Autor Thema: Der Schrei  (Gelesen 4710 mal)

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Malte

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Der Schrei
« am: 24.08.2004 | 00:37 »
"Der Schrei" von Edvard Munch wurde in Oslo geklaut - und das nicht zum ersten Mal.

Verkaufen lässt sich ein so bekanntes Bild nur schwer.
Und man muss es schon ziemlich arg wollen, wenn man einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Museum begeht.

Außerdem ist "Der Schrei" nicht gerade das ausdrucksloseste und langweiligste Bild der Kunstgeschichte.

Wenn da nicht jeder halbwegs wache Adept hellhörig wird... :o ??? >:D


dotcom

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Re: Der Schrei
« Antwort #1 am: 24.08.2004 | 00:46 »
So, wie ich es mitbekommen habe, wußten die Täter aber am anfang nicht so recht, was sie da mitnehmen sollten. Die waren recht desorientiert.
Und dann noch die Bilder aus den Ramen zu schneiden? Da dreht es einem Toreador doch echt den Magen um :-X
Die hätten bei der Aktion die Bilder zerstören können. Ich glaube nicht, das es Profis waren.

MfG

dotcom

Malte

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Re: Der Schrei
« Antwort #2 am: 24.08.2004 | 02:42 »
"Ich glaube nicht, das es Profis waren"

Zumindest keine Kunstraub-Profis... >:D

Offline Yerho

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Re: Der Schrei
« Antwort #3 am: 24.08.2004 | 09:15 »
Es ist bei Kunsträubern üblich, Bilder aus dem Rahmen zu schneiden, denn der Rahmen gehört sowieso nicht zum Bild, ist sperrig und enthält eventuell noch einen Peilsender. Die Frage ist natürlich, wie sie das Bild herausgeschnitten haben - normalerweise wird die originale Leinwand dabei nicht zerschnitten, da bereits das Museeum die Bilder nicht direkt in den Rahmen klemmt.

Und das sie ausgerechnet zwei Munch-Gemälde entwendet haben, spricht auch nicht gerade für Desorientierung. Laien hätten vermutlich eher die laut Radiomeldung ebenfalls ausgestellten Van-Goghs als lohnende Beute erkannt oder generell mehr mitgenommen. Zeit genug hatten sie schließlich. Und dann noch die recht gut abgestimmte Aktion - nein, ich denke, die wollten genau diese Bilder und haben sie auch bekommen.
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Offline Stahlengel

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Re: Der Schrei
« Antwort #4 am: 24.08.2004 | 09:44 »
Nach 'aus dem Rahmen geschnitten' sieht das aber nicht aus...


Malte

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Re: Der Schrei
« Antwort #5 am: 24.08.2004 | 12:17 »
Anyway, für welches krude Ritual könnte man den "Schrei" wohl brauchen...?

Gast

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Re: Der Schrei
« Antwort #6 am: 24.08.2004 | 12:40 »
angeblich geht das Museum dfdavon aus, dass sie den Schrei in den nächsten Wochen wieder angeboten bekommen

Gast

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Re: Der Schrei
« Antwort #7 am: 24.08.2004 | 16:05 »
Ja, sie haben das Bild am hellichten Tag da raus getragen, nein, sie haben es nicht vor Ort sondern später rausgeschnitten und ja, sie werden es wohl mit Erpressung versuchen, denn verkaufen können sie es nicht dafür ist es ironischerweise zu wertvoll, aber das hier ist doch keine OT-Diskussion über den Munch-Diebstahl, dann wäre der Thread in der Community, sondern die Frage wie man diesen Diebstahl in UA "interpretieren" könnte.

So spontan könnte natürlich irgendeine reliktbasierte Magieschule versuchen einen Major-Charge daraus zu gewinnen, was die einfachste, aber nicht die spannenste Erklärung wäre...
Wenn man sich fragt für welches Ritual man dieses Bild braucht kommt man fast unweigerlich zu dem Schluss, dass es für den jeweiligen Magier ein wohl sehr wichtiges, ich würde sagen lebenswichtiges Ritual handeln muss, sonst würde man das Risiko dieses Diebstahls wohl kaum eingehen.
Bei Betrachtung des Bildes würde ich sagen, dass jemand die Symbolik vielleicht verwenden will um seinerseits zu Schreien, vielleicht um Hilfe, wenn man der Dynamik des Bildes folgt wird der dortige Schrei immerhin fast über dass ganze Bild "getragen" nur werden gerade die Beiden Verfolger davon wohl nicht berührt.
Mit einer anderen Interpretationsmöglichkeit kann man natürlich auch versuchen einen Menschen zum Schweigen zu bringen oder seine Rufe zumindest ungehört verhallen zu lassen,  denn die Beiden einzigen Menschen außer dem "Schreihals" müssen nicht notwendigerweise Verfolger sein. Und sie bleiben trotzdem als einzige unberührt.
In diesem Fall müsste die Person natürlichh sehr mächtig sein, wenn man das Risiko des Munch-Diebstahls einzugehen bereit ist.

Es kann natürlich auch etwas sein, was das Bild selbst betrifft, ein kurzer Blick in eine Kurzbiografie Munchs ergab mir jetzt nichts was da passen können, irgendetwas was bereits von Munch selbst in dem Bild platziert wurde.

