Autor Thema: [generelle überlegung] Physiker gegen Mathematiker im Rollenspielbau  (Gelesen 9443 mal)

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Offline ragnar

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Nicht ablenken: Ich würde wirklich gerne Wissen was dich daran so stört.
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Aber zur Sache:
Die von mir angesprochenen 2 Dimensionen der Schwierigkeit lassen sich wie folgt anwenden:

z.B.:
Fertigkeit: 40%
Schwiergkeit -10%
Mindesterfolge=20

Würfle über die Mindesterfolge(20) und unter "Fertigkeit-Schwierigkeit"(30)-> fertig.
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EDIT Bevor jemand darufkommt: Ja das ist ebenso eine Idiotie wie die 2 Schwierigkeitsdimensionen von Shadowrun.
« Letzte Änderung: 19.01.2005 | 17:47 von ragnar »

Ein

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Zitat
Nicht ablenken
Dir ist klar, dass das so langsam etwas penetrant rüber kommt?

Für mich ist da ein feiner Unterschied zwischen.

Bei einem Poolsystem kann jeder Erfolg haben, fähigere Leute können nur einfach bessere Resultate erzielen. Die Chance einen Erfolg zu bekommen, liegt selbst bei einem absoluten Anfänger bei 50%.

Bei deinem Ansatz bedeutet geringe Kompetenz automatisch nicht nur schlechtere Resultate, sondern auch eine geringe Chance, dass überhaupt ein Erfolg erzielt wird. Die Chance Erfolg zu haben, liegt für einen Anfänger nur bei so vielleicht 20-30%.

Das ist schlicht eine unterschiedliche Sichtweise auf die Problematik von Erfolg und Misserfolg. Bei Poolsystemen ist es aus meiner Sicht positiv-formuliert (jeder kann gewinnen, aber die Fähigsten sind die besten), bei linearen Systemen dagegen ist es negativ-formuliert (nur die Fähigstens gewinnen).

Oder mit anderen Worten:
Poolsysteme fordern einen Charakter, damit er gute Ergebnis erzielt.
Lineare Systeme fordern einen Charakter, damit er überhaupt ein Ergebnis erzielt.

Liegt sicherlich aber auch im Spielstil.

Ist der Pool dem Linearen System jetzt objektiv überlegen? Gute Frage. Zumindest fühlt er sich angenehmer an.

Offline Azzu

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Ein hat IMHO recht, was die Erfolgswahrscheinlichkeiten angeht - sofern das Poolsystem ordentlich funktioniert (Negativbeispiel: Das urälteste WoD-System mit flexiblen Zielwerten und negierenden Einsern bei Schwierigkeiten von 10 --> hohe Werte waren in dieser Konstellation eher hinderlich).

Deswegen mag ich auch das System von Fading Suns nicht, das zwar versucht, sich als elegantes Poolsystem mit einem einzigen Würfel zu tarnen, aber eben genau den Nachteil hat, dass beim Unterwürfeln (unter-)durchschnittlicher Werte die Wahrscheinlichkeit des totalen Misserfolgs unangenehm hoch ausfällt.

Ein weiterer Vorteil an Poolsystemen ist, dass die Würfe kleine Zahlen ausspucken, die man ohne größere Kopfrechenkunst handhaben kann, ohne dass dabei auf einen einzigen Würfel mit kleiner Augenzahl zurückgegriffen werden müsste.

Der Nachteil der meisten Poolsysteme ist ihr Versagen bei übermenschlichen Werten, da die Pools dann so groß werden, dass die Würfelprozedur verlangsamt wird und daher den Spielfluss lähmt. Ganz abgesehen von den dauernden Spielunterbrechungen, weil ständig Würfel auf den Boden fallen  ;).

Sympathisch ist mir das Kombinationssystem, das Silhouette verwendet: d6-Pools mit sehr überschaubarer Würfelanzahl, aber nur der beste Würfel zählt. Das spart den Aufwand, einzelne Erfolge zu zählen, und die Testergebnisse sind trotzdem angenehm kleine Zahlen. Die Wahrscheinlichkeitskurven bei Silhoutte können aber Kopfschmerzen verursachen - nichts für "Theoretiker" bzw. "Mathematiker" im Sinne der Ausgangsposts.
« Letzte Änderung: 19.01.2005 | 19:10 von Azzurayelos »

Offline Haukrinn

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Bei einem Poolsystem kann jeder Erfolg haben, fähigere Leute können nur einfach bessere Resultate erzielen. Die Chance einen Erfolg zu bekommen, liegt selbst bei einem absoluten Anfänger bei 50%.

