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Disaster-Fu - Resumee unseres ersten WushuTestabenteuers
critikus:
Disaster-Fu - Resumee unseres ersten WushuTestabenteuers
Am Samstag hatten wir (meine Freundin, zwei weitere Freunde und Wjassula) unser erstes Wushu-Abenteuer. Glücklicherweise war es nur als Playtesting angesetzt, so dass Fragen und Diskussionen mit eingeplant waren. Aber dass es so eine Wendung nahm, hätte ich nie gedacht.
Um es gleich vorweg zu sagen:
es war ein absolutes Desaster!
Dabei hatte ich mich doch gut vorbereitet (dachte ich): ich habe die Regeln und div. Posts aus dem Grofafo und auch dem rpg.net gelesen. Ich habe mich mit dem Konzept der Narrative Truth vertraut gemacht und mir sogar kleine Listen mit Stunts gemacht, für den Fall, dass mir die Vorstellungskraft ausgeht. Hat aber alles nix genützt.
Ich hatte mir vorgenommen, nicht nur einfache Kämpfe, sondern auch andere Konflikte mit Wushu zu testen. Das Szenario war (nach meinem empfinden) relativ kurz. Es gab insgesamt 9 Szenen.
Der Anfang war wie gewohnt. Die Spieler interessierten sich erstmal nur für die unwichtigen Dinge, aber als es zum ersten Mook-Fight ging, war alles in Ordnung. Es lief auch ganz gut und zum Teil sehr witzig. Nur sollte dann ein Mook zum Verhör übrigbleiben, also wurde der nach der Regel “last mook standing” als Nemesis behandelt. So da gabs dann...
Problem 1) Welche Merkmale hat ein Mook, der plötzlich Nemesis wird und welche Werte hat er? Wir haben ihn erstmal gegen den Standard-Wert 2 würfeln lassen. Doof, aber es ging. Daraus entwickelte sich...
Problem 2) Ein Spieler ließ diesen Nemesis-Mook am Ende seiner Schilderung mit hinter dem Kopf verschränkten Händen vor sich knien und hielt ihm seine .44er vor die Nase. Als SL wollte ich die Situation in einen netten Kampf ausarten lassen mit dem Ziel den Typen töten oder fliehen zu lassen (er wußte eh nix). So sollte er sich zur Seite rollen, über einen Tisch springen usw... VETO! Meine Schilderung wurde nicht akzeptiert, da er ja bei der geringsten Bewegung erschossen würde und da könne er nichts mehr machen. Und bei Wushu geschieht ja das, was gesagt wurde.
Nach kurzer Diskussion (10 min) wurde mir als SL freundlicherweise doch die Möglichkeit gegeben den Typen dann doch fliehen zu lassen.
Das war der Vorgeschmack auf das Kommende.
Hier gabs das erste Mal Verständniss-Probleme mit der Narrative Truth und der Trennung von Schilderung und Würfelwurf. Das hat keiner (außer Wjassula, der hat das alles verstanden) so richtig verstanden (am intellektuellen Niveau lag es sicher nicht und auch nicht an der Erfahrung als Rollenspieler >> 15 Jahre; und auch nicht am guten Willen sich mit dem System auseinandersetzen zu wollen).
Die folgenden Szene sollten die Charaktere eigentlich nur beobachten, weil sie nicht eingreifen konnten (denkste; hier war der SL - also ich - zu doof, die Situation und die Spieler richtig einzuschätzen). D.h. die Spieler agierten trotzdem und brachten alles durcheinander (was nichts machte, da das Spiel eh hier abgebrochen wurde).
Problem 3) In Wushu geschieht, was geschildert wird, das Prinzip der narrative truth. Wie aber läuft das in einer komplexen Situation zwischen 4 SC und 4 “kleinen” Nemeseis - ich wollte keine Mooks nehmen - ab? Ich schildere kurz die Situation:
Zwei Böslinge standen auf dem belebten Piccadilly Circus mit dem entführten Mädchen herum und warteten auf die Übergabe. Die SC schlichen (?!) sich, verdeckt durch die anderen Menschen, an sie heran (wurde nicht detailiert geschildert, was vielleicht ein Fehler war. Frage: wann muß man anfangen zu schildern?). So standen die SC hinter den Böslingen, die das nicht bemerkten (!). Ein SC schlug beide nieder und der andere sprang zwischen ihnen hindurch, griff sich das Mädchen und rannte weg (so, schon etwas detailierter, geschildert; aber innerhalb des Maximums von 6 Würfeln für jeden)
Ab hier fing die Diskussion an. Knackpunkt war in erster Linie Fragen wie ...
