Autor Thema: Vom Köder und vom Sturen Bock.  (Gelesen 5359 mal)

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Bloody.berrY

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Vom Köder und vom Sturen Bock.
« am: 14.09.2005 | 22:42 »
Jeder SL, und jeder Spieler, kennt die selbe vertrackte Situation, natürlich nun etwas überspannt und ein feines Clichée.
Die versammelte Gruppe Haudegen steht wartend vor der Höhle, ein Schrei einer holden Jungfrau (oder Jungmanns, je nach Ausrichtung der Gruppe -.-) ertönt, gefolgt vom heimtückischen Gelächter des Bösewichts und dem Fauchen eines Drachens... etc. Wenn alles nach Plan verläuft (also die Umstände stimmen) gehen die Helden hinein und sind eben heldenhaft. Man meint eigentlich, dass jetzt hierbei die Pläne allerhöchstens durch den Schurken oder den Drachen scheitern, allerdings wird Heldenhaftigkeit manchmal auch im Keim erstickt: "Ich geh da nicht rein, das sieht nach einer Falle aus. Da könnten ein Schurke und ein Drache drin sein."

Die Frage, auf die sich das reduzieren lässt, ist  wie man sowetwas vermeidet, sprich wie man die Spieler dazu bekommt sich willentlich mit ihren Charaktern in Gefahr zu begeben. Meist genügt ein plausibler Handlungsrahmen (Sie wollen oder werden gezwungen), oder im Notfall einfach simpel der richtige Köder in Form von Geld, Informationen oder ähnlichem. Was aber tun, gegen den "Sturen Bock", dem Spieler, der dann den Spielfluß stört mit solchen Sachen wie "Ich geh da nicht rein, das ist so offensichtlich. Wenn das ein Film wäre, würden hinter der nächsten Ecke Gegner lauern oder einer Sterben. blablablub." aufwartet. Wieso kann der Spieler sich nicht damit abfinden, das es sich um ein RSP handelt, bei dem es eben um solche Dinge wie Gefahr geht und mitziehen, und mit seinen Gefährten in die Höhle gehen? Oder wieso kann er nicht ausspielen, dass auch sein Charakter die Lunte riecht.

Stattdessen haben uns solche Sachen bisher den ein oder anderen interessanten Abend ordentlich gedrückt, weil ansonsten gute Spieler beschlossen haben, dem SL auf OOC dauf diese Art quer zu schießen. Oft in Situationen, wo der Rahmen für die anderen eigentlich gestimmt hat.
Kennt jemand eine Art, solche Sachen inplay zu regeln, um Diskussionen zu vermeiden? Ich als Spieler behaupte "das es eben dringend notwendig ist, Gefahr nun hin, Gefahr nun her" aber finde diese Lösung eben auch nur halbherzig.

Bloody.berrY
« Letzte Änderung: 14.09.2005 | 22:54 von Bloody.berrY »

Offline Haukrinn

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Re: Vom Köder und vom Suren Bock.
« Antwort #1 am: 14.09.2005 | 22:50 »
Äh ja... und wo ist jetzt Deine Frage? Das hier sind die Spielleiterfragen, nicht die Spielleiterstatements....  ;)
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Bloody.berrY

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #2 am: 14.09.2005 | 22:55 »
Tur mir leid, nochmals. Text kopiert und aus Gier zu schnell auf Return gedrückt -> Mist gebaut *schämt*

Joe Dizzy

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #3 am: 14.09.2005 | 23:52 »
Ah.. "bunkern": wenn der Spieler sich weigert dem SL entgegen zu kommen.

Die meisten SL gehen dem Spieler dann entgegen und lassen das Abenteuer zum Spieler kommen, das ist falsch. Frag den Spieler was er mit seiner Figur tun will. Wenn er nichts tut, dann passiert auch nichts und du als SL kannst dich zurücklehnen und ggf. Umweltbeschreibungen zum Besten geben. Wenn er sich nach einiger Zeit langweilt, kannst du ihm erklären dass ein Abenteuer nur dann entstehen kann wenn der Protagonist was tut. Wenn er ein spannendes Abenteuer haben will, dann muss er auch Risiken eingehen. Wichtig ist dabei nur, dass du dem Spieler erlauben musst das Abenteuer auch in eine Richtung zu lenken, die du nicht vorbereitet hast. Wenn er also nicht in die Höhle will, dann erlaub ihm ruhig auf eine andere Art und Weise Abenteuer zu erleben.

