Autor Thema: Problem: Individualistengruppe  (Gelesen 7245 mal)

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Problem: Individualistengruppe
« am: 9.11.2004 | 17:16 »
Moin Leute :P

Ich habe das Problem, dass meine derzeitige Spielrunde ein chaotischer Hauffen ist. Die Leute machen dauernd Einzelaktionen, trennen sich, streiten, und tun so ziemlich alles um Spannungen in die Gruppe zu bringen. Ich hatte mich darum bemüht den Helden Handlungsfreiheiten zu geben, da der Spieler der vor mir meisterte immer sehr lineare Storys und Dungeons anbot. Gibt man den Spielern jedoch Freiheiten, dann verhalten sie sich stur und chaotisch. Klärende OOC Gespräche fürten dazu, dass die Leute ihren Charakter genau so ausspielen wollen. In der Gruppe herrscht ein ständiger Machtkampf, keiner ist bereit sich für das Wohl der Gruppe auch nur kurzzeitig unterzuordnen. Deshalb sehe ich mich jetzt gezwungen eine dominante NSC-Führungspersönlichkeit von aussen einzuschleussen, was haltet ihr davon? Die Alternative wäre zuzusehen wie das Chaos in der Gruppe irgendwann den letzten Funken Zusammenhalt zerstört.

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Offline Jestocost

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #1 am: 9.11.2004 | 17:45 »
Es ist ganz einfach: Du bist Spielleiter. Und dir soll es auch Spaß machen. Sag das deinen Spielern. Wenn es dir keinen Spaß macht, dann wirst du auch nicht leiten. Basta.

Der Weg: Setz dich einen Abend mit deinen Spielern hin und entwickelt zusammen Möglichkeiten, wie aus den Charakteren eine Gruppe wird - lass deine Spieler gemeinsame Erlebnisse ausdenken, warum das so und so war - und lass diese vorgeschlagenen Ereignisse dann an einem Spielabend durchspielen:

Der Aufstieg zur Burg ist anstrengend. Das erinnert euch daran, als ihr vor vielen Jahren zusammen so etwas durchgemacht - und an den roten Drachen, der euch auf den Versen war....

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #2 am: 9.11.2004 | 21:25 »
@jestocost:

Die Situation ist ein bischen diffiziler, deine Lösung wäre eine gute Alternative wenn die Charaktere sich noch nicht lange oder noch gar nicht kennen würden. Wir haben jedoch wohl schon einige Abende gespielt und die Truppe hat einige Abenteuer zusammen erlebt, die sie eigentlich zusammenschweissen müsste, trotzdem nehmen die Streitereien kein Ende. Ich werde jetzt von aussen einen NSC in die Gruppe einschleussen und als Sprachrohr benutzen um diverse Konflikte aktiv zu moderieren. Dadurch nehme ich den Streitereien auf Charakter-Ebene die Rechtfertigung. Wenn sich am Ende der Kampagne der NSC von der Gruppe trennt, sollte er ihnen die Grundlagen der Konfliktvermeidung und -bewältigung hoffentlich beigebracht haben.

Offline Zu'Me

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #3 am: 9.11.2004 | 21:33 »
na, dann halt uns mal bitte auf dem laufenden, ob das klappt.
Einen besseren Vorschlag habe ich aber leider auch nicht, wenn ein OOC gespräch noch keine Besserung gebracht hat.
Die Kommunikationstrainerin in mir fragt nur gerade : okay, du hast das Problem erkannt - keiner deiner Spieler will sich einem anderen unterordnen. Warum meinst DU, ist das so ?

lg,
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Offline Monkey McPants

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #4 am: 9.11.2004 | 21:34 »
1. Credo des funktionablen Rollenspielertums:

"Outgame-Probleme müssen auch Outgame gelöst werden."

Es wird nicht sonderlich viel bringen, wenn Streiterein innerhalb der Spielergruppe auf der Charaktereben behandelt werden, dann das behandelt, wenn überhaupt, nur das Symptom, nicht die Ursache.

JEsocost hat hier schon Recht wenn er sagt, das eine Outgame-Aussprache die einzige Wirkliche Lösung (tm) ist. Und wenn das nichts bringt gibt es noch ein zweites Credo:

"Uberhaupt kein Rollenspiel ist immer noch besser als schlechtes Rollenspiel."

Und drittens:

"Keine Runde ist nersetzlich, es gibt immer noch andere da draußen."

Sprich, wenns nicht funzt, dann geh. Ist besser, glaub mir...

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Offline Raphael

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #5 am: 9.11.2004 | 21:39 »
Wäre es nicht auch eine Lösung, den moderierenden Part jeweils von wechselnden Charakteren übernehmen zu lassen? Moderator I ist ein weiser Druide, Moderator II ein Berater des Prinzen, etc. dann hätten die Spieler eventuell weniger das Gefühl, gegängelt zu werden.

Eine andere Möglichkeit ist, dass du die SC in Situationen bringt, in denen ihnen das passiert, was dir passiert wenn sie untereinander "Krieg führen". Beispiel: Sie gelangen an einen Hof, und wollen vom Grafen irgendwas, z.B. einen Zaubertrank, oder einen Giftheilungsspruch des Hofklerikers, was auch immer. Nun geraten sie in die Maschinerie, die schon dabei anfängt, dass sie der Pförtner nicht reinlassen will, wenn sie ihn nicht bestechen, dieser Pförtner sie aushorcht, dem Berater davon berichtet, der Graf das berichtete ins Übelste verdreht, schliesslich die SC einer Prüfung (Bogenschiessen gegen den besten Ritter) unterzieht, welche vom Knappen des Ritters sabotiert wird, worauf dieser bei Beschuldigung den Ritter erpresst, dass er es mit den SC aufnimmt und am Schluss der Kleriker trotz Zusage den Spieler nicht heilen will, weil das Böse an dem Hof hier regiere.

War jetzt etwas lang, aber verstehst du was ich meine? Den SC zeigen, wie schrecklich unproduktiv Hick-Hack sein kann im Angesicht einer Gefahr, oder Not.

