Autor Thema: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?  (Gelesen 5769 mal)

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Offline Haukrinn

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #25 am: 27.06.2005 | 18:28 »
Ist es dann ein Fehler des Spielers oder des Systems, dass der Spieler das nicht tuen will?  ;D

Das ist einfach ein "Nicht zusammen passen" von Spieler und System. Wenn der Spieler keinen Bock hat, sich in seiner Freizeit ein "schwergewichtiges" Regelwerk reinzuziehen, dann sollte er besser ein anderes System spielen.

Wenn man sich aber darauf einigt, ein bestimmtes System zu spielen (und spätestens, wenn der SL mit den D&D-Büchern herumwinkt, sollte man den Umfang des Spiels begreifen), dann sollten sich auch die Spieler die Mühe machen, nach und nach die Regeln zu lesen. Was braucht der Spieler denn schon? Allgemeine Regeln für den Skilleinsatz, Grundregeln Kampf und Zauberei, Beschreibungen seiner Skills und Feats und die Zauber, die er prinzipiell anwenden kann. Mit "Hier und da mal ein Viertelstündchen schmökern" sollte das eigentlich kein Problem sein. Und wer meint, er hätte für sowas keine Zeit, hat ja wohl auch eigentlich keine Zeit für's Rollenspiel an sich. Hobbies zu haben heißt nunmal auch Zeit zu opfern...
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NiceGuyEddie

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #26 am: 27.06.2005 | 18:36 »
Um noch einmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Bei uns ist es ganz andersherum, nämlich so dass die Spieler zwar die Regeln können, aber der SL so gut wie nicht. Na ja, mal sehen, wie das klappt.  ;)

Offline Shao-Mo

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #27 am: 28.06.2005 | 02:49 »
Zitat
... die Spieler zwar die Regeln können, aber der SL so gut wie nicht
Das ist ja noch schlechter ...

Das Beispiel mit dem Fußball ist zwar prinzipiell richtig, aber wenn ich mit der einstellung rangehe mich mit Freunden auf dem Bolzplatz zu treffen um en bisserl rum zu kicken ... alle haben Spass ... olé olé reicht doch. Regeln, ... naja Grundregeln.

Das reicht ja, aber so wie du deinen Spieler beschreibst, stell ich mir das vgl. mit Fußball vollgendermaßen vor:
- "Wie, ich darf den Ball nicht mit der Hand spielen?"
- "Warum ist das Spielfeld eigendlich begrenzt?"
- "Was macht der Typ da in dem Kasten und warum ist da ein Netz dahinter?"
- "Darf ich den Ball eigendlich auch in das Gegnerische Tor schießen?"
 ~;D

Es ist ja nicht nur so, das es die Spieler stört und dich auch, sondern das du ja eigendlich auch mit dem DM beschäftigt bist. Du kannst dich dann nicht richtig auf die Spieler und das Abenteuer konzentrieren bzw darauf einlassen, um den Spielern den größtmöglichen Spass zu präsentieren (grob gesagt).

Also das mit dem ingame-Varianten wäre schonmal ne Möglichkeit, ihm zu erklären was er kann und wie es funktioniert. Wenn er spielt sollte er vielleicht eine Kopie mit der Zauber-Übersicht vor sich haben, ... damit er weiss, was er da vorbereitet hat. Wenn er es wirkt und der Effekt nicht klar ist, dann schaut man halt ins Buch.

Wenn man Rollenspiel macht/betreib/wasweissich, dann interessiert man sich dafür (da geb ich dir recht). Nicht für alle Regeln, das muss man auch nicht. Aber man fängt ja mit den Grundregeln an und während man die Abenteuer erlebt, muss man sich ja damit auseinander setzten, damit man überlebt. Man bekommt neue Fähigkeiten und benutzt sie und die alten sollte man bis dato können.

