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[CoC] Der Tulzscha-Zyklus

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Bitpicker:
Jim und Calleigh begeben sich in das Arkham Sanitarium, um dort etwas über Harold Copley zu erfahren, der dort kurz nach seiner Einlieferung verstorben ist. Dabei geben sie vor, es handele es sich um einen Großonkel von Calleigh. Da das Ganze 46 Jahre zurückliegt und eh niemand von der damaligen Belegschaft mehr in der Anstalt tätig ist, hat Dr. Hardstrom nichts dagegen, dien SC Einsicht in die Krankenakte zu geben. Copley hatte keine lokalisierbaren Verwandten und war nie ansprechbar. Er wurde isoliert gehalten und behandelt, brachte sich selbst viele Verletzungen bis hin zu Knochenbrüchen bei und verstarb schließlich an einer Lungenentzündung. Seine wenigen halbwegs kohärenten Äußerungen, die schriftlich festgehalten wurden, waren nach der Art 'Wenn sich der Blick der Äußeren auf die Erde richtet, werden sie uns vernichten!'

Dr. Brighton hat an das Rathaus von Kingsport telegrafiert, ob es möglich sei, am Wochenende in die historischen Aufzeichnungen der Stadt Einsicht zu nehmen. Er erhält die Antwort, dass das Rathaus am Wochenende nicht besetzt sei, er könne sich aber Samstags bei der Stadtbeauftragten Mrs. Drake melden, die ihm weiterhelfen wolle.

Vorerst beginnt Brighton mit der Lektüre der Ponape Scriptures. Neben einigen biographischen Daten von Kapitän Hoag erfährt er vor allem Historisches über die Insel: dass nach den Legenden der Bevölkerung diese ursprünglich aus der Vereinigung von Menschen mit einer edlen Rasse aus der Tiefe entstanden sei; dass sie aber bis nur ca. einhundert Jahre vor Ankunft der ersten Weißen von einer weiteren Rasse, den Saudeleurs, die 'aus der Höhe herabstiegen', geknechtet wurden. Die Saudeleurs erbauten eine imposante Stadt namens Nan Madol, deren Ruinen aus Basaltsäulen noch zu Hoags Zeiten sichtbar waren. Diese Rasse unterdrückte die Beziehungen zu der edlen Ursprungsrasse und verlangte immensen Tribut von den Bewohnern der Insel.

Brighton spricht mit den anderen SC ab, dass sie gemeinsam am Wochenende nach Kingsport fahren wollen. Er trifft Samstag Morgen mit dem Nachtzug aus New York ein. Mit zwei Autos fahren die SC in das verschlafene Städtchen.

In Kingsport teilt sich die Gruppe auf; Jim und Scott besichtigen das Städtchen, während sich Adam, Calleigh und Robin zu Mrs. Drake begeben. Mrs. Drake empfängt die SC freundlich und schlägt vor, das Museum von Kingsport zu besuchen, denn dort lagern umfangreiche Aufzeichnungen. Robin fragt sie nach Legenden über die Gegend, und Mrs. Drake verweist sie an Granny Orne, eine alte Dame, die in der Hafengegend wohnt und viele Legenden und Geschichten kennt. Robin trennt sich von den anderen und sucht Ms. Orne auf.

Adam und Calleigh sichten zusammen mit Mrs. Drake die Schriften und Exponate im Museum und erfahren so einiges über die Geschichte von Kingsport. Sie finden auch eine handschriftliche Ausgabe der Ponape Scriptures, die von Kapitän Hoag persönlich stammt und Anmerkungen von ihm enthält. Schon bei oberflächlicher Untersuchung zeigt sich, dass diese Ausgabe wesentlich umfangreicher als die gedruckte ist, die Adam vorliegt, so dass dieser sehr daran interessiert ist, diese anstelle der Druckversion zu studieren.

Im Gespräch mit Mrs. Drake erwähnt diese, dass Calleigh als Buchhändlerin und belesene Frau durchaus als Ersatz für den senil werdenden Kurator des Museums in Frage kommen könnte - und Kingsport hat zudem ein Ärzteproblem, denn einer der beiden praktizierenden Mediziner ist ebenfalls nicht mehr der Jüngste.