Aber ganz allgemein: Deine Schilderung macht auf mich den Eindruck von Rechtschaffen Bösen bis Chaotisch Bösen SCs. Und die Gesinnung ist m.M.n. ein Instrument dafür, Charaktere in die selbe Richtung laufen zu lassen, damit eine Truppe auch zusammen bleibt. Wenn sie auf Intrigen stehen, können sie ja mal Vampire versuchen! ::)

Was Jestocost gesagt hat, kann ich nur voll unterstützen: Auch der SL hat ein Recht auf Spass am Spiel!
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Miriamele

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #6 am: 9.11.2004 | 22:44 »
Ich war auch mal als Gastspielerin in einer D&D-Gruppe, in der alle Spieler sich in einem ständigen Konkurrenzkampf befanden, jeder Charakter jedem Misstraute, sie sich gegenseitig beklauten und in den Rücken fielen, usw. Denen hat das tatsächlich Spaß gemacht. Mir nicht, ich beließ es dann bei meinem kurzen Gastspiel.

Etwa ein halbes Jahr später fragten sie mich, ob ich nicht mal eine Runde Werewolf für sie leiten wollte. Ich lehnte dankend ab und erklärte ihnen, dass wir wohl unterschiedliche Vorstellungen von "gutem Rollenspiel" hätten. Ich erklärte ihnen, dass ich es vorziehe, eine Gruppe von vornherein so abzustimmen, dass die Charaktere funktionieren, dass Rivalitäten nicht Überhand nehmen, dass die Gruppe gemeinsam durch dick und dünn geht. Dass ich Wert darauf lege, dass Spieler nicht ständig versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen, sondern jeder auch mal zurücksteckt, damit der andere seinen großen Auftritt bekommt.

Sie waren erst skeptisch, aber willigten ein, zu meinen Bedingungen zu spielen, weil sie das System gerne mal ausprobieren wollten. Ich setzte mich also mit ihnen zusammen und entwickelte mit allen zusammen die Charakterkonzepte und deren Beziehungen untereinander. Ich gab ihnen von Anfang an eine starke Verbindung und einen gemeinsamen Feind. Wenn sie sich aufteilten, schickte ich niemanden vor die Tür (wie es bei denen sonst üblich gewesen war), sondern ließ die anderen zuhören und forderte sie auf, Anregungen zu geben, wenn ihnen etwas einfiel. Wenn sie etwas destruktives tun wollten, erinnerte ich sie sofort an unsere Abmachung.

Es funktionierte erstaunlich gut, und die Runde wurde zu einer meiner regelmäßigen Runden. Die Spieler spielen jetzt auch so, wenn ich nicht dabei bin.

Was will ich damit sagen, außer dass ich zu geil für diese Welt bin? ;D Nun, das beste wären neue Charaktere, und dann mit der klaren Ansage, dass sich alle schon kennen und vertrauen. Und dann eine stringente Kampagne mit einer gemeinsamen Motivation und einem gemeinsamen Feind. Wenn die alten Charaktere schon verkorkst sind und alle sich zur Rechtfertigung ihrer destruktiven Spielweise auf "Charakterspiel" berufen, nimmt man ihnen am besten diese Ausrede, indem man ihnen die Charaktere wegnimmt.

Wenn das partout nicht geht, ist die Idee mit dem NSC-Moderator auch ein guter Ansatz. Ich bezweifle allerdings, dass das ausreichen wird. Auf jeden Fall muss du klar ansprechen, was dich stört.

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #7 am: 9.11.2004 | 23:43 »
@ Zu'Me:

Weshalb will sich keiner dem anderen unterordnen?

Einer der Spieler wurde durch ein "Onlinerollenspiel" (... hat natürlich mit Rollenspiel genausowenig zu tun wie diablo ...) namens "Tibia" nachhaltig versaut. Er ist Hardcore-Powergamer und setzt seine Interessen teilweise radikal durch solange er die Macht auf seiner Seite glaubt. Zwei der Charaktere die ich in den Runden mit ihm spielte hat er bereits mit Waffen tätlich angegriffen, auch in teilweise extrem brenzligen Situationen. Um ein Haar wärs ein Playerkill geworden wenn der Spielmeister nicht dazwischengefunkt hätte.

Die anderen Spieler sind mittlerweile auch von der chronischen Sucht nach Alleingängen infiziert, den ganzen Abend rotiert das Para-Paper.

Wie du dir denken kannst ist es mühselig herauszufinden wann und wo das Chaos anfing. Aber ich denke der Söldner ist ein Teil des Kernproblems. Andererseits wird der Zwerg auch zu klischeehaft ausgespielt. Der Teufel sitzt im Detail.

@monkey:

Ich denke es ist nicht nur ein Outplay-Problem. Reine Outplay-Behandlung hat bisher nicht gefruchtet, deshalb versuch ichs jetzt zur Abwechslung mal Inplay.

Danke für deine Ratschläge, aber sie sind mir ein wenig zu pauschal und wenig konstruktiv. Eher als die Gruppe aufgeben möchte ich die Gruppe gerne verbessern, das kommt auch den Mitspielern zugute.

@douglas:

Danke für die Anregungen. Mein Ansatz des eingeschleussten NPC ist das positive Gegenstück dazu. Während du ihnen die Nachteile von Hick-Hack illustrieren würdest, plane ich die Vorteile von geordneten Kommunikationsstrukturen darzustellen.

Vampire können sie gerne mal versuchen, aber ohne mich, das Setting gefällt mir nicht.

@miriamele:

Ich werde erstmal die Ingame-Methode versuchen. Wenn das nicht fruchtet kann ich mir immernoch ne neue Runde suchen. Plane momentan ohnehin mein eigenes System zu entwickeln, ein paar Ideen hab ich schon auf FERA gepostet. Ich brauche nur noch ein paar Versuchskaninchen.

Offline Monkey McPants

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #8 am: 10.11.2004 | 08:03 »
@monkey:

Ich denke es ist nicht nur ein Outplay-Problem. Reine Outplay-Behandlung hat bisher nicht gefruchtet, deshalb versuch ichs jetzt zur Abwechslung mal Inplay.

Danke für deine Ratschläge, aber sie sind mir ein wenig zu pauschal und wenig konstruktiv. Eher als die Gruppe aufgeben möchte ich die Gruppe gerne verbessern, das kommt auch den Mitspielern zugute.

*shrug" Wenn du meinst.

