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WOD Allgemein - Verleitet das System zum Minimaxing?
Alrik:
Ich kam bisher nie wirklich in Versuchung. In der WoD stehen bei mir irgendwie in besonderer Weise die Charkonzepte im Vordergrund, die Werte etc. werden dann halt angepasst. Ich achte aber schon darauf, dass ich keinen "Versager" spiele. Die Chars sind letztlich meist sehr ausgeglichen. Das Hauptaugenmerk lag bisher komischerweise fast immer auf gesellschaftlichen Attributen.
Gast:
"Gutes Rollenspiel" u.ä. mal außen vor:
Die Antwort ist ja!
Durch das Verhältnis der Punktekosten und relativ knickerigen EP Zahl wird das Minmaxen schon gefördert. Kaum ein WoD Charakter, den ich gesehen oder gespielt habe, hatte am Anfang so viele Punkte, um das beabsichtigte Konzept umzusetzen, und das bezieht sich nicht unbedingt nur auf Kämpfertypen. IMHO kommte es ganz von selbst, dass der Spieler schon überlegt, wie er denn in absehbarer Zeit dorthin kommt, wo er gern mit seinem Charakter sein möchte.
Rechenbeispiel:
Angestrebte Attribute von 5/4/3 - Primärkategorie, 7 Punkte zum Verteilen auf die Grundwerte von 1.
1. Variante - realistische Veranlagung 4/3/3 - EP zum Ziel 36
2. Variante - Minmaxing 5/4/1 - EP zum Ziel 20
Die erste Variante kostet satte 80% mehr als die zweite - 16EP zum Fenster raus, für nix, wenn man es netto betrachtet!
Catweazle:
Ich finde auch, dass es zum MinMaxen verführt. Aber ich möchte es anders begründen:
Werwolf, Mage, Vampire usw. sind Spiele, in denen man keine Menschen spielt sondern Übermenschen. Selbst ohne allen Schnickschnack und Minmaxen hat man einen "Larger-than-Life"-Charakter. D.h. dass das Thema schon einen gewissen Trend vorgibt. Wer möchte einen Karottensaft trinkenden Luschen-Vampir spielen? Wer möchte einen Zauberer spielen, dessen einzige Magie darin besteht, einen Hasen aus einem Zylinder zu zaubern? Nein - wer sowas spielt MÖCHTE auch Larger than Life haben. Nur verständlich, dass man dann ins träumen kommt, wenn das Punktesystem einem die Möglichkeit bietet das ganze noch auszubauen. So oder so, wird der Charakter größer gemacht. Mächtiger. Stärker! Wer seinen Charakter stärker hervorhebt wird sich wohl kaum einen Nachteil kaufen, der seinen Helden blöd dastehen lässt. Ich möchte den Mage sehen, der als Nachteil "Bettnässer" stehen hat, oder den den Vampir, der als Nachteil "sieht aus wie Küblböck" hat. Stattdessen werden dunkle Geheimnisse, oder gefählrliche Feinde gekauft. Minmaxing? Irgendwie schon.
Die WoD ist eine stylische Welt, in der mächtige Kreaturen die Kräfte messen. Stilvoll. Mystisch. Finster! Ich finde, dass das ein guter Grund zum Minmaxen ist, und dass das in dieser Welt kein Nachteil ist, sondern bewusstes Stilmittel.
Selganor [n/a]:
Schoen das nWoD das inzwischen so "geloest" hat dass Nachteile keine Freebies mehr bringen sondern ExtraXP wenn sie akut werden und man erstmal einen MENSCHEN baut ehe man einen Vampir oder anderen Uebernatuerlichen "dazupackt"
Mal ehrlich... Kaum jemand der einen fertigen Vampir baut ohne beim Werkeln mit dem Clan anfaengt... (Zumindest meine Erfahrungen)
Gast:
Wenn einen das minmaxen stört und die eigenen Charakterideen nicht umsetzen läßt kann man auch recht einfach- in Absprache mit deer Runde- die Anzahl der Freebies erhöhen. So haben wior das seiner Zeit gelöst. Wenn man nicht gerade einen Lupus spielt braucht man für eine plausiblen Charakter halt einige Fertigkeiten einfach so (Fahren 1, Computer1, Naturwissenschaften und akademisches Wissen 1für den normalen Abiturienten, dazu vielleicht noch Sportlichkeit und Ausdruck- komplett unabhängig vom Charakterkonzept)
Mir fehlen die Punkte eigentlich fast immer- und dann hat man die Wahl, entweder einen Charakter zu spielen, der nicht viel kann, extrem spezialisiert ist, kaum Hintergrundeigenschaften hat oder mit vielen Nachteilen behängt ist.
Und von nWoD habe ich zu wenig Ahnung, um das wirklich bewerten zu können. Aber Menschen plus Template haben wir immer so gehalten. Das Fehlen der freebies ist imho aber eher eine Verschlimmbesserung.
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