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Der Kodex und Interpretationen

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ByC:

--- Zitat von: Eva_Tg am 13.07.2005 | 12:31 ---Wußte gar nicht, daß wir hier schon Skandinavien sind.  ;D
Na ja, für die meisten Menschen hört Deutschland eh hinter Hamburg auf.  ~;D

--- Ende Zitat ---
Klar, spätestens alles, was nödlich von Hannover ist, ist doch schon Südschweden. ~;D
Und wenn ich mich nicht wahnsinnig irre, könnte die Gegend um Kiel zu der Zeit durchaus zu Dänemark gehört haben.

Aber wie kommst Du denn darauf, dass es zu dieser Zeit noch so viele freie Bauern da oben gab, die niemandem verpflichtet waren?

Roland:

--- Zitat von: Leonie am 12.07.2005 | 17:02 ---Da frag ich mich langsam: Wen oder was darf ich eigentlich zum Consors erklären?

--- Ende Zitat ---

Wie bei den meisten Angelegenheiten des Codex ist es Auslegungssache. Sprich, wenn man genug Macht hat darf man (fast) alles, was nicht ausdrücklich verboten ist.  ;)

Eva_Tg:

--- Zitat von: ByC am 13.07.2005 | 13:43 ---Klar, spätestens alles, was nödlich von Hannover ist, ist doch schon Südschweden. ~;D
Und wenn ich mich nicht wahnsinnig irre, könnte die Gegend um Kiel zu der Zeit durchaus zu Dänemark gehört haben.

Aber wie kommst Du denn darauf, dass es zu dieser Zeit noch so viele freie Bauern da oben gab, die niemandem verpflichtet waren?


--- Ende Zitat ---

Jup, bei uns stehen immernoch Grenzsteine des Dänischen Königs rum.  ;D

Wie ich darauf komme? Schonmal was, von der Dittmarscher Bauernrepublik gehört? Die Sturrköpfe lassen sich von niemanden was sagen. Die haben das sogar einmal soweit getrieben, daß der dänische König ein Ritterheer entsenden mußte; leider haben die Rittersleut eine schmachvolle Niederlage gegen den bewaffneten Bauernpöbel einstecken müssen. Also wenn jemand einen freien Bauern im Mittellater spielen will, würde ich immer Dittmarschen als Standort vorschlagen.

Bad Horse:
Klingt ja interessant... wann war denn das? Und wo ist dieses Dittmar? (ich war in Erdkunde immer sehr bescheiden, um das freundlich auszudrücken...  ;))

Eva_Tg:
Dittmarschen. Der Bereich der Nordseeküste in Schleswig-Holstein, der nicht Nordfriesland ist. Also mehr oder weniger die Gegend um Husum, bis runter zur Elbe. Diese Schlacht war um 1349, aber das war nur die größte, schon lange vorher gab es immer wider Kämpfe zwischen Bauern und Adel. Einfach mal googlen.


Hier ein kleiner Auszug aus der Geschichte:
Die Zeit nach Christi Geburt:

In der Zeit nach Christi Geburt entstand die künstliche Verformung der Dithmarscher Küste: In der Nordsee entstanden Flächen, die nicht immer überflutet wurden, hier ließen sich die Geestbauern nieder und errichteten Wurten, das sind bebaute Erhebungen, um ihre Häuser zu schützen. [Auch das Wort "Wurth" findet sich in vielen Ortsnamen wieder: z. B. Trennewurth, Busenwurth, Darenwurth, ...] In dem sie Dämme von einer Wurt zur anderen bauten, trennten sie Landflächen von der Nordsee und konnten diese Nutzbar machen. Daraus ergaben sich die ersten Deichlinien, welche die ersten Köge schützten. Um das Jahr 1000 n. Chr. entstand der erste zusammenhängende Deich. Er befand sich auf Höhe der heutigen B 5.
Im frühen Mittelalter wurde Dithmarschen christianisiert und gehörte seit dem 11.Jahrhundert dem Bistum Bremen an.

Freistaat Dithmarschen:

Bedingt durch das raue Leben an der Nordsee entstand in Dithmarschen ein ganz besonderer Menschentyp mit einem besonderen Selbstbewusstsein, der sich keinem Herrscher unterordnen wollte. Da man sich aber beim Deichbau und Landschutz gegenseitig unterstützen musste, bildete man die sogenannten "Geschlechter", das sind Gemeinschaften aus nicht blutsverwandten Familien mit einer Größe von ungefähr 500 Mann. Sie schafften es durch harte Arbeit das von der Nordsee abgewonnene Land zu erhalten. In dieser Zeit wanderte der bis dato noch anwesende Adel ab, denn er hatte keine macht mehr. Dithmarschen wurde ein freier Bauernstaat. Ihre Freiheit war den Dithmarschen besonders viel Wert, sodass sie es in drei schweren Schlachten schafften, den dänischen und holsteinischen Adel zu vertreiben: 1319 bei Oldenwöhrden, sowie 1401 in der Hamme. Die berühmteste Schlacht ist jedoch die von 1500, als die Dithmarscher sich tapfer gegen die dänische Armee verteidigten. Die Schlacht fand in der Nähe von Hemmingstedt statt, wo noch heute die Düsenddüwelswarft daran erinnert. Die bekanntesten Helden der Schlacht sind der Anführer Wulf Isebrand, sowie die junge Telse von Kampen.
Leider hatte die freie Zeit Dithmarschens schon bald darauf ein Ende: 1559 wurde das Land durch ein dänisch-holsteinisches Heer unterworfen und zwischen den beiden Fürstenstaaten aufgeteilt.

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