Das nächste mal, wenn ihr spielt, lass ihn selbst arbeiten, damit er von dem Comp-Game-Denken wegkommt und zum Rollenspielen wechselt (Gedanklich).
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Offline CrazyDwarf

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #28 am: 28.06.2005 | 06:46 »
Ist es dann ein Fehler des Spielers oder des Systems, dass der Spieler das nicht tuen will?  ;D
Ganz einfach gesprochen: Des Spielers... Er beschäftigt sich ja anscheinend nicht mal ansatzweise damit...
Ansonsten volle Zustimmung zu den Aussagen von Haukrinn & Shao-Mo.
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Offline Asdrubael

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #29 am: 28.06.2005 | 09:08 »
Also erfahrungsgemäß kann man auch mit Spielern spielen, die das PHB nicht gelesen haben. Aber dann müssen diese wenigstens bereit sein an den ersten Abenden gut beim Spielen aufzupassen und sich das eben merken. Meistens reicht das.
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Seraph

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #30 am: 29.06.2005 | 16:44 »
Mein folgender Kommentar hat an sich nichts mit der Thematik des Threads zu tun, doch möchte ich es mir nicht nehmen lassen meine Meinung zum Ausdruck zu bringen:

Was wir hier erleben, ist ein Extremfall... Spieler zeigt absolut keine Kooperation und setzt sich nicht mit dem Hintergrund und co. auseinander, und Freitag abend Disko angesagt ist, fällt für ihn die RPG Runde aus (ich spreche aus eigener Erfahrung... so einen hatten wir auch mal). Das andere Extrem ist bei meiner Gruppe der Fall... die Spieler kennen die Regeln quasi auswendig, wenden extra Zeit auf, um aus Zusatzmaterial, welches sie über e-mule gezogen haben, das bestmöglichste zu extrahieren und ihren Charakteren den letzten Schliff zu verleihen (aka MinMaxing).

Wenn ich mir diese beiden diametralen Extrema so betrachte, dann weiss ich wirklich nicht welches mir lieber wäre... wirklich eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Und mir wird auch klar, wie lange es schon her ist seid ich mal einen typischen "Durchschnittsspieler" in der Gruppe hatte, der sich mit Hintergrund auseinandersetzt und das weiss, was er brauch, ohne gleich das Monster Manual oder die MagicItem liste auswendig zu können.

Echt frustrierend...

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Seraph

Offline Asdrubael

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #31 am: 29.06.2005 | 17:03 »
bin ich froh, solche Spieler zu haben :D

fühl dich mal eingeladen :D
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Shao-Mo

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #32 am: 29.06.2005 | 17:17 »
Verdammt ... wo lebt ihr alle?  ;D
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Offline Asdrubael

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #33 am: 29.06.2005 | 17:24 »
Verdammt ... wo lebt ihr alle?  ;D

es hat auch Vorteile in stuttgart zu leben  ;D
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Natasz

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #34 am: 29.06.2005 | 17:33 »
@Seraph:

Das Problem bei solchen Spielern, die alles genau wissen und zudem noch MinMaxen, ist aber auch nur dann gegeben, wenn die Spieler auch raushängen lassen, dass sie es besser wissen. Vielleicht ist "raushängen lassen" eine zu harte Umschreibung, aber wenn sie ständig mit neuen Büchern ankommen und dann irgendwas verlangen, nur weil da irgendwo ein d20 / D&D Logo drauf steht, dann kann das auch nicht richtig sein. Auch wenn es bei meiner derzeitgen D&D-Fantasy-Runde auch nicht gerade so rund läuft, so kenne ich es von meinen anderen Runden schon so: der SL gibt an, welche Regeln wie gelten und welche Quellenbücher zu seinem Kanon gehören. Natürlich darf man auch Vorschläge machen, wenn man in irgendwelchen Büchern etwas interessantes entdeckt hat, aber man sollte als Spieler nicht per se davon ausgehen, dass die Sache auch so übernommen wird - nur weil sie in einem Buch steht.

...

