Pen & Paper - Spielsysteme > Pathfinder/3.x/D20
Mönche und Rechtschaffenheit
Da-uin:
Mönche müssen ja bekanntlich rechtschaffen sein. Wir haben in unserer Gruppe nun einen bösen Mönch, der unter anderem einen wehrlosen Jugendlichen mitten auf einem freien Platz einer Stadt mit 2 Schlägen tötete. Er spielt definitiv die Gesinnung rechtschaffen böse, denn er erfeut sich an "Tod und Vernichtung" und führt diese daher auch gerne selbst herbei ,)
Ich habe mir nochmal alle Texte zum Thema Gesinnung durchgelesen, bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, inwiefern die rechtschaffene Komponente das Verhalten eines bösen Mönches festlegt. Rechtschaffen böse Charaktere sind laut PHB abgeneigt, das Gesetz zu brechen - haben aber keine Probleme damit, solche schmutzigen Aufgaben von Gefolgsleuten erledigen zu lassen - was ja quasi auch gegen das Gesetz ist. Es ist also quasi so, dass sie öffentlich und offiziell davor zurückschrecken, aber ansonsten nichts unversucht lassen um ihre Ziele zu erreichen...? Ich spüre da einen Widerspruch...
Wie soll man dann die oben beschriebene Szene deuten? Ein Mönch, der einen wehrlosen Jugendlichen tötet, weil dieser ihn aufgrund seiner Einstellung ("Tod und Vernichtung müssen über die Welt gebracht werden", "Wunden & Brüche sind wunderbar anzuschauen") kritisiert hat? Passt das noch zu der vorgeschriebenen Gesinnung?
Wo wären Grenzen? Gesetze und Ordnung sind für ihn absolut bedeutungslos. Oder sollte man die Gesinnung eh nur als groben Leitfaden ansehen? In diesem Falle hängt ja einiges davon ab (kann man weiter als Mönch aufsteigen?).
Ansonsten weiß ich nicht ob ich es mal gelesen oder gehört habe, aber kann man die Rechtschaffenheit für den Mönchen nur auf seinen eigenen Kodex beziehen? Rechtschaffen im Sinne von "ich halte mich an den Kodex des Klosters", andere Gesetze zählen nicht für mich?
Meister Analion:
Das kann man verschieden sehen. Für mich ist ein Händler, der Gesetze zwar nicht bricht aber sie ausnutzt um sich den Besitz anderer anzueignen RB, genause wie ein Megalomane, der jeden aus dem Weg räumt, der seinem Herschaftsanspruch im Weg steht.
Für mich ist ein Reschschaffender Charakter jemand, der eine Ordnung befürwortet und anstrebt. Ob das nun eine schon bestehende Ordnung ist, in die er sich einfügt, oder eine, die er selber erschaffen will, ist egal.
Das ist die selbe Frage wie beim Paadin. Muß er alle Gesetze achten oder nur die seiner Religion? Das letzte Wort hat dabei einzig der SL, da man GEsinnungen halt sehr unterschiedlich auslegen kann.
Nelly:
Wir haben auch ne böse D&D Runde, und auch einen bösen Mönch in der Gruppe.
Das ist wahnsinn... der ist verdammt gut mit seinen Techniken usw. aber wenn ich mir die Gesinnung anschaue... naja, dann finde ich das irgendwie nicht passend zu einem Mönch!
Denn bei einem Mönch tut sich in meinem Kopf immer ein ganz anderes Bild auf!
Was Rechtschaffen Böse betrifft so definiere ich das so, das sich der Char zwar an das Gesetz hält, es aber für sich so weit biegt und beugt wie es in seinem ermessen liegt.
Auch nutzt er es eben für seine Bedürfnisse und nutzt jegliche Gesetzeslücke.
Er ist auch nicht abgeneigt Chars. zu opfern, beziehungsweise für seine Zwecke auszunutzen... aber einfach offen jemanden umzubringen passt in meinen Augen nicht zu einem rechtschaffenen Character, der würde eher jemanden anheuern um sich selbst nicht die Hände zu beschmutzen!
Tele-Chinese:
Die Rechtschaffenheit eines Mönches spiegelt lediglich seine strenge Erziehung bzw. seine Disziplin wieder. Hätte er nicht diese strenge Art der Selbstdisziplin auf sich genommen, wäre sein Körper wohl kaum zur Waffe geworden. Vergleichbar ist das mit den strengen Regeln in einem Shaolin Kloster. Und was du draus machst, also ob böse oder gut ist da erstmal nebensächlich. Denn du kannst auch deinen Körper als Waffe für böse Zwecke einsetzen. Ich sehe da kein Problem. Wenn man sich - vorausgesetzt ich vertue mich nicht gerade - die Beschreibung des Mönchs durchliest, wird man das ähnlich vorfinden.
Da-uin:
@ Meister Analion
--- Zitat ---Das ist die selbe Frage wie beim Paadin. Muß er alle Gesetze achten oder nur die seiner Religion? Das letzte Wort hat dabei einzig der SL, da man GEsinnungen halt sehr unterschiedlich auslegen kann.