... wann beginnt die Reaktion auf eine Aktion? Wenn eine Aktion beendet ist?
... was passiert, wenn eine Aktion eine Reaktion (also die Schilderung des Gegenparts) quasi unmöglich macht - wie können die Chi abgearbeitet werden?
... müssen die Aktionen der SC und Böslinge abwechselnd gestaltet werden?
... wie fein ist der zeitliche Ablauf einer Aktion und der Reaktion darauf?
... was ist, wenn eine Situation entsteht, in der das abarbeiten der Chi nicht mehr möglich ist? Wer hat dann gewonnen?
Das klingt jetzt erstmal etwas wirr (mir brummte irgendwann der Schädel. ich versuche so gut es geht die Fagen zusammenzufassen die durch den Raum tobten). Ein schönen Beispiel ist folgende hypothetische Situation:
Drei Böslinge stehen mit dem Mädchen an einer Klippe. Der SC kommt aus einer Deckung hervor, reißt das Mädchen an sich und springt über die Klippe. Was schildert wird passiert. So, und was nun? Wie kann man die Situation weiterführen ohne völlig absurde Stunts einzu bauen?
Mein Resumee war leider:
a) Wushu ist wahnsinnig anstrengend. Ich war nach einer Stunde Spiel so ausgelaugt wie sonst nach einem ganzen Abenteuer... und hatte überhaupt keine Spaß sondern nur Frust (der hält noch an, wie aus meinem Post leicht heraus zu lesen ist)
b) Wushu verlangt vom SL noch viel mehr Aufmerksamkeit als andere Systeme (Liquid)
c) es sollte weniger Szenen geben, da jede einzelne sehr lang werden kann (wenn wirklich das Chi komplett heruntergeklopft wird)
d) komplexe soziale Interaktion scheint nicht so leicht machbar zu sein.
e) das System und das Prinzip der narrative truth hören sich gut an, sind aber in der Durchführung komplexer als gedacht
f) die Regeln sind zu kurz und die Beispiel leider nur auf einfache one-to-one Action-Sequenzen bezogen.
Mal sehen, vielleicht wagen wir nochmal eine Anlauf. Ich fürchte aber Wushu wird hier nicht mehr gespielt. Schade, es klang so schön und elegant. Aber die Übersetzungsarbeit hat trotzdem Spaß gemacht.
Ein:
"narrative truth" ist in der Form, wie das hier propagiert wird, unspielbar. Das Ganze setzt nämlich voraus, dass die Spieler sich bereitwillig selbst beschneiden. Tun viele Spieler aber nicht. Das ist schon der ganze Knackpunkt.
Wushu funktioniert nur gut, wenn man neben dem ganzen lustigen Rumgehüpfe im Kampf, als SL bereit ist die Gestaltungsrechte in Schlüsselmomenten an sich zu reißen, bis hin zum hard scripting. Wushu verfügt nämlich garnicht über die nötigen Mechanismen um Player Empowerment zu machen.
Gast:
Hallo,
hier ein paar Lösungsversuche:
--- Zitat ---1) Welche Merkmale hat ein Mook, der plötzlich Nemesis wird und welche Werte hat er?
--- Ende Zitat ---
Wenn dir spontan nichts passendes einfällt, einfach drei nehmen?
--- Zitat ---Problem 2) Ein Spieler ließ diesen Nemesis-Mook am Ende seiner Schilderung mit hinter dem Kopf verschränkten Händen vor sich knien und hielt ihm seine .44er vor die Nase. Als SL wollte ich die Situation in einen netten Kampf ausarten lassen mit dem Ziel den Typen töten oder fliehen zu lassen (er wußte eh nix). So sollte er sich zur Seite rollen, über einen Tisch springen usw... VETO! Meine Schilderung wurde nicht akzeptiert, da er ja bei der geringsten Bewegung erschossen würde und da könne er nichts mehr machen. Und bei Wushu geschieht ja das, was gesagt wurde.
