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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Karl Lauer:
Ruben ließ seinen Blick über das Vergnügungsviertel streifen. Er sah hektische Aktivitäten, lautstarke Verhandlungen, anstößige Andeutungen und noch vieles mehr. Er war ein Leben der Ordnung gewohnt. Nicht dieses Chaos.
Schon bei seiner Ankunft auf der Station war er einen Moment angeekelt gewesen vor lauter scheinbar ungeregeltem Treiben. 'Es muss etwas geschehen' dachte er sich.
Er hörte die Frage seines Begleiters, jedoch reagierte er für ein paar Sekunden nicht. Sein Blick blieb auf den vielen Geschäften und Lokalen in diesem Viertel hängen.
"Wir werden uns einen Eindruck über den Zustand des 'Inventars' der Station verschaffen. Wir sollten also uns hier genauestens umschauen und in das eine oder andere Etablissement hinein gehen. Ich werde mir meine eigenen Notizen machen und euch die Bewertung von den... 'Dingen'... überlassen von denen ich keine Ahnung habe. Mal schauen ob man am Ende noch etwas Kosten einsparen lassen..."
Man sah Ruben in diesem Moment schon direkt an das die Rädchen in seinem Kopf begannen zu arbeiten. Er hatte begonnen einen Plan aufzustellen. Er stellte sich die Station vor seinem geistigen Auge geregelt und geordnet vor. Das war sein Ziel und er würde darauf hin arbeiten. Jedoch beginnt jeder Weg mit dem ersten Schritt...
"Nun denn Phileas... Nach ihnen!"
Enkidi Li Halan (N.A.):
Enkidis Mundwinkel zuckten. Und da war es wieder, das Flackern in seinen Augen. Wut, oder Haß, die hinter der Schwärze seiner Pupillen emporflackerte und danach gierte, sich aus den Ketten der Vernunft zu befreien. Das Leder seiner Handschuhe knarrte, als sich die Finger enger um den Schwertgriff schlossen.
Ein bitteres Lächeln verzog seine Lippen.
"Ihr habt soviel Zeit, wie uns der Schöpfer noch gewährt, Hauptmann."
Nutzt sie weiser, hätte ein Priester gesagt. Nicht für den Kampf oder den Tod, der Euch umgibt.
Aber Enkidi war kein Priester. Und wie Ras würde auch er diesen Worten nie folgen. Diese Welt würde unter gehen, egal wie viel oder wenig Blut bis zum Jüngsten Gericht noch vergossen würde. Auf ein Leben mehr oder weniger kam es nicht an.
Und wenn dieser gottverfluchte Bastard ihn töten wollte, würde er auf ihn warten und ihm mit Freude die Kehle aufschlitzen.
Zu einem Zeitpunkt, den Enkidi bestimmte.
Ein plötzlicher, kalter Windhauch ließ ihn frösteln. Wahrscheinlich die Klimaanlage, die auf Hochtouren arbeitete, um die Hitze der Feuerbecken zu tilgen.
Ein letzter Blick in die Augen des Besiegten. Dann senkte Enkidi das Schwert, ruckartig, als müsse er es von der Kehle losreißen.
Er verbeugte sich, erwies dem Hauptmann den Respekt, den er verdiente.
Als er sich wieder aufrichtete, fing etwas glitzernd den Schein des Feuers auf.
Ein dünner Blutfaden rann aus seiner Nase, zeichnete eine hellrote Linie über die Lippen, das Kinn, und tropfte dunkel auf sein Gewand.
Als er es bemerkte, wischte Enkidi das Blut mit einer raschen Handbewegung fort, drehte sich abrupt um und schritt in Richtung der Sitze, in die sich die Zuschauer niedergelassen hatten.
