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Jack Vances Lyonesse-Trilogy endlich wieder aufgelegt

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Lyonesse:
Bin gerade zufällig auf die Information gestoßen, daß die Lyonesse-Trilogie (Herrscher von Lyonesse, Die grüne Perle, Madouc) von Altmeister Jack Vance, nach über 10-jähriger Abwesenheit, im Herbst in Deutschland wieder im Druck sein wird. Ich zähle dieses Werk zu den besten Kreationen des Fantasygenres und hoffe das viele neue Fans diesen Autor, der nun seit über 50 Jahren aktiv ist, entdecken.

Servus, Lyonesse

Gwynnedd:
ich hab die Dinger gelesen, ich fand sie ähh "interessant" aber nicht wirklich herausragend...
vielleicht lag es am Schreibstil :-\

Lyonesse:
Möglicherweise war es der Schreibstil, dieser gilt nämlich, selbst bei Kritikern die Vances Werk ansonsten nicht ganz so mögen, als völlig herausragend. Die Dinger waren also wahrscheinlich zu gut geschrieben.
Interessant fand ich immer, daß Jack Vance in Deutschland nicht zu den bekanntesten SF und Fantasyautoren zählt, aber in Ländern wie Holland, Frankreich oder Ungarn der Superstar dieser Genre ist und seine Werke da eigentlich ständig im Druck sind. Vance schreibt eigenwillig und nicht massenkonform, deshalb scheint er wohl wirklich nicht für jeden etwas zu sein.
Anzumerken ist vielleicht noch, daß 'Lyonesse' vielleicht Vances kommerziellstes und massentauglichstes Werk ist. Eine Romantrilogie des High Fantasy Genres mit Elementen der irischen Feensagen, der grimmschen Kinder- und Hausmärchen, der Arthus-Sage und dem Geist Machiavellis oder wie es ein amerikanischer Kritiker vor 20 Jahren sagte: 'Dieses Werk ist, als wenn C. G. Jung die Gebrüder Grimm getroffen hätte.'
Hinzuzufügen ist sicher noch, daß SF und F für Jack Vance nur Mittel zum Zweck sind. Er schreibt eigentlich nur innerhalb dieser Genre um plausibel möglichst eigentümliche Kulturen darstellen zu können, deren seltsame Verhaltenskodizes rasch zu Fallstricken für den Nicht-inizierten (in der Regel die Romanhauptfigur) werden können. Es sind Schelmenromane in der besten Tradition, wo der Held eher durch seine Cleverness und seinen Charme als durch seine Kampffertigkeiten durchkommt. In der Regel sind die Welten schlecht, in denen die Figuren interagieren, aber selbst die gemeinsten Schurken und die grauenhaftesten Monster sprechen darin, als hätten sie einen Abschluß im Fach Eloquenz, was die Atmosphäre noch bizarrer gestaltet.   

PhiSch:
Das Problem bei Jack Vance WAR (denn er ist tot), dass seine Weltenbeschreibungen, die Beschreibungen fremder Kulturen und Umgangsformen und das Gehabe seiner Protagonisten so im Vordergrund stand, dass er manchmal vergessen hat, sich auf die Geschichte zu konzentrieren.
Jack Vance ist und bleibt der unangefochtene Grossmeister des Sci-Fi und Fantasy, wenn es um die oben genannten DInge geht. Ich kann hierzu nur die Asutra, Showbootwelt, Grüne Magie oder Die Geschichten um die Pnume und die Dirdir empfehlen (eigenlich ist alles klasse, was er geschrieben hat) auch die Geschichten um die Dämonenprizen sind einsame Spitze.
Ich habe bis heute im Genre niemnden getroffen, der so schreibt wie er und es einem so lebendig vor Augen führt. Dagegen sind alle anderen Dillettanten... deswegen freue ich mich zu hören, das Lyonesse wieder da ist und hoffe noch mehr geschichten wieder in Neuauflagen lesen zu können.

Lyonesse:
Nach allem was ich weiß, ist Jack Vance am Leben. Zwar ist er leider fast erblindet und schreibt mühsam mit der Hilfe eines veralteten Sprachcomputers, aber es soll ihm einigermaßen gehen - schließlich ist seine jüngste Erzählung 'Lurulu' erst im vergangenen November erschienen.

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