Offline ragnar

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #4 am: 14.09.2005 | 23:56 »
Kennt jemand eine Art, solche Sachen inplay zu regeln, um Diskussionen zu vermeiden? Ich als Spieler behaupte "das es eben dringend notwendig ist, Gefahr nun hin, Gefahr nun her" aber finde diese Lösung eben auch nur halbherzig.
Sowetwas Innerweltlich zu forcieren ist auf Dauer eine vertrackte Sache und wirkt meistens konstruiert:

...der/die zu Rettende ist ein naher Verwandter wenigstens eines Charakters und da sollte eine gewisse Eile selbstverständlich sein (aber früher oder später hat man mal die ganze Familie gerettet und spätestens dann wird's langweilig).

...der/die zu rettende hat wichtige Informationen (und die Charaktere wissen nicht was der Schurke da drin vorhat, Gerüchte besagen ja was von Opferungen, mit Herzentfernung und allem drum und dran...).

...die Charaktere sind vergiftet/krank und der Giftmischer/Heiler mischt ihnen nur dann ein Gegengift/Heilmittel wenn sein Kind im gleichen Zustand zurückommt (also nicht nur lebendig sondern auch mit der Vorsilbe "Jung").

Zeitdruck ist da wohl das offensichtlichste Mittel, aber auf Dauer auch nicht unbedingt das wahre. Wenn das Spiel "Heldig" genug ist sollte sich die Frage nach einem Hinterhalt mit ausreichend hochmut auch kaum stellen("Wir haben die Horden der Finsterniss zurückgeschlagen! Was soll uns da eine geflügelte Echse tun, die es nötig hat sich vor uns zu verstecken!?"), wenn das Spiel aber alles andere als heldig ist (und die SC nicht per definition eine fatalistische Einstellung haben) kannst du aber all das vergessen.

Outgame: Jedem Spieler der übereilte/unvorsichtige Aktionen anfängt einen "Gummipunkt" geben(zu deutsch hochmut belohnen).

Offline Lord Verminaard

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #5 am: 15.09.2005 | 00:07 »
Hi Bloody-berrY, willkommen im GroFaFo! :)

gute Beiträge hier, wobei ich Joes Statement etwas abschwächen würde. Spielern entgegenkommen ist sicher nicht falsch. Falsch ist sowieso ein starkes Wort. Nur sollte man, statt sie ins Abentuer zu "prügeln", sich halt lieber mal fragen, warum sie eigentlich nicht wollen. Oder statt sich selbst zu fragen, einfach gleich die Spieler fragen. Ich glaube, dein eigentlicher Fehler ist, dass du die Sache unbedingt "inplay" regeln willst. Weißt du, das Problem haben nicht die Charaktere. Das Problem haben die Spieler. Deshalb muss es auch zwischen den Spielern gelöst werden.

Hier ein paar der wichtigsten Gründe, warum Spieler nicht auf die "Abenteuer-Angebote" des SL eingehen:

Sie haben Angst um ihren Charakter. Diese Angst ist oft dadurch begründet, dass der SL (oder ein anderer SL) Charaktere umgebracht oder ihnen ihre magischen Gegenstände weggenommen hat, weil die Spieler "unvorsichtig" waren. Klarer Fall von selbst Schuld.

Das Abenteuer interessiert die Spieler nicht.

Den Spielern fehlt eine glaubwürdige Motivation für den Charakter, sich ins Abenteuer zu stürzen.
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Bloody.berrY

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #6 am: 15.09.2005 | 00:25 »
Danke für das warme Willkommen.  ;D

Wirklich sehr gute Ratschläge hier, die mich auch alle sehr vorranbringen. Besonders dass, das Offplay Einwände wohl auch offplay geklärt werden müssen hilft mir weiter. Bis jetzt war es eben wirklich so, das alle Spieler und auch der SL gut dabei waren, und der Spielfluß sehr sehr schön war, und das halt immer einer der Spieler (zugegebenermaßen oft der selbe) diesen Einwand gebracht hat wenn eben "Gefahr in der Luft lag". Gerade wenn ich selbst SC war, war eben der urplötzliche Abfall des Spannungsbogens etwas... naja.