Nach kurzer Diskussion (10 min) wurde mir als SL freundlicherweise doch die Möglichkeit gegeben den Typen dann doch fliehen zu lassen
--- Ende Zitat ---
Naja, eine Nemesis ist eigentlich nur dann wehrlos wenn man sie auf 0 Chi gebracht hat. Dann wäre das Veto berechtigt... Wenn sie noch Chi übrig hat, kann sie auch aus point-blank-range entkommen.
--- Zitat ---Die SC schlichen (?!) sich, verdeckt durch die anderen Menschen, an sie heran (wurde nicht detailiert geschildert, was vielleicht ein Fehler war.
--- Ende Zitat ---
Ich hätte das so gehandhabt: Die Schleicher würfeln auf ein Schleichtalent, die anderen auf ein Wahrnehmungstalent, so sie eins haben, ansonsten mit Standartfähigkeit 2. Dann wird verglichen. Bei den anderen ist es eigentlich immer ein Scab roll, weil man Wahrnehmung ja so schlecht beschreiben kann ;) Ob Du die Anschleichenden Scab-Rollen oder Beschreiben lässt, ist eigentlich Dir überlassen- wenn sie mit den Beschreibungen überfordert sind, gönn' ihnen ruhig ne Pause.
--- Zitat ---Drei Böslinge stehen mit dem Mädchen an einer Klippe. Der SC kommt aus einer Deckung hervor, reißt das Mädchen an sich und springt über die Klippe. Was schildert wird passiert. So, und was nun? Wie kann man die Situation weiterführen ohne völlig absurde Stunts einzu bauen?
--- Ende Zitat ---
So eine Beschreibung wäre das Analog zu "Ich schieße ihm in den Kopf, und sein Blut spritzt an die Wand"- bei einer Nemesis unzulässig, da der Gegner nicht reagieren kann. Statt dessen hätte es in etwa so laufen können: "Ich packe das Mädchen und versuche, über die Klippe zu springen!" -"Gerade als Du zum Sprung ansetzt, packt er dich am Arm, dreht dich herum, und haut dir mit der Faust direkt ins Gesicht" usw., bis halt jemand am Schluss ohne Chi dasteht.
Insgesamt brauchen Wushu-Spieler wohl ein größeres Gefühl für Dramatik und Genrekonvention, da es für vieles keine Regeln gibt.
Hoffe, geholfen zu haben!
Gast:
Nachtrag zum Schleichen:
Gesetzt dem Fall, das sich jemand an eine Nemesis angeschlichen hat, ohne das sie es bemerkt hat, kannst Du
-für den Überraschungsangriff ein Punkt Chi fordern (in diesem Fall bei der Nemesis). Du beschreibst, wie das Opfer dem Überraschungsangriff mit Haaresbreite entkommt, und dann einfach normal weiter im Text (sprich: Nemesis- bzw. Mookfight)
-einfach erklären "Ja, sie ist tot/bewußtlos/whatever."
So würde ich auch verfahren, wenn die SC in einen Hinterhalt geraten, den sie nicht erkennen. EDIT zur Erklärung: Natürlich auch mit Gefühl für Drama, und so. Einfach so SCs abknallen ist unschön ;)
--- Zitat ---Mal sehen, vielleicht wagen wir nochmal eine Anlauf.
--- Ende Zitat ---
Ja, lass dich nicht so schnell entmutigen! :)
Monkey McPants:
--- Zitat von: critikus am 18.09.2005 | 19:17 ---Der Anfang war wie gewohnt. Die Spieler interessierten sich erstmal nur für die unwichtigen Dinge, aber als es zum ersten Mook-Fight ging, war alles in Ordnung. Es lief auch ganz gut und zum Teil sehr witzig. Nur sollte dann ein Mook zum Verhör übrigbleiben, also wurde der nach der Regel “last mook standing” als Nemesis behandelt. So da gabs dann...
--- Ende Zitat ---
Das ist mal der erste Fehler, IMO. Wozu die Last Man Standing Regel verwenden? Erzählt doch einfach das ein Mook übrigbleibt und fertig.
--- Zitat ---Problem 1) Welche Merkmale hat ein Mook, der plötzlich Nemesis wird und welche Werte hat er? Wir haben ihn erstmal gegen den Standard-Wert 2 würfeln lassen. Doof, aber es ging. Daraus entwickelte sich...