Währenddessen empfängt Granny Orne Robin Wats sehr freundlich und ist gerne bereit, aus ihrem reichhaltigen Fundus an Legenden vorzutragen. Sie erwähnt des merkwürdige hochgelegene Haus im Nebel oben auf der Klippe nördlich von Kingsport, die den SC schon bei ihrer Ankunft aufgefallen ist, und die Tatsache, dass niemand weiß, wer dort wohnt, dass dort aber des Nachts häufig Licht brennt; auch, dass große, geflügelte Schatten manchmal dort zu sehen sind, die sogar in das Haus fliegen. Sie erzählt die Geschichte ihres Bruders, der ein Seemonster fing, das über fünfzig Fuß lang war und von Wissenschaftlern dennoch als Baby seiner Art bezeichnet wurde; das auf einer Wanderausstellung plötzlich verschwand, wonach ein ungesehenes Wesen draußen im Ozean ihren Bruder und einige Zeugen auf hypnotische Weise ins Meer herausrief - die Leichen wurden nie gefunden; und noch viel mehr.

Die SC beschließen, in Kingsport zu übernachten, um am nächsten Tag weitere Nachforschungen anzustellen.

Robin

Bitpicker:
Wir haben diesen Dienstag recht viel Zeit verquasselt, aber ein bisschen weiter ist es trotzdem gegangen:

Die SC haben sich in einem kleinen Hotel namens Seaworthy im Stadtzentrum von Kingsport Zimmer geben lassen. Für alle fünf ist es eine unruhige Nacht, denn sie können nicht einschlafen. Das glauben sie zumindest - aber wenigstens ein Teil der Ereignisse dieser Nacht erscheint des Morgens traumhaft.  Neben den üblichen Spukerscheinungen (es scheinen Würmer im Bett zu sein, kalte Luftzüge und klamme Berührungen aus dem Nichts, Gesänge und Geschützdonner von draußen, wabernder Nebel in der Straße, der sich scheinbar intelligent vorantasstet...) hört Calleigh Stimmen auf dem Gang - sie schaut hinaus und sieht zwei Personen, gekleidet wie Mönche, die mit dem Rücke zu ihr den Gang hinabgehen und leise miteinander sprechen - der eine sagt 'bald wird Alhajoth auf uns herabschauen', worauf der andere erwidert 'und das Eine Auge wird sich schließen'. Dann trennen sie sich und verschwinden in unterschiedlichen Gängen. Robins Zimmer liegt zur Klippe nördlich von Kingsport hinaus, so dass sie das Licht oben auf der Klippe sehen kann, das aus dem dort befindlichen Haus scheint - sie sieht auch einmal einen Schatten wie von einem geflügelten Pferd (oder doch eher eine geflügelte Garnele?), kann aber nicht sagen, ob es nicht vielleicht ein Nachtinsekt war, das nur knapp vor ihren Augen vorbeigeflogen ist. Dann verlöscht das Licht, um kurz darauf wieder aufzuflackern und schließlich in den Himmel zu steigen, und dann schieben sich die Wolken vor dem Vollmond zur Seite und der Mond schaut sie an und blinzelt ihr zu...

Am nächsten Morgen sind die Charaktere entsprechend übermüdet. Durch ein Gespräch mit dem Wirt am Vorabend haben die SC von der Hinrichtungsstelle westlich von Kingsport erfahren, wo im Zuge der Hexenprozesse von Salem auch in Kingsport 1692 dreizehn Menschen gehenkt worden sein sollen. Die unmarkierten Gräber sind noch heute zu sehen. Jim joggt an diesem Morgen dorthin, kann aber nichts Ungewöhnliches entdecken.

Die SC gehen gegen 10 zur Congregational Church, deren Name in Verbindung mit der Zerschlagung des Kults vor zwei Jahrhunderten genannt worden war; es ist aber eine neuere Kirche, die ursprüngliche Kirche stand woanders, wo heute das Congregational Hospital liegt. Der jetzige Pastor der Gemeinde ist hilfsbereit und freundlich, kann aber nicht viel Neues beisteuern.

Adam beschließt, noch zur Historical Society zu gehen, während sich Jim auf die Rückreise nach Boston vorbereitet, wo er im Alleingang weitere Spuren bzgl. Cecil Jones suchen und verfolgen will.

