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[Plot] Ein Wintermärchen ... (Hessenstein Wintertreffen 2004)

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Enkidi Li Halan (N.A.):
Hoi meine lieben SLs,

 ich hab vor, auf Hessenstein eine FS-Runde zu leiten und mir fällt noch nicht so richtig Plot ein (ist meine erste Runde als FS-SL). Vor allem, da es plottechnisch recht überschaubar sei muss, da wir ja nicht alle Zeit der Welt haben werden auf Hessenstein.
Vom setting würde ich mich gerne auf einer kalten Schnee&Eis-Welt bewegen, mir schwebt grad Malignatius vor, könnte mir aber auch Apshai vorstellen. Die Charaktere für das Abenteuer sind vorgegeben und sollten nach Möglichkeit die großen Fraktionen wiederspiegeln (Adliger, Priester, Gilder).

So... zum Plot... wie gesagt, ich hab noch nicht recht drüber nachgedacht, wollte mich von euch anregen lassen ;-)
Vielleicht eine Artifaktjagd in der Schneewüste... Ruinen der Zweiten Republik... eine zweite Expedition, die dazwischenfunkt... hmm... *grübel* 

carthinius:
vielleicht eine rettungsaktion, bei der eine andere gruppe gerettet werden soll (vielleicht ein adliger und sein gefolge, die auf einem bergpaß von einem schneesturm überrascht wurden oder sowas) - allerdings war man zu den spielern nicht ganz ehrlich, denn es geht gar nicht so sehr um den adligen, sondern um etwas, das er besitzt.

hm. bin auch grad nicht so kreativ.  :-\

Rraurgrimm:
Moeglicherweise unpassend aber:

wir hatten einst bei GURPS die Tradition des Weihnachtsabenteuers - welche sich immerhin einige Jahre lang zu halten vermochte. Bis auf eine Ausnahme waren es jedoch stets Ereignisse, welche wohl nur dann einen Sinn ergeben wuerden wenn ich mich hier lang und breit ueber den Rest der Kampagne in aller Tiefe die mir als Spieler bekannt ist auslassen wuerde - doch soll es hier eher um besagte Ausnahme gehen.

Unsere Helden wurden auserkoren, einer sehr sehr sehr sehr garstigen Person ein Geschenk - natuerlich persoenlich - zu ueberbringen. Hier koennte ich mir den lokalen Oberen des Avestitenordens vorstellen - oder einen sehr den Klischees entsprechenden Decados - oder, oder, oder...

Natuerlich weiss besagte Person nichts von seinem Glueck und ist (was so seine paranoide Eigenart mit sich bringt) gelinde gesagt zutiefst misstrauisch ueber solche ihm natuerlich fremden Geschenkebringer - und nicht zuletzt bestanden auch grosse Zweifel ueber das Geschenk selbst. Ist es nun eine Bombe mit welcher sich ein politischer Gegner in eine bessere Position manoevrieren will indem er unabhaengige WildCards wie die Spieler benutzt die keinerlei Verbindung zu seinem Treiben haben - oder ist es das Geschenk eines wohlmeinenden Eskatoniers der durch diese althergebrachte Tradition zeigen moechte, dass es noch etwas Gutes in den Menschen gibt - oder ist es an sich ein wohlmeinendes Ding doch mit einem Makel behaftet worden wie ein altes Ur-Artefakt welches angeblich Seelen aufnimmt - oder ist es ... - alles zugleich?
Bei uns war es ein in schlichtes, bluetenweisses Seidenpapier eingewickeltes etwa kopfgrosses Paeckchen - Pappkarton unter dem Papier - mit einer blutroten Schleife. Gewicht etwas ueber ein Kilogramm. Und da es langweilig gewesen waere es zu scannen oder zu oeffnen - war es gegen derartige Dinge natuerlich (leidlich) gesichtert - zumindest vermuteten wir das und wagten es auch nicht so recht. Macht man ja auch nicht mit den Geschenken anderer Leute, gelle?