Sie sind halt so pauschal, weil ich deine Spieler nicht kenne und du auch sonst nicht wirklich viel Informationen geliefert hast. Für mich klingt deine Gruppe halt wie eine, die entweder unterschiedliche Erwartungen hat was das Rollenspiel angeht oder die der Meinung sind, ihre Charaktere so ausspielen zu müssen. Im letzteren Fall sollte ein Gespräch und eine Bitte "Hey Leute, wir wollen hier eigentlich eine Abenteurergruppe spielen, also wäre es etwas hilfreich, wenn ihr die Charaktere etwas friedlicher und kooperativer spielt. Si emüssen sich ja nicht mögen, aber umbringen sollen sie sich halt nicht." eigentlich Abhilfe schaffen, wenn das Problem tatsächlich nur auf der Charakterebene liegt.

Außerdem: Die Probleme die du schilderst sind nichts neues, sondern Dinge die immer wieder in den verschiedenen Foren auftauchen, und es haben sich halt da gewisse Muster gezeigt, was Ursachen und Lösungen angeht. Aber ich wünsche dir Glück, hoffentlich funktionierts.

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Wolf Sturmklinge

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #9 am: 10.11.2004 | 08:22 »
Moin Leute :P

Ich habe das Problem, dass meine derzeitige Spielrunde ein chaotischer Hauffen ist. Die Leute machen dauernd Einzelaktionen, trennen sich, streiten, und tun so ziemlich alles um Spannungen in die Gruppe zu bringen. Ich hatte mich darum bemüht den Helden Handlungsfreiheiten zu geben, da der Spieler der vor mir meisterte immer sehr lineare Storys und Dungeons anbot. Gibt man den Spielern jedoch Freiheiten, dann verhalten sie sich stur und chaotisch. Klärende OOC Gespräche fürten dazu, dass die Leute ihren Charakter genau so ausspielen wollen. In der Gruppe herrscht ein ständiger Machtkampf, keiner ist bereit sich für das Wohl der Gruppe auch nur kurzzeitig unterzuordnen. Deshalb sehe ich mich jetzt gezwungen eine dominante NSC-Führungspersönlichkeit von aussen einzuschleussen, was haltet ihr davon? Die Alternative wäre zuzusehen wie das Chaos in der Gruppe irgendwann den letzten Funken Zusammenhalt zerstört.

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Ich habe es ähnlich wie Miriamele gemacht, wobei in meiner Situation kamen die Spieler auf mich zu und fragten mich (nach einigen  Runden mit negativem Ausgang für die Gruppe) wie ich es denn machen würde.

Wenn es Dir keinen Spaß macht, solltest Du hart durchgreifen. Sind es wirklich alle die Stunk machen, oder nur eine/r? Wenn sie Deine Art zu spielen nicht respektieren, dann lass es.

Wie Monkey in the pants schon sagte: "Uberhaupt kein Rollenspiel ist immer noch besser als schlechtes Rollenspiel."

Offline Gwynnedd

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #10 am: 10.11.2004 | 08:43 »
Prinzipiell ist das Problem einfach zu lösen. Gib ihnen einen Feind, gegen den sie nur gemeinsam bestehen können und zwar alle (!) gemeinsam. Implantiere ihnen irgendetwas, das sie zu den einzigen macht, die das Problem lösen können, wobei das "Implantat" nicht entfernt werden kann, und selbst der Tod den Charakter nicht aus seiner Aufgabe entlässt, er wird dann halt zum Untoten... Wenn sie das dann nicht lernen, bring sie EINZELN und grausam um, so dass die andern es mitbekommen, aber nicht helfen können!
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Glaub mir, ich hab das getestet und der Powergamer in meiner Runde ist zwar immer noch ein Munchkin, aber er arbeitet mit den anderen zusammen
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #11 am: 10.11.2004 | 09:16 »
@Gwynned: Ich sag mal aus Erfahrung - solche Hau-Ruck-Methoden gehen schief.

Probleme beim Rollenspiel können NUR outgame gelöst werden, selbst wenn Probleme beim Spiel sind. Ich denke neue Charaktere wären der beste Weg.

miriamele hat das ja gut beschrieben. Ggf. mach sie Mitglieder einer hierarchischen Organisation, die sie dazu zwingt zusammen zu arbeiten. - Sonst Kriegsgericht oder Pferdeköpfe.

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #12 am: 10.11.2004 | 10:05 »
Japp, sehe es auch so, dass hier wohl nur ein Reset hilft. Lasse sie neue Charaktere bauen, die von vornherein eine enge Beziehung zueinander haben: Clansbrüder, Mitglieder der gleichen Einheit, Verwandte etc.

Offline Zu'Me

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #13 am: 10.11.2004 | 12:26 »
tja. Jetzt sagst Du, es ist vorrangig ein "verdorbener" Spieler.
Hast Du schon mal mit ihm privat gesprochen ? Einzeln, so daß er sich nicht vor den anderen als megacool darstellen muss ?
Daß andere sich ähnlich verhalten wie der "Leiter" einer Gruppe, ist klar. Das wird sich ändern, wenn sich das Vorbild ändert.
Und wenn das Handeln der Spieler noch nicht mal negative Konsequenzen hat - du hast ja selbst gesagt daß du den Tod von Partymitgliedern verhindert hast - wie sollen sie dann lernen, daß ihr Verhalten nicht "gut" ist  ?

lg,
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #14 am: 10.11.2004 | 12:44 »
Ich hab jetzt nur den Eingangspost gelesen, falls das also schon gesagt wurde sorry.

Das einzige was m.E. bei solchen Spielern hilft, ist das konsequente durchsetzen von Konsequenzen(?? ich kann Sätze bilden was  ;D )
Wenn die SC ssich in einen Machtkampf verbeissen lass sie alle möglichen Konsequenzen spüren. Wenn sie sich z.B. in einer Situation, wo sie leise sein müssen beginnen sich zu streiten, werden sie auffallen, und von den Massenhaften Wachen in Grund und Boden gestampft.
Alle versuche soetwas zu regeln indem du deine Abenteuer an deren Spielweise anpasst werden dich dazu verdammen, bis in alle Ewigkeit deine Abenteuer darauf auszulegen.
Soetwas erlebe ich oft, wenn bei mir Spieler in die Gruppe kommen, die zuvor nur bei, ich sage mal zocker-gruppen, gespielt haben. Deren Charaktere Tendieren dazu, in der Gruppe eine Machtstellung einehmen zu wollen, und vor allem verlagern sie diese vorpupertären sticheleien ihren Freunden gegenüber auf ihre Chars im Rollenspiel.
Ich gebe diesen Spielern dann immer eine einzelne Chance indem ich ihnen Klar und deutlich sage. Was ihr da macht ist nicht der Sinn meines Rollenspiels, wenn du so weiterspielen willst, dann bitte nicht bei mir.
Wenn er dann weitermacht werden direkte Konsequenzen fällig.
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Offline Bad Horse

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #15 am: 10.11.2004 | 13:32 »
Ich kann TG nur zustimmen. Es bringt nicht viel, Druck durch NSCs zu machen - was machst du, wenn einer der Chars ihn umbringen will?

