Pen & Paper - Spielsysteme > GURPS
Was spricht eigentlich gegen Gurps?
wjassula:
Für mich persönlich? Ich mag das Einkaufs-System nicht. Warum ist da alles vorformuliert, und endlos gegeneinander aufgewogen? Ich denk mir lieber selber ein paar Eigenschaften aus und schreib mir die auf einen Zettel. Balance interessiert mich nicht so. Grund Nummer 1.
Und das setzt sich eigentlich fort. Für alles gibt es Regeln, auch da, wo ich gar keine brauche. Ist jedenfalls so mein Gefühl.
Gurps ist bestimmt nicht besser oder schlechter, als andere Systeme. Wenn ich mich über Jahre dran gewöhnt hätte, würde ich nicht umsteigen, aber jetzt damit anfangen? Nö.
Roland:
--- Zitat von: Satyr am 30.09.2004 | 09:29 ---In meinen Augen kann man locker vier von fünf Systemen durch Gurps ersetzen ...
--- Ende Zitat ---
Kann man.
Ich ersetze aber ein System (wenns denn sein muss) lieber durch ein besseres System als GURPS. Warum den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
[Edit]
Ums mal konkreter zu sagen - GURPS ist mir für ein Universalsystem zu aufwendig, genau wie Hero. Im Normalfall würde ich das gegebene System eines Spiels beibehalten, wenn es nicht gar zu schlecht ist (RIFTS und Shadowrun fallen mit als negative Beispiele ein). Als Ersatzsystem könnte man durchaus GURPS oder Hero verwenden.
Allerdings ist mit einer Konvertierung meist der Verlust spezifischer Eigenheiten des Systems verbunden und zusätzlich sehr viel Arbeit. In deinen Einträgen im Flex Test hast Du dich bei den Charakteren Wilhelm II und Andromeda ausdrücklich über den Aufwand beklagt.
Ein einfacheres System als GURPS und Hero macht erstens generell weniger Arbeit und man kann durch Interpretation vor und während des Spiels die spezifischen Eigenheiten des Ursprungssystems beibeihalten ohne erst Zusatzregeln erfinden zu müssen.
[Edit 2]
Zu der Frage was an anderen Systemen besser ist - sie sind oft auf "ihr" Spiel zugeschniiten und werden mitgeliefert. Fast alle Systeme haben Schwächen, aber das ist bei GURPS nicht anders. Im Moment spiele ich Legend of the 5 Rings, Earthdawn, F.U.D.G.E. Age of Napoleon, Exalted und DSA4. Eher schlecht finde ich, von diesen Systemen, die Earthdawn und DSA4 Regeln, aber die Regeln sind immerhin in ihre Welt integriert und vielen Mitspielern gut bekannt. Beide Vorteile hat GURPS nicht.
Catweazle:
Ich habe das schon das eine oder andere Mal geschrieben...
Prinzipiell habe ich nichts gegen GURPS. Im Gegenteil, das Konzept "ein System für alle Fälle" zu haben gefällt mir ausgesprochen gut. Auch die deutsche Aufmachung im Hardcover war sehr gelungen und ich habe mich tierisch gefreut, als ich mir das Buch gekauft habe.
Dann kam die Enttäuschung.
1. Das System ist inkosequent. Tatsächlich gibt es nicht eine Regel für alles sondern viele Regeln und Ausnahmen, die man sich merken müsste. So zumindest war mein Eindruck. Das betrifft die Charaktererschaffung, aber auch die Ausübung von Magie, Psi, usw. Andere Systeme sind da konsequenter (Fading Suns benutzt die gleichen Regeln - ohne Ausnahme - für Skills, Psi, Theurgie und Kampf)
2. Die Einsteigerfreundlichkeit lässt zu wünschen übrig. Für mich muss ein unbedarfter Spieler seinen Char selbstständig erstellen können, OHNE jahrelange Erfahrung in RPGs gehabt zu haben. Das ist hier einfach nicht der Fall. Das Gegenbeispiel wäre Talislanta oder (um auch ein universelles System zu nennen) Dreampark. Hier bekommt auch jemand der zum ersten mal Rollenspiel spielt ganz alleine einen Char hin. Nach nur Zwei Minuten Einweisung!! Allerdings auch nicht so detailliert.
3. Die Glockenkurve beim Würfeln führt u.a. in Kämpfen m.U. zu absurden Situationen (Attackiert, Pariert hundert mal usw.).
4. Nach den Grundregeln (ohne etwas zu ändern) stößt man schon bei der Charaktererschaffung schnell an das Maximum einer Fertigkeit. Es gibt nach der 18 keine Möglichkeit mehr sich zu steigern (oder habe ich da was falsch verstanden). Und Werte über 13 geben ohnehin nur verminderte Vorteile. Ich finde das spielerisch frustrierend.
5. Ich mag keine Systeme, bei denen Werte Grenzen haben. Es muss doch möglich sein 150 Stärke zu haben, wenn man z.B. als Spielleiter einen Drachen einbaut. Die Grundregeln geben das jedoch nicht her.
So - das ist mal alles, das mir auf die schnelle einfällt. Das System ist nicht mein Geschmack. Am schwersten wiegen für mich die Argumente 1 und 2. Es kann sein, dass andere das auch ganz anders empfinden oder dass Argumente, die für mich ein Minus sind, für andere ein Bonus darstellen.
Rraurgrimm:
Ich wuerde sagen, dass Vielen GURPS als zu komplex und zu stark gen "Realismus" tendierend vorkommt - zudem kommen einige mit der Glockenkurve der 3d6 nicht so ganz klar sondern haben lieber ein lineareres System um bei Modifikatoren eine bessere Uebersicht zu haben.
Meine Meinung: GURPS eignet sich sicherlich nicht fuer alles - beispielhaft habe ich bei Castle Falkenstein und Starwars lieber deren Regelwerke genutzt und wuerde generell bei 'cineastischeren' Systemen diese dann auch vorziehen da ich mit den GURPS-Regeln dazu nicht unbedingt so zufrieden bin. Andererseits haben wir GURPS durchaus auch einfach halten koennen und von sehr komplexen Settings mit entsprechend umfangreichen Characteren und einer ebenso grossen Anzahl von Regeln (allein die Fahrzeuge...) bis zu sehr einfachen Fantasy-Settings mit wenig Regeln ausserhalb des Grundregelwerkes fast alles spielen koennen. Und gerade dieses "Baukasten-System" - nur die Regeln dazunehmen zu muessen, die man gerade braucht - und vor allem die Moeglichkeit, auch Settinguebergreifend agieren zu koennen und dennoch vergleichbare Werte zwischen dem Fantasy-Krieger und dem HighTech-Soeldner zu haben kann es durchaus auch interessant machen.
So haben wir dank eines recht kreativen Spielleiters schon sehr interessante Spielwelten kennenlernen duerfen die eben Elemente aus verschiedensten Settings miteinander vereinten.
In jedem Falle eines meiner favorisierten Systeme doch letztlich nichts, was ich "just for fun" nehmen wuerde.
P.S.: @Dailor - wir haben etwas ueber zehn Jahre lang GURPS als Spielsystem genutzt und zum einen hat die Glockenkurve fuer uns nicht die extrem befuerchtete Auswirkung gehabt, zum anderen geht es durchaus auch jenseits der "18" weiter - immerhin gibt es genau dafuer Modifikatoren und die Differenz zwischen dem erzielten Wurf und dem Skill ist ja gerade von Interesse.
zu 1.) dieser Eindruck wird wohl primaer dadurch erweckt, dass es ein ausbaubares System ist. Wenn man sich als Spielleiter und -gruppe vorher auf die genutzten Systembauteile einigt (Grundregelwerk, Compendium I und eine abgewandelte Form von Mage in unserem Falle) dann gibt es auch nicht mehr die Ausnahmen und sich staendig wandelnde Regeln. Genau diese Vielseitigkeit macht fuer mich bereits den Reiz des Systemes aus.
zu 2.) wir haben GURPS auch schon mit vorgefertigten Characteren auf Conventions ausprobiert - und sind mit absoluten Rollenspielanfaengern auf ebensolche Probleme gestossen wie mit den StarWars-D6-Regeln oder mit DSA. Als jedoch das Konzept verstanden war - fuer Skills und Attributsprobem mit 3d6 drunter wuerfeln und Attribut + Skillpunkte ergibt einen Skillwert - war es an sich relativ einfach. Eine eigene Charactererschaffung war danach ebenso rasch moeglich.
zu 3.) das halte ich nach eigenen langjaehrigen Erfahrungen fuer gelinde gesagt uebertrieben: es ist mir in all den Jahren nicht extremer aufgefallen als andere Spielsysteme, eher im Gegenteil - die Kaempfe gingen relativ fliessend vonstatten.
zu 4.) siehe oben: je hoeher die Differenz zwischen erzieltem Wurf und vorhandenem Skill (abzueglich/zuzueglich der Modifikatoren) desto gut ;-)
zu 5.) nein, deshalb ist es ja auch ein ausbaubares System. Jedoch wird versucht, eine gewisse Balance innerhalb des Systemes zu erhalten und somit Charactere untereinander vergleichbar zu machen. Ein Drache waere also dementsprechend "tough" und teuer.
Zu'Me:
hm.. ums ganz ehrlich zu sagen :
- ich kenns nicht
- der name ist nicht unbedingt etwas, daß mich persönlich anspricht oder auch nur erklärt, was es ist, wo es ist und wie es geht.
- ich hab noch nie ein Bild, eine Seite, ein.. ühm.. Buch, irgendwas über Gurps gesehen ohne aktiv danach zu suchen
wenn ich nichts davon weiss, kanns mich gar nicht interessieren, oder ? ;D
lg,
Suse
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