Die Belohnung fuer das Ganze Unterfangen war natuerlich - fuer ein solches Abenteuer in einer bereits lang laufenden HighFantasy-Kampagne angemessen - auch etwas ungewoehnlich: man durfte selbst eine Art Wunschzettel schreiben aber wie es nuneinmal so ist mit Wuenschen - je mehr und je teurer desto schwieriger ist deren Erfuellung. Zudem (was sehr gern angenommen wurde) durfte man beliebige Wuensche aeussern die anderen zugedacht waren - SCs wie NSCs. Wer nun erwartet, dass wir effektiven PowerGamer einander den besten magischen SchnickSchnack geschenkt haben und uns selbst natuerlich auch nicht zu gering bedachten - sollte sich die Geschichten von den wohl ungewoehnlichsten magischen und unmagischen Gegenstaenden erzaehlen lassen, die dabei letztlich herauskamen, mehr oder minder passend zu den Einschaetzungen der jeweiligen Spieler ueber ihre Mitspieler und Mit-NSCs.
Immerwarme Socken, traellernde Weihnachtselfenfiguerchen, Buecher ueber Kriegskunst (natuerlich Sun Zi - in der Prachtausgabe, nur $ 29,95!), Krawatten mit Farbwechsel, Riesen-Lollis, ...

P.S.: bei uns stellte sich heraus, dass sich eine einfache Dienstmagd in den 'Blutroten Schlaechter von Wingholm' verliebt hatte und diesem eine Spieluhr aus dem Familienerbe zukommen lassen wollte - selbst aber nie an ihn auch nur herankam - nicht zuletzt ob der umfangreichen Sicherheitsmassnahmen bezueglich der vor den Toren der Festung wartenden Belagerungskraefte (die uns auch nicht so recht erwarteten - und schon garnicht, dass man "nur ein Geschenk in der Festung abgeben wollte"). Natuerlich hatte die Geschichte in gewisser Weise ein absolut unrealistisches aber herrlich schmalzig-weihnachtliches Happy-End.

*edit: Nachtrag-weil-mein-Hirn-stets-so-arbeitet-dass-es-erst-nach-dem-Geschwafel-zum-Punkt-kommt:

Kuerzer: ein geheimnisvolles Paeckchen in unschuldiger Aufmachung soll ueberbracht werden. Meint es der Auftraggeber ernst und ist er wer er vorgibt zu sein? Ist es wirklich nur ein schlichtes Geschenk? Oder hat es - gewollt oder ungewollt - ganz andere Bedeutung fuer den Empfaenger? Ist es Auftakt zu einer Erpressung oder eine Demonstration von Macht (wer auf diese Weise sein geheimstes Tagebuch zurueckerhaelt wird sich vermutlich ein wenig ueberwacht vorkommen duerfen)? Wurde zwischendurch von boshaften Personen daran herumgedoktort oder es ausgetauscht? Ist es gar eine Bombe oder etwas aehnliches Gefaehrliches fuer den Empfaenger?
Wie steht es mit anderen Parteien - dem Sicherheitsdienst oder dem eifrigen Seneschall der die fremden und unangemeldeten Ueberbringer nicht vorlassen will oder darf oder auch nur kann? Oder anderen politischen oder persoenlichen Gegnern die aus verschiedensten Beweggruenden gern wuessten, wer was ihrem Feinde "schenken" will und vor allem weshalb?

Im Idealfall haben die Spieler kein Interesse daran, das Paket zu oeffnen. Ob nun der gewichtige Auftraggeber den  man sich moeglichst nicht zum Feind machen will geheimnisvoll laechelnd meint "Ich wuerde davon abraten es zu oeffnen - und es merken..." oder ob es bereits im Vorwege "gesichert genug" aussieht um es mit den vorhandenen Mitteln innerhalb der zur Verfuegung stehenden Zeit nicht eingehender in Betracht nehmen zu koennen ohne es zu zerstoeren - es bleibt die legendaere 'Black Box' mit unbekannter Aufgabe. Durch die verschiedenen Parteien kann es zu diversen Szenarios kommen die sich nach und nach den Spielern als Moeglichkeit eroeffnen - so ein bisschen die gleiche Geschichte aus verschiedenen Perspektiven (Stichwort hier: 'Rashomon'). Durch die gewaehlte Location (Eiswueste, eher maessig besiedelte Welt) koennte man den Kreis der teilnehmenden NSCs ueberschaubar gering halten - was einem One-Shot-Event auf Hessenstein wohl entgegenkaeme.

