausgesetzt, es geht nicht um eine PvP Situation, schaden da die Leute, die beim Rollenspiel heimlich Würfel drehen eigentlich nicht nur sich selbst, indem sie sich um das Erlebnis des Scheiterns und die Freude über den tatsächlich erwürfelten Erfolg bringen?

Wäre dann nicht eher Mitleid statt Verurteilung die richtige Reaktion?

Generell verführt mich dieser Thread zu einer gesellschaftstheoretischen Idee, aber die ist arg unausgegoren und gehört wenn eh nach Rollenspiel & Gesellschaft.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

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Re: Vertrauen
« Antwort #168 am: Gestern um 14:09 »
Vorausgesetzt, es geht nicht um eine PvP Situation, schaden da die Leute, die beim Rollenspiel heimlich Würfel drehen eigentlich nicht nur sich selbst, indem sie sich um das Erlebnis des Scheiterns und die Freude über den tatsächlich erwürfelten Erfolg bringen?

Meiner Meinung nach nicht. Er bringt andere um Spotlight, um Erfolgserlebnisse etc. Mag sein, dass ihnen das (Issi sagte glaube ich weiter oben sowas) nicht wichtig ist, aber das müssen sie selbst entscheiden. Es steht niemandem zu, das für sie zu entscheiden, dass es ihnen nicht wichtig zu sein hat.

Und wir sind letztlich immer noch im Thread über Vertrauen. Zumindest bei mir schädigt er mein Vertrauen in ihn, weil er mich vorsätzlich getäuscht hat. Da bin ich völlig unabhängig von Rollenspiel empfindlich; es beschädigt für mich die ganze Atmosphäre am Tisch.
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Offline Issi

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Re: Vertrauen
« Antwort #169 am: Gestern um 14:10 »
Nochmal des Teufels Advokat hier:

Vorausgesetzt, es geht nicht um eine PvP Situation, schaden da die Leute, die beim Rollenspiel heimlich Würfel drehen eigentlich nicht nur sich selbst, indem sie sich um das Erlebnis des Scheiterns und die Freude über den tatsächlich erwürfelten Erfolg bringen?

Wäre dann nicht eher Mitleid statt Verurteilung die richtige Reaktion?
Ist zumindest auch das, was ich zumeist empfinde.

Bei anderen überwiegt vielleicht mehr die Wut.
Dann sinkt idR. auch die Bereitschaft den  Schummler "verstehen" zu wollen.

Online Weltengeist

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Re: Vertrauen
« Antwort #170 am: Gestern um 14:12 »
Bei anderen überwiegt vielleicht mehr die Wut.
Dann sinkt idR. auch die Bereitschaft den  Schummler "verstehen" zu wollen.

Zumindest bei mir geht es gar nicht um Verstehen. Ich verstehe ziemlich viele Verhaltensweisen, sogar richtig heftige, die ich hier bewusst nicht als Vergleich ranziehen will. Ich bin nur nicht bereit (oder sogar in der Lage), sie in einem Umfeld, das ich als geschützten Raum empfinde, zu ertragen.
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Offline ghoul

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Re: Vertrauen
« Antwort #171 am: Gestern um 14:21 »
Nochmal des Teufels Advokat hier:

Vorausgesetzt, es geht nicht um eine PvP Situation, schaden da die Leute, die beim Rollenspiel heimlich Würfel drehen eigentlich nicht nur sich selbst, indem sie sich um das Erlebnis des Scheiterns und die Freude über den tatsächlich erwürfelten Erfolg bringen?

Schummler (egal ob SL oder Spieler) verfälschen das Gesamtergebnis, für das andere hart und ehrlich spielen. Der Beitrag letzterer wird durch den Schummler (auch den wohlmeinenden) invalidiert.
Darum:
Keine Toleranz für Schummelei.
Keine Toleranz für ertappte Schummler, die sich hier im Thread offenbar angegriffen fühlen und nun eskalieren wollen.
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Re: Vertrauen
« Antwort #172 am: Gestern um 14:22 »
Nochmal des Teufels Advokat hier:

Vorausgesetzt, es geht nicht um eine PvP Situation, schaden da die Leute, die beim Rollenspiel heimlich Würfel drehen eigentlich nicht nur sich selbst, indem sie sich um das Erlebnis des Scheiterns und die Freude über den tatsächlich erwürfelten Erfolg bringen?

Wäre dann nicht eher Mitleid statt Verurteilung die richtige Reaktion?

Generell verführt mich dieser Thread zu einer gesellschaftstheoretischen Idee, aber die ist arg unausgegoren und gehört wenn eh nach Rollenspiel & Gesellschaft.