Laß sie laufen. Greif nicht ein, wenn sie sich gegenseitig umbringen wollen. Früher oder später werden sie auch merken, das irgendwas schief läuft. Und dann kannst du mit ihnen reden. Solange sie nicht mal einsehen, daß es so nicht laufen kann, bringen irgendwelche Lösungsansätze leider nicht sonderlich viel.  :-\
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline kubla-khan

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #16 am: 10.11.2004 | 13:50 »
Also ich würde die Sache auf mehreren Ebenen angehen:

- zuerst auf jeden Fall mal mit ihnen reden und ihnen klarmachen, was du willst.

- Hardcore-Powergamer verlangen nach Hardcore-Lösungen. Hau ihm auf die Schnauze.  []- Stell ihm eine Falle, in die er reintappt, wenn er sich gruppenfeindlich verhält (Ein Angebot die Gruppe zu sabotieren, nur leider war das nur ein Test, ob er es wert ist den supercoolen Posten zu bekommen, der jetzt leider an die anderen Gruppenmitglieder geht) und die dann für ihn sehr schmerzhaft/tödlich verläuft. >:D

- Versuche Abhängigkeiten in der Gruppe zu schaffen. Spieler A erkrankt an einer bösartigen Krankheit, für die Spieler B ihm jeden Abend eine Behandlung unterziehen muss. Spieler B kann seine Fähigkeit xy nur dann extrem gut einsetzen, wenn Spieler C ihm den Rücken freihält...

- xp-Vergabe NUR noch mit gruppendynamischen Elemente verknüpfen. Punkte gibt's für einen anderen SC unterstützen, einem anderen SC etwas schenken, sich für einen anderen SC in die Bresche werfen/die Schuld auf sich nehmen.. usw.

kublische Grüße
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Offline Aeron

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #17 am: 10.11.2004 | 17:21 »
Du könntest auch ein Abenteuer entwickeln, in dem die Spieler durch irgendein Ereignis mit einer magischen/unzerstörbaren Kette aneinander gebunden sind. Sie müßen so viel Bewegungsfreiheit haben, dass sie sich gerade noch so verteidigen können aber sich keine 10 m voneinander entfernen können.

Und nun schicke sie auf die Suche nach dem Schlüssel, welcher die Kette öffnet ...

... und habe deinen Spaß dabei  ;D.

Offline Raphael

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #18 am: 10.11.2004 | 17:29 »
Du könntest auch ein Abenteuer entwickeln, in dem die Spieler durch irgendein Ereignis mit einer magischen/unzerstörbaren Kette aneinander gebunden sind. Sie müßen so viel Bewegungsfreiheit haben, dass sie sich gerade noch so verteidigen können aber sich keine 10 m voneinander entfernen können.

Und nun schicke sie auf die Suche nach dem Schlüssel, welcher die Kette öffnet ...

:D Nein, wie geil! ... Aber ob das das Problem löst? Methinks, da muss man mit einem gerüttelt Mass an Psychologie dahinter.
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Kornhulio

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #19 am: 10.11.2004 | 20:08 »
hm... irgendwie kenne ich dieses Problem aus unserer DSA Runde ein wenig... (habe allerdings nicht gemeistert). Wir waren zwar nicht zerstritten, aber es war nie die ganze Gruppe auf einem Fleck... für den Meister zugegeben ein wenig blöd, aber wenn das nicht in zu großem Maße passiert ist es ja noch ganz unterhaltsam. Naja, bei uns hat es geholfen, dass der Meister mal nen Machtwort gesprochen hat, die Chars haben sich mal ausgesprochen und seitdem geht es (wie schade  ;D )

Aber lustig ist das auch wenn wir ma Shadowrun spielen, wir haben einen Char dabei, der die anderen nur am verarschen is, zu lustig, behält das komplette Gehalt alleine und all son Krempel und die andern blicken irgendwie nix, zu herrlich. Mittlerweile arbeiten auch alle in einem seiner kleineren Unternehmen (kellnern in seiner Kneipe etc.), DAS sorgt für einfache Aufgabenübermittlung.

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #20 am: 10.11.2004 | 22:45 »
@alle: Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Ich habe übrigens nicht behauptet, dass ich keinen Spass mehr am Spielabend hätte, es sind ja eher die Spieler denen die Spielanteile flöten gehen. Vielmehr merke ich, dass sich einige Spieler trotz gut vorbereiteter Abenteuer langweilen weil wir im Plot nicht vorankommen.

Zwischenergebnis

Ich habe ein wenig kategorisiert und zusammengefasst um ein wenig Übersicht zu bekommen.
Es gab bisher folgende Vorschläge:

- Ingame-Gruppenerfahrung:
.... verbindende Erlebnisse
.... Nachteile von Hick-Hack erleben
.... Zwang zur Zusammenarbeit / gruppeninterne Abhängigkeiten
.... Harte Konsequenzen

- Outplay-Gespräche:
.... moderierend
.... autoritär/forcierend
.... auf Diskussion von Spielerseite warten

- neue Runde suchen

- AP-Vergabe:
.... Mali für destruktive Aktionen
.... Boni für gruppenfreundliche Aktionen

Zur Zeit würde ich eine kombinierte Herangehensweise bevorzugen. Vorbereitende Outplay-Diskussion vor der nächsten Spielrunde kombiniert mit schlüsselhaften Inplay-Erfahrungen der diversen Charaktere. Eventuell bei der AP-Vergabe ein wenig nachhelfen. Sinnlos destruktive Aktionen und unsinnige OOC-Kommentare verbal abmahnen, gruppenfreundliche Aktionen mit Bonus-AP belohnen.

@Zu'Me:

Jo, ich hab mit ihm gesprochen. Das grosse Problem ist aber eher, dass die Gruppe keine echte Führungs- oder Gruppenpersönlichkeit hat. Als ich meine Hexe in eben dieser Runde spielte, hab ich mich gelegentlich als Kitt zwischen die Fronten geworfen. Der jetzt stattdessen mitspielende Hesinde-Geweihte hat in meinen Augen versagt, er als Geweihter hätte durchaus Anspruch auf die inhaltliche Führerschaft der Gruppe, er hat diese Rolle aber nie versucht auszufüllen, wird von den anderen Mitspielern jedoch mitunter erstaunlich respektlos behandelt.