--- Ende Zitat ---
Ich kenne die LMS Regeln leider nicht (Hab kein Wire-Fu.) kann dir also hier speziell nicht weiterhelfen.
--- Zitat ---Problem 2) Ein Spieler ließ diesen Nemesis-Mook am Ende seiner Schilderung mit hinter dem Kopf verschränkten Händen vor sich knien und hielt ihm seine .44er vor die Nase. Als SL wollte ich die Situation in einen netten Kampf ausarten lassen mit dem Ziel den Typen töten oder fliehen zu lassen (er wußte eh nix). So sollte er sich zur Seite rollen, über einen Tisch springen usw... VETO! Meine Schilderung wurde nicht akzeptiert, da er ja bei der geringsten Bewegung erschossen würde und da könne er nichts mehr machen. Und bei Wushu geschieht ja das, was gesagt wurde.
Nach kurzer Diskussion (10 min) wurde mir als SL freundlicherweise doch die Möglichkeit gegeben den Typen dann doch fliehen zu lassen.
--- Ende Zitat ---
Äh, ich bin verwirrt. Haben deine Spieler beschrieben das der Ex-Mook sich hinkniet nachdem sie ihn (als Nemesis) besiegt haben oder während des Kampfes? Wenn ersteres dann hast du einen Fehler gemacht, da du sie einfach erzählen hättest lassen sollen. Wenn letzeres, dann hätten sie es nicht beschreiben dürfen, denn "Er kniet sich hin, ich bedrohe ihn mit einer Waffe und er darf nichts mehr machen." ist IMO gegen eine Nemesis nur als "Coup de Grace" möglich, sprich nachdem sie ihn besiegt hatten.
Auch finde ich es sehr eigenartig warum du so bedacht darauf warst das er wegrennt? Ist doch egal, wie du selbst sagst, also laß ihn doch von den Spielern verhören. So hart scripten sollte man als Wushu GM nicht wirklich, IMO.
--- Zitat ---Hier gabs das erste Mal Verständniss-Probleme mit der Narrative Truth und der Trennung von Schilderung und Würfelwurf. Das hat keiner (außer Wjassula, der hat das alles verstanden) so richtig verstanden (am intellektuellen Niveau lag es sicher nicht und auch nicht an der Erfahrung als Rollenspieler >> 15 Jahre; und auch nicht am guten Willen sich mit dem System auseinandersetzen zu wollen).
--- Ende Zitat ---
Wie viele leute immer wieder gern feststellen sind bei ungewöhnlichen Spielen wie Wushu Jahre der Erfahrung mit "traditionelleren" Spielen eher hinderlich, denn Wushu funktioniert anders.
--- Zitat ---Die folgenden Szene sollten die Charaktere eigentlich nur beobachten, weil sie nicht eingreifen konnten (denkste; hier war der SL - also ich - zu doof, die Situation und die Spieler richtig einzuschätzen). D.h. die Spieler agierten trotzdem und brachten alles durcheinander (was nichts machte, da das Spiel eh hier abgebrochen wurde).
--- Ende Zitat ---
Wieder, warum sollten sie nicht eingreifen können? Wozu? Wenn du als SL nicht wolltest das sie eingreifen, warum hast du nicht einfach gesagt "Leute, diese Szene ist nicht zum eingreifen gedacht, vertraut mir, dafür wird es nachher umso cooler?" In Wushu hast du als SL nicht die Möglichkeit einfach zu sagen "So, jetzt setz ich meinen Kopf durch, Wushu ist "LP in action", da jeder jederzeit ein Veto einlegen kann. Man muß also mit den Spielern zusammenarbeiten und einen Kompromiß erreichen. (Wie gesagt, muß man in jedem anderen Spiel eigentlich auch, nur macht Wushu das noch deutlicher sichtbar.)
