Autor Thema: Wie anders ist Against the Darkmaster?  (Gelesen 534 mal)

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Offline Gondalf

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Wie anders ist Against the Darkmaster?
« am: 12.04.2025 | 11:08 »
Moin,

ich habe mal eine (Vermutlich richtig ahnungslose) Frage.

Ich spiele neuerdings Cutulhu in einer Runde, was mein erster Kontakt zu einem W100 System war.
Das spielt sich ziemlich flockig und kam bei allen gut an, wobei der SL auch betont, dass er versucht es sehr einfach zu halten ( 2 in der Runde sind absolute Neulinge und man will halt mehr spielen und weniger Regelwerke wälzen, kann man so machen funktioniert).

Jetzt dachte ich mir, hey, wenn ich was anderes aufziehe, warum nicht auch W100.
Ich lese die Sachen fast nur digital, das Regal ist hier zu klein.

Jaaaa… dann stellte ich fest, dass Uhrwerk kein Runequest mehr hat, wären ja zwei Bücher auf Deutsch und digital.. und das wohl aktueller Mythras wurde wohl Anfang des Jahres abverkauft. Also scheint der deutschsprachige (W100/BRP) Zug an mir vorbeigefahren zu sein (und zumindest kurzfristig passiert wohl nichts, mittelfristig hat 1000Questen wohl etwas in der Pipe), ich stehe verspätet und alleine am Bahnhof.. ~;D

Naja, Pro Indie hat ja, Against the Dark Master im Angebot, auch digital.
Das ist aber wohl nur W100, aber nicht BRP. Wäre aber interessant.

Wie groß sind die Unterschiede? Kann man AtDM auch einigermaßen regelleicht aufziehen? Gibt es deutschsprachige Alternativen, auch digital?
Oder macht es Sinn einfach das Cuthulu System anzupassen auf Fantasy? (Wobei sowas oft extrem viel Arbeit ist).

Ich frage mich, wie groß sind die Unterschiede, lässt sich AtDM auch einigermaßen Regel
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- Bernd Stromberg -

Online klatschi

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #1 am: 12.04.2025 | 12:24 »
Ich kann vsD ein bisschen beschreiben, vielleicht hilft es dir. BRP/Cthulhu hab ich nur wenig gespielt, daher nur selten Vergleich möglich.

Bei vsD hast du einen "Open Roll", die 95+ explodiert nach oben, die 5- nach unten.

Skills bei vsD vs. BRP
  • BRP: Ich habe einen Skillwert (zB 50), und würfle drunter. Die Hälfte ist ein guter Erfolg, unter ein viertel ist ein kritischer Erfolg. Es gibt viele Skills afaik, die Attribute haben meiner Erinnerung nach keinen Einfluss auf die Werte, wodurch Intelligenz zum Beispiel nicht mit Bibliothekswissen zusammenhängt.
  • vsD: Es gibt weniger Skills, hoch würfeln ist immer besser. Skill + w100 muss über 100 kommen für einen Erfolg, eine 175+ ist ein Crit, eine 75+ ein Teilerfolg.

Character Creation (hier kein Vergleich möglich)
Charaktere bei vsD sind sehr variabel zu erstellen, durch die Kombination Kin (gibt Grundwerte und Fähigkeiten und Boni auf attribute), wo du aufgewachsen bist (definiert die Höhe der Start-Skills), die Klasse (definiert Boni auf Skills und Steigerungsmöglichkeiten) sowie Hintergründe ist wirklich viel möglich. Ich hab für einen Fewshot mal 4 Stufe 2 zwerge gemacht, die sich alle total unterschiedlich spielten.

Kampf
Hier ist vsD definitiv crunchy. Du hast einen festgelegten Ablauf an Phasen, die abgehandelt werden.
Du kannst dich entscheiden, deine Verteidigung durch Parade zu erhöhen und besondere Kampfmanöver gibt es auch.
Gewürfelt wird dann w100 + Skill - Punkte, die du selbst auf Parade gelegt hast - Verteidigung (und Parade) des Gegners - sonstige Mali.
Ein Blick auf die Waffentabelle zeigt dann, wie viel Schaden ich gegen meinen Gegner mache.
Einen Beispielkampf siehst du hier: Der abgebrannte Hof



vsD hat seine crunchigen Elemente, es ist ein sehr klassisches Spiel. Gleichzeitig hat es einen total einfach Grundmechanismus und läuft am Tisch sehr flüssig. Die Kampfphasen, obwohl anfangs seltsam anmutend, funktionieren in meinen Augen sehr gut! Selbst die Tabellen gehen schnell und ich muss sagen: Die habe ich am meisten gescheut, aber es läuft richtig gut.

