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GURPS 4th auf deutsch ?
Vanis:
--- Zitat von: Selganor am 20.04.2006 | 12:42 ---Waere es dir lieber wenn ein Verlag diese Rechnung nicht macht und sich durch die Produktion eines Buchs (von dem man haette vorher wissen koennen dass es ein Verlustgeschaeft ist wenn man gerechnet haette) ruiniert und eingeht?
--- Ende Zitat ---
Nö, aber ich sehe das aus meiner total egoistischen Käuferposition heraus. Es kam schon so oft vor, dass eigentlich super verkaufbare Spiele aufgrund von Schlamperei den Bach runter gingen.
Beispiel Herr der Ringe: Decipher bringt super schöne Bücher raus, die auch inhaltlich klasse sind, hat aber wahnsinnig hohe Produktionskosten. Durch den Herr der Ringe Hype verkauften die Bücher sich zwar ganz gut, aber die Produktionskosten wären einfach zu hoch. Sprich: Es hat sich durchaus gelohnt, ein Hdr Rpg rauszubringen, nur hat man falsch kalkuliert von Verlagsseite. Als Käufer wär ich auch mit weniger Farbe zufrieden gewesen. Dummerweise hat die Misere auch den deutschen Verlag Pegasus runtergezogen.
Zurück zu Gurps:
Auch wenn es sich vielleicht sogar lohnen würde, traut sich da wohl kein deutscher Verlag mehr dran. Der deutsche Markt ist eben doch etwas konzentrierter mit DSA, Midgart, AD&D, Cthulhu, SR.
Chiungalla:
In einer Zeit wo durch Konkurenz und Verbraucher immer höhere Maßstäbe angesetzt werden, wird es eben immer unwirtschaftlicher Produkte in vernünftiger Qualität für eine kleine Gruppe zu produzieren.
Das zeigt sich im Rollenspielmarkt so langsam.
Wer in der Qualität mit den großen konkurieren will, braucht ebenfalls eine große Auflage.
Und wer sich darauf nicht einlässt, konkuriert sehr schnell mit ebenfalls oft sehr gut gemachten kostenlosen Rollenspielen aus dem I-Net.
Viel deutlicher zeigt sich das aber ja schon seit langem im Computerspielemarkt.
Roland:
--- Zitat von: Vanis am 20.04.2006 | 14:50 ---Beispiel Herr der Ringe: Decipher bringt super schöne Bücher raus, die auch inhaltlich klasse sind, hat aber wahnsinnig hohe Produktionskosten. Durch den Herr der Ringe Hype verkauften die Bücher sich zwar ganz gut, aber die Produktionskosten wären einfach zu hoch. Sprich: Es hat sich durchaus gelohnt, ein Hdr Rpg rauszubringen, nur hat man falsch kalkuliert von Verlagsseite.
--- Ende Zitat ---
Woher hast Du diese Informationen?
So wie ich die Sache in Erinnerung habe, waren nicht die Produktionskosten, die wohl auch nicht höher waren als die vergleichbarer Bücher, das Problem, sondern die nicht den Erwartungen entsprechenden Verkaufszahlen und in Verbindung damit die Lizenzgebühren.
Das gleiche Problem hätten GURPS 4 Lizenznehmer, wenn die Sache nicht optimal läuft.
--- Zitat von: Vanis am 4.04.2006 | 16:55 ---Und Übersetzungen sind allemal billiger als komplette Eigenproduktionen.
--- Ende Zitat ---
Nicht, wenn man zum größten Teil auf Eigenleistung setzt.
Vanis:
--- Zitat von: Roland am 20.04.2006 | 18:12 ---Woher hast Du diese Informationen?
So wie ich die Sache in Erinnerung habe, waren nicht die Produktionskosten, die wohl auch nicht höher waren als die vergleichbarer Bücher, das Problem, sondern die nicht den Erwartungen entsprechenden Verkaufszahlen und in Verbindung damit die Lizenzgebühren.
Das gleiche Problem hätten GURPS 4 Lizenznehmer, wenn die Sache nicht optimal läuft.
Nicht, wenn man zum größten Teil auf Eigenleistung setzt.
--- Ende Zitat ---
Das habe ich den Diskussionen aus dem amerikanischen Verlagsforum entnommen und der Tatsache, dass derart farbige "Bilderbücher" sehr sehr teuer sein müssen. Es ist ja nicht so, dass da nur ein farbiger Rand und mal ein Bild zu sehen ist. Die Bücher sind komplett vollfarbig auf Hochglanzpapier. Die Lizenzgebüren sind natürlich auch ein Punkt, den man aber auch vorhersehen hätte können. Trotz des Herr der Ringe Hypes hat es Decipher wohl auch deshalb nicht geschafft, weil monatelang angekündigte Bücher nicht rauskamen und die Informationspolitik einfach nur übel war. So wurden von vornherein potenzielle Kunden vergrault.
In Sachen Lizenz kenn ich mich in der Praxis zwar nicht so aus, aber welchen Nutzen hat ein Lizenzgeber davon, wenn eine Produktlinie den Bach runter geht, eben wegen hoher Lizenzgebüren? Im Falle von Herr der Ringe ist das Christopher Tolkien in Bezug auf ICE (Mers) und Decipher (Hdr RPG) ziemlich egal, hauptsache das Geld fließt. Aber mal auf Guprs übertragen: Warum nicht einfach eine Gewinnbeteiligung einführen? SJ Games würde Layout und englische Texte liefern, deutscher Verlag Übersetzung umsetzten. Erstmal hätte der deutsche Verlag keine Lizenzkosten. Wenn gut läuft, darf sich SJ freuen.
Das waren jetzt meine (sehr naiven ;)) Überlegungen dazu.
Chiungalla:
--- Zitat ---aber welchen Nutzen hat ein Lizenzgeber davon, wenn eine Produktlinie den Bach runter geht, eben wegen hoher Lizenzgebüren?
--- Ende Zitat ---
Mal anders herum gefragt. Oder vielmehr eine Gegenfrage als Antwort.
Was hat SJGames davon, wenn er ein paar lumpige Dollar Gewinnbeteiligung für 10.000 verkaufte deutsche Exemplare von GURPS 4 bekommt, dafür aber 5.000 Deutsche sich kein englisches GURPS mehr kaufen?
Da wirds für SJGames sehr sehr schnell eine Milchmädchenrechnung.
Daher muss der Verlust der durch eine deutsche Edition bei der englischen Edition anfällt auf jeden Fall vollständig von den Lizensgebühren getragen werden.
Und wenn das Projekt ein Fiasko wird, und kein Gewinn erzielt wird an dem SJGames beteiligt werden kann, dann wird es für sie ganz schnell ein Verlustgeschäft, weil sie weniger englische GURPS-Bücher verkaufen.
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