Ich weiß zwar nicht wie ich auf meine Spielleiter wirke, aber unser momentaner SL macht das sehr gut: Der Plot ist plausibel, spannend, und motiviert eigentlich mich zumindest fast immer, und am Ende hat er uns doch irgendwie immer auf seinen roten Faden gelockt, das wir wie Fliegen dran kleben bleiben.
Also hat es wohl eher, zumindest bei uns, mit der Angst um den Charakter zu tun. Zugegeben, auch bei mir sind die Kämpfe hart, und bei unserem momentanen auch, aber gestorben ist eigentlich noch keiner, schon garnicht grundlos. Ob das abtrainierbar ist? *grinst*

Ich werd wohl, anstatt mit den anderen lange zu diskutieren, darum bitten, sich einfach dem Fluß anzupassen, da es ja nunmal dazugehört. Einer meiner Kumpel, der in einer anderen Runde spielt hat mir inzwischen geraten, den Char in so einer Situation einfach "auszusetzen", wovon ich nicht viel halte. Das ist nur eher noch mehr Zündstoff für Ärger glaube ich.

Offline Blizzard

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #7 am: 15.09.2005 | 02:21 »
Danke für das warme Willkommen.  ;D

Wirklich sehr gute Ratschläge hier, die mich auch alle sehr vorranbringen. Besonders dass, das Offplay Einwände wohl auch offplay geklärt werden müssen hilft mir weiter. Bis jetzt war es eben wirklich so, das alle Spieler und auch der SL gut dabei waren, und der Spielfluß sehr sehr schön war, und das halt immer einer der Spieler (zugegebenermaßen oft der selbe) diesen Einwand gebracht hat wenn eben "Gefahr in der Luft lag". Gerade wenn ich selbst SC war, war eben der urplötzliche Abfall des Spannungsbogens etwas... naja.

zunächst mal die Frage: Was (für ein System) spielt ihr denn überhaupt? Ein System, in dem die Charaktere (bewusst) Helden sind? Wenn das so ist, dann...müsst ihr als Spieler euch über folgendes bewusst sein:
 Helden suchen die Gefahr. Helden wollen die Gefahr. Helden lieben die Gefahr. Ja, sie werden geradezu auf magische Weise von der Gefahr angezogen. Ein Held, der sich der Gefahr nicht stellt-was ist das für ein Held?

Zu dem Spieler: Dass er nicht in die Höhle gehen will, weil er eine Gefahr wittert...ist latürnich sein gutes Recht.
Das kann er auch inplay als Char behaupten-dann müsst ihr (der Rest der Gruppe) ihn nur davon überzeugen, mit in die Höhle zu gehen. Der Spieler sollte sich aber auch mal überlegen, dass der SL die Lokalitäten ins Spiel einbaut, damit man dort Interaktion betreiben kann, und nicht nur zur Dekoration...

Und wenn der Spieler bzw. sein Char nicht freiwiillig in die Höhle gehen will...gibt es imho  Möglichkeiten, ihn mehr oder minder freiwillig in die Höhle zu bekommen...
 z.B....die Charaktere auf der Flucht, die Höhle ist die einzigste Rückzugs-und Erholungsmöglichkeit weit&breit...oder aber ihr wollt trockenen Fußes eure Reise fortsetzten, es hat die ganze Zeit schon geregnet, und die Höhle ist der einzig einigermaßen trockene (sprich: Dach überm Kopf) Platz weit und breit. Oder aber: Einer der Charaktere ist krank, schwer krank(ist vergiftet worden), und für den Heiltrank/Gegengift braucht man die Wurzel einer seltenen Pflanze, die nur in dieser Höhle wächst...und wenn das der Kranke nicht rechtzeitig bekommt, dann war's das...
Nach dem Motto " Vier Augen sehen mehr als zwei" wird er den anderen dann bei der Suche helfen (müssen)-wenn nicht, dann wäre dies nicht grade kameradschaftlich...
Und wie ragnar schon richtig erwähnte: Zeitdruck ist ein probates Mittel  ;) >;D

Oder aber er geht gerade eben deswegen in die Höhle, weil es offensichtlich ist, dass es sich um eine Falle handelt
(" Verlockende Falle"). Bzw. um es mit den Worten aus "James Bond-Liebesgrüße aus Moskau" wiederzugeben:
" Und was veranlaßt sie zu der Annahme, dass Mr. M, der Leiter des MI-6, darauf reagieren wird?"
" Weil es Ihnen ganz offensichtlich als eine Falle erscheinen muss!"