Wie ist es mitBRP zu vergleichen? Das kann ich nicht wirklich sagen, Kampf ging bei Cthulhu in meinen Augen deutlich schneller, dafür waren die ganzen Prozentwerte bei den Skills für mich eher nervig, weil die Anzahl der Skills auch einfach so viel höher war. Was mich bei Cthulhu damals immer gestört hat, war die Trennung von Attributen und Skills, das macht Mythras in meinen Augen besser.

Offline caranfang

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #2 am: 12.04.2025 | 13:39 »
Eine kleine aber wichtige Anmerkung: Against the Darkmaster entstammt trotz dem Verwendung des W100 nicht der BRP-Linie sondern der Rolemaster-Linie. Against the Darkmaster ist eine überarbeitete Neuauflage von MERP. MERp war eine stark vereinfachte Version von Rolemaster. Und Rolemaster fing übrigens als inoffizielle Sammlung von Regelvarianten für AD&D an. Deshalb enthielten die Rolemaster-Regelbücher auch immer Regeln für die Verwendung ihrer Regeln mit AD&D.

Offline Outsider

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #3 am: 12.04.2025 | 13:46 »
@Gondalf

AtDM ist an sich regelleicht nur nicht so barrierefrei wie zum Beispiel Cthulhu. Anstatt W100 unter den Skill würfelt man hier W100+Fertigkeit und „muss“ dann auf einer Tabelle schauen welchen Erfolgsgrad man erreicht hat. Ist erst ungewohnt, aber man hat sehr schnell raus wo die Schwelle ist das man noch Erfolg hat.

Die Kämpfe sind langsamer als bei CoC aber auch besser austariert. Bei W100 verkommt vieles zu einem Einheitsbrei ohne Ecken und Kanten. WSchaden gegen statische TP und man kann mit einem TP noch genauso gut handeln wie mit vollen TP. Was den Kampf bei AtDM im ersten Moment ein wenig unhandlich zu machen scheint sind wider die Tabellen. Aber auch da, es ist eine reine Übungssache.

In der Grundausrichtung hat CoC als Charakter eher fertige Konzepte im Kopf. Im Spezialgebiet deines Chars wirst du mit sehr hohen Werten anfangen und nur selten eine Probe vermasseln (wenn man das will). AtDM hat Stufen die aber weniger krasse Auswirkungen haben als wie z.Bsp. Stufen bei den D&D Ablegern und Derivaten. Auch auf Stufe 1 kann man kompetent sein, ohne gleich ein Fachmann zu sein wie bei CoC und durch die Tabellen sind fast alle gleich sterblich, egal welche Stufe sie haben, da ähneln sich die Systeme wieder.

Als Fazit würde ich sagen AtDM braucht eine längere Eingewöhnungszeit ist aber nicht wesentlich regelschwerer als BRP auch wenn mehr Aspekte verregelt sind. In sofern kann ich klatschi nur zustimmen, AtDM kann crunchig geht aber leicht von der Hand.
« Letzte Änderung: 12.04.2025 | 13:48 von Outsider »
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Offline Gondalf

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #4 am: 12.04.2025 | 17:43 »
Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Ja, gleiche Würfel, machen kein gleiches System.
Das Ziel damit den Setting-Umstieg zu erleichtern erreiche ich damit wohl eher nicht, ist ja doch was völlig anderes als BRP.

Aber ich werde es mir wohl noch anschauen. :-)

Ich tendiere (für den konkreten Fall) auch hierzu, ist zwar doch englisch, aber nur 80 Seiten.

https://www.drivethrurpg.com/de/product/107498/barebones-fantasy-role-playing-game

Schönes Wochenende!
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Offline Gunthar

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #5 am: 16.04.2025 | 08:41 »
Barebone Fantasy ist auch nicht schlecht und recht simpel.
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Offline Gondalf

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #6 am: 16.04.2025 | 19:44 »
 Moin Gunthar,

danke Dir, dass hatte ich auch schon entdeckt. Im letzten Post verlinkt.  >;D
Das werde ich mir sicher noch angucken.  :d
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Offline Gunthar

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #7 am: Gestern um 20:53 »
Äh, ich wollte nur bestätigen, dass BB Fantasy recht gut ist. Habe es selber auch.
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Offline Gondalf

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Re: Wie anders ist Against the Darkmaster?
« Antwort #8 am: Gestern um 21:14 »
Hatte ich falsch verstanden, danke Dir.
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