Der Fast-Playerkill ist unter einem anderen Meister passiert. Dem konnte man wirklich auf der Nase rumtanzen, ich hingegen lasse randalierende Söldner oder Zwerge regelmässig in den Kerker stecken oder Bussgelder zahlen. Nur kommt eben auch die Stadtwache nicht überall hin.

Offline Boba Fett

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #21 am: 11.11.2004 | 09:17 »
Zitat
Vielmehr merke ich, dass sich einige Spieler trotz gut vorbereiteter Abenteuer langweilen weil wir im Plot nicht vorankommen.
Woran merkst Du das?
Beschweren sich die Spieler?
Dann musst Du denen eigentlich nur klar machen, dass die Einzelaktionen den Plotfortschritt behindern.
Danach sollte sich das von selbst regulieren.

Ich hab noch eine In-Game Methode:
Gib ihn einen Feind. Und lasse den Feind immer die Leute agieren, die sich von der Runde trennen...
"Einzeln ist man verwundbarer." Gib einen Grund, das zu beachten.

Eine andere Möglichkeit noch (auch wieder ingame): Schaffe den nicht Simulationisten in der Zeit, wo die Sims mal grad erst seit zwei Stunden mit dem "Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin-Schnapper" über den Preis einer Bratwurst feilschen eine Alternative Szene. Gib ihnen Action. Wenn die anderen dann sehen, dass sie regelmäßig durch ihr Gesimse die Action verpassen, kann auch das erzieherisch wirken.

Wobei grundsätzlich das Problem im "outgame" existiert und daher sollte man das auch da behandeln.
Da ist die Lösung: Rede mit den Leuten. (as usual)
Denn es sind die Interessen die auseinandergehen. Die einen wollen eher "ausführlich simulieren" (DSA-Hartwurst-Syndrom aka Simulationistenkacke (tm) [scnr]), die anderen sind eher Plotorientiert und wollen das Abenteuer voranbringen und Action erleben.
Beide Interessen konkurieren unmittelbar miteinander.
Da gibt es nur drei Dinge: miteinander reden, Kompromiss suchen, Toleranz ausüben
Wenn das scheitert, sollte man sich irgendwann überlegen ob man sich nicht besser trennt, denn die Leute haben zu verschiedene Interessen und/oder sind nicht kompromissbereit um alle Interessen zu vereinbaren.

Kompromiss heisst aber auch, dass sich alle irgendwo in der Mitte treffen, d.h. es muss auch Platz für die "Sim" Sache sein.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #22 am: 11.11.2004 | 16:28 »
@boba fett:

Igitt! DSA-Hartwurst-Syndrom! Und das in meiner Spielrunde! Aber irgendwie trifft es ziemlich gut. Beim vorhergehenden Meister wars noch schlimmer, der hat jede bescheuerte Einkaufsaktion mit den Spielern ausgespielt. Schrecklich. Meine Ambitionen längere Fussmärsche einfach abzukürzen wurden in der Runde jedoch nicht positiv aufgenommen.

Die Outplay-Kommunikation ist eigentlich ganz gut in unserer Runde, ich hole mir nach den Spielrunden immer Kommentare von den Spielern ein, deshalb weiss ich auch, dass sich manche Leute langweilen, zwischen den Abenteuern habe ich meist Einzelunterhaltungen mit den unterschiedlichen Spielern.

Offline Boba Fett

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #23 am: 11.11.2004 | 16:45 »
Hmmm, kann es sein, dass Du in der Runde mit dem "abkürzen" und "aufs wesentliche beschränken" alleine stehst?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #24 am: 11.11.2004 | 17:06 »
@boba fett:

Eigentlich nicht. Es sind ja die Spieler die sich langweilen. Scheinbar erkennen sie aber nur bei den Einzelaktionen der anderen, dass ihnen langweilig ist.

Ein

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #25 am: 11.11.2004 | 17:35 »
@Boba
Es ist ja aschön, dass den simulationistischen Spielstil nicht magst, aber kannst du nicht wenigstens versuchen sachlich zu bleiben?

Offline Boba Fett

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #26 am: 11.11.2004 | 20:04 »
Wer sagt, dass ich simulationistischen Spielstil nicht mag?
Und wo war ich unsachlich?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Gast

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #27 am: 11.11.2004 | 22:49 »
Bitte zurück zum Thema.
Es gab zwar schon zahlreiche verwertbare Vorschläge, aber vielleicht fällt euch ja nochwas ein?

Ludovico

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #28 am: 12.11.2004 | 12:13 »
Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, einen anderen Spieler zur Führungspersönlichkeit aufzubauen?
Oder Du holst Dir noch ein zusätzliches Gruppenmitglied ran, was den Job ausführen könnte.
Zur Not könnte auch ein NSC helfen, der der Gruppe Aufträge stellt.

Ansonsten finde ich Bobas Vorschläge sehr gut.

Gast

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #29 am: 12.11.2004 | 17:38 »
@ludovico:

Die anderen Spieler sind denkbar ungeeignet. Der Kender ist durch seine geringe Körpergrösse, und weil alle ihn für ein Elfenkind halten, nicht als Anführer geeignet. Der Zwerg ist stur und ziemlich egoistisch, dasselbe gilt für den Söldner, welcher zusätzlich noch extrem gewaltbereit ist. Der Hesinde-Geweihte hat es verpasst sich mit einer Aura der Autorität zu umgeben und sich ein Stück weit von der Kämpferfraktion abgekapselt.

Die Gruppengrösse möchte ich nicht verändern, Meister + 4 Spieler ist optimal.

Der NPC, den ich in die Gruppe schleussen möchte, wird sich im Lauffe der Kampagne als Auftraggeber anbieten. Das hat den klaren Vorteil, dass der Auftraggeber seine Beauftragten unterwegs zurechtweissen kann.

Miriamele

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #30 am: 12.11.2004 | 19:35 »
Ein Kender UND eine Hesinde-Geweihte? :o :-X Wo gibt's denn so was?

Insgesamt wundert mich bei dieser Gruppenzusammensetzung nicht, dass "Charakterspiel" zu Ärger führt. Neue Charaktere. Jetzt. ;D

Gast

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #31 am: 12.11.2004 | 21:31 »
@miramele:

Sowas gibts in einem nicht ganz so strikt gehandhabten DSA-Universum.