Oder ihr macht das Ganze outgame. Beim Mensch-ärgere-dich-nicht kann er ja auch nicht mit einer Figur stehen bleiben, mit der Begründung, es bestünde die Gefahr, dass ein Mitspieelr sie beim/ mit dem nächsten Würfelwurf vom Platz stellt...

Zu guter letzt schreibst du ja noch, dass dieser Spieler dieses Verhalten öfters bringt...das klingt für mich ein wenig hypervorsichtig um nicht zu sagen paranoid. Das sollte man ihm schleunigst wieder abgewöhnen-und wie ragnar schon richtig sagte: Riskiofreude-/bereitschaft belohnen in Form von Gummipunkten oder was auch immer)
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline ragnar

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #8 am: 15.09.2005 | 03:11 »
Das sollte man ihm schleunigst wieder abgewöhnen-und wie ragnar schon richtig sagte: Riskiofreude-/bereitschaft belohnen in Form von Gummipunkten oder was auch immer)
"Oder was auch immer"!? ;D Gummipunkte war eh nur als Platzhalter für alles mögliche gedacht das für euer Spiel in Frage kommt(von EP über Wiederholungswürfe bis hin zu "Ich investier einen GP, der Angriff ist schlimmer als er aussieht, ist nur 'ne Fleischwunde!" ist alles denkbar, solange es wie gesagt für euer Spiel in Frage kommt).

Offline Cyberdance

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #9 am: 15.09.2005 | 04:32 »
Ich würde die "unterlassene Hilfeleistung" mit Konsequenzen ahnden. Vielleicht kommen die Charaktere später in einem Dorf vorbei, wo man sie kausal fragt, wo sie längst gereist sind. Auf diese Weise kommt dann später zu Tage, das sie dabei oder zumindest in der Nähe waren, als die Tochter des Barons dem dunklen Fürsten geopfert wurde, oder so ähnlich, und werden zur Rechenschaft gezogen.
Ahh, keine besonders brillante Idee - dafür ist es wohl zu spät. ;) Aber ich würde immer mit ingame-Konsequenzen arbeiten. Gerade für "Helden" in entsprechenden Settings hat Feigheit weitreichende Konsequenzen.
Vielleicht ist die jetzt Tote jemand, den sie später dringend zur Lösung einer Aufgabe brauchen und weil sie tot ist, müssen sie auf sehr umständlichen Weg ihre Rückkehr ins Leben bewerkstelligen... Auch nicht viel besser aber ich hoffe, Du ahnst, worauf ich hinauswill.

Offensichtliche Falle hin oder her - ein echter Held sollte keine Sekunde zögern, einer holden Maid in Not zur Hilfe zu eilen. Auch wenn er eine Falle vermutet (er kann sich ja entsprechend absichern). :) Ohne bereitwillig auf die Gefahr zuzugehen kann man ja auch schlecht ein Abenteuer erleben.
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Offline critikus

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #10 am: 15.09.2005 | 09:35 »
Ich kenne die Situation und weiß auch keine Lösung. Besonders unangenehm wird es, wenn die SC nicht auf die Situation eingehen und deshalb die Weiterführung des Abenteuers in Frage gestellt wird, weil sie dann eben nicht die richtigen Informationen erhalten oder nicht die passenden Leute treffen.
Ich denke, hier wird es für Spieler schwer zwischen ihrer Spielfigur und ihrer Realpersönlichkeit zu unterscheiden. In Realita würde keiner sich in eine solche Situation begeben, man/frau ist ja nicht doof. Der Rollenspiel-Held würde das allerdings schon.

Eine Lösung, zwar nicht schön, ist, einfach offplay zu sagen, "das solltet ihr jetzt machen, das ist wichtig..."
« Letzte Änderung: 15.09.2005 | 09:40 von critikus »
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Offline Bad Horse

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #11 am: 15.09.2005 | 12:30 »
Es ist immer schwierig, wenn ein Spieler den Plot verweigert. Wenn es alle tun - okay, dann macht man etwas anderes. Aber nur einer? Und der zieht die anderen dann mit? Nervig, sehr nervig. Man will ihn ja auch nicht einfach vor der Höhle stehen lassen... oder?