--- Zitat ---Problem 3) In Wushu geschieht, was geschildert wird, das Prinzip der narrative truth. Wie aber läuft das in einer komplexen Situation zwischen 4 SC und 4 “kleinen” Nemeseis - ich wollte keine Mooks nehmen - ab? Ich schildere kurz die Situation:
Zwei Böslinge standen auf dem belebten Piccadilly Circus mit dem entführten Mädchen herum und warteten auf die Übergabe. Die SC schlichen (?!) sich, verdeckt durch die anderen Menschen, an sie heran (wurde nicht detailiert geschildert, was vielleicht ein Fehler war. Frage: wann muß man anfangen zu schildern?). So standen die SC hinter den Böslingen, die das nicht bemerkten (!). Ein SC schlug beide nieder und der andere sprang zwischen ihnen hindurch, griff sich das Mädchen und rannte weg (so, schon etwas detailierter, geschildert; aber innerhalb des Maximums von 6 Würfeln für jeden)
--- Ende Zitat ---
Ab wann ging der Konflikt los? War das anschleichen bereits Teil des "Angriffs" der Spieler?
--- Zitat ---Ab hier fing die Diskussion an. Knackpunkt war in erster Linie Fragen wie ...
... wann beginnt die Reaktion auf eine Aktion? Wenn eine Aktion beendet ist?
--- Ende Zitat ---
Dafür gibt es keine harten Regeln, beides ist möglich. Jeder am Tisch hat immer die Möglichkeit zu sagen "Wart mal, ich hab ne Idee: Wäre es nicht ur cool, wenn ich genau in dem Moment durch das Fenster komm und Glasscherben fliegen überall..." und so die Handlung eines anderen zu "unterbrechen". Oder auch ein Veto einzulegen. ("Ok, du trittst ihn durch die Wand und springst in die Höhe, aber das du seinen Kopf zerquetscht, da leg ich ein veto ein. Was hälst du davon wenn er sich stattdessen wegrollt und du mit deinem Knie den Betonboden zertrümmerst?") Oder was auch immer.
Wie gesagt: Zusammen arbeiten, nicht gegeneinander.
--- Zitat ---... was passiert, wenn eine Aktion eine Reaktion (also die Schilderung des Gegenparts) quasi unmöglich macht - wie können die Chi abgearbeitet werden?
--- Ende Zitat ---
Generell gilt: Solange ein Gegner Chi hat kann er sich immer wehren/befreien/etwas unternehmen. Jede Beschreibung die einen Gener sofort auschaltet solange er noch Chi hat ist nicht erlaubt. (Siehe "Coup de Grace".) Ansonsten gilt auch hier wieder: Verhandlung. Miteinander und so.
--- Zitat ---... müssen die Aktionen der SC und Böslinge abwechselnd gestaltet werden?
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe nicht was genau du meinst. Meinst du das PC und Böslinge abwechselnd beschrieben werden müssen? Im Prinzip nicht. jeder muß die Gelegenheit haben seine Details zu sammeln. Aber wenn zB. das Dice Pool Limit sechs Würfel ist dann ist es egal ob zuerst einer seine sechs Würfel erzählt und dann der andere, oder ob sie immer abwechselnd ein bis zwei Details erzählen bin sie voll sind.
--- Zitat ---... wie fein ist der zeitliche Ablauf einer Aktion und der Reaktion darauf?
--- Ende Zitat ---
Keine Ahnung was du meinst, Bitte erklär das genauer.
--- Zitat ---... was ist, wenn eine Situation entsteht, in der das abarbeiten der Chi nicht mehr möglich ist? Wer hat dann gewonnen?
--- Ende Zitat ---
Auch hier wieder: Versteh nicht genau was du meinst. Das einzige was ich mir unter der Frage vorstellen kann wäre eine Situation in der ein Spieler erzählt wie er den NSC erschießt, der aber eigentlich noch Chi übrig hätte. In diesem Fall gilt: Diese Aktion ist regelwiedrig. Solange eine Seite noch Chi hat darf man nichts erzählen das den Konflikt beendet. Das ist erst im Falle eines Coup de Grace möglich. (Sprich wenn eine Seite kein chi mehr hat.)
Also: Kein erzählen wie man die Nemesis tötet und auch kein erzählen wie die Nemesis entkommt solange der Kampf nicht vorbei ist!!!
--- Zitat ---Ein schönen Beispiel ist folgende hypothetische Situation:
Drei Böslinge stehen mit dem Mädchen an einer Klippe. Der SC kommt aus einer Deckung hervor, reißt das Mädchen an sich und springt über die Klippe. Was schildert wird passiert. So, und was nun? Wie kann man die Situation weiterführen ohne völlig absurde Stunts einzu bauen?