Das heißt ich kann mit einem Würfel in Hacken an einem Computersystem knacken. Wahrscheinlich kann ich nichts manipulieren und werde bemerkt, aber ich bin drin. Das ist, gelinde gesagt, QUARK!

Bei deinem Ansatz bedeutet geringe Kompetenz automatisch nicht nur schlechtere Resultate, sondern auch eine geringe Chance, dass überhaupt ein Erfolg erzielt wird. Die Chance Erfolg zu haben, liegt für einen Anfänger nur bei so vielleicht 20-30%.

Ja, und das ist auch gut so. Bei einfacheren Handlungen steigt ja auch die Erfolgsrate eines Anfängers drastisch.

Das ist schlicht eine unterschiedliche Sichtweise auf die Problematik von Erfolg und Misserfolg. Bei Poolsystemen ist es aus meiner Sicht positiv-formuliert (jeder kann gewinnen, aber die Fähigsten sind die besten), bei linearen Systemen dagegen ist es negativ-formuliert (nur die Fähigstens gewinnen).

Oder mit anderen Worten:
Poolsysteme fordern einen Charakter, damit er gute Ergebnis erzielt.
Lineare Systeme fordern einen Charakter, damit er überhaupt ein Ergebnis erzielt.
Liegt sicherlich aber auch im Spielstil.

Sicher. Im cinematischen Stil haben Protagonisten nun mal immer Erfolg - also Poolsystem. Bei gritty-Stil ist sowas eher unerwünscht, da ist ein lineares System besser.

Ist der Pool dem Linearen System jetzt objektiv überlegen? Gute Frage. Zumindest fühlt er sich angenehmer an.

Ist das Linearen System dem Pool jetzt objektiv überlegen? Gute Frage. Zumindest fühlt es sich angenehmer an  ;)
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Offline ragnar

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Zitat
Nicht ablenken
Dir ist klar, dass das so langsam etwas penetrant rüber kommt?
Dir ist klar das mir deine Art ähnlich( oder zumindestens so als ob du wirklich ablenkst) vorkommt?

Erst wirfst du ein äußerst fadenscheiniges Arugment ein ("Weis nicht ob x von y oder a von b besser ist"), das du mit dem Totschlagargument (grob gesagt) "das ist so'n Müll das ich gleich drauf verzichte"  quitierst...
Das Problem, dass ich dann aber wieder habe ... Dann lieber binär und Spielleiterwillkür.
Dann kommst du mit weiteren Gründen die ich gerne erklärt haben möchte und von dir kommt nur ein "Leg los".

Zitat
Bei einem Poolsystem kann jeder Erfolg haben, fähigere Leute können nur einfach bessere Resultate erzielen. Die Chance einen Erfolg zu bekommen, liegt selbst bei einem absoluten Anfänger bei 50%.

Bei deinem Ansatz bedeutet geringe Kompetenz automatisch nicht nur schlechtere Resultate, sondern auch eine geringe Chance, dass überhaupt ein Erfolg erzielt wird. Die Chance Erfolg zu haben, liegt für einen Anfänger nur bei so vielleicht 20-30%.
Hängt die Chance eines anfängers nicht ganz ganz Stark vom System ab?
Was wenn ich jetzt behaupte das Anfänger in "HypothetikRoleplaying" eine 50%-Grundchance haben, die um 10% pro Fertigkeitsstufe steigt...
« Letzte Änderung: 19.11.2005 | 15:41 von ragnar »

Offline 1of3

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Sympathisch ist mir das Kombinationssystem, das Silhouette verwendet: (...) Die Wahrscheinlichkeitskurven bei Silhoutte können aber Kopfschmerzen verursachen - nichts für "Theoretiker" bzw. "Mathematiker" im Sinne der Ausgangsposts.

Da muss der sich eingangs beleidigt gefühlt habende Mathematiker aber widersprechen. Das Silouette-System krieg ich noch mit Bernoulli-Ketten - also Schulmathematik - geknackt.

Für so Sachen, wie nWoD oder AERA (also Pool-Systeme, die bei bestimmten Ergebnissen quasi zusätzliche Würfel generieren) is Ende. Da muss schon ne Stochastik-Vorlesung her.