Wie andere schon gesagt haben - red mit dem Spieler drüber. Nicht unbedingt in der Situation, sondern einfach mal zwischendrin (oder danach). Sag ihm, daß dich sein Verhalten irgendwie stört, und frag ihn, wie man das so auf die Reihe bekommt, daß alle Spaß haben. Von seiner Warte aus verhält sich sein Char sicherlich sehr sinnvoll... Am besten, ihr führt das Gespräch mit der ganzen Gruppe.
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Offline Arkam

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #12 am: 15.09.2005 | 13:05 »
Hallo zusammen,

also Spieler die ihren Charakter nicht ins Abenteuer bekommen wollen bringen die verschiedensten Begründungen.

Klar das Retten von Prinzessinen oder das Überführen von Spionen würde man in der Realität eigentlich denn dazu ausgebildeten Sicherheitskräften überlassen.
Ein Mitspieler in meiner Runde hat Mal etwas schönes gesagt:"Laßt uns in die Realität des Rollenspiels zurückkehren." Denn viele Sachen die in unserer Realität extrem wichtig sind. etwa Arbeit und Familie sind im Rollenspiel eher schmückendes Beiwerk. Das wesentliche sind eigentlich spannende Geschichten in denen der gespielte Charakter eine wesentliche Rolle spielt.

Beliebt ist diese Begründung gerade bei Spielern die sich so einen Vorteil für ihren Charakter erhoffen.

Der hartnäckigere Typ ist eigentlich der "Ich bleibe nur in meiner Rolle! - Typ". Wenn eine Aussprache nichts nützt kann man eigentlich nur zum "Ich bleibe bei meinem Abenteuer - Spielleiter" werden. Wenn der Spieler kein verkappter Vorteilssucher ist kann es manchmal zu interessanten Spielabenden kommen.

Realistische Spielleiter können natürlich auch von Übel sein. Denn wenn der Spielleiter die Charaktere hängen läßt weil sie sich ja ganz unrealistisch in die Geschichte gestürzt haben und eben nicht vorher geplant haben oder die Feuerwehr gerufen haben.

Beliebt ist natürlich auch die Kombination zwischen absurden Charakteren und einem Standardabenteuer oder umgekehrt. In diesem Falle sollte man als Spielleiter einfach ein Mal Nein sagen oder sich einen speziellen Hintergrund verdrücken. Klassische Fälle sind der gedankenlesende Magier in einem Kriminalabenteuer oder die Hexe mit fliegendem Besen in einem Abenteuer in dem die Besteigung eines hohen Berges eine Schlüßelposition hat.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Wolf Sturmklinge

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #13 am: 15.09.2005 | 13:30 »
Kennt jemand eine Art, solche Sachen inplay zu regeln, um Diskussionen zu vermeiden? Ich als Spieler behaupte "das es eben dringend notwendig ist, Gefahr nun hin, Gefahr nun her" aber finde diese Lösung eben auch nur halbherzig.
Der Schurke hat ein Lasso, wirft es über den Charaktrer und der Drache zieht ihn in die Höhle.

oder

Ein NSC der brüllt: "Oh mein Gott! Die Prinzessin, wollt IHR denn garnichts tun!?"

oder

Ein NSC-König der brüllt: "Verdammt nochmal! Rettet meine Tochter oder ich lasse Euch vierteilen!"

oder

Ein NSC, der stattdessen in die Höhle geht

oder

den Spielern mit den Worten: "Ein Drache hat auch einen Schatz." den Mund wässrig machen.

Christoph

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #14 am: 16.09.2005 | 04:16 »
Er: "Da geh ich nie und nimmer rein!!!"

Sie: "Feigling  ;D!"

Er: "Los! -Mir nach!"

-was ich damit sagen will ist, man sollte den Einfluss des anderen Geschlechts auf die Endscheidungsfindung und auch den Gruppendruck und die Gefahr sich zu blamieren nicht unterschätzen:

"Was? Sogar die Frau/der Elf/derZwerg/der von der PDS/beliebige Randgruppe traut sich?"

Wenn die anderen Spieler ihm klar ´machen, dass er "wie ein Depp" dahsteht, wenn er nicht X nicht tut, dann kommt es (sofern der Spieler nicht Völlig verbohrt ist)  zu einer ulkigen Szene und der SC wird widerwillig zustimmen.

Offline Michael

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #15 am: 16.09.2005 | 08:59 »
Ohjaaa, aber nicht nur in solchen Szenen, manche Helden verwandeln sich, wenn die liebe mitreisende Maid dabei ist in wahre Pantoffelhelden und lassen sich, ob sie schon Schwarzmagier, Drachen und Barbaren bezwungen haben, von dem Mädel rumkommandieren als wären sie Haussklaven  ~;D
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #16 am: 16.09.2005 | 12:14 »
Auf der beschrieben Szene steht ganz deutlich FALLE drauf, oder Dilettanten!