Robin

Bitpicker:
Adam begibt sich mit Calleigh zur Historical Society, wo sie in der Bibliothek auf einen jungen Mann treffen, der sich anscheinend für das gleiche Thema wie sie interessiert: er hat das spärliche Kartenmaterial über das historische Kingsport sowie einige Familienchroniken und andere Schriften auf sein Lesepult gehäuft und studiert sie. Er heißt Malcolm Veidt und gibt an, Lehrer an einer hiesigen Schule zu sein. Er recherchiert die Geschichte der Stadt Kingsport als Anschauungsmaterial für wirtschaftliches Wachstum. Mrs. Drake, die ebnenfalls wieder mitgekommen ist, erwähnt, dass ein Mann namens Campbell in Kingsport vermutlich wie kein Zweiter die Geschichte Kingsports kennt und ein Modell der Stadt besitzt, mit dem er Kingsport zu jeder beliebigen Zeit  seit der Gründung nachbauen kann. Kurze Zeit später verabschiedet sich Veidt, während die SC weiter Bücher studieren.

Scott und Jim suchen eine Kneipe am Hafen auf, in der man anscheinend noch nichts von Prohibition gehört hat - oder es interessiert vielleicht niemanden. Sie versuchen, weitere Geschichten über Kingsport in Erfahrung zu bringen, weil sie hoffen, auf irgend etwas Verwendbares zu stoßen, aber man verweist  sie nur wieder auf Granny Orne, bei der Robin Wats ja schon war.

Jim und Adam reisen nachmittags wieder zurück. Adam schläft im Zug über dem Studium der Ponape Scriptures ein und träumt davon, in einem Einbaum zu knieen, der von tätowierten Eingeborenen gerudert wird; seine Hände sind auf den Rücken gefesselt, ebenso wie die anderer Männer auf weiteren Booten. Sie rudern durch Kanäle zwischen künstlichen Inseln, die in einer Lagune angelegt sind; auf diesen rechteckigen Inseln erheben sich Bauwerke aus sechseckigen Basaltsäulen, die nach Blockhaus-Manier aufeinandergestapelt sind. Die Gefangenen werden auf eine große Insel gebracht, in deren Zentrum sich ein ebenfalls rechteckig angelegter Teich befindet. Neben Insulanern sind auf einer abseits gelegenen Tribüne auch in wallende Gewänder gehüllte Personen anwesend, die groteske, risiege Masken vor den Gesichtern tragen. Die Gewänder verhüllen ihre Körper und haben nach hinten ausladende, aufgetürmte Applikationen wie Schleppen, die über Drahtgestelle gehängt sind.

Eine dieser Personen, vielleicht ein Priester oder Anführer, steht auf einer Treppe, die über den Teich hinausragt, und hält von dort aus eine Rede. Seine schnarrende Stimme scheint aber von überall her zu kommen, nicht nur aus seiner Richtung. Am Ende der unverständlichen Rede werden die Gefesselten die Treppe hinaufgeführt. Dann wird der erste in den Teich hinabgeschubst. Nur Momente später fängt das Wasser an zu brodeln, und etwas durchbricht die Meeresoberfläche: etwas wie ein zerfleddertes Segel, aber es hat keinen Mast, sondern ist von rot-schwarzer Färbung und von knotigen Adern durchzogen... Adam wird klar, dass es sich um die Flosse eines gigantischen Ungetüme handeln muss. Momente später ist er dran, hinuntergestoßen zu werden, aber im letzten Augenblick fällt sein Blick noch einmal auf den Priester, und er sieht, dass das, was er für eine Art Verschlussmechanismus oder Ziernaht auf der Vorderseite des weißen Unterkleides des Priesters gehalten hat, in Wirklichkeit ineinander verschränkte Beinchen wie die von Insekten sind...

Und er erwacht.

Zurück in Boston, versucht Jim etwas über das Corbitt-Haus in Erfahrung zu bringen, in dem Cecil Jones gewohnt haben soll. DieAdresse geht aus seinem Briefwechsel mit Merriweather hervor.

(Eingeschobene Spoiler-Warnung: die folgenden Ereignisse in Boston basieren auf dem Abenteuer 'The Haunting' im CoC Grundregelwerk, früher auch 'The Haunted House'. Abweichend vom Abenteuer behandle ich das so, dass Cecil Jones quasi das Abenteuer erlebt hat, so dass die SC nur die Nachwirkungen herausfinden können, nicht aber das tatsächliche Abenteuer durchlaufen.)

