Die Klinge flirrte an ihm vorbei, fing das Licht der Feuerbecken, das sie Rot färbte, Rot und Gold - strich ihm über die Brust, fkaum spürbar, wie Seide, wie eine Haarsträhne, ein Kitzeln zuerst, der Gedanke einer Berührung, under hatte nicht genug Zeit, sich darüber zu wundern, als er sah, wie Enkidi das Schwert über dem Kopf drehte. Sein erhitzter Geist registrierte, daß das der erste Treffer gewesen war, er mußte bluten, und tatsächlich lief ihm Schweiß in die Wunde und brannte, und dann lief ihm Blut über den Bauch und kühlte, beides, Hitze und Kälte, vereint in einer dünnen Linie quer über seine Brust.
Warum er das Schwert nicht hob, um zu blocken, denn da kam noch ein Schlag, wußte er nicht. Er vollführte die Bewegung, aber er verzögerte sie. Genug Raum für Enkidis Klinge, mehr als genug. Er sah es im Gesicht seines Feindes flackern, sah etwas, das Wahnsinn sein konnte, oder völlige Gewißheit.
So oder so, es war vorbei, und Ras Geist schrie innerlich auf, protestierte - nicht, daß er verloren hatte, sondern, daß es überhaupt beendet war. Selbst er spürte die Erschöpfung, sein Körper aufgepumpt, schwitzend, bebend vor Kraft und Kampfeslust, aber immer, immer widerwillig, wenn es um das Beenden ging.
Er starrte Enkidi an, versuchte, Geist und Körper zu beruhigen, obwohl er das nicht wollte, aber so war der Befehl. Er war zu jedem Zeitpunkt völlig unter Kontrolle der Mantis. Und Andreis Wort war wichtiger als seine Gier.
Er hob nicht den Kopf, als die Klinge seine Kehle berührte, wie andere Männer. Er fürchtete den Stahl nicht. Er fürchtete den Schmerz nicht.
Der Schmerz brannte, riß jetzt an ihm wie ein tollwütiger Hund. Ras verzog keine Miene, brachte langsam, fast trotzig, seinen Körper unter Kontrolle, Atem, Puls, seinen Geist, Blutdurst, Haß und Wut und Bewunderung, ja, auch Respekt. Er respektierte den Mann, nicht die Waffe.
Als Enkidi sprach, war er wieder kalt, als sei er hinaus in die Leere geschritten und schwebe über allem.
Töten? Wer hatte vom Töten gesprochen? Andrei hatte es verboten. Es hätte die Regeln verletzt. Den Befehl. Töten war das letzte gewesen, was er wollte.
Er zog die Lippen von den Zähnen zurück, aber das war kein Grinsen. "Ich habe Zeit, Baron. Viel Zeit." Hundert Jahre in diesem Körper. Ichkann deine Einkel ausfindig machen und wie Rehe jagen, wenn ich will. Du hast mich besiegt, aber dich besiegt die Zeit.