Um einmal zu zitieren;
Die Zeit wo Ich auf solche Tricks reingefallen bin, sind lange Zeit vorbei.

Warum sollten die Chars in die Falle gehen?


“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Teclador

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #17 am: 16.09.2005 | 12:16 »
Warum sollten die Chars in die Falle gehen?

Um auf heroische Art und Weise allen Gefahren zu trotzen, die Bösewichter zu erschlagen und die Prinzessin zu retten?

Wolf Sturmklinge

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #18 am: 16.09.2005 | 12:25 »
Um auf heroische Art und Weise allen Gefahren zu trotzen, die Bösewichter zu erschlagen und die Prinzessin zu retten?
Oder um sich die verdiente Packung Demut, Respekt und Angst abzuholen (;

Teclador

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #19 am: 16.09.2005 | 12:26 »
@Sturm: Ich glaube kaum, dass es Bloody.Berry um so etwas ging...

Offline Thalamus Grondak

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #20 am: 16.09.2005 | 12:31 »
Warum sollten die Chars in die Falle gehen?

Schonmal aufgefallen, das die Helden in einem Film jede nohc so kleine Falle mitnehmen, auch dann, wenn sie es vorher wissen.
Wenn sie vorher wissen, das es eine Falle ist, sind sie nur vorbereitet. Das hält sie aber nicht davon ab, dorthin zu gehen.

Aber zu dem eigentlichen Problem.
Es  kommt natürlich darauf an, was für eine Char der Spieler spielt. Wenn er einen feigen SC spielt, dann ist es sein gutes recht, und sogar seine Pflicht so zu handeln. Wenn das von der Gruppe nicht gewünscht wird, muss das vorher klargestellt werden.

Ich sage meinen Spielern in meiner D&D Standard-Kampagne immer, das ich erwarte, das die SC Helden sind. Leute die, wenns drauf ankommt, ihr eigenes Leben für das Leben unschuldiger in Gefahr bringen (nihct unbedingt wissentlich Opfern, aber die Gefahr sollten sie nicht scheuen)
Innerhalb dieses Rahmens können sie jeden Charakter spielen, den sie wollen, aber solche Situationen entstehen dann garnicht erst.(dafür habe ich das gegenteilige Problem, das einige Spieler zu leichtfertig mit Gefahren umgehen  :-\ )
Es hängt natürlich von der genauen Situation ab, aber wahrscheinlich sollte dies wirklich OOC geklärt werden.
Aber erstmal die Frage:
Wenn der Spieler sagt "ich geh da nihct rein"
Was folgt dann? kommt dann geleich ein OOC "wieso denn nicht, da müssen wir jetzt aber...." oder versuchen die anderen SC ihn vllt erstmal IC zu überreden?
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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #21 am: 16.09.2005 | 15:13 »
Ich finde, wenn er da nicht reingehen will, dann ist das erst einmal sein gutes Recht. Punkt.
Ob das jetzt sinnvoll ist, oder nicht, ist eine andere Sache. Als Lösung dieser Situation gibt
es, wie schon oben angedeutet, mehrer Möglichkeiten. Z.B.:

- er wird von den anderen zurückgelassen (z.B. als Wache)
Hierbei könnte dann die Truppen der Leute in der Höhle kommen, der SC steht auf einsamen Posten da, nächstes Mal wird er sich das
überlegen allein stehen zu bleiben.

- die ganze Gruppe geht nicht rein
Abenteuer etwas umbauen, oder aber, wie oben gesagt, langweilig werden lassen. Wobei ich eher für Abenteuer umbauen bin.
Was in der Höhle passieren soll passiert auch da, aber man kann ja aussen noch andere Auswirkungen auftreten lassen. Außerdem wissen
die Charaktere ja nicht genau (evtl. in ansätzen, aber exakt eben doch nicht) was in der Höhle vor sich geht. Vielleicht befreit sich die
Prinzessin ja selbst und haut alle Bösewichte KO, oder macht gemeinsames Spiel mit denen.  ;D

- die Gruppe geht geschlossen in die Höhle (z.B. weil der SC von den anderen überredet wurde)
Als SL würd ich in dem Fall wohl den "Fallenplan" streichen. Spieler erinnern sich an sowas und werden beim nächsten Mal wahrscheinlich
keine Falle mehr vermuten, falls doch, das mit dem streichen wiederholen.
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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #22 am: 16.09.2005 | 15:19 »
@BloodyBerry, stell Dich doch im Who-is-Who Channel vor, dann begrüßen Dich alle persönlich1 :)

Und: Du kannst deine eigenen Beiträge bei bedarf mit dem Knöpfen oben recht über deinen Postings Editieren!