Jim findet heraus, dass Cecil Jones in den ersten zwanzig Jahren des Jahrhunderts in Boston sehr bekannt war, allerdings unter seinem Pseudonym 'Abramelin der Magier'. Aus dem Interesse einiger gutsituierter Leute an Okkultem hatte sich Abramelin eine Art Kult in der High Society aufgebaut, dem viele skandalöse Dinge nachgesagt wurden. Zu jener Zeit (und auch noch zur Zeit der SC) war Boston so eine Art puritanisches Zentrum der Sittenwächter der USA, was natürlich zu Reibereien führte - aber womöglich waren eine Reihe der offiziellen Sittenwächter insgeheim Kult-Symphatisanten, oder der Kult besaß zu viel Einfluss oder gar belastendes Material, als dass man ihm hätte schaden können.

1920 mietete Abramelin das Corbitt-Haus, weil es als Spukhaus galt. Mehrere Familien, die es zuvor gemietet hatten, waren von Krankheiten und Gewaltausbrüchen heimgesucht worden, die letzten Mieter mussten eingeliefert werden, ihre Kinder wurden zu Verwandten in einer anderen Stadt verbracht. Abramelin bewohnte das Haus für vier Jahre, in denen er sich einem Ritual unterzog, das seinem Namenspatron zugeschrieben wurde und das ihn in Kontakt mit seinem Schutzengel bringen sollte. (Cecil Jones war in den 90er Jahren nach Europa gegangen und hatte dort mit MacGregor Mathers zusammen im Hermetic Order of the Golden Dawn gearbeitet; MacGregor Mathers gab während dieser Zeit eine eigene Übersetzung eines okkulten Werkes namens 'Sacred Magic of Abramelin the Mage' heraus, aus welchem Jones Pseudonym und Ritual übernahm.)

In den Jahren, in denen Abramelin das Corbitt-Haus bewohnte, war es still um ihn geworden; 1924 schließlich fand sein Vermieter, der Ire Patrick O'Keeffe, seine Leiche im Keller des Hauses. O'Keeffe ließ daraufhin das Haus vernageln und versuchte, es zu vergessen.

Jim spricht mit O'Keeffe, von dem er einen Großteil der obigen Informationen erhält, der Rest stammt aus dem Zeitungsarchiv. 'Corbitt' ist ein Name, der auf Grabsteinen des Friedhofes von Kingsport relativ häufig auftritt...

Scott forscht währenddessen nach einem Weg auf die Klippe über Kingsport und stellt fest, dass die Miskatonic Universität eine Wirtschaftsstraße bis auf zwei Drittel der Klippe hinauf angelegt hat, weil dort ein Funkturm gebaut wird, der bei der kommenden Expedition der Universität in die Antarktis den Kontakt mit der Expedition sicherstellen soll.

Erste Versuche der SC, mehr über den mysteriösen Jonathan Asquith zu erfahren, den Cecil Jones in den Briefen an Merriweather als Koryphäe in Bezug auf den verlorenen Kontinent Mu bezeichnet hat, führen zunächst ins Leere.

Robin

Bitpicker:
Die gestrige Sitzung spielte fast ausschließlich in Boston; glücklicherweise haben meine Spieler kein Problem damit, anderen beim Spielen zuzuschauen, denn außer Jim Corr waren nur die beiden per Bahn angereisten Damen anwesend. Adam widmete sich in New York weiter dem Studium der Ponape Scriptures, während Scott lediglich die im Bau befindliche Funkstation auf halber Höhe der Klippe über Kingsport in Augenschein nahm, sich vergewisserte, dass wirklich kein Weg weiter hinauf führt, und sich auf dem Weg zurück mit Dr. Hayes von der Miskatonic Universität über die Station unterhielt.

Zunächst fährt Jim ins Sanatorium, in das die Eltern der italienischen Familie, die vor Cecil Jones n dem Haus wohnten, eingeliefert wurden. Dort erfährt er, dass die Mutter vier Jahre zuvor in die Obhut von Verwandten in Baltimore entlassen worden sei, der Vater aber wenige Monate später in der Anstalt verstorben sei.