Azzu:
Deus, in nomine tuo salvum me fac, et virtute tua age causam meam.Das Gefühl schlich unaufhaltsam seine Nervenbahnen entlang, breitete sich aus.Deus, audi orationem meam; auribus percipe verba oris mei.Ein eisiger Schauer lief über seine Haut, sein Blut rann kalt durch seine Adern, griff von allen Seiten nach seinem pochenden Herzen.Nam superbi insurrexunt contra me, et violenti quasierunt vitam meam; non proposuerunt Deum ante oculos suos.Seine Augen brannten in kaltem Feuer. Durch einen Schleier von Tränen sah Keitaro, wie Enkidi sich schlagartig zu erholen schien. Ein verschwommenes Aufblitzen von Metall, dann das Rot von Blut. Das Duell war beendet.Ecce, Deus adjuvat me, ominus sustentat vitam meam.Er kannte dieses Gefühl. Heute Abend erst, in den Quartieren des Barons. Und davor... nichts. Dunkelheit. Er konnte, wollte sich nicht erinnern. Ihn schwindelte.Retorque malum in adversarios meos, et pro fidelitate tua destrue illos.Als er sich von dem Lederstuhl erhob, fiel jede Bewegung schwer, wie unter Wasser. Es war ihm, als würde das rasselnde Geräusch seiner Kettenrüstung um ein Vielfaches verstärkt von den schwarz verhüllten Wänden zurückgeworfen. Das sanfte Schimmern, in dem sein Plattenpanzer sonst erstrahlte, schien auf einmal beißend grell im Kontrast zum rötlichen Schein der Feuerschalen.Voluntarie sacrificabo tibi, celebrabo nomen tuum, Domine, quia bonum est.Sein Blick schweifte umher, ohne recht zu wissen, was er suchte. Die anderen Anwesenden waren nur undeutlich wahrzunehmen, wie Silhouetten in einem Schattenspiel. Bis auf zwei.Nam ex omni tribulatione eripuit me, et inimicos meos confusos vidit oculos meos.Mit vor Kälte starren Fingern formte er das Zeichen des Sprungtorkreuzes vor seiner Brust. Da war etwas, das er jetzt tun musste, schon einmal getan hatte, das er zu tun bestimmt war. Die insektoiden Augen der Mantiden auf den schwarzen Bannern funkelten hohnlachend auf ihn herab. Er konnte sich nicht erinnern.
Dash Bannon:
'Mmh ich denke, dass es gerade in diesem Bereich der Station schwer sein dürfte eine Inventarliste zu erstellen', er lässt seinen Blick über das Chaos schweifen. 'Viele dieser Händler werden nicht unbedingt, sagen wir, offiziell registriert sein', er schmunzelt.
'Zudem dürften einige wenig kooperationsbereit und schon gar nicht zimperlich sein.'
In diesem Moment fliegt die Tür einer Kneipe mit dem Namen 'Zum wankenden Vorox' auf und ein schäbig gekleideter Mann fliegt im hohen Bogen auf die Strasse, wo er in einem Haufen Müll liegenbleibt und sich nicht mehr rührt.
'Ihr seht was ich meine?'
The_Kossack:
"Ja. Der Schöpfer", echote Ras, aber er sprach nicht über den Pancreator. Er sah zu Andrei hinüber, kurz, ein Fackern mehr als ein Blick, wandte nicht den Kopf - sah das Nicken des Grafen, und trat dann zurück, begegnete dem Blick des Li Halan. Und senkte die Waffe, reichte sie an Jevgenij, der bereit stand. Die anderen Kossacken konnten es vermutlich nicht fassen, daß ihr Hauptmann geschlagen worden war, vielleicht machte es sie unruhig. Vielleicht ließ es sie zweifeln. Er würde die Disziplinschraube anziehen müssen, um ihnen die Gedanken wieder auszutreiben.
Ras verneigte sich kurz, spürte bei der Bewegung das Brennen der Wunde, aber es war weit weg. Und blieb in der Mitte des Raumes stehen, als Enkidi fort ging. Das Nasenbluten verwunderte ihn milde, aber er vertraute auf Andrei.
Jevgenij trat vor ihn. Vermutlich erfreute sich der Bastard an dem Anblick, ihn bluten zu sehen. Na warte. Aber er war eher als Eskorte gedacht, also nickte Ras ihm zu, um ihm zu bedeuten, daß der nächste Schritt folgte. Draußen wartete das Elixier. Es gab keinen Grund, diese Narbe zu tragen, und Andrei wünschte ihn unverletzt. Elixier, Waschen, wieder panzern, und wieder gesichtslos werden. Er blieb auf der Schneide einer Klinge, die so scharf war, daß jede Bewegung ihn fast zwangsläufig verletzte. Duellieren wie ein Adliger, dienen wie ein Kossacke. Seltsam, daß nur beides gemeinsam ihm Frieden gab.
Ohne die anderen Adligen noch eines Blickes zu würdigen, ging Ras aus dem Raum, flankiert von Jevgenij. Boris übernahm jetzt die Führung.
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