Letzten Endes kann es natürlich auch sein, dass "der Schrei" für die Diebe absolut uninteressant ist und man eigentlich die "Madonna" haben wollte. Wenn man aber gleichzeitig den Schrei mitgehen lässt sucht nach der kein Mensch ;-)...
« Letzte Änderung: 24.08.2004 | 16:18 von Marcel Gehlen »

Malte

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Re: Der Schrei
« Antwort #8 am: 24.08.2004 | 22:47 »
Edvard Munch "Der Schrei"

Fin de siècle: Zwischen Symbolismus und Expressionismus kann das Werk Edvard Munchs eingeordnet werden. "Der Schrei" von 1893 beschreibt ein aus der Erkenntnis der Einsamkeit des modernen Menschen geborenes Gefühl melancholischer Verzweiflung.
---
<=Von einer Kunst-Seite.

Wenn man diese Mini-Interpretation zugrunde legt, werden bei mir eher Phantasien um ein ziemlich mächtiges Artefakt wach, das bis unter den Rahmen (oh, den haben sie ja abgeschnitten ;) ) voll ist mit ziemlich negativen Energien.
Zur Unterstützung, einige andere Bild-Titel von Munch:
"Verzweiflung", "Angst", "Eifersucht", "Trennung", "Der Tod im Krankenzimmer" - klingt alles nicht so fröhlich...  >:D

Übrigens:
1.: Diese Version des Bildes wurde vor zehn Jahren schon mal gestohlen.
2.: Es gibt noch drei andere Versionen des "Schrei" von Munch, von denen zwei noch in Oslo öffentlich zu besichtigen sind.

Wenn da mal nicht demnächst noch zwei Raubüberfälle steigen und danach die drei Bilder bei'nem schrägen Typen im Keller landen - wo schon eins steht.
Und dann... boogie  O0
*hehe*

@Marcel: Die "Madonna"-Wendung ist natürlich auch nicht schlecht!  ;)

Offline Jestocost

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Re: Der Schrei
« Antwort #9 am: 27.08.2004 | 13:29 »
Der Schrei ist sicher eine falsche Fährte. Selbstverständlich geht es um die "Madonna"

Und warum? Weil Munch mit der Madonna "Die Nackte Göttin" aus seiner Vision gemalt hat - und das Bild das einzige Abbild (neben Caravaggios verschwundener "Himmelfahrt Maria Magdalenas") ist, das Sie noch darstellt. Und die Pornomanten in Prag (wo sie sich um den berüchtigten Gunter Lorenz versammelt haben) erwarten nun das Bild sehnsüchtig... Aber Alex Abel hat geschworen, das zu verhindern...
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wjassula

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Re: Der Schrei
« Antwort #10 am: 27.08.2004 | 22:23 »
Das Bild verkörpert symbolisch das Nicht-Hören-Wollen: Nicht die Figur im Vordergrund schreit ja, sondern sie hält sich die Ohren zu, um den Schrei der Welt um sie herum zu dämpfen. Zusammen mit Helnweins Selbstporträt

http://www.helnwein.de/werke/selbstportraits/bild_466.html

und der Mona Lisa hat man dann ein Tryptychon, dass Nichts hören - Nichts sehen - Nichts sagen ergibt.

Wenn man diese drei Bilder übereinander mit Nägeln, die aus den Knochen taubstummer und blinder Kinder gefertigt sind, auf die Leinwand von Edward Hoppers  "Nighthawks"

http://www.ibiblio.org/wm/paint/auth/hopper/street/hopper.nighthawks.jpg

nagelt, muss man nur noch eine Tonbandaufnahme von Richard Nixon, ein Video von George Bush' "Read my lips" - Statement  und eines von Bill Clinton (wahlweise "but I didn't inhale" oder "I never had sex with that woman") zusammen mit Graham Greenes "The Silent American" in Salzsäure auflösen, und mit der Säurelösung ein symbolisches Säureattentat auf die vier Bilder begehen. Die Form des entstandenen Säureflecks muss man dann mit Tippex auf sämtlichen Kopien der amerikanischen Verfassung in der Libraray of Congress genau über den Abschnitt mit der Meinungsfreiheit pinseln.

Dann kan kein Amerikaner die            mehr sehen, über die         schreiben oder sie filmen, ja nicht einmal mehr an die           denken.

Ich weiss, dass sich eine kleine radikale Minderheit in der Mak Attax dafür interessiert, ob man ähnliche Resultate auch mit elektronischen Kopien der Gemälde bzw. dann Frittierfett erzielen kann. Angeblich kriegt man dann eine vorübergehende Unischtbarkeit für selbst die abgefahrenste Magie hin. Hey, wenn die magische Renaissance in dieser Welt nicht zu verwirklichen ist, sorgen wir halt dafür, dass die Normalos und dabei nicht sehen können, Was sie nicht wissen, kann sie nicht anpissen. Wenn man aus den echten Gemälden mit Hilfe von heissem Frittierfett Papmaschee machen würde, könnten die Jungs im Lager das statt Mayo ausgeben, und so langsam ganz Amerika blind für uns machen...Muss ich gleich mal vorschlagen. Aber jetzt muss ich zur Spätschicht bei den Goldenen Bögen.