Seraph

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #35 am: 1.07.2005 | 14:13 »
@Natasz: Also über das RP kann mich eigentlich nicht beklagen; die Spieler opfern ihre Charakter sogar freiwillig zu gunsten  der Handlung, und das kommt nicht überall vor. Doch wenn ich auch nur Anfange, ein Monster zu beschreiben, wissen sie automatisch dessen Namen, HD und CR, was dazu führt, das ich dazu übergegangen bin, Monster selbst zu designen. Das macht zwar Spass, ist aber auch ein Haufen Arbeit. Und wenn die Spieler dann auch noch nahezu Mühelos Monster besiegen, die 4 CR Stufen über ihnen sind (hab ich mal probeweise gemacht), dann stimmt da was nicht mehr.
Und Zusatzmanuals müssen grundsätzlich von mir abgenickt werden. Allerdings ist es auch wieder nervig, die erste halbe Stunde einer Session nur mit Buildfragen zu verbringen.



bin ich froh, solche Spieler zu haben :D

fühl dich mal eingeladen :D

@Asdrubael: Ich glaub, das nehm ich glatt an. So schnell kommt bestimmt wieder kein Angebot  ;)


Offline Arkam

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #36 am: 6.04.2006 | 09:59 »
Hallo zusammen,

ich fange jetzt selbst als Spieler an D&D zu spielen und zwar mit Freunden die schon Erfahrung mit D&D oder anderen D20 Regelwerken haben. Da ist es selbstverständlich das ich mich auch um Regelkenntniss bemühe soweit es die Basis oder meinen Charakter betrifft.
Ich denke das ist nicht zuviel verlangt. Denn die pure Seitenzahl ist dann doch deutlich unter 300 Seiten, eher etwa 30 Seiten das natürlich nur ohne Magie und ausufernde Kampfregeln. Zu Kampf und Magie gibt es auch schon sehr praktische Übersichtsblätter.

Wer die reichlich angebotenen Hilfen nicht annehmen möchte ist eben in seinen Handlungen stark eingeschränkt und wird teilweise einen deutlichen Unterschied zwischen dem Namen einer Sache und deren spieltechnischen Ausführung feststellen.

Spieler mit extremen Regel- und Hintergrundkenntnissen sind doch immer wieder nützlich solange sie akzeptieren das der Spielleiter und nicht das Regelwerk bestimmt welche Regeln gelten, akzeptieren können wenn der Hintergrund als Basis genommen und geändert werden kann und das wichtigste solange sie Spieler und Charakterwissen auseinanderhalten können.
Für zwischen zwei Terminen aufkommende Regelfragen kann man sich ja etwa per E-Mail und Telefon Mal an den Spielleiter wenden. Allerdings sollte man solche Fragen auf den gespielten Charakter und Hintergrund beschränken. Ideen dafür wie man den Kampf zwischen einem Steinriesen, einer Jungfrau und einem Roten Drachen in einer Höhle mit Schwerelosigkeit zu behandeln hätte sind zwar interessant aber für das aktuelle Spiel wahrscheinlich nur eine Zeitverschwendung.

Gruß Jochen

« Letzte Änderung: 18.06.2006 | 12:08 von Arkam »
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Offline Cyberdance

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #37 am: 10.04.2006 | 15:02 »
Ich finde den Blick in das PHB einen Selbstgänger. Man muss es ja nicht komplett studieren - aber wenigstens über die eigene Klasse sollte man Bescheid wissen. Das ist definitiv nicht zu viel verlangt. Wenn man ein Spiel spielt, muss man sich auch mit den Regeln auseinandersetzen. Sonst sollte man bei Konsolenspielen bleiben. Da reicht Try & Error.

Rollenspiel ist irrsinnig zeitaufwändig und nicht jeder hat die Zeit oder will sie aufbringen - OK. Aber dann geht es halt nicht. Entweder man will spielen oder nicht. Ich sage das neuen Spielern immer mit als erstes, das man sich durchaus selbst mit reinhängen muss, um etwas dabei herauszubekommen. Einige nehmen sich die Zeit und bleiben, andere tun es nicht und gehen wieder. So ist es nun mal.
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Offline Meister Analion

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Re: Als Spieler mit den Regeln beschäftigen - zumutbar?
« Antwort #38 am: 17.06.2006 | 23:00 »
Ich würde ihn einfach nicht mehr in die Planung der nächsten Sitzung einbeziehen. Wenn er sich nichtmal die Mühe macht, selber den Termin rauszufinden hätte sich das Problem gelöst  >;D
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

A government is a body of people usualy notably ungoverned.