soooo...hier die ausführliche fassung :
ich empfehle X-Men III entweder als handfesten action-fantasy-film in der machart von Hellboy, den vorangegangenen X-Men-teilen oder eben auch Spider-Man.
viele teils sehr heftige ["Charles always wanted to build bridges",
-Magneto ], teils kleine CGI-effekte, im vergleich zum ersten X-Men-teil schon fast zu viele, fast keine einstellung kommt ohne sie aus. stellenweise bekommt man das gefühl, sie seien notwendige folge eines heftigen verweises der chefetage an das computer-budgetbüro.
das resultat davon ist eine totalausschlachtung dessen, was man aus den comics kennt und schon in der cartoonserie mochte - sobald die mutanten ihre superkräfte aktivieren, geht die post ab - das bleibt auch so, wenn es um schön anzuschauende massengefechte geht.
insgesamt bin ich an einigen actionszenen und im finale gefühl nicht losgeworden, dass der film an einigen stellen, anders als der exzellente und bodenständigere vorgänger, etwas abgehoben und zu fantastisch wird, als das, was man von einer comic-umsetzung in ein "reales setting" erwarten kann. damit kann man aber immer noch locker leben.
feine sachen zum rauspicken :
-Ian McKellen als Magneto. einen so charismatischen und standhaften antagonisten muss man lange suchen. das passiert, wenn man Ian mit seiner souveränen britisch-theatralen art einen finsteren tyrannen spielen lässt. einfach herrlich und sehr glaubwürdig.
-Wolverine. der beste X-Man von allen, zynisch, unrasiert, angekotzt und ständig an der borderline, mit einem sarkastichen spruch auf den lippen. im film hat er viele szenen, in denen ihm so derbe übel mitgespielt wird, dass man schon fragt, wie man das alles einstecken kann.keine sorge, der heilungsfaktor hält auch im overdrive-modus
"he's the best there at what he does"
-Beast. falls ihr euch fragt - wie man sowas überhaupt in einen film umsetzen kann, einen blaubepelzten, kräftigen gorillartigen mutanten, der hochintelligent ist und den us-präsidenten in mutantenfragen berät - bittesehr. sehr sympathisch und nie deplatziert wirkend.
-viele bekannte gesichter aus den comics : der Multiple Man, Juggernaut, Angel, Shadowcat, Colossus, Callisto, Pyro, Arcalite, die Morlocks, undundund
damn, die X-Men-frauen sind einfach der hammer, ob nun Jean oder Rogue, Mystique in menschenform...herrlich. gibt immer bonuspunkte bei mir
ich hatte uU nur das subjektive gefühl, bei den ersten filmen handele es sich im wesentlichen um filme mit mutanten, die einige übernatürliche kräfte haben, die dann und wann zur geltung kommen, der aspekt der superkräfte aber nicht die hauptrolle spielt. hier hingegen gibt es fast keine unterbrechung, ständig zaubern, fliegen, prügeln und schiessen sich diverse charaktere durch die gegend. am ende ist die trennung der superhelden-fights und des zwischenmenschlichen "in zivil" dann doch etwas schwach ausgeprägt und das merkt man recht rasch.
andererseits hatten die charaktere in X I und II viel vorlauf gehabt und so weiss man im prinzip, dass Wolverine auf Rogue aufpasst, Jean liebt und Magneto Xavier als jemanden respektiert, der eher auf der seite der mutanten steht, denn gegen sie vorgeht, usw.usf. so wird das ganze kaum fortgesponnen, sondern lediglich in groben zügen aufrechterhalten.
ich finde diesen dritten teil X-Men am allerbesten. er hat nicht sonderlich viel mit dem ersten teil zu tun, knüpft aber gnadenlos eng am zweiten part an und zieht am ende sozusagen alle endkampfregister für die vorangegangenen filme.
mir hat der mut gefallen, einen schlussstrich zu ziehen und manche chars abkratzen zu lassen. wer weiss noch, wie viele filme noch hinzukommen können (wenn überhaupt), ewig kann man das ganze wohl kaum weiterbetreiben.gleichzeitig sind am ende noch genügend fragen offen, um sich die option einer fortsetzung vorzubehalten.
ich hatte hohe erwartungen an den streifen hinsichtlich der neuen muties, neuer superkräfte, Wolverine (wollen den nicht ALLE sehen
), Magneto, superschurken, CGI-action, bummbumm !
diese sind vollauf erfüllt worden. einen so guten kickback hatte ich
seit "Spidey 2" nicht mehr, wo man wie ein kind am frühen samstagmorgen mitfiebert, was so als nächstes passieren wird und dass die bösen endlich geschlagen werden.
danke dir, Brett Ratner !
zwei stunden anspruchsloser unterhaltung mit viel handfestem gemetzel.
eine gute trilogie des modernen comic-fantasyfilms findet ihren abschluss. (erstmal, obwohl durch das ganze zeug drumrum natürlich ein teil IV möglich bleibt)
ich hätte nicht gedacht, dass das die meinungen hier so sehr auseinander gehen könnten. vor den paar jahren waren alle noch heilfroh, als der erste film rauskam und so langsam die hochwertigen comic-verfilmungen gestalt annahmen. jetzt meckern alle rum, indem sie auf einzelne details verweisen, die in den comics SO nicht drin waren, ihre eigenen, persönlichen vorstellungen von den X-Men nicht ädequat umgesetzt vorgefunden haben (andere mutanten, bessere storylines) oder sich gänzlich andere darsteller gewünscht hätten
dann aber wiederrum kann es auch sein, dass schlussendlich peoples kommen und meinen, die 40er-jahre Superman-s/w-serie sei der weisheit letzter schluss in sachen superhelden und der rest sei blödsinn.
das ist eben auch drin.