Neue Charaktere kann man immernoch machen. Ich möchte gerne erst einen anderen Weg versuchen, bevor ich die Flinte ins Korn werfe, unsere Situation halte ich noch für rettbar. Ich überlege ob eine Aufspaltung der Gruppe eventuell Sinn machen würde:

Ich könnte die Charaktere durch 1-2 schicksalshafte Begegnungen etwas zu verändern. Die Veränderungen würde ich in einem Outgame-Gespräch vorbereiten. Insbesondere könnte man dem Söldner neben seinem Powergamerwahn den Spass am Rollenspiel näherbringen. Eine Badoc-Elfe mit der er just ein Scharmützel hatte, würde sich mitten in der Nacht waffenlos an sein Lager schleichen und ihm den Kopf zu verdrehen versuchen. Wenns klappt wird er vom Söldner zum Rebellen gegen die Praisogefällige Ordnung (hat mit dem Background der Elfe zu tun, ist aber natürlich seine Entscheidung). Dies könnte durchaus zu einer Spaltung der Gruppe führen und zu neuen Charakteren für manche Mitspieler ...

Im übrigen vertragen sich der Kender und DER Hesinde-Geweihte einwandfrei, ich denke die grössten Spannungen sind derzeit zwischen Hesinde-Geweihtem und Söldner. Der Söldner wird wohl in Zukunft in Hesindes Augen wenig Gefallen finden. ("Du hast vergessen, daß ....", "Du kannst dich nicht erinnern ....")

Offline Haukrinn

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #32 am: 13.11.2004 | 11:08 »
Zwei Dinge, die ich hier grundsätzlich für nicht so gut halte:

1.) Konzentration auf die Charaktere. Selbst die verrücktesten Konstellationen können hervorragend zusammen arbeiten, wenn die Spieler dies möchten. Das scheint aber gerade in dieser Gruppe nicht der Fall zu sein. Und Caels letztes Posting sehe ich mal als weiteres Indiz für diese These an. Hier haben eindeutig die Spieler ein Problem, nicht die Charaktere. Und nach den bisherigen Berichten würde ich davon ausgehen, daß auch eine sehr homogene Charaktergruppe (von mir aus Conan und seine Brüder  ;) ) hier keine Abhilfe schaffen wird.

2.) Den Vorschlag, einen Charakter zur Führungspersönlichkeit auszubauen, halte ich in der gegebenen Situation für ganz schlecht. Meine Prognose ist, daß die anderen Spieler darauf nur mit Groll reagieren würden, weil sie sich dem Spieler des Angführers gegenüber benachteiligt fühlen. Das würde letztendlich die Ganze Misere nur noch verschlimmern.

Die Idee, den Charakteren ein gemeinsames Ziel zu geben, ist dagegen sehr gut. Zwinge sie dazu, zusammen zu arbeiten. Irgendjemand/etwas mächtiges ist hinter ihnen her, und zwar nur hinter ihnen. Niemand wird ihnen helfen und jeder für sich wird keine Chance gegen die anstehende Bedrohung haben. Mit etwas Glück schweißt so etwas die Gruppe zusammen.
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #33 am: 13.11.2004 | 17:33 »
Die Idee, den Charakteren ein gemeinsames Ziel zu geben, ist dagegen sehr gut. Zwinge sie dazu, zusammen zu arbeiten. Irgendjemand/etwas mächtiges ist hinter ihnen her, und zwar nur hinter ihnen. Niemand wird ihnen helfen und jeder für sich wird keine Chance gegen die anstehende Bedrohung haben. Mit etwas Glück schweißt so etwas die Gruppe zusammen.

Wobei ich hier die Betonung wieder auf ZWINGEN legen würde...
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #34 am: 13.11.2004 | 18:40 »
Wobei ich hier die Betonung wieder auf ZWINGEN legen würde...

Die Idee mit dem gemeinsamen Feind ist durchaus brauchbar, aber Spieler zu irgendetwas zu zwingen ist meistens sehr problematisch, denn da reagieren die wenigsten gut drauf...

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #35 am: 13.11.2004 | 20:12 »
Die Idee mit dem gemeinsamen Feind ist durchaus brauchbar, aber Spieler zu irgendetwas zu zwingen ist meistens sehr problematisch, denn da reagieren die wenigsten gut drauf...

Ich bin eigentlich auch strikter Gegner solcher Zwänge. In der geschilderten Situation sehe ich jedoch keine andere Möglichkeit, daß Problem innerhalb des Rollenspiels aus der Welt zu schaffen (was ich eh für keine sehr gute Idee halte).
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #36 am: 13.11.2004 | 20:42 »
Zwingen ist so ein hartes Wort. Ersetzen wir es durch ermuntern, so hört sich das ganze schon viel besser an. Ich bin der Meinung, dass eine passende Kombination aus Ingame- und Outgamemethoden durchaus fruchten kann. Im Outplay erklärt man den Spielern, was man erwartet und bietet ihnen dann Ingame gleich Möglichkeiten um das Besprochene umzusetzen. Sowieso frage ich mich wie ihr auf die Idee kommt, dass eine würde ohne das andere Sinn machen. Man kann Outgame die dollsten Gespräche führen, nur bringt das nix, wenn man Ingame der Möglichkeit ermangelt das Besprochene umzusetzen. Trotzdem macht es natürlich Sinn die Einzelmassnahmen getrennt aufzuschreiben.

Weitere Ideen? (Wertungen hatten wir ja bereits genug ...)

Offline Monkey McPants

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #37 am: 13.11.2004 | 23:13 »
Sowieso frage ich mich wie ihr auf die Idee kommt, dass eine würde ohne das andere Sinn machen. Man kann Outgame die dollsten Gespräche führen, nur bringt das nix, wenn man Ingame der Möglichkeit ermangelt das Besprochene umzusetzen. Trotzdem macht es natürlich Sinn die Einzelmassnahmen getrennt aufzuschreiben.

Äh, die Ingame-Realität existiert ohne den Willen der Gruppe nicht, denn sie ensteht erst dadurch, das die Spieler übereinkommen, was wirklich passiert.
Ein Beispiel: Die Gruppe hatte in Problem, ähnlich dem deinen. Es kam immer wieder zu Streiterein zwischen den Charakteren und es gab keinen Zusammenhalt in der Gruppe. Die Spieler, inklusive SL, setzten sich zusammen, palaverten vor sich hin und kamen zu dem Schluß, das es so nicht weitergehen könne, und das von nun an zusammengearbeitet wird. Man spielt also weiter, oder trifft sich halt das nächste Mal, und agiert nun anders. Die Spieler ändern die Verhaltensweisen ihrer Charaktere und das Problem ist (theoretisch) behoben. Tada!!!