Reines Würfeldrehen ist aus meiner Sicht noch eine der harmloseren Formen von "Schummeln" -- einfach, weil man das so erzielte Ergebnis ja prinzipiell immer auch durch reines Glück hätte kriegen können, und dann hätte (hoffe ich zumindest mal) niemand gemeckert. Mit deswegen mache ich mir da normalerweise auch keinen großen Kopf darum, allen beim Würfeln mit dem Mikroskop auf die Finger schauen zu wollen; es lohnt den Aufwand schlicht nicht (wenn's jemand nicht gerade so toll treibt, daß man es gar nicht mehr übersehen kann), und die ganze Gruppe unter Generalverdacht stellen zu wollen, würde aus meiner Sicht von einer ganz anderen Art von Vertrauensproblem zeugen.

Ne, wer seine Mitspieler so richtig und am Ende womöglich noch bewußt böswillig bescheißen will, der findet dafür allemal auch noch bedenklichere Methoden als bloß "Upps, natürlich war das ein Erfolg!".

Offline Issi

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Re: Vertrauen
« Antwort #173 am: Gestern um 14:26 »
Zumindest bei mir geht es gar nicht um Verstehen.
Kann einem privat auch niemand vorschreiben.

Und selbst wenn man etwas versteht, heißt
das nicht, dass man es damit auch weiter ertragen muss.

Ist ein Kann, kein Muss.



Edit.
Mir ist
Nur wichtig: Verstehen ist nicht Verharmlosen oder Gutheißen.

« Letzte Änderung: Gestern um 14:27 von Issi »

Offline unicum

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Re: Vertrauen
« Antwort #174 am: Gestern um 14:29 »
Nochmal des Teufels Advokat hier:

Vorausgesetzt, es geht nicht um eine PvP Situation, schaden da die Leute, die beim Rollenspiel heimlich Würfel drehen eigentlich nicht nur sich selbst, indem sie sich um das Erlebnis des Scheiterns und die Freude über den tatsächlich erwürfelten Erfolg bringen?

Wäre dann nicht eher Mitleid statt Verurteilung die richtige Reaktion?

Generell verführt mich dieser Thread zu einer gesellschaftstheoretischen Idee, aber die ist arg unausgegoren und gehört wenn eh nach Rollenspiel & Gesellschaft.

Zugestanden ich habe bisher nur einmal jemadnen "erwischt" - also im Nachhinein.

PvP ist eine Sache aber die andere ist eben die das man solche bewusst eingesezten Techniken ja auch nur deswegen einsezt weil man etwas erreichen will. Was ist das was man errreichen will? Klar kann man da es auch so sehen wie Issi das man etwas "für die Gruppe" erreichen will.

Ich komme wieder auf meinen "erwischt" fall. In diesem Fall war es auch jemanden den ich als sehr sich in den Vordergrund stellende Person wahrgenommen habe. Er hatte also mehr Spotlight - als andere. War da vieleicht doch etwas PvP im Raum gestanden? Etwas von "Ich bin besser als die anderen?" (Ich denke gerade an Begriffe wie Hochstapelei, was natürlich etwas zu hoch gegriffen wird aber die richtung anzeigt). Ist das ein einzelbeispiel? Ja, vieleicht. Aber ich hab kein anderes.

Und ja ich sehe so etwas als Charactermakel an. Sicher, es gibt deutlich schlimmere Charactermakel, aber es ist für mich eben einer. Nicht mal wegen dem Würfeln oder so, sondern weil mir da jemand einfach blank ins Gesicht lügt.

Über eine Reaktion brauch ich an der Stelle gar nicht nachzudenken, der Strang hier heist Vertrauen. Da geht es imho erstmal garnicht um eine Reaktion sondern um etwas das in mir selbst stattfindet. Ich vertraue einer Person, oder eben nicht.

Es ist die Sache das man erstmal einem Menschen ein gewisses Grundvertrauen entgegenbringt, machen Menschen können das leichter, andere sind vorsichichtiger. Aber alle haben gemein das die Vorsicht mehr und mehr zunimmt je öffter man damit konfrontiert wird das Vertrauen zerstört wurde. Ich hatte in den lezten Jahren so einige Betrugsversuche auf Privater Seite, ich wurde mal interviewt dazu und mein Fazit war: Das da Geld vernichtet wurde ist mir einerlei, was mich mehr stört ist das ich argwöhnischer gegen meine Mitmenschen werde, etwa melde mich mich am Telefon bei mir unbekannter Nummer nicht mehr Höflich.

Und ja Soziologen sagen Prinzipiell das gleiche. Aber ja Vertrauen ist etwas sehr intrinisisches. Man vertraut oder eben nicht.

Ich bin jezt auch nicht so weit, das ich sage "Wer würfel dreht, der frisst auch kleine Kinder!" alleine ...(könnte ich hier auch etwas anführen aus der geschichte und er Soziologie) führt das nun aus dem Strang etwas zu weit.