--- Ende Zitat ---
In einem Genre in dem sich die Gegner nicht nachstürzen, oder sonst was ist so eine Aktion regelwiedrig, da sie den Konflikt beendet obwohl die eine Seite noch Chi hat. Der Spieler dürfte erst erzählen wie sie mit dem Mädchen entkommen (oder was auch immer),nachdem die Gegner kein Chi mehr haben.
--- Zitat ---c) es sollte weniger Szenen geben, da jede einzelne sehr lang werden kann (wenn wirklich das Chi komplett heruntergeklopft wird)
--- Ende Zitat ---
Nicht meine Erfahrung. IME muß man sogar mehr Szenen einplanen da man im Allgemeinen VIEL mehr schafft als in anderen Spielen. Vor allem Kämpfe sind meiner Erfahrung nach viel, VIEL schneller.
--- Zitat ---d) komplexe soziale Interaktion scheint nicht so leicht machbar zu sein.
--- Ende Zitat ---
Wie kommst du bitte auch die Idee? Bitte erklären.
--- Zitat ---f) die Regeln sind zu kurz und die Beispiel leider nur auf einfache one-to-one Action-Sequenzen bezogen.
--- Ende Zitat ---
IMO nicht, aber YMSTV. :)
Mein Fazit: Ich denke das dein Gruppe ein paar (vermutlich recht typische) Anfangsfehler gemacht.
1. Kein Beenden des Konflikts bevor die Regeln sagen das es vorbei ist. (Coup de Grace und so.)
2. Wushu macht die impliziten Aktionen auf der Metaebene (Lumpley Principle.) überdeutlich. Wushu kann man nur miteinander spielen, es ist in Wushu nicht möglich ohne Zustimung der Runde einfach "sein Ding" zu machen, auch als SL nicht. Man muß also miteinander arbeiten und sich dessen auch bewußt werden. Wenn der Sl also möchte das sich die Spieler in einer Szene nicht einmischen dann muß er es ihnen sagen und sie müssen da auch mitmachen. (Zumindest wenn er kein Depp sein möchte und einfach jede Bescheibung der Spieler vetoen möchte.) Wie gesagt, Lumpley Principle in action.
Das sind IMO die zwei Fehler die ich hier sehe. Ich hoffe das hilft dir weiter. Ansonsten würde ich dich bitten die Fragen die ich ich gecheckt hab nocheinmal etwas klarer und ausführlicher zu formulieren. :)
--- Zitat von: Ein am 18.09.2005 | 19:36 ---"narrative truth" ist in der Form, wie das hier propagiert wird, unspielbar.
--- Ende Zitat ---
I disagree.
Es stimmt das vermutlich wenige Leute aktiv beschreiben werden wie igre Charaktere zur Sau gemacht werden. Müssen sie aber auch nicht. Das einzige das gemacht werden muß ist bereit sein erhlich zu den Mitspielern zu sein und mit ihnen zusammen zu arbeiten, und sich sehe nicht wo das so unmöglich sein sollte. (Gibt schließlich genug Leute die das schaffen.)
--- Zitat ---Wushu funktioniert nur gut, wenn man neben dem ganzen lustigen Rumgehüpfe im Kampf, als SL bereit ist die Gestaltungsrechte in Schlüsselmomenten an sich zu reißen, bis hin zum hard scripting. Wushu verfügt nämlich garnicht über die nötigen Mechanismen um Player Empowerment zu machen.
--- Ende Zitat ---
Auch hier bin ich wieder anderer Meinung. Klar, Wushu ist kein Player Empowerment im Klassischen Sinn. Ich würde allerdings behaupten das es sogar mehr ist: Es macht alle Mitspieler, also auch den SL gleich. Niemand kann einfach gegen den Willen der anderen losziehen und sein Ding machen, denn sie anderen müssen dem zumindest zustimmen. Klar, kein klassischen PE (Da gewinnt immer einer, egal was der andere denkt.) dafür aber deutlich gemachtes, durch das System erzwungene LP.
Und das der SL hard scripten muß stimmt auch nicht. Ich würde sogar sagen das kann er garnicht. (Denn wenn es den Spielern nicht passt legen sie ein Veto ein.) Was er machen muß ist mit den Spielern zusammen daran arbeiten das das Spiel Spaß macht.
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