carthinius:
nach nochmaligem überdenken fände ich eine kombination deiner vorschläge am besten: eine artefaktjagdrettungsaktionswettlaufmitderzeitexpe dition! es geht um ein raumschiff einer der größeren fraktionen, daß in einer der unwirtlichen und abseits liegenden regionen von malignatius abstürzt und damit verschollen ist - aber nur bedingt, denn es setzte (entgegen der befehle, absolute funkstille zu wahren) einen notruf ab, den vermutlich nicht nur die auftraggeber der spieler empfangen haben. also heißt es: schneller bergen als die anderen. dummerweise ist das wetter nicht so toll, aber da es um einen stein der weisen geht (was die spieler zu diesem zeitpunkt noch nicht wissen sollten), hält auch ein schneesturm niemanden davon ab, sich mitten ins abenteuer zu stürzen.
das abenteuer bietet: verfolgungsjagden durch eiswüsten und bergketten auf einheimischen reittieren (star-wars-ähnliche aufrechtgehende viecher wie auf hoth); waghalsige kletterpartien die verschneiten bergpässe hinauf, denn natürlich ist alles hochgradig lawinengefährdet; duelle mit verfolgern; und schließlich den großen showdown, in dem die wahre mission eröffnet wird und in dem das wrack in eine eisschlucht zu stürzen droht...

Enkidi Li Halan (N.A.):
Erst mal danke an alle für eure inspirierenden Beiträge. Ich hab mir jetzt endlich mal Gedanken zum Plot machen können, und folgendes ist dabei rausgekommen.

Charaktere
• ein Angehöriger des Hauses Decados
• ein Gildenmitglied (Gewerkschaft) bez. Leibeigener als Leibwächter des Decados
• ein Angehöriger des Hauses Li Halan (Außenweltler, Phönixritter)
• ein Priester in Begleitung des Li Halan (Orthodox oder Amaltheaner)
• ein Scraver o.ä. als Führer/Bergungsspezialist

Der Plot sollte so gestaltet sein, dass es mehrere Punkte gibt, an denen das Abenteuer enden kann - man weiß ja nie, wieviel Zeit man auf nem Con so hat.

DER PLOT

Auftakt
Über der nord-arktischen, recht unzugänglichen Eiswüste stürzt ein Shuttle ab, ein Notsignal erreichte gerade noch die einige hundert Meilen südlich gelegene Stadt N'gal (oder eine andere, geeignetere, über den genauen Handlungsort hab ich noch nicht entschieden), ehe der Kontakt komplett abbricht. Eigentlich nichts ungewöhnliches, allerdings befand sich an Bord der Cousin des Herrschers von N'gal, ein Marquis des Hauses Decados. Dieser ist nicht sonderlich traurig über den Verlust, handelte es sich bei dem Verunglückten doch um einen Rivalen/Troubleshooter, der dem Marquis ohnehin seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge war. Weil man bei den Decados aber lieber sicher geht, will der Marquis eine Expedition in die Arktis schicken um sich den Tod des Cousins versichern zu lassen. Außerdem will er über die Umstände des Absturzes aufgeklärt werden; handelte es sich um einen Unfall, oder war es ein Anschlag? Wenn letzteres: wer war dafür verantwortlich? Und: falls wider Erwarten doch jemand, speziell die ungeliebte Verwandschaft, den Absturz überlebt haben sollte... nun ja, dann muss jemand dem Schickal nachhelfen...

Der Marquis übergibt die Leitung der Expedition einer Vertrauten (ein SC). Problematisch an der Angelegenheit ist aber folgendes: der Notruf kam aus einer Region, die offiziell nicht dem Einfluss der Decados unterliegt. Die Di-Long-Ländereien gehören noch immer Haus Li Halan, ihre Herren haben sich während den Imperator-Kriegen erfolgreich gegen den Einmarsch der Decados gewehrt. Es gibt zahlreiche Gerüchte über die dort lebenden Li Halan, unter anderem dass sie dem verbotenen Manja-Kult angehören, Dämonen anbeten etc. Haus Decados schürt natürlich diese Gerüchte, ob etwas dran ist ist ungeklärt, da die Herren von Di-Long ausgesprochen zurückgezogen leben und ihre Grenzen noch immer scharf bewachen.
Der Marquis kann also nicht einfach seine Leute in die Region schicken, er braucht jemanden, der potentiellen Problemen mit den Li Halan vorbeugen kann. Glücklicherweisebefindet sich gerade ein junger Phönixritter (SC), Angehöriger des Hauses Li Halan, als Gast in der Stadt. Ein perfekt geeigneter, neutraler Botschafter.