Was ist also das Problem? Ich musste niergendswo jemanden zu etwas zwingen und ich mußte auch keinen Plot ändern oder Überbösewicht hineinbringen, um die Spieler in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Die Charaktere existieren nicht, darum braucht man auch keine Ausrede, um sie plötzlöich anders agieren zu lassen. Wenn die Spieler sich entscheiden ihr Verhalten zu ändern, dann braucht man keine Ingame-Maßnahmen wie "gemeinsame Feinde" um dafür zu sorgen, das die Charaktere das selbe machen.

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #38 am: 14.11.2004 | 02:12 »
@monkey:

Das Problem an dieser reinen Outgame-Methode ist folgendes:

Der abstrakte Spielertyp Method Actor insbesondere, aber auch viele reale Spieler, legen Wert darauf, die Rolle seines respektive ihres Charakters auszuspielen. Wenn du ihnen nun Outgame nahelegst den Charakter anders zu spielen, so wird ihnen das viel leichter fallen, wenn du ihnen Ingame einen Anlass lieferst, der als hinreichende Erklärung für den Sinneswandel des Charakters interpretiert werden kann. Ohne diese zusätzliche Ingame-Unterstützung könnte man die von ausserhalb aufgezwungene Charakteränderung als Inkonsistenz wahrnehmen, was dem Immersionsgrad abträglich ist: "Das ist nichtmehr mein / jetzt ein anderer Charakter." Liefert du dem Spieler aber gleichzeitig einen Anlass dazu, den Charakter von sich aus anders zu spielen: "Das ist mein Charakter, der sich nach diesem Ereignis verändert hat."

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #39 am: 14.11.2004 | 11:42 »
Naja, aber das ist nicht unbedingt das worum es hier geht, oder? Hier ging es eher darum, das man ein Ingame Element einsetzt um den Spielern klarzumachen, das sie ihr Verhalten ändern sollen. (Ohne das sie vorher zugestimmt haben ihr Verhalten zu ändern.) Natürlich kann man dann eine Ingame-Begründung einbringen, wenn man möchte. Kann ja ganz lustig sein, aber zuerst muß eine Outgame Übereinkunft getroffen werden.

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Offline Thalamus Grondak

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #40 am: 14.11.2004 | 14:41 »
Der abstrakte Spielertyp Method Actor insbesondere, aber auch viele reale Spieler, legen Wert darauf, die Rolle seines respektive ihres Charakters auszuspielen.

Das von dir beschriebene Verhalten fußt aber selten auf dem Grund, das der Spieler seinen Char autenthisch spielen will, auch wenn dieser Grund häufig als Entschuldigung genannt wird.
Jemandem der im RealLife z.B. in einem Team immer Streit mit den anderen anfängt, und bei einem klärenden Gespräch als Grund angibt seine persönlichen Ansichten seien ihm halt wichtiger als der Teamzusammenhalt, wird wohl eher aus dem Team fliegen, als das die gesamte Gruppe sich mehr auf den Gruppenzusammenhalt als um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern wird.

Entweder haben die Chars einen Grund, warum sie zusammenarbeiten, oder nicht. Wenn die Chars zusammenarbeiten wollen, müssen sie das auch Ingame gebacken bekommen, ansonsten sollte der Char sich von der Gruppe trennen.
Und da sind wir wieder im Outgame. Wenn die spieler eine Harmonische Gruppe wollen, werden ihre SC auch entsprechend handeln, egal wie heterogen die Gruppe ist, und umgekehrt werden Spieler, denen der eigene Erfolg über den der Gruppe geht sich auch nicht bei einer Gruppe einfügen, die vollständig auf Homogenität ausgelegt ist.
Methodactor, Schauspieler usw sind alles schöne begriffe, aber in klassischen Rollenspielen bei denen die SC einen Task zu lösen haben, ist Schauspielerei zwar ein wichtiger Teil, aber seltenst der wichtigste. Nur wenn man eine Gruppe hat, in der allen Spielern die Schauspielerei und das autentische auslegen aller Charaktere wichtig ist, kann auch bei solchen streitgruppen spaß haben.
InGame Lösungen wie z.B. ein gemeinsamer Feind, sorgen eher dafür, das die Spieler noch eine weitere ausrede haben, das die SCs sich nihct vertragen müssen. - "Ich bin ja nur bei der Gruppe, weil wir diesen gemeinsamen Feind haben, ansonsten will ich mit denen aber nichts zu tun haben!"
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #41 am: 14.11.2004 | 15:20 »
Ganz genau. Eine Gruppe von Spielern die sich verstehen kann irrsinigen Spaß haben, auch wenn sich die Charaktere nicht verstehen.

Umgekehrt ist das nicht möglich.

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Offline Haukrinn

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #42 am: 14.11.2004 | 15:34 »
Das ist aber in diesem konkreten Fall eben nicht so  ;)
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #43 am: 14.11.2004 | 16:07 »
Das ist aber in diesem konkreten Fall eben nicht so ;)

Ach, die Spieler, die sich nicht verstehen haben Spaß, weil sich ihre Charaktere vertragen? Kann ich mir nicht vorstellen.

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Offline Haukrinn

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #44 am: 14.11.2004 | 17:17 »
Das ist aber in diesem konkreten Fall eben nicht so ;)

Ach, die Spieler, die sich nicht verstehen haben Spaß, weil sich ihre Charaktere vertragen? Kann ich mir nicht vorstellen.

