Baut ihr Vorurteile ab?
Vorurteile sind für mich mit das schlimmste was es gibt, auch außerhalb von Rollenspiel. Daher [sülzton an] ist es ein zutiefst meinem Wesen zugrunde liegendes, hehres Bedürfnis mit allen erdenklichen Mitteln meines bescheidenen menschlichen Verstandes gegen Vorurteile jeglicher Art vorzugehen, zum Wohl der Welt und zum Heil der Menschen, denen sie Wohnstatt bietet. [sülzton aus].
Neeeeeee, jetzt mal im Ernst. Ich find Vorurteile echt schlimm. Und was Rollenspiel angeht, da haben sich ja einige angesammelt:
1.Rollenspieler sind weltfremd, das sie in eine Scheinwelt flüchten.
Gegenargument: in selbstgebaute Scheinwelten flüchtet jeder einmal, und das ist auch gut so. Ab und zu muss man sich auch mal von der Realität entfernen dürfen, um Pause zu machen. Außerdem ist das doch auch etwas, was uns zu Menschen macht: Das wir träumen können und in der Lage sind uns aus dem Alltag auszuklinken. Problematisch wird es nur, wenn man den Weg zurück nicht mehr findet. Ich will auf keinen Fall leugnen, dass es solche Leute gibt, aber das dürfte doch wohl eher die Minderheit sein.
2. Rollenspieler sind nicht gesellschaftsfähig.
Gegenargument: Wie kommen dann die Gruppen zustande? Außerdem kann man seine sozialen Kompetenzen übers Rollenspiel auch ausgezeichnet trainieren ohne jemandem auf die Füße zu treten. Viele Firmen wenden, wenn sie ihre Mitarbeiter in ihren sozialen Kompetenzen schulen wollen, doch Mehtoden an, die Rollenspiel sehr ähnlich sind: "So Frau Meier, jetzt stellen wir uns mal vor, dass ich jetzt ein Kunde sei, der bei Ihnen etwas kaufen möchte. Wie gehen Sie vor?" Wenn das kein Rollenspiel ist, was ist es dann?
3. Rollenspiel macht blöd.
Gegenargument: Rollenspiel trainiert eine ganze Reihe von Fähigkeiten: die oben genannten sozialen Kompetenzen (Ausdruck, Sprache, von sich selbst abstrahieren können, sich in Andere hineinversetzen können, Teamarbeit usw), Kreativität, taktisches/planerisches Denken, Allgemeinbildung (muss nur an die Leute denken, die angefangen haben, sich ein Buch nach dem anderen über Heilkräuter zuzulegen,weil sie ihren Druiden realistischer gestalten wollten:)) , Merkfähigkeit (damit man nicht alles nachschlagen muss), Multitasking, Geduld, Diplomatie/Umgang mit anderen undundund...
4. Rollenspiel fördert die Aggression und die Gewaltbereitschaft
Gegenargument: Ganz im Gegenteil- Rollenspiel kann dazu beitragen diese zu senken. Bei den wenigsten Abenteuern wird ein Charakter Erfolg haben, wenn er nur wild drauf los prügelt. Außerdem würde er es sich dann auch mit den anderen Spielern recht schnell verscherzen.Des Weiterenkann Rollenspiel dazu dienen um angestaute Wut kontrolliert abzubauen ohne jemandem weh zu tun. Lieber einem imaginären Ork mit ner Axt den Schädel einschlagen, als Zorn und Wut gegen seine Mitmenschen zu richten.
Zur Klarstellung: Ich verabscheue jegliche Form von Gewalt, egal ob körperliche oder psychische, gegen andere. Allerdings glaube ich auch, dass jeder Mensch mal Phasen hat in denen er besonders gereizt oder wütend ist und da halt ich es für besser solche Gefühle nicht zu unterdrücken sondern gezielt und kontrolliert abzubauen- und dabei kann Rollenspiel meiner Ansicht nach helfen.