Jim telefoniert mit dem Bruder des Verstorbenen in Baltimore und erfährt von diesem, dass die Familie nicht glaube, dass der Unglückliche wirklich tot sei; sie glauben, dass er immer noch in dem Sanatorium gehalten wird. Ein Treffen mit der Mutter wird aber ausgeschlossen.

Jim tritt sodann gegenüber dem derzeitigen Besitzer des Corbitt-Hauses, einem Iren namens O'Keeffe, als Vermittler für einen Verkauf des Hauses an zwei exzentrische Damen auf. O'Keeffe ist zwar sehr skeptisch, weil er nicht glaubt, dass ein Käufer des Hauses damit glücklich würde (er ist eben erst in zweiter Linie Geschäftsmann), aber die SC versichern ihm glaubhaft, dass sie Bescheid wissen und echtes Interesse haben.

Im Haus (das, wie gesagt, das Haus aus dem Abenteuer 'The Haunting' im Regelwerk ist, dessen Handlung aber quasi von Cecil Jones 'durchgespielt' wurde) entdecken die SC zunächst, dass das Wohnzimmer zu einer Kultstätte umfunktioniert worden ist, wo Pentagramme und andere Anrufungs- und Schutzzeichen den Boden zieren usw. Hier finden sich auch drei dünne Bändchen von MacGregor Mathers, 'The Sacred Magic of Abra-Melin the Mage'. Da O'Keeffe nicht gerne im Haus ist und sich immer in der Nähe des Ausgangs hält, ist es ein Leichtes, diese Bücher einzustecken.

Die SC entdecken weiterhin zwei Kisten mit Heiligenstatuetten, Kruzifixen und anderem christlichem Kitsch, die Jones seinerzeit aus allen Räumen zusammengesammelt hatte - die Italiener waren wirklich sehr überstürzt aufgebrochen.

Im Obergeschoss finden die SC in einem Schlafzimmer drei weitere Bücher, die Tagebücher von Walter Corbitt, Esq., der wohl im 18. Jahrhundert gelebt haben dürfte, wie die Datumseinträge zeigen. In den Büchern werden auch Kingsport und andere Begriffe, denen die SC bereits begegnet sind, erwähnt.

O'Keeffe weigert sich, den Keller zu betreten, denn dort hat er die Leiche von Jones seinerzeit entdeckt. Die Polizei hat damals entschieden, dass er wohl die Treppe unglücklich hinuntergestürzt sei. Auch Jim, der hinabgeht, fällt erst mal die Treppe runter, aber nicht ganz so unglücklich. Allerdings landet er in der Rattenscheiße...

Schnell entdeckt Jim, dass es eine falsche Wand im Keller gibt, die er prompt einzureißen beginnt (O'Keeffe ist herzlich egal, was mit dem Haus geschieht, er hat für sich selbst schon entschieden, dass er es nicht verkauft, sondern abreißen lässt). Jenseits der Wand entdeckt Jim zu seinem persönlichen Schrecken den ausgetrockneten Leichnam von Corbitt, aufgebahrt auf einem zum Altar umfunktionierten Tisch. In einer Ecke des Raums liegen einige Papiere - Sternendiagramme, vielleicht für Horoskope, und kurz, bevor Jim der Staub in die Nase steigt und sein Nieser das Papier vernichtet, sieht er neben einem der Punkte auf dem Blatt den Namen Alhajoth.

Da bewegt sich der Leichnam aus dem Augenwinkel...

Aber er sinkt bloß in sich zusammen und zerfällt rapide. Jim findet sonst nichts von Bedeutung und flüchtet aus dem Haus wie schon zuvor die Ratten...

Der Stern Alhajoth ist mit Fachliteratur schnell identifiziert als Cappella im Sternbild Wagenlenker, und die SC beschließen, einen Astronomen diesbezüglich zu befragen.

Robin

Bitpicker:
Verdammt, rund zehn Wochen seit dem letzten Spiel... den Astronomen-Anschluss haben wir praktisch alle für den Moment vergessen.