--- Ende Zitat ---
Ich würde sagen der Paladin unterscheidet sich doch ein wenig, weil er zusätzliche Verpflichtungen hat, seinen eigenen Kodex. Es ist oft einfacher festzustellen dass ein Paladin gegen diesen und seine Gesinnung verstoßen hat. Natürlich soll sich ein Paladin an die jeweiligen Gesetze des Landes halten, aber sein Kodex hätte doch Priorität: er würde niemals Unschuldige umbringen nur weil es ein Gesetz verlangt. Natürlich habe ich selbst auch Grauzonen erlebt, wo man sich wirklich Gedanken machen muss. Aber die Richtlinien sind für mich im Falle des Paladins klarer formuliert.
Ansonsten habe ich ebenfalls diese Meinung, nur bin ich mir nicht sicher ob unser Mönch eine Art von Ordnung anstrebt. Er hat ein konkretes Konzept, aber für mich sieht das eher nach Chaos aus. Im Endeffekt betrachtet er offene Wunden als Kunst und will diese möglichst oft begutachten, so dass er Kämpfe & Schlachten nicht nur sucht, sondern selbst herbeiführen möchte. Er ist seinen Freunden gegenüber loyal, solange diese ihn unterstützen, das ist so die einzig passende Komponente aus meiner Sicht.
@Nelly
--- Zitat ---Was Rechtschaffen Böse betrifft so definiere ich das so, das sich der Char zwar an das Gesetz hält, es aber für sich so weit biegt und beugt wie es in seinem ermessen liegt.
Auch nutzt er es eben für seine Bedürfnisse und nutzt jegliche Gesetzeslücke.
Er ist auch nicht abgeneigt Chars. zu opfern, beziehungsweise für seine Zwecke auszunutzen... aber einfach offen jemanden umzubringen passt in meinen Augen nicht zu einem rechtschaffenen Character, der würde eher jemanden anheuern um sich selbst nicht die Hände zu beschmutzen!
--- Ende Zitat ---
So ähnlich sehe ich das auch, nur mit der Ausnahme dass ein RB Charakter das Gesetz durchaus auch mal brechen wird. Im PHB steht, er ist abgeneigt es zu brechen, teilweise aufgrund seiner Natur, aber auch weil er die Ordnung braucht um sich vor seinen moralischen Gegnern zu schützen. Und da bin ich mir unsicher, ob dieses öffentliche Verhalten dazu passt. Es schien auch mehr emotionaler Art zu sein, da der Mönch es später damit begründete, dieser Bengel hätte ihn und seinen Orden schwer beleidigt. Der Junge war der Sohn eines Klerikers des Pelors, und fand die Äußerungen des Mönches abartig.
In diesem Fall hatte der Mönch keine Chance, sich auf moralischer Ebene zu behaupten - es entbrannte ein kleiner Streit zwischen dem eher neutralen Kleriker der Gruppe, der es nicht gutheißen konnte, wehrlose & unschuldige Menschen zu töten. Gerade das würde zu der Beschreibung im PHB nicht passen.
@Linus:
--- Zitat ---Die Rechtschaffenheit eines Mönches spiegelt lediglich seine strenge Erziehung bzw. seine Disziplin wieder. Hätte er nicht diese strenge Art der Selbstdisziplin auf sich genommen, wäre sein Körper wohl kaum zur Waffe geworden. Vergleichbar ist das mit den strengen Regeln in einem Shaolin Kloster.
--- Ende Zitat ---
Könnte so sein, aber ich denke es ist anders gemeint; im PHB ist zu finden, der Mönch müsse tief in seinem Inneren rechtschaffen sein (lawful at heart oder so ähnlich), damit er diese strike Disziplin überhaupt aufrecht erhalten kann. Ich denke also die eigene Rechtschaffenheit ermöglich überhaupt diese Disziplin, nicht andersrum.
Natürlich hast du recht, über Gut & Böse sagt die Rechtschaffenheit noch nichts aus, aber das ist ja auch nicht die Frage. Ist er böse? Definitiv, das ist auch erstmal ok so (auch wenn es teilweise problematisch ist weil die anderen Charaktere eher "gemäßigt" sind). Aber ist er auch rechtschaffen? Das ist der Knackpunkt. Ich denke die Disziplin alleine sollte kein Argument sein, sich bei den Möglichkeiten alle Türen offen zu lassen; so nach dem Motto: "Ich bin rechtschaffen weil ich eine innere Ordnung anstrebe, aber das hält mich nicht davon ab, wild mordend durch die Gegend zu laufen und meine Gelüste zu befriedigen" ;) Also ich sehe da schon ein Problem.
@Elor:
Ich finde das ist ein sehr schönes Beispiel für diese Gesinnung. :) Aber leider gibt es ja auch viele Grenzfälle, die ebenfalls noch zulässig sind; und dieser Fall ist wahrscheinlich so einer. Man kann jedoch wohl festhalten, dass dieser öffentliche und unnötige Mord wohl eher in die andere Richtung ausschlägt.
Danke schonmal für eure Meinungen! :)
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