Er humpelt auf Juhan zu, sein Gesicht ist von den Schmerzen gezeichnet, 'währrend ihr eine weitere Frau mit Euren Lügen und Eurem weibischen Gejammer in Euer Bett gezogen habt, haben wir getan wofür wir bezahlt werden.', er atmet schwer aus, er wirkt mehr erschöpft als wütend, 'Ihr erinnert Euch doch noch daran wofür man Euch bezahlt, oder?'
Mitleidig betrachtet er noch einmal Juhans Begleitung und wendet sich dann wieder Jason zu, sein Blick ist jetzt leer.
Bei Anselms Worten wird Juans Gesicht finster und aus seinen Augen verschwindet der leutselige Ausdruck, weicht einem stahlharten, zornerfüllten Funkeln; seine Stimme klingt schneidend, als er spricht.
"Für diese Worte werdet Ihr, Anselm von Thurau mir noch Rede und Antwort stehen. Seid gewahr, daß ich diese Frau nicht in mein Bett gezerrt habe, ganz zu schweigen davon, daß ich nicht gelogen habe. Ihr wisst nicht das geringste über mich, und noch viel weniger davon, was hier vorgefallen ist, aber bezichtigt mich der Lüge? Nein, Senor - das wird noch ein Nachspiel haben. Sobald wir unsere Angelegenheiten hier erledigt haben, werde ich Euch Euer Schandmaul mit meiner Klinge stopfen - solche Schmähungen werden nicht ungesühnt bleiben, seid dessen gewiß.
Ihr habt getan, wofür man Euch bezahlt? Dann stimmt es also doch, was man über Eisenländer sagt? Daß sie keine Ehre haben und nur des Geldes wegen Dinge unternehmen? Nun, ich wurde beim Kampf im Pitt von einem Hammer vor die Brust getroffen und von der Explosion nach draußen geschleudert, und als ich iweder aufweachte, befand ich mich hier in Gefangenschaft. Ich wüsste nicht, daß der werte Herr Möchtegerngraf nach mir gesucht hätte - aber es hat ihn schließlich auch niemand dafür bezahlt."
Bei den letzten Worten ist der Zorn in Juans Stimme deutlicher geworden und sie gewinnt einen ätzend sarkastischen Klang.
"Und Ihr wollt mir oder diesem liebreizenden Geschöpf hier vorwerfen, daß wir in Liebe zueinander entbrannt sind? Euch mag das seltsam vorkommen, aber auch hier gibt es ehrenwerte Menschen, die ohne eigenes Verschulden in diese Gesellschaft geraten sind - wie zum Beispiel die arme Consuela hier. Auch wenn Ihr sie nicht selbst getötet habt, so scheint Euch doch ihr Tod, der Tod eines guten und unschuldigen Menschen völlig gleich zu sein. Ihr seid erbärmlich, Anselm vonm Thurau. Ohne Ehre, ohne Mitgefühl und ohne Heimat."
Juan lacht bitter auf.
"Ja, man hat mir hier von Euch erzählt. Und auch wenn ich nicht so schnell mit Vorverurteilungen bei der Hand bin wie Ihr und deswegen den Anschuldigungen, Ihr hättet Euren Vater gemeuchelt nicht glaube, so bin ich doch sicher, daß er ein ehrenwerte Mann war und beschämt wäre über die Art, wie Ihr Euch hier aufführt. Und nun habe ich Euch nichts mehr zu sagen, bis wir hier fetig sind und wir uns im Kreis der Ehre wieder gegenüberstehen - so Ihr denn überhaupt den Weg dahin findet."
Der Castilianer wendet sich Jason zu und nickt. Habt Dank, Senor Tyrconnel für Eure Aufmerksamkeit. Auch ich werde froh sein, wenn ich mich von diesem Kilt befreien kann. Und Ihr, Senor Windshell, habt Dank für Euer freundliches Angebot. Ich bin geehrt, aber meine eigenen Waffen befinden sich hier, und ich werde lieber auf diese zurückgreifen, wenn es Euch recht ist. So nehmt denn die Klinge Eures Vaters wieder an Euch und macht ihr Ehre."
Bei den letzten Worten wirft er Malik das Rapier wieder zu.
"So, und nun lasst uns gehen, und uns unserem Schicksal stellen. Und Du miene Geliebte" - er wendet sich an Esmeralda - "bitte begib dich in deine Gemächer und halte dich bedeckt. Ich möchte nicht, daß dir in dem Tumult etwas zustößt."