Aber die Damen haben sich mit dem Tagebuch und den Abramelin-Büchern nach Arkham zurückgezogen, um das Wochenende lesend zu verbringen. Während der Abramelin nur von geringem Interesse ist (immerhin wird klar, dass Cecil Jones inmitten eines sechsmonatigen Rituals zur Anrufung seines Schutzengels war, als er starb), stürzt sich Robin Wats auf das Tagebuch und stellt zunächst fest, dass es ca. 1650 einsetzt. Sir Walter Corbitt, Esq., wird darin in dritter Person als einer der Köpfe des Innsmouth-Kultes erwähnt. Zunächst behandelt das Tagebuch das kultische Leben und die Magie (insbesondere Lebensverlängerung durch den Anderen Gott Tulzscha) bis 1722; dann wird der Kult zerschlagen, und der Autor flüchtet aus Kingsport (Corbitt gehört zu den Festgenommenen). Er ist bis 1835 auf der Flucht und schreibt nur sporadisch weiter, dann erwirbt er das Haus in Boston, wo er seine Studien fortsetzt. Ab hier fehlen Datumseinträge, nur die magischen Arbeiten des Autors (der jetzt selbst den Namen Corbitt verwendet) sind noch zusammengefasst - er rekonstruiert das magische Wissen des Kingsport-Kultes. Das Buch enthält einen Zauber zur Anrufung von Dienern der Anderen Götter und von Tulzscha selbst.

Während die Damen lesen, begeben sich Merriweather und Brighton zurück nach Kingsport, um sich das historische Modell der Stadt anzusehen, das ein gewisser Mr. Cardwell dort sein Eigen nennt. Der macht jedoch nicht auf, sondern fordert die SC hinter zugezogenen Vorhängen auf abzuhauen. Eine Nachbarin, die das mitbekommt, ist sehr in Sorge, weil das nicht seine Art ist (auch nicht, schon seit einer Woche die Fenster so verschlossen zu halten), und Scott Merriweather geht durch den Hintereingang ins Haus. Caldwell liegt offensichtlich schon seit etwa einer Woche voller Panik im Bett (er ist nicht mal aufgestanden, um aufs Klo zu gehen), ist völlig entkräftet und hysterisch und bricht nun vollends zusammen. Adam Brighton, in seiner Eigenschaft als Arzt, lässt aus einer Apotheke einen Beruhigungscocktail kommen, und bevor Caldwell in einen sehr tiefen Schlaf fällt, entlocken sie ihm immerhin noch obskure Hinweise auf einen gefährlichen jungen Mann mit Brille und hellen Haaren, der am Wochenende zuvor bei Caldwell gewesen ist und für den Caldwell Kingsport so aufgebaut hat, wie es um 1650 ausgesehen hat. Er flüstert noch etwas vom 'siebten Haus auf der linken Seite' und von Tunneln und Höhlen unter der Stadt, dann schläft er ein.

Die SC benachrichtigen noch einen Arzt, der sich weiter um Caldwell kümmert, dann nehmen sie das Modell in Augenschein. Es besteht aus zwölf Häusern in einem lockeren Kreis um eine Kirche auf der Spitze eines Hügels. Keine Spur von einer linken Seite oder einem offensichtlichen Punkt, von dem aus man sieben Häuser abzählen kann. Aber die SC nehmen die sehr detailreichen Hausmodelle mit, malen sich einen Plan und machen sich auf die Suche nach den Häusern im heutigen Kingsport. Etliche Fußmeilen später wissen sie: nur noch ein Haus steht, und es ist heute das siebte auf der linken Seite in der Green Lane.

Die SC klopfen dort an und eine freundliche ältere Frau namens Gladys Pickman öffnet ihnen. Sie ist 89 und wohnt seit 30 Jahren in diesem Haus; und sie ist an Besucher gewöhnt, die behaupten, entweder selbst einmal in dem Haus gewohnt zu haben oder mit früheren Bewohnern verwandt zu sein, und die sich das Haus gerne ansehen wollen. Wie auch all diese Leute finden die SC hier nichts besonderes, aber sie erfahren, dass ein junger Mann mit hellen Haaren und einer Brille am vergangenen Wochenende bei Mrs. Pickman gewesen ist; er war ihr unsympathisch und sie hat ihn nicht reingelassen, woraufhin er ihr gedroht hat; aber er sah kränklich oder schwächlich aus und ließ keine Taten folgen.

Die Beschreibung passt auf den Lehrer Malcolm Veidt, den die SC am vergangenen Wochenende in den Räumen der Historical Society getroffen haben. Diesen wollen die SC beim nächsten Mal näher in Augenschein nehmen, und an den Astronomen werde ich sie wohl noch erinnern...

Robin

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