@JS:
Nein, das Beispiel hinkt ganz und gar nicht und auch Deine Veränderung passt dazu wie die Faust aufs Auge.
Es sind zwei Sichtweisen.
Die eine Seite (Segler) will ein bisschen segeln und ist auch nicht uninteressiert, dabei was neues zu lernen.
Und ja, natürlich muss man auch das eine (Knoten) oder andere (Segel setzen und reffen) können, bevor man den Hafen verlässt.
Also, nichts gegen ein bisschen lernen, aber der Fokus liegt auf Spaß haben.
Und nein, Fähre ist doof, laut und stinkt und das falsche Flair.
Der Segeltrainer ist sicherlich ein netter Kerl.
Aber er hat andere Sichtweisen. Er hat kein Bock auf Schlaffis, die den ganzen Tag an Deck liegen.
Er möchte lieber anpacken, was tun, und auch, dass die anderen anpacken und was tun.
Deswegen setzt er gleich auf Zack Zack, und zeigt den Leuten, dass sie was tun müssen, um zu segeln.
Und jede Menge lernen. Und auch auf Zack sein, also nicht bis in die Puppen mit Beck's an Deck und so.
Und was ist jetzt richtig? Ganz klar: beides!
Es geht beides und beides kann Spaß machen.
Aber beide Sichtweisen zusammen werden sicherlich keinen Spaß haben.
Die einen fühlen sich gegängelt und der Segeltrainer fühlt sich verarscht und hat keine Lust auf "Sonntagsschulen-Segeln".
Der Trainer sieht nur, dass alle jammern, die Schüler nur, dass sie keinen Spaß haben.
Am Besten wäre, wenn die Segelschüler sich einen suchen, der das lockerer sieht und der Trainer sich ein Team sucht, die auch die Herausforderungen suchen.
Genau das gleiche ist es beim Rollenspiel...
Die einen wollen seichte Kost, die anderen sehen Rollenspiel als Herausforderung.
Mir geht es auch so, bei mir schwankt es sogar mal so und mal so.
Wenn ich Freitag abend um 18:00 zum Rollenspiel komme, nachdem ich um 17:00 nach etwa 50-60 Stunden Arbeit die Woche dahin geeilt bin und noch nicht abschalten oder geistig runterfahren konnte, dann habe ich keine Lust auf anspruchsvolles Rollenspiel.
Dann ist mir nach was simplen und lustigen, wo ich mich austoben und den coolen Matz (hi Axx) raushängen lassen kann.
Knifflige Dinge habe ich 60 Std die Woche zu lösen, meistens mit Termindruck und dem Problem dass jede Minute kostet (wenn z.B. bei Daimler das Band steht). Das muss ich dann nicht im Rollenspiel wiederholen, da will ich bewust was anderes.
Wenn ich aber mal ein paar Wochen Urlaub habe oder bei uns im Büro Laue Zeit herrscht, dann kanns auch sein, dass ich richtigen Anspruch möchte, dass ich Bock auf tüfteln oder so hab. Dann kann es nicht zuviel taktisch oder verworren werden.
Oder eben auch mal in Sachen Darstellung sehr anspruchsvoll.
Ansprüche sind unterschiedlich und wechseln.
Ich denke, etwas ähnliches ist es bei eed_de.
Die Spieler scheinen grundsätzlich andere Ansprüche zu haben.
Da geht es nicht darum, ob sie vorher kreativ waren.
Da geht es darum, dass sie Spaß beim Rollenspiel haben wollen.
So, wie eed_de auch seinen Spaß haben möchte.
Letztendlich muss man sich zusammensetzen, das mal so auf den Tisch legen und schauen, welche Ansprüche herrschen.
Danach kann man untersuchen, ob sich da irgendwo ein Kompromiss finden lässt.
Ein Kompromiss heisst aber, dass man sich auf der Mitte des Tisches trifft und nicht dass einer (der Spielleiter) die Bedingungen diktiert und alle Leute als Jammerlappen deklassiert, die nicht seiner Meinung sind.
Wenn das bedeutet, dass es einfacher sein muss, dann muss auch der Spielleiter die Komplexität und den Schwierigkeitsgrad herunterfahren.
Nicht ganz, denn der Kompromiss sollte auch seine Ansprüche berücksichtigen, aber doch soweit, dass alle zufrieden sind.
Wenn das nicht geht, sollte man sich trennen. Klingt hart, ist aber realistisch, denn sonst wird eine Seite immer zu kurz kommen und mit dem Rollenspiel nicht zufrieden sein.