Die Gruppe wird vom Marquis in N'gal zusammengestellt und eine Expedition ausgerüstet. Ein Shuttle bringt sie in die Nähe der Di-Long-Ländereien, von dort geht die Reise mit weniger komfortablen Fahrzeugen weiter, Motorschlitten oder ähnliches. Bis zum vermuteten Absturzpunkt sind es etwa 3-4 Tage Reise durch die Eiswüste.

Haupthandlung
Die Charaktere ziehen also los, unterwegs sind mehrere Begegnungen möglich, z.B. mit dem fahrenden Volk des Planeten, Kreaturen der Eiswüste (für'n bißchen Action) oder den alltäglichen Gefahren wie Gletscherspalten, Eisstürmen etc.

Irgendwann erreicht die Gruppe dann den Absturzpunkt und findet das Shuttle (übrigens ist eine interessante Nebenfrage, warum der Decados hier eigentlich mit einem Shuttle unterwegs war, die Li Halan aber ihren Luftraum so eifersüchtig bewachen...). Es ist ausgerechnet in einem uralten Ruinenkomplex runtergegangen und in ein Höhlensystem durchgebrochen. Als die Charaktere zum Shuttle hinuntersteigen stellen sie fest, dass der Absturz eine Krypta freigelegt hat, die der Priester der Gruppe recht zweifelsfrei als das Grab eines Heiligen indentifiziert. Das Grab galt lange Zeit als verschollen und allein die Tatsache der Entdeckung ist eine kleine Sensation. In dem Grab finden die Charaktere aber auch noch zwei Artefakte, ein mysteriöses Amulett und einen altertümlichen Sprungschlüssel – und schon wird's kompliziert...

• Die Insassen des Shuttles sind entweder alle tot oder der Cousin lebt tatsächlich noch (und der Decados der Gruppe muss sich um ein möglichst unauffälliges Ableben desselben kümmern)
• Unter Umständen sind den Charakteren bereits Scraver oder eine Gruppe Zuranisten auf den Fersen (womöglich sogar schon vor ihnen vor Ort), die das abgestürzte Shuttle und die archäologische Fundstelle für sich beanspruchen
• Von Zuranisten oder dem ortskundigen Führer der Gruppe können sie Charaktere erfahren, dass das Grab bez. die Ruinenstadt als verflucht gilt.
• Der Priester der Gruppe weiß über den Heiligen zu berichten, dass er zu Lebzeiten sehr viele Planeten bereiste, um dort zu predigen, auch etliche, die heute als verschollen gelten. Man sagt, dass er oft vom Dunkel zwischen den Sternen predigte und von den schrecklichen Kreaturen und Dämonen die dort angeblich leben.

Irgendwann schaltet sich zwangsläufig der lokale Li-Halan-Fürst in die Sache ein; womöglich wird er gar von den Charakteren selbst verständigt (ist ja immerhin sein Land...) Wie es der Zufall so will gehört er natürlich dem Manja-Kult an und ist ausgesprochen erfreut über den Besuch der Charaktere auf seinem Land.... und er zeigt sich außerordentlich interessiert an den beiden Artefakten....
In klassischer Bösewichtmanier gibt er sich zunächst als Freund der Charaktere aus, lädt sie zu sich auf seine Burg (natürlich zieht just in diesem Augenblick ein heftiger Schneesturm o.ä. auf...) und horcht sie erst mal aus. Durch seine Manja-Fähigkeiten spürt er die Artefakte auf, nimmt sie an sich, lässt die Charaktere einkerkern (um sie verhungern zu lassen, es gibt da so eine nette Legende auf Malignatius, siehe Decados Fiefs... )
Diese befreien sich natürlich und es gibt einen großen Showdown mit ungewissem Azsgang.

Nachspiel
Die Charaktere bringen die Artefakte in ihren Besitz? Wer bekommt sie? Haus Li Halan? Haus Decados? Macht der Phönixritter seinen Einfluss geltend und übergibt sie dem Imperium? Welche Geheimnise ranken sich um die Artefakte? Wohin führt der merkwürdige Sprungschlüssel? Wer war dieser Heilige, dessen Grab als verflucht gilt?


Soweit zunächst mal. Kritik und Anregungen sind erwünscht und sehr willkommen ;-)

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