Bis dann! :D
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Offline Lord Verminaard

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #23 am: 16.09.2005 | 15:53 »
Thalamus sagt da etwas wichtiges: Häufig liegt das Problem in der Wahl der Charaktere. Spieler suchen sich einen Charakter aus, den sie gerne spielen möchten, ohne sich mit dem SL und den anderen Spielern abzustimmen. Konsequenz: Oft passen die Charaktere als Gruppe nicht zusammen und auch nicht zum Abenteuer, das der SL sich ausgedacht hat. Dann wird meistens vom SL ein gewaltiger Spagat erwartet, um die Gruppe irgendwie beeinander zu halten und alle Charaktere gebührend zu motivieren. Dabei wäre das ganze Problem leicht vermeidbar gewesen, wenn man die Charaktere gemeinsam erstellt und sich dabei untereinander abgesprochen hätte. Außerdem kommen meiner Erfahrung nach bei der gemeinsamen Charaktererschaffung die interessanteren Charaktere heraus.

Insofern war meine Behauptung, das Problem hätten die Spieler und nicht die Charaktere, zwar richtig. Ob der Grund für das Problem die Spieler sind, ist aber damit noch nicht zwingend gesagt. Vielleicht liegt der Grund auch in den Charakteren begründet. In einem solchen Fall empfehle ich die radikale Lösung: Neue Charaktere, und dieses Mal bitte vorher drüber sprechen, was für eine Gruppe man will.
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Eulenspiegel

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Re: Vom Köder und vom Sturen Bock.
« Antwort #24 am: 16.09.2005 | 21:51 »
Schonmal aufgefallen, das die Helden in einem Film jede noch so kleine Falle mitnehmen, auch dann, wenn sie es vorher wissen.
Meinst du den durchschnittlichen 08/15 Hollywood Action-Film, den ich bereits nach 10 Minuten abschalte?

Ansonsten orientiere ich mich bei meinen Charakteren eher an Filmen wie "Im Westen nichts Neues" oder "Full Metal Jacket".
Und im letzteren Film kam auch eine Falle vor, wo die Leute ebend nicht reingerannt sind:
Der Scout wurde von einem Scharfschützen angeschossen und lag mitten auf dem Platz und hat um Hilfe gerufen.
Die anderen Soldaten hatten jetzt die Möglichkeit, entweder ihrem Kameraden zu helfen und ebenfalls vom Scharfschützen abgeschossen zu werden, oder den Marktplatz zu umgehen und den Scharfschützen in den Rücken zu fallen.

Sie haben sich dafür entschieden, die Falle zu umgehen. Auch wenn dadurch die Hilfe für ihren Kameraden zu spät kam.
Das finde ich auch tausendmal sinnvoller/logischer.

Zum Anfangspost: Wie kann man die Leute dazu ermuntern, in die Höhle zu gehen?
Am besten ist es, wenn eine Falle nicht offensichtlich ist.

Sollte die Falle trotzdem offensichtlich sein, muss in der Höhle irgendetwas sein, was den SCs wichtig ist. (Die Verlobte eines Chars, viel viel Gold etc.) Allerdings sollte man die Spieler dann nicht zwingen, offen in die Höhle zu gehen. Lass sie doch einen Alternativplan entwerfen, wie man trotzdem in die Höhle kommt.
- Ausräuchern oder belagern der Höhle
- Nachts hineinschleichen
- Einen unbewachten Nebeneingang (Geheimgang) suchen.
- Mit den Höhlenbewohnern verhandeln.

Wenn die Helden partout nicht in die Höhle wollen, frag sie "Und wie wollt ihr die Geiseln dann befreien?"
Und wenn sie einen Alternativ-Plan haben, dann lass sie doch den ausprobieren. (Ob der Alternativ-Plan gelingt oder nicht, hängt davon ab, wie gut er ist. - Aber das muss man den Spielern ja nicht gleich zu Beginn sagen.)