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Manchmal glaube ich, Du willst mich bewußt nicht verstehen  ;). Gemeint war, die Spieler verstehen sich, die Charaktere nicht, und mindestens eine Person, nämlich der Spielleiter hat so überhaupt keinen Spaß daran.
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #45 am: 14.11.2004 | 18:48 »
@monkey:

Es geht in diesem Thread, so hoffe ich zumindest, darum, Ideen zu sammeln, wie man eine derart zerstrittene Gruppe (Wohlgemerkt, die Spieler kennen und verstehen sich, die SCs sind zerstritten und machen dauernd Einzelaktionen, der Spielfluss wird zäh ...) wieder auf den rechten Pfad führt. Mit meinem letzten Posting habe ich die Harmonisierung von Ingame- und Outgamemethoden postuliert. Dieses Vorgehen zeichnet sich meiner Meinung nach durch besondere Nachhaltigkeit aus, weshalb es reinen Ingame- oder Outgame-Methoden überlegen ist. Du behauptest nun, mit reinen Ingame-Massnahmen wäre ein Erfolg nicht möglich, den Beweis bleibst du uns schuldig. Andererseits frage ich mich auf welche reine Ingame-Methode du dich dabei beziehst, oder ob du das einfach so zusammenhangslos in den Raum stellen möchtest, wie bereits oben erwähnt plädiere ich für eine harmonisierte Kombination und nicht für reine Ingame-Massnahmen. Ich hatte deine reine Outgame-Massnahme kritisiert, weil ihr meiner Meinung nach die Nachhaltigkeit fehlt: Der Charakter soll sich anders verhalten obwohl kein nach Spielweltlogik ersichtlicher Anlass dazu gegeben wird.

@thalamus:

Die spezielle Ingame-Methode, (wie eine Lösung sieht sie nicht gerade aus ...) die du erwähnst, hat einen zwanghaften Charakter. Ertwas ganz anderes sind Ingame-Angebote, Optionen den Charakter anders zu spielen. Tragischer Tod eines Mitstreiters, Verstorbene Verwandte, traumatische Erlebnisse, Geburt eines Kindes, Liebe, ... Gibt es bessere Begründungen für eine Verhaltensänderung? Und auch dir sage ich es noch einmal: Die Harmonisierung von Ingame- und Outgame-Methoden überzeugt durch ihre Nachhaltigkeit. Rede erst mit dem Spieler, sensibilisiere ihn Outgame für das, was du von ihm willst. Dann gebe ihm Ingame hinreichenden Anlass und Möglichkeit das ganze umzusetzen. Dies ist gerade bei einer Gruppe wie der unseren, deren Mistpieler hohen Wert auf das Ausspielen der einzelnen Rollen legt, sehr wichtig.

Die Teamschwierigkeiten habe ich auch analysiert. Ich frage mich seit langem, weshalb sich die Gruppe noch nicht getrennt hat. Ich erwäge einen solchen Fortgang als ernsthafte Alternative.

@haukrinn:

Es sind hauptsächlich die Mitspieler denen das Spiel zu zähflüssig wird, aber auch ich bin teilweise ein bisserl genervt.

« Letzte Änderung: 14.11.2004 | 19:11 von Caeldarion »

Offline Thalamus Grondak

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #46 am: 15.11.2004 | 09:53 »
@thalamus:

Die spezielle Ingame-Methode, (wie eine Lösung sieht sie nicht gerade aus ...) die du erwähnst, hat einen zwanghaften Charakter.

Worauf beziehst du dich hier? Hab ich nicht verstanden  ???
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #47 am: 15.11.2004 | 16:05 »
Ich finde auch, daß in einer solchen Situation eine Kombination das beste ist. Häufig sind Ingame-Probleme durch Outgame-Gespräche zu klären, aber es ist immer schön, wenn auch ein Ingame-Grund für die daraus resultierenden Veränderungen bei den Chars vorliegt. Insofern hat Cael einen ziemlich guten Ansatz...  :)
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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #48 am: 15.11.2004 | 18:40 »
@thalamus:

Das bezieht sich hierauf:

InGame Lösungen wie z.B. ein gemeinsamer Feind, sorgen eher dafür, das die Spieler noch eine weitere ausrede haben, das die SCs sich nihct vertragen müssen. - "Ich bin ja nur bei der Gruppe, weil wir diesen gemeinsamen Feind haben, ansonsten will ich mit denen aber nichts zu tun haben!"

Ludovico

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #49 am: 19.11.2004 | 11:16 »
Was spricht gegen etwas, was einen zwanghaften Charakter hat?
Hey, Du kannst ihnen einen gemeinsamen Feind vorsetzen und sie können versuchen, ihn getrennt zu bekämpfen.
Soweit ich das hier lese, scheint ein Teil Deiner Gruppe an solchen Dingen wie "Verwandter ist gestorben" oder sonstige tragische Dinge, die Du als Ingame-Angebote bezeichnest, nicht interessiert zu sein.

Gespräche Outtime haben meiner Erfahrung nach nur kurzfristig was gebracht. Dann war wieder alles beim Alten.

Aber Du kannst ja beides versuchen.
Wenn die nette Methode nicht funzt, kannst Du immer noch gemein werden.

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #50 am: 22.11.2004 | 01:16 »
@ludovico:

Gegen die zwanghaften Sachen spricht, dass die Spieler sich dann gegängelt fühlen. Das kann zu unangenehmen Trotzreaktionen führen. Ausserdem ... wer zwingt schon seine Freunde wenn er sie auch bitten kann?

@all:

Wir hatten wieder einen Spielabend, diesmal mit vorbereiteter Diskussion zu Beginn, inclusive Texten als Anregung zur Disksussion. Die Spielerin, bei der wir spielten, hatte sogar ein Filmchen namens "The Gamers" organisiert, das typische Rollenspielprobleme thematisiert. Zumindest ein Spieler war nach dem Spielabend der Meinung, die Gruppeninteraktion hätte diesmal wesentlich besser funktioniert, wenngleich es immernoch ein wenig holprig zuging. Der Hesindegeweihte hat sich tatsächlich stärker versucht in die Rolle der Respektsperson, die er ist, einzufügen. Nach Beendigung des eigentlichen Abenteuers habe ich jetzt einen NPC in die Gruppe eingeführt, der sich erst noch enttarnen muss, dann aber die Gruppe für die ganze kommende Kampagne begleiten wird. Während dieser Zeit wird er ihnen zur Seite stehen und nebenbei versuchen ihnen rohalsche Tugenden nahezubringen. Es gab natürlich, wie an jedem Spielabend, Dinge, die nicht so gut waren, aber insgesamt befinden wir uns auf dem Wege der Besserung.
« Letzte Änderung: 22.11.2004 | 01:19 von Caeldarion »

Offline kubla-khan

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Re: Problem: Individualistengruppe
« Antwort #51 am: 22.11.2004 | 13:39 »
@caeldaron: was ist das denn für ein Flim? Hört sich witzig an.

Wo kann